Zum Inhalt springen

BFC Dynamo

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. Dezember 2005 um 18:47 Uhr durch 84.149.43.68 (Diskussion) (Trainer). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Berliner Fußballclub Dynamo e. V.
Vereinsdaten
Gründung 15. Januar 1966
Adresse/
Kontakt
Sportforum Steffenstraße
13053 Berlin
Tel.: (030) 98 60 869-3
Fax: (030) 98 60 869-14
Präsident Mario Weinkauf
Wirtschaftsrat/Aufsichtsrat 6 Mitglieder
Mitglieder 750 (2004)
Vereinsfarben Weinrot-Weiß
Abkürzungen BFC
Lizenzspieler-Abteilung
Spielklasse Fußball-Oberliga
Spielstätte Sportforum (12.400 Plätze)
Berlin-Hohenschönhausen
(Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:52_32_27_N_13_28_34_E_type:landmark, 2:52°32′27" N 13°28′34" O )
Sportdirektor Markus Hein
Trainer Rayko Fijalek
Vereinserfolge 10 mal DDR-Meister
3 mal FDGB-Pokalsieger
Saison 2003/04 1. Platz (Verbandsliga)
und somit Berliner Meister
Saison 2004/05 6. Platz (Oberliga)
Internet
Homepage www.bfcdynamo.de
E-Mail [1]

Der Berliner Fußballclub Dynamo, kurz BFC Dynamo, ist ein (Ost-)Berliner Fußballverein, der 1966 gegründet wurde. In der Zeit der DDR war der BFC mit zehn Meister-Titeln in Folge von 1979 bis 1988 einer der erfolgreichsten Fußballvereine der DDR-Oberliga.

Geschichte

Der BFC Dynamo gehörte (wie jeder Verein unter der Oberbezeichnung "Dynamo") bis 1989 zur SV Dynamo, der Sportvereinigung der Sicherheitskräfte von Polizei, Innenministerium und Staatsicherheit. Er galt insbesondere deshalb als ausgesprochener "Stasi-Club", da der Chef des MfS und der SV Dynamo, Erich Mielke, den Verein offen unterstützte. Der Verein war bei den Fußball-Fans der DDR trotz seiner Erfolge nicht sonderlich beliebt. In Ost-Berlin war der sportlich schwächere 1. FC Union Berlin weitaus populärer.

Es gilt inzwischen zwar als gesichert, dass es staatlicherseits keine offizielle Anweisungen an die Oberliga-Schiedsrichter gab, den BFC Dynamo zu bevorzugen. Informell wurde aber sogar im Politbüro Unmut über eine Vorzugsbehandlung des Vereins durch die Schiedsrichter geäußert.

Vor der letzten DDR-Oberliga-Saison 1990/91 nannte sich der BFC um in FC Berlin, erreichte jedoch nur den 11. Platz und verpasste somit die Qualifikation für die erste Bundesliga. 1998 erfolgte die Rückbenennung in BFC Dynamo. Nach erfolgreich überstandenem Insolvenzverfahren (November 2004) gehörte der BFC vorübergehend zu den Spitzenteams der vierten Liga (Nordstaffel der Oberliga Nord-Ost). Präsident ist seit Juni 2004 der Diplom-Ökonom Mario Weinkauf (Marketingdirektor eines großen IT-Unternehmens und mit fußballerischer Ausbildung bei Hansa Rostock).

Stadion

Heimat des BFC ist das Sportforum Berlin-Hohenschönhausen - in der DDR-Zeit errichtet als Europas größtes zusammenhängendes Sportgelände mit allen sportlichen Möglichkeiten und einer eigenen Druckkammer für Höhentraining. Jedoch läßt der bauliche Zustand nur teilweise die einstige Bedeutung des Geländes für den allgemeinen Leistungssport in der DDR erkennen. Vor kurzem (11/2005) wurde das Stadion den Sicherheitsstandarts für das Derby zwischen dem BFC und Union Berlin angepasst. Es wurden neue Trennzeune zwischen den BFC- Fanblocks und dem Gästeblock, sowie ein Spielertunnel, der das Spielfeld mit den Umkleidekabinen verbindet, errichtet.

Fans

Bei Auseinandersetzungen, insbesondere auch zu Wendezeiten, erwarb sich die kleine Fangemeinde des BFC einen zweifelhaften Ruf. Höhepunkt der damaligen Ereignisse war der Tod des Berliner Fussballfans Mike Polley am Rande des Gastspiels des BFC Dynamo bei Sachsen Leipzig, der, selber unbewaffnet, von einer Polizeikugel getroffen wurde. Dieser Vorfall ist bis heute nicht juristisch aufgearbeitet, und die damals Handelnden der sächsischen Polizei sind bis heute nicht zur Verantwortung gezogen worden. Diese Fan-Gemeinschaft ist es aber auch, der der Verein dank Kreativität und Motivation bis heute nach vielen Aktionen sein Überleben verdankt.

Meisterstern-Diskussion

Am 18. März 2005 entschied der DFB, dass diese 10 Meistertitel den Verein berechtigen, auf den Trikots drei Meistersterne zu tragen. Damit ist der BFC Dynamo neben dem FC Bayern München die einzige deutsche Mannschaft, der dieses Recht zusteht. Allerdings darf der BFC Dynamo nur einen Stern tragen, in dessen Mitte die 10, für die 10 errungenen Meisterschaften, steht. Mit dieser Entscheidung dürfen in Zukunft aber auch die ehemaligen DDR-Meister Dynamo Dresden, Frankfurter FC Viktoria, Wismut Aue, 1. FC Magdeburg und FC Carl Zeiss Jena sowie die früheren deutschen Meister 1. FC Nürnberg, 1. FC Köln und Schalke 04 eine entsprechende Anzahl von Meistersternen (1 Stern für 3 Meisterschaften, 2 Sterne für 5 und 3 Sterne für 10 oder mehr) tragen. (Die Entscheidung gilt beim DFB als schwebend, derzeit beschäftigt sich eine offiziell eingesetzte Arbeitsgruppe beim DFB mit der endgültigen Formulierung.)

Bekannte Spieler

In Klammern: Vereinszugehörigkeit als Spieler

Trainer

In Klammern: Vereinszugehörigkeit als Trainer

  • Helmut Petzold (1954 - 1956)
  • Istvan Orczifalvi/ Fritz Bachmann (1957 - 1958)
  • Fritz Bachmann (1959)
  • Janos Gyarmati/ Fritz Bachmann (1960)
  • Janos Gyarmati (
  • Janos Gyarmati/ Fritz Gödicke
  • Fritz Gödicke
  • Karl Schäffner
  • Bela Volentik
  • Karl Schäffner
  • Hans Geitel
  • Günter Schröter
  • Harry Nippert
  • Jürgen Bogs
  • Helmut Jäschke
  • Peter Rohde
  • Jürgen Bogs
  • Helmut Koch
  • Werner Voigt
  • Henry Häusler
  • Klaus Goldbach
  • Jürgen Bogs
  • Mario Maek
  • Dirk Vollmer
  • Christian Backs
  • Jürgen Piepenburg
  • Rajko Fijalek/ Bodo Rudwaleit

Literatur

  • Willmann, Frank: BFC Dynamo – Der Meisterclub, Verlag Das Neue Berlin, 2003
  • Leske, Hans: Erich Mielke, die Stasi und das runde Leder. Der Einfluss der SED und des Ministeriums für Staatsicherheit auf den Fußballsport in der DDR, Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2004
  • Gläser, Andreas: Der BFC ist schuld am Mauerbau! - eine Sammlung von Kurzgeschichten aus einer DDR-typischen Jugend