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Georgische Sprache

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Hinweise zur Schreibweise georgischer Namen in der Wikipedia finden sich in den Georgisch-Namenskonventionen.


Georgisch (ქართული)

Gesprochen in

Georgien, Armenien, Aserbaidschan, Griechenland, Iran, Russland, Türkei
Sprecher 4 Millionen
Linguistische
Klassifikation
Offizieller Status
Amtssprache in Georgien
Sprachcodes
ISO 639-1

ka

ISO 639-2 (B) geo (T) kat

Die georgische Sprache (auch Georgisch; georgisch ქართული ენა, Kartuli Ena) ist Amtssprache in Georgien und wird von etwa 4 Millionen Menschen gesprochen (Stand 1993).

Der Language Code ist ka bzw. geo oder kat (nach ISO 639). Das Georgische gehört mit Megrelisch, Lasisch und Swanisch zu den kartwelischen Sprachen (siehe auch [1]). Zur Schreibung der georgischen Sprache wird die Alphabetschrift Mchedruli verwendet, welche 33 Buchstaben zählt.

Phonologie

Georgisch hat fünf vokalische und 28 konsonantische Phoneme, darunter auch Ejektive. Die Konsonanten können sehr große Konsonantenanhäufungen bilden. Jedes Phonem wird durch je einen bestimmten georgischen Buchstaben dargestellt. Lautverändernde Buchstabenfolgen (wie etwa im Deutschen bei "ei") gibt es nicht.

Die Betonung ist sehr schwach und nicht bedeutungsunterscheidend. Bei zwei- und dreisilbigen Wörtern liegt sie meistens auf der ersten, bei viersilbigen auf der zweiten Silbe. Ja-Nein-Fragen werden anders als im Deutschen mit einer steigend-fallenden Intonation realisiert, wobei der letzte Vokal der Frage beträchtlich gedehnt wird.

Siehe auch: Georgisches Alphabet

Grammatik

Georgisch ist eine agglutinierende Sprache. Georgisch hat keine Genus-Unterscheidung und keine Artikel. Statt der zum Beispiel im deutschen üblichen Präpositionen verwendet georgisch Postpositionen, die entweder allein stehen oder an das Nomen angefügt werden können. Ein deutsches Beispiel für eine Postposition ist „den Fluss entlang“. Georgisch hat 7 Fälle, (Nominativ, Dativ, Genitiv, Instrumental, Adverbial, Vokativ und Narrativ). Der Narrativ ist ein Ergativ, der nur bei bestimmten Verbformen (Im Georgischen zum Beispiel beim Aorist) auftritt. Die Wortstellung ist relativ frei. Die konjugierten Formen des Verbs hängen sowohl vom Subjekt als auch vom direkten oder indirekten Objekt ab.

Wortschatz

Das georgische Zahlsystem ist vigesimal, das heißt, es basiert auf der Einheit 20; 55 wäre also „zweimalzwanzigundfünfzehn“. Georgisch hat zahlreiche Lehnwörter aus dem Türkischen, Persischen, Arabischen, Russischen und Englischen übernommen.

Familiennamen

Viele georgische Familiennamen enden auf „-dse“ (Altgeorgisch „Sohn“), „-schwili“ („Kind“), „-ia“ (Mingrelische Familiennamen), „-ani“ (Swanische Familliennamen), „-uri“ (Chewsurische Familiennamen) u. a., wobei die unterschiedlichen Endungen bestimmten Regionen des Landes ungefähr zuzuordnen sind. Josef Stalins ursprünglicher Name war Dschugaschwili, bekannt ist auch der ehemalige Präsident Eduard Schewardnadse, der unter Gorbatschow Außenminister der Sowjetunion war und im November 2003 bei der „Revolution der Rosen“ gestürzt wurde.

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