Loki
Loki oder Loge (Lofn oder Loptr; norddeutsch von logi „Feuerbringer”, „Lohe”?, „Luftgott”; nicht zu verwechseln mit dem Riesen Logi, dem Wildfeuer) ist eine Gestalt aus der germanischen Mythologie. Er ist das Kind zweier Riesen, dennoch einer der Asen. Sein Vater ist Farbauti, seine Mutter Laufey (Laubinsel) oder Nal (beide mütterlichen Namen sind erwähnt), seine Brüder sind Byleipt und Belblindi, seine Frau ist Sigyn. Durch „Blutsbrüderschaft“ steht er in besonderer Beziehung zu Odin. Dabei wird er, nicht unumstritten, als Lodur identifiziert.
Beschreibung
In seinem Trickreichtum und seiner Gerissenheit stellt er ein Musterexemplar des mythischen „Tricksters“ dar. Er besitzt einen ausgeprägten Sinn für Strategie und nutzt diesen, um mit Intrigen und ausgefeilten Lügen seine Interessen durchzusetzen. Seine äußere Gestalt ist wandelbar, sein Wesen und Verhältnis zu den Göttern zwiespältig. Mit der Riesin Angurboda zeugt er drei Feinde der Asen: die Midgardschlange (Jörmungand), welche Thor zum Ende aller Zeiten tötet, die Todesgöttin Hel und den Wolf Fenrir (Fenriswolf), der beim Weltende den Göttervater Odin verschlingen wird. Des Weiteren ist er Mutter (!) von Odins achtbeinigem Ross Sleipnir. Geschlechtswechsel ist bei Trickstern durchaus üblich. Auch Loki ist ein Meister der Metamorphose, der sich in verschiedene Tiere und Menschen verwandeln kann. Er wechselt so auch sein Geschlecht, erlebt Schwangerschaft und Geburt, was von den germanischen Gottheiten nicht positiv aufgenommen wird. Es ist „eines Argen Art“ sich als Mann wie ein Weib aufzuführen: „Unter der Erde acht Winter warst du / Milchende Kuh und Mutter/ denn du gebarest da / das dünket mich eines Argen Art“, (Lokasenna (Lokis Zankreden),Vers 23).
Vor allem ist Loki der Feind Baldrs und der Gegner Heimdalls. Am Tod des Gottes Baldur (oder Balder), dem „Feind allen Unrechts“, hat Loki als Ratender (radbani) Anteil, indem er den blinden Hödr veranlasst, einen Mistelzweig auf Baldur zu werfen. Nur die Mistel kann Baldur verletzen oder töten, da seine Mutter Frigg allen Lebewesen, Pflanzen usw. einen Schwur abnahmen, Baldur, dem von allen geliebten und bewunderten Gott der Jugend und Schönheit, nicht zu schaden, da sie vom tragischen Schicksal des Gottes erfuhren. Nur der Mistel wurde der Schwur nicht abgenommen, da von ihr keine Gefahr auszugehen schien. Dabei wird der Zweig zum todbringenden Speer. Mit dieser Tat leitet er den Untergang der Götter ein, denen es zunächst gelingt, Loki mit den Eingeweiden eines seiner Söhne an einen Felsen zu fesseln, über dem eine Schlange hängt, die ätzenden Speichel tropfen lässt. Seine Frau Sigyn steht neben ihm und fängt den Speichel in einer Schüssel auf. Nur wenn sie die Schüssel leeren muss, tropft Speichel auf Lokis Gesicht und er schüttelt sich, wodurch Erdbeben entstehen. Doch er befreit sich und wird im Ragnarök (Schicksal der Götter) der Anführer der Mächte der Vernichtung von Götter- und Menschenwelt. Loki und der Gott Heimdall töten sich gegenseitig, ebenso wie seine Tochter, die Midgardschlange, zusammen mit Thor fällt. Seine Frau Sigyn gebahr ihm zwei Söhne, Wali und Narwe, die für die Schuld Ihres Vaters büßen mussten.
„Loki ist schmuck und schön von Gestalt,
aber bös von Gemüt und sehr unbeständig.
Er übertrifft alle andern in Schlauheit und in jeder Art von Betrug.”
(Gylfaginning, 33)
Loki hatte die Asen in seinen Zankreden derart erzürnt, dass er sich vor ihnen verstecken musste. Er machte sich in einem Berg ein Haus mit vier Türen, so dass er nach allen Seiten sehen konnte. Oft am Tage verwandelte Loki sich in einen Lachs und versteckte sich im Wasserfall Franangr. Einmal, als er so alleine da saß, nahm er Flachsgarn und verflocht es zu Maschen, wie man seitdem Netze macht. Da sah er, dass die Asen nicht weit von ihm waren und er sprang schnell ins Wasser um sich zu verstecken. Die Asen fanden aber das Netz und einer von ihnen kam auf die Idee, dass es ein gutes Mittel sei, Fische zu fangen. Als Loki von dem Fischnetz in die Enge getrieben war, sprang er darüber. Thor griff nach ihm und bekam ihn auch in der Mitte zu fassen, aber er glitt ihm in der Hand, so dass er ihn erst am Schwanz wieder festhalten konnte. Darum ist der Lachs hinten spitz. Loki ist als Kulturheros der Erfinder des Fischnetzes, aber er, der Tölpelhaftigkeit und Listenreichtum in sich vereint, wird auch zum Opfer seiner eigenen Erfindung.
Loki hatte drei Kinder mit einem Riesen (Mitgardschlange,Fenriswolf und Vel).Er wechselt beim Ragnarök die seiten von den Asen zu den Riesen und will sich an odin rächen...