Toni Kroos
Toni Kroos | ||
Toni Kroos (2012)
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Personalia | ||
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Geburtstag | 4. Januar 1990 | |
Geburtsort | Greifswald, DDR | |
Größe | 182 cm | |
Position | Mittelfeld | |
2 Stand: 6. Februar 2013 |
Toni Kroos (* 4. Januar 1990 in Greifswald) ist ein deutscher Fußballspieler, der beim FC Bayern München unter Vertrag steht und für die deutsche Fußballnationalmannschaft aktiv ist.
Verein
Jugend
Toni Kroos wuchs im Greifswalder Stadtteil Schönwalde auf. Er erlernte das Fußballspielen beim Greifswalder SC unter seinem Vater Roland Kroos, der im Verein als Jugendtrainer arbeitete, früher selbst dort Fußball spielte und später Trainer im Nachwuchsbereich von Hansa Rostock wurde. Seine Mutter, Birgit Kroos, war DDR-Meisterin im Badminton. Auch sein jüngerer Bruder Felix spielt Fußball und war bereits Juniorennationalspieler.
Kroos besuchte die Sportförderklasse des früheren Gymnasiums Ostseeschule im Rostocker Stadtteil Evershagen, das er mit der Mittleren Reife verließ.[2]
Als der Vater 2002 als C-Jugend-Trainer zu Hansa Rostock wechselte, nahm er Toni Kroos mit. Kroos spielte fortan in den Jugendmannschaften des FC Hansa, mit denen er in der Saison 2004/05 deutscher Vize-Meister der B-Jugendlichen wurde und durch gute Leistungen auffiel, die auch die Scouts des FC Bayern München überzeugten.
FC Bayern München
Im Sommer 2006 wechselte Kroos zu Bayern München und erhielt zunächst einen Amateurvertrag bis 2011. Er prägte als Spielmacher entscheidend das Spiel der U-19-Mannschaft und führte sie in der Saison 2006/07 bis ins Finale um die Deutsche A-Juniorenmeisterschaft, das jedoch mit 1:2 nach Verlängerung bei Bayer 04 Leverkusen verloren wurde. Aufgrund seiner guten Leistungen durfte er in der zweiten Hälfte der Saison 2006/07 bei den Profis mittrainieren und bestritt auch einige Freundschaftsspiele mit der ersten Mannschaft.
Überzeugt von seinem großen Talent übernahm der damalige Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld Kroos zur Saison 2007/08 in den Profikader. Von da an trainierte er mit der ersten Mannschaft, spielte jedoch zunächst meist in der zweiten Mannschaft. In der Bundesliga, an die er langsam herangeführt werden sollte, stand er erstmals am 26. September 2007 beim 5:0-Sieg gegen Energie Cottbus im Kader, wo er in der 72. Minute für Zé Roberto eingewechselt wurde. Damit war Kroos zu diesem Zeitpunkt mit 17 Jahren und 265 Tagen der jüngste Spieler, der bis dahin für den FC Bayern in der Bundesliga aufgelaufen war[3], bis dieser Rekord 2010 von David Alaba unterboten wurde. Nach seiner Einwechslung bereitete er die letzten beiden Treffer der Partie durch Miroslav Klose vor.
Am 4. Oktober 2007 kam Toni Kroos beim Auswärtsspiel des FC Bayern bei Belenenses Lissabon in der ersten Runde des UEFA-Pokals zu seinem Europapokal-Debüt, als er in der 81. Minute für Bastian Schweinsteiger eingewechselt wurde. Beim ersten Spiel in der UEFA-Pokal-Gruppenphase bei Roter Stern Belgrad trug er mit einem Tor und einer Torvorlage entscheidend zum 3:2-Sieg des FC Bayern bei. Am 10. November 2007 gab Kroos bei der 1:3-Auswärtsniederlage beim VfB Stuttgart sein Startelfdebüt in der Bundesliga. Insgesamt kam er in seinem ersten Jahr 12 Mal in der Liga und sechs Mal im Europapokal meist als Einwechselspieler zum Einsatz. Auch im DFB-Pokal spielte er zweimal und stand auch im Aufgebot für das Pokalfinale, wurde aber nicht eingewechselt. Mit dem FCB gewann Kroos in dieser Saison das Double aus Meisterschaft und Pokal. Nach Vollendung des 18. Lebensjahres wurde am 11. Januar 2008 sein Vertrag in einen Profivertrag mit einer Laufzeit bis zum 30. Juni 2012 umgewandelt.[4]
Bayer 04 Leverkusen
Zu Beginn der Saison 2008/09 stand Kroos unter dem neuen Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann mehrmals in der Startelf, konnte sich jedoch im Verlauf der Hinrunde nicht durchsetzen. Um Spielpraxis zu sammeln, wurde er gegen Ende der Winterpause für eineinhalb Jahre an Bayer 04 Leverkusen ausgeliehen.[5] In Leverkusen konnte er sich jedoch in der Rückrunde zunächst keinen Stammplatz erarbeiten, nachdem er auch wegen einer Bänderverletzung erst mit Verspätung eingreifen konnte. Erst in den letzten vier Saisonspielen stand er durchgängig in der Startelf. Zuvor hatte er am 18. April 2009 in der Partie beim VfL Wolfsburg sein erstes Bundesligator erzielt. In der neuen Saison 2009/10 stand er nach der Verletzung von Renato Augusto von Anfang an in der Stammformation. Er avancierte im Verlauf der Hinrunde zum unangefochtenen Leistungsträger, so dass Karl-Heinz Rummenigge auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München am 27. November 2009 bekannt gab, dass Kroos zur neuen Saison zu den Bayern zurückkehren werde.[6] Am 19. Dezember 2009 erzielte er beim 3:2-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach mit den Toren zum 1:0 und zum 3:2 seinen ersten Bundesliga-Doppelpack und hatte damit entscheidenden Anteil, dass Leverkusen Herbstmeister wurde. Im Dezember 2009 wurde Kroos von den Lesern des Kicker-Sportmagazins zum Fußballer des Monats gewählt. Der Kicker kürte ihn außerdem am 19. Spieltag der Saison 2009/10 zum dritten Mal in Folge zum Mann des Tages, was es zuvor noch nie gegeben hatte.[7] In der Rückrunde konnte Kroos seine guten Leistungen bestätigen und rückte bald ins Blickfeld von Bundestrainer Joachim Löw.[8] Er spielte bis auf eine Gelbsperre alle Saisonspiele und war mit neun Toren drittbester Torschütze der Leverkusener, die am Ende Platz 4 belegten.
Rückkehr zum FC Bayern München
Obwohl Leverkusen ihn gerne längerfristig gebunden hätte, kehrte Kroos zur Saison 2010/11 zum FC Bayern zurück.[9] Profitierend von den Verletzungen von Arjen Robben und Franck Ribéry rückte er schnell in die Startelf und blieb dort für den größten Teil der Hinrunde. Gesundheitliche Probleme sorgten nach der Winterpause für eine Zwangspause und die Rückrunde verlief daraufhin etwas wechselhafter. Ebenso erging es ihm bei seinen ersten Champions-League-Einsätzen: In den sechs Spielen vor der Winterpause spielte er von Beginn an, im Achtelfinale kam er nur zu einem Kurzeinsatz, bevor die Münchner ausschieden. Vor Ablauf der Saison wurde Kroos' Vertrag vorzeitig um drei Jahre bis zum 30. Juni 2015 verlängert.[10] Das folgende Jahr verlief sowohl für ihn als auch für den Verein erfolgreicher. In allen drei Saisonwettbewerben erreichte das Team Platz zwei und Kroos spielte bis auf drei Bundesliga-Partien und eine Champions-League-Partie in allen Spielen.
Nationalmannschaft

Kroos spielte für drei der sieben Jugend-Nationalmannschaften des DFB und kam dabei auf insgesamt 49 Einsätze. Erstmals wurde er in der U-17-Auswahl eingesetzt, die er bei der U-17-Weltmeisterschaft 2007 in Südkorea als Kapitän zum dritten Platz des Turniers führte. Im Anschluss wurde Kroos mit 26 Prozent der Stimmen vor dem Nigerianer Macauley Chrisantus (25 Prozent) zum besten Spieler des Turniers gewählt.[11] Außerdem erzielte er fünf Tore und gab vier Vorlagen, was ihn zum drittbesten Torschützen und zum besten Scorer des Turniers machte.
Im August 2008 nominierte ihn der damalige U-21-Trainer Dieter Eilts im Alter von 18 Jahren erstmals für die U-21-Auswahl. Für diese gab er am 5. September 2008 sein Debüt, als er im Spiel gegen Nordirland in der Startformation stand und gleich ein Tor erzielte. Am 27. März 2009 wurde Kroos erstmals auch in der U-19-Nationalmannschaft eingesetzt und erzielte drei Tore. Dabei war Kroos von U-21-Nationaltrainer Horst Hrubesch zum jüngeren Jahrgang zurückversetzt worden, um nach einer Sprunggelenkverletzung Spielpraxis zu sammeln. Die Teilnahme an der U-20-Weltmeisterschaft in Ägypten im September 2009 sagte Kroos allerdings ab, da Bayer Leverkusen ihn nicht während der Saison freistellen wollte.
Am 21. Januar 2010 wurde Kroos anlässlich eines Leistungstests im Hinblick auf die anstehende Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika von Bundestrainer Joachim Löw erstmals in den Kreis der A-Nationalmannschaft berufen.[12] Danach gab er am 3. März desselben Jahres sein A-Länderspieldebüt, als er bei der 0:1-Niederlage im Freundschaftsspiel gegen Argentinien in der 67. Spielminute für Thomas Müller − ebenfalls Debütant an diesem Abend − eingewechselt wurde. Drei weitere Einsätze absolvierte er in der WM-Vorbereitung, zwei davon von Beginn an. Am 6. Mai wurde Kroos schließlich als jüngster Spieler in den Weltmeisterschafts-Kader berufen. Im Turnierverlauf kam er zu insgesamt vier Einsätzen, wobei er jeweils in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde. Bei der 0:1-Niederlage im Halbfinale gegen Spanien hatte Kroos kurz nach seiner Einwechslung die einzige klare Torchance auf deutscher Seite, als er im Strafraum unbedrängt zum Schuss kam, jedoch an Spaniens Torwart Iker Casillas scheiterte.
Auch nach der Weltmeisterschaft wurde er weiterhin von Bundestrainer Löw aufgeboten. In acht der zehn EM-Qualifikationsspiele von 2010 bis 2011 wurde er eingesetzt, die alle gewonnen wurden, sechsmal davon stand er in der Startelf. Seinen ersten A-Länderspieltreffer erzielte Kroos in einem Freundschaftsspiel gegen Polen am 6. September 2011, als er in der 68. Spielminute einen Strafstoß zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich verwandelte. Danach gehörte er auch in der Vorbereitung auf die Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine zur ersten Elf und wurde in das deutsche EM-Aufgebot aufgenommen. Im Turnier fiel er dann jedoch aus der Stammformation und kam in der Gruppenrunde nur zu drei Kurzeinsätzen, im Viertelfinale wurde er gar nicht eingesetzt. Im Halbfinale gegen Italien wurde er dann überraschend von Trainer Joachim Löw aufgestellt, um taktisch gegen das gegnerische Mittelfeld vorzugehen. Doch das Konzept ging nicht auf, bereits zur Halbzeit hatte Italien zwei Tore erzielt und das Spiel wurde mit 1:2 verloren[13].
Erfolge
- Zweiter der B-Juniorenmeisterschaft 2005 mit Hansa Rostock
- Zweiter der A-Juniorenmeisterschaft 2007 mit dem FC Bayern München
- DFL-Ligapokal: Sieger 2007
- DFB-Pokal: Sieger 2008; Finalist 2009 und 2012
- Deutsche Meisterschaft 2008
- Fußball-Weltmeisterschaft: dritter Platz 2010
- DFL-Supercup: Sieger 2010, 2012
Auszeichnungen
- Goldener Ball bei der U-17-Weltmeisterschaft 2007 (Bester Spieler)
- Bronzener Schuh bei der U-17-Weltmeisterschaft 2007 (Drittbester Torschütze)
- Goldene Fritz-Walter-Medaille 2008
- Fußballer des Monats im Dezember 2009 und Januar 2010
- Silbernes Lorbeerblatt 2010
Weblinks
- Offizielle Website von Toni Kroos
- Spielerporträt auf der Homepage des FC Bayern München
- Spielerporträt auf der Homepage des Deutschen Fußball-Bundes
- Die Form
Fußballdaten
ist obsolet; bitte verwende Vorlage:Fussballdaten. - Vorlage:Wfb
Einzelnachweise
- ↑ a b c d DFB.de: U-17-, U-21-, U-19-, A-Nationalspieler, abgerufen am 15. März 2010.
- ↑ Meyn, Jörn: Nationalspieler: Warum der junge Toni Kroos barfuß spielen musste bei welt.de, 22. Mai 2012 (abgerufen am 10. Juni 2012).
- ↑ focus.de: Rohdiamanten namens Kroos, abgerufen am 5. September 2010.
- ↑ focus.de: Bayern befördert Supertalent Kroos zum Profi, abgerufen am 5. September 2010.
- ↑ spiegel.de: Leverkusen leiht Supertalent Kroos von Bayern aus, abgerufen am 5. September 2010.
- ↑ kicker.de: Bayer muss Kroos ziehen lassen, abgerufen am 5. September 2010.
- ↑ rundschau-online.de: Einmaliger Ritterschlag für Kroos, abgerufen am 5. September 2010.
- ↑ stern.de: Löw hat Kroos auf dem WM-Zettel, abgerufen am 5. September 2010.
- ↑ zeit.de Toni Kroos − Füße wie Lothar Matthäus, abgerufen am 11. Oktober 2010
- ↑ www.fcbayern.de: FCB verlängert Vertrag mit Toni Kroos, abgerufen am 31. März 2011
- ↑ fifa.de: Toni Kroos bester Spieler des Turniers, abgerufen am 20. März 2011.
- ↑ focus.de: Aogo, Müller und Kroos für Leistungstest nominiert, abgerufen am 5. September 2010.
- ↑ Süddeutsche Zeitung: "Fußball - EM: Löws Plan mit Kroos - Nach dem Spiel «schlauer»", 29. Juni 2012
Personendaten | |
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NAME | Kroos, Toni |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fußballspieler |
GEBURTSDATUM | 4. Januar 1990 |
GEBURTSORT | Greifswald, Deutsche Demokratische Republik |