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Benutzer:Avron/Afrikanisches Wurfeisen

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Spring

Nördlicher bzw. F-Typ

Südöstliche und nördliche Sara (SP1) Östlich von Logone

Das Gebiet wird vom Tschad Nordwesten vom Tchadsee und im Westen vom Logone-Fluss begrenzt. Es umfasst hauptsächlich den Süden des Tschad aber auch dort benachbarte Länder.

Die Wurfeisen der südöstlichen und nördlichen Sara darunter Niellim, Tumak, Madjingay, welche östlich des Flusses Logone leben sowie den Manga, Musgum, die südlich des Zusammenflusses von Schari und Logone leben, werden ngalio genannt. Charakteristisch ist eine robuste Form, die ober "Sichel"-Klinge ist gebogen und mit einer Schneide versehen. Es gibt Hinweise auf eine militärische Verwendung im Bornu-Reiche und im Sultanat Baguirmi. [1]

Südwestliche Sara (SP2) Westlich von Logone

Das Gebiet wird vom Logone-Fluss im Osten begrenzt. Es umfasst hauptsächlich den Südwesten von des Tschad und den Nordem vom Kamerun.

Die Wurfeisen werden den südwestlichen Sara darunter Laka, Ngambaye, Daye und anderen westlich des Logone-Flusses zugeschrieben. Charakteristisch sind kantige und dornenartige Wufeisen welche leicht und fragil wirken. Auf Griffe bzw. Griffumwicklungen wird verzichtet. Es ist unwahrscheinlich, dass diese Wurfeisen für praktische Zwecke (Waffe bzw. als Werkzeug) verwendet wurden. Bei den Daye werden einige Wurfeisen als Reliquien verehrt.[2]

Das Gebiet wird im Nordosten vom Tchadsee und im Osten vom Logone-Fluss begrenzt. Es umfasst hauptsächlich den Osten von Nigeria und den äussersten Norden von Kamerun.

Die Wurfeisen dieses Gebiets werden hauptsächlich den Kirdi-Ethnien, darunter Margi, Mafa, Matakam und Fali, zugeschrieben. Die F-Form ist in dem Gebiet vorherrschend, aber die Form wird kunsvoller, wie man bei den Exemplaren der Margi erkennen kann. Das Sengese der Matakam aus dem Mandara-Gebirge ist noch weiter von der F-Form entfernt. Die obere Hälfte ist gewunden und ähnelt der Ziffer 3. Oft sind Befestigungsösen angebracht an die Trageketten bzw. Schnüre befestigt werden können. [3][4][5][6]

Tschad (SP4)

Das Gebiet wird im Norden durch das Tibesti-Gebirge begrenzt und umfasst im ungefähren das gesammte Staatsgebiet des Tschad. Besonders verbreitet sind diese Formen in den Regionen Wadai und Ennedi (dort von den Zaghawa) und Tibesti-Gebirge (dort von den Teda). Charakteristisch ist der abgeneigte mittlere Dorn; bei anderen Wurfeisen der Nordgruppe ist diesr meistens im rechten Winkel angebracht. Der Form nach könnte ein Vogel repräsentiert werden, was aber nicht bewiesen ist. [7]

Masalit und Fur (SP5) Darfur

Das Gebiet wird im Osten Norden durch das Kordofan-Gebirge begrenzt und umfasst im das gesammte Darfur-Gebiet.

Die Stil der Wurfeisen der Masalit und Fur aus dem westlichen Darfur ist eng verbunden mit dem Stil aus Wadai/Enedi. Der Stil aus Daruf ist leichter und feiner detailert.[8]Die Fur-Sprache bennent das Masalit-Wufeisen Zungan dowi (für Hahnenschwanz) und die Fur-Wurfeisen sambal [9][10].

Ingessana, Nuba und Nuer (SP6) Ostsudan

Das Gebiet schliesst im Westen das Kordofan-Gebirge ein und umfasst hauptsächlich die den süd-osten des Sudans.

Die Wurfeisen werden den Ingessana und den Funj aus dem Südosten des Sudans, den Nuba aus dem Kordofan und Nuer aus dem Südsudan zugeschrieben. Charakteristisch ist, dass die Formen dieser Wurfeisen an Formen aus dem Tierreich angelehnt sind. Bei den Ingessana wird sai die Schlangenform und muder die Skorpionform genannt. Die Funktion ist unklar, vermutet wird dass das Wufeisen ein Bestandteil der traditionellen Tracht ist; welche Form die männlichen Ingessana tragen, scheint der persönlicher Vorliebe geschuldet zu sein. [11]

Südlicher bzw. geflügelter Typ

Gbaya- Typ (SP XIII)

Das Gebiet umfasst den Osten Kameruns, den westen der Zentralafrikanischen Republik, und den Norden von Gabun und der Republik Kongo.

Bei dem auch als za bekannten Typ ist die Nutzung als Wufwaffe ausgeschlossen ist, dennoch wird dieser zu den Wurfeisen gezählt. Der Typ stammt von den Gbaya und verwandten Gruppen im Osten von Kamerun und benachbarten Gebieten der Zentralafrikanischen Republik. Der Gbaya-Typ ist den nördlichen Typen ähnlich, der in der mitte befindliche Sporn ist befindet sich allerdings auf der anderen Seite. [12]

Einzugsgebiet des Ubangi und Südsudan (SP VII, VIII, IX, X, XI, XII)

Das Gebiet erfasst das Einzugsgebiet des Ubangi-Flusses (Norden von Demokratische Republik Kongo und gesammte Zentralafrikanische Republik) sowie Südsudan. Westerdijk/Felix unterteilen das Gebiet in sechs weitere Gebiete sich überlappende Gebiete. Spring unterteilt hingegen nicht weiter.

Konzentration von den typisch südlichen Typ. Yangere, Manza, Ngabaka, Ngombe, Mbungu Mangel an Erkenntnissen über die Fuktion und Bedeutung. Ein verwendung als Waffe wie bei Zande ist anzunehmen. Bei Ngabake ist auch als Kultgegenstand, der gegen Zauber wirken soll, bekannt.

Besser Dokumentiert sind die noch weiter östlichen Zande und umliegnde Völker wie Adio, Bombeh im Osten und Nordosten, Bongo und Kreish im nordwesen, Banda, Nzakara und Ngbandi im Westen. Bei den Zande gilt die Verwendung des Wurfeisens z. B. durch Feldstudien von Edward E. Evans-Pritchard als erwiesen . Die Krieger verwendeten diskusähnliche Aufhängungen in ihren Schilden um die Wurfeisen zu befestigen und diese im Kampf griffbereit zu haben.[13][14]

SP XII

Njem / Kota / Fang (SP XIV)

Das Gebiet umfasst den Süden von Kamerun, Gabun und die Republik Kongo.

Südlich der Gbaya werden Exemplare mit ausladenden, blattförmige Klingenoberteilen gefunden. Diese werden den Njem aber auch den Kwel [15][16][17][18]

Weiter südlich findet man das charakteristische Vogelkopfmesser, welches hauptsächlich den Kota (als musele) und Fang (als onzil) aus Gabun zugeschrieben. [19] Meistens gibt es ein dreieckiges Loch im Mittelteil, welches das Vogelauge darstellen soll. Die meisten Exemplate bestehen aus Eisen, es gibt aber auch einige aus Kupfer. Zu manchen Messern gehören rechteckige Scheiden aus Holz oder Messingblech. Einige Examplere zeigen kein Vogelkopf, sondern einen stilisierten Fisch. Die Messer wurden als Status- und Ritualobjekt verwendet.[20][21]

Sonstiges

Einzelnachweise

  1. Spring 73
  2. Spring 71-73
  3. Spring Abbildung 27, Seite 36
  4. Zirngibl: "panga na visu" Abbildung 133, Seite 282
  5. Norman Hurst: "Ngola: the weapon as authority, identity, and ritual object in Sub-Saharan Africa", Seite 14
  6. Kipinga 67
  7. Spring, 74
  8. Spring 74-76
  9. Pitt Rivers Museum: Zungan dowi [1]
  10. Rex S. O'Fahey: The Darfur Sultanate: A History, Columbia University Press, 2008, ISBN 9780231700382, Seite 93 [2]
  11. Spring 76-78
  12. Spring 78
  13. Spring 77-78
  14. The cutting Edge 80-81
  15. The cutting edge, 46, 108
  16. http://www.sothebys.com/de/catalogues/ecatalogue.html/2007/the-marc-and-denyse-ginzberg-collection-african-forms-pf7027#/r=/de/ecat.fhtml.PF7027.html+r.m=/de/ecat.lot.PF7027.html/17/
  17. panga na visu, Abbildungen 187, 188, Seite 91, 287
  18. Kipinga, Seite 187
  19. Spring 74
  20. panga na visu, Seite 288
  21. Higgings Armory Museum: http://users.wpi.edu/~virtualarmory/CollectionIQP/artifact.pl?anum=3759