Biberach an der Riß
Wappen | Karte |
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Datei:Bcwappen.jpg | Deutschlandkarte, Position von Biberach hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Tübingen |
Landkreis: | Biberach |
Fläche: | 72,16 km² |
Einwohner: | 32.240 (30.09.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 447 Einwohner/km² |
Höhe: | 596 m ü. NN |
Postleitzahl: | 88381-88400 |
Vorwahl: | 07351 |
Geografische Lage: | 48° 06' n. Br. 09° 48' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | BC
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Amtlicher Gemeindeschlüssel: | 08 4 26 021 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 5 Stadtteile/Stadtbezirke |
Adresse der Stadtverwaltung: | Hindenburgstr. 1 88400 Biberach an der Riß |
Website: | www.biberach-riss.de |
E-Mail-Adresse: | info@biberach-riss.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Thomas Fettback (SPD) |
Biberach an der Riß ist eine Große Kreisstadt im Zentrum Oberschwabens, zwischen Donau und dem Bodensee, zwischen Alb und Allgäu. Sie ist Sitz der Verwaltung und des Kreistages des gleichnamigen Landkreises und liegt an der Bahnlinie Ulm - Friedrichshafen (siehe auch Schwäbische Eisenbahn). Zu ihren Teilorten gehören Mettenberg, Ringschnait, Rißegg (mit den Teilorten Rißegg und Rindenmoos seit dem 1. Januar 1974 eingemeindet) und Stafflangen. Umgeben ist Biberach von den Gemeinden Mittelbiberach, Warthausen und Ummendorf.
Allgemeines
Die Riß war Namensgeber für eine Eiszeit, die Stadt Namensgeber für das Biberacher Modell. Die Einwohner bezeichnen sich als Biber.
Stadtbild
Das Stadtbild wird geprägt vom Marktplatz mit den Patrizierhäusern, dem Marktbrunnen und den renovierten Rathäusern. Das Stadtbild wird vom Turm der gotischen Stadtpfarrkirche St. Martin (s.a. Martin von Tours) geprägt

sowie von mittelalterlicher Architektur (1083 erstmals urkundlich erwähnt) und den beiden Türmen Weißer Turm und Gigelturm, die das ehemalige Weberviertel Weberberg überragen.
Biberach ist auch Station der Oberschwäbischen Barockstraße und der Schwäbischen Dichterstraße.
Politik
Oberbürgermeister der Stadt ist Thomas Fettback (SPD). Der Erste Bürgermeister heißt Roland Wersch (CDU), der Baubürgermeister ist Julius Ogertschnig (parteilos), Kulturdezernent ist Dr. Hans-Peter Biege. Im Gemeinderat sind CDU, Freie Wähler/Unabhängige Bürger, SPD, FDP und Grüne vertreten.
Lebensqualität
Biberach an der Riß liegt mitten im württembergischen Teil der Region Donau-Iller. Laut einer Umfrage des STERN im Jahre 2003 waren nur noch die niedersächsischen Oldenburger zufriedenere Deutsche. 85% der Bewohner in der Region Donau-Iller beantworteten die Frage "Sind Sie zufrieden mit dem Leben an Ihrem Wohnort?" mit Ja.
Bildung und Kultur
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Die Fachhochschule für Bautechnik und die Bauakademie liegt beim Fachhochschulranking auf den vorderen Plätzen.
Erwähnenswert sind die Malerateliers von Anton Braith und Christian Mali und Sammlung von Werken des Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner im Braith-Mali-Museum und eine Skulptur des Bildhauers Peter Lenk, die in der Marktplatz-Mitte steht.
Das Kunstleben wird vor allem auch durch den Dramatischen Verein, die Jugendmusikschule und die Jugendkunstschule bestimmt. Alljährlich feiert man in Biberach das Schützenfest, ein großes Kinder- und Heimatfest. Während des Jahres sind bei der Jugend besonders die Stufenfeste beliebt. Zu den kulturellen Höhepunkten im Leben der Stadt gehören das Filmfest Biberach, das älteste Festival,das sich seit über 25 Jahren ganz dem deutschsprachigen Film widmet und zu dem sich ab Herbst 2004 wohl das Biberach Independent Film Festival als eigenständiges Festival gesellt. (Schwerpunkte: Kurz- und Dokumentarfilme im DVD-Format.)
Bauwerke
- St. Martin: gotische Stadtpfarrkirche, erbaut 1337 bis 1366. Sie wird seit 1548 von beiden christlichen Konfessionen gemeinsam genutzt (Simultankirche).
- Hugo-Häring-Haus: erbaut 1950 als Spätwerk des bekannten Biberacher Architekten (modernes und organisches Bauen), wird derzeit in seinen Originalzustand zurückversetzt, mit original Möbeln von Hugo Häring eingerichtet und dann als Museum zugänglich gemacht.
- Fachwerkbauten: Biberach ist eine Station der Deutschen Fachwerkstraße. Eine Route mit sechs Städten schließt in Herrenberg an die bestehende Schwarzwaldroute und in Kirchheim/Teck an die ebenfalls bereits etablierte Neckarroute an und führt über Bad Urach, Blaubeuren, Riedlingen, Biberach, Pfullendorf nach Meersburg. Mit einer Gesamtlänge von 560 km ist die Route „Vom Neckar zum Schwarzwald und zum Bodensee“ die zweitlängste Route in Deutschland.
- Badeanstalt Jordanbad: 1470 wurde das “Spitalbad“ erstmals urkundlich erwähnt. 1889 eröffneten die Franziskanerinnen von Reute hier die erste ärztlich geleitete Kneipp'sche Wasserheilanstalt Deutschlands. Heute ist das 2003 modernisierte Thermalbad mit Saunalandschaft im Besitz der katholischen St. Elisabeth-Stiftung.
Medien
Die lokale Tageszeitung ist die Schwäbische Zeitung (Lokalausgabe Biberach). Daneben gibt es als wöchentliche Gratisblätter das WOCHENBLATT und das INFO. Ein monatliches Veranstaltungsgmagazin in der Region heißt BLIX. Im Internet gibt es als wichtigste zusätzliche Nachrichtenmedien das Biber Radio, BC-regional.de und Weberberg.de. In der Jetztzeit gilt die Region um Biberach an der Riß scherzhaft als Tal der Ahnungslosen, weil dies die Region in Deutschland ist, in der der Deutschlandfunk und das DeutschlandRadio Berlin terrestrisch am schlechtesten zu empfangen sind. Junge Medieninteressierte treffen sich auch gerne in der Medienwerkstatt.
Wirtschaft
Biberach ist Sitz mehrerer weltweit agierender Unternehmen: Boehringer Ingelheim (mit Europas größtem Gentechniklabor), KaVo (dem Zahngerätehersteller mit 3300 Beschäftigten, der im März an die Washingtoner Firma Danaher verkauft wurde), Liebherr (einer Firma, die Kräne und Kühlschränke herstellt), Handtmann (die nicht nur Bierbrauanlagen in alle Welt liefert, sondern deren Produkte sich auch in ICEs und diversen Luxusautomobilen finden) und natürlich auch den Vollmer Werken (deren Sägemaschinen auf mehreren Kontinenten Einsatz finden).
Verkehr
Biberach liegt im Schnittpunkt der Bundesstrassen B 30, B 312 und B 465. Die Bahnstrecke Ulm-Friedrichshafen (eröffnet am 26. Mai 1849) durchquert die Stadt. Ferner verfügt Biberach über einen Verkehrslandeplatz für Kleinflugzeuge.
Sport

Im Bereich Lokalsport machen vor allem die Volleyballerinnen der TG Biberach von sich reden, die in der Zweiten Bundesliga spielen. Erwähnenswert ist auch die BMX Initiative mit ihrem Übungsgelände mit 5100 m², das Menschen aus einem großen Einzugsgebiet anlockt.
Angelockt werden speziell zu Ostern viele Jugend-Handballer: Beim IBOT, dem Internationalen Biberacher Oster-Turnier, sind regelmässig über 1000 Handballer aus Deutschland und anderen europäischen Ländern zu Gast. Auf dem Gebiet des Fußballs ist die Stadt weniger erfolgreich. Der Traditionsverein FV Biberach hat mit Insolvenz und Abstieg zu kämpfen.
Geschichte
Biberach war eine bedeutende Weberstadt. Mehrere Weberhäuser aus dem 15. Jahrhundert sind noch erhalten. (Bild s. Fachwerkhaus). Nach Einführung der Reformation entwickelte sich Biberach zu einer konfessionell gemischten Reichsstadt. Der Westfälische Frieden von 1648 führte für Biberach sowie für Ravensburg, Augsburg und Dinkelsbühl ein paritätisches Regierungs- und Verwaltungssystem ein (Gleichberechtigung und exakte Ämterverteilung zwischen Katholiken und Protestanten). Während des Zweiten Weltkriegs wurden BewohnerInnen der Kanalinsel Guernsey nach Deutschland deportiert. Ein Teil von ihnen wurde im "Lager Lindele" in Biberach interniert.
Persönlichkeiten
Als größter Sohn der Stadt gilt der Dichter Christoph Martin Wieland.
Johann Melchior Dinglinger ist 1664 in Biberach geboren, er war Hofjuwelier bei August dem Starken in Dresden.
Aus neuerer Zeit ist auch der Architekt Hugo Häring zu nennen.
Ferner wohnt hier die Zeichnerin Romane Holderried Kaesdorf.
Der Biberacher Designer Heinz H. Engler (1928-1986) entwarf das erste Systemgeschirr in der Gastronomie.
Ehrenbürger
Die Jahreszahlen geben den Zeitpunkt der Verleihung der Ehrenbürgerwürde wieder
- 1821 Josef Christian von Schliz
- 1821 Christoph Lerch (*1781)
- 1860 Christoph Konstantin von Zwerger, Oberamtsrichter (*1796)
- 1871 Josef Bader, Feldwebel
- 1872 Adolf Nachbauer, Dekan (*1808)
- 1889 Friedrich Mayer (*1817)
- 1891 Anton Braith, Tiermaler und Prof. in München (1836-1905)
- 1899 Dr. Josef Probst, Pfarrer (1823-1905)
- 1905 Christian Friedrich Mali, Kunstmaler und Prof. in München (1832-1906)
- 1919 Elisabeth Karoline Emma Maria Hecht, Geb. Peucer, Apothekers-Witwe (1854-1938)
- 1919 Dr. jur. Karl Peucer, Geh. Justizrat (1843-1937)
- 1920 Gustav Baur, Kommerzienrat (1846-1932)
- 1920 Christian Reinhold Schelle, Fabrikant (1845-1930)
- 1923 Dr. Otto Bockshammer, Oberregierungsrat (1868-1957)
- 1926 Heinrich Forschner, Zahnarzt (1853-1926)
- 1930 Johann Adam Kuhn, Oberlehrer (1860-1932)
- 1931 Wilhelm Gustav Gerster, Posamentenfabrikant (1856-1936)
- 1948 Professor Dr.-Ing. h. c. Adolf Pirrung, Generaldirektor (1878-1965)
- 1949 Otto Fries, Oberlehrer (1869-1954)
- 1950 Friedrich Montag, Fabrikant (1875-1958)
- 1964 Wilhelm Leger, Oberbürgermeister (1894-1964)
- 1965 Karl Otto Gerster, Fabrikant (1890-1967)
- 1965 Carl Kleindienst, Carl Kleindienst, Kaufmann (1978-1990)
- 1967 Professor Jakob Bräckle, Kunstmaler (1897-1987)
- 1971 Eugen Schelle, Kaufmann (1891-1972)
- 1975 Dr.-Ing. E. h. Hans Liebherr, Fabrikant (1915-1993)
- 1983 Senator Prof. Dr. h. c. Hugo Rupf, Unternehmer (1908-2000)
- 1993 Bruno Frey, Unternehmer (*1920)
- 1994 Claus-Wilhelm Hoffmann, Oberbürgermeister (*1932)
- 2002 Friedrich Kolesch, Unternehmer, (*1929)
Städtepartnerschaften
Biberach unterhält Beziehungen zu fünf Partnerstädten:
- Valence (Frankreich)
- Tendring District (England)
- Asti (Italien)
- Świdnica/Schweidnitz (Polen)
- Telawi (Georgien)
Kulinarisches
Zu den beliebtesten lokalen Backwaren gehören die "Seele", der "Knauzenwecken" und - in der Fastenzeit - die "Fastenbrezel". Letztere hat Kultstatus. Das ist erstaunlich, denn als traditionelles Fastengebäck ist diese blasse Brezel ohne Füllung und mit wenig Salz eher langweilig. Dennoch stehen die Menschen Schlange für sie.
Unterhaltung
- Kneipen
- Biberach bietet eine Vielzahl an Kneipen jeglicher Couleur. Zu den seit Jahrzehnten bekanntesten gehören das Alte Haus, Tweety und die Weinstube Zum Rebstock ("Stecken").
- Kinos
- Nicht zuletzt durch das Engagement von Adrian Kutter, der neben dem Betrieb von vier Kinos das Filmfest Biberach veranstaltet, hat Biberach im Verhältnis zu seiner Größe ein außergewöhnliches Angebot an Kinos und aktuellen Filmen. Neben den erwähnten Kutter-Kinos gibt es noch das Kinozentrum Ringtheater, welches über drei Kinosäle verfügt.
- Nightlife
- Wer sich nicht zum konsumorientierten Establishment zählt hat es am Wochenende schwer geeignete Veranstaltungen in Biberach zu finden. Für die Anderen gibt es z.B. die Lafayette Lounge, das Absolut oder gar den Sunflower Club.