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Humbucker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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E-Gitarre mit einem Humbucker- (links) und zwei Singlecoil-Pickups (Mitte und rechts)

Der Humbucker wird als Tonabnehmer auf elektrischen Gitarren (sog. E-Gitarren) eingesetzt. Er wurde von Mitarbeitern der Firma Gibson (Seth Lover und Walter Fuller) Mitte der 50er Jahre entwickelt und besteht aus zwei Singlecoil-Pickups. Diese sind so in Reihe geschaltet, dass sich Nebengeräusche (z. B. die 50 Hz aus dem Stromnetz) aufheben und in guter Näherung nur das Nutzsignal, also die Saitenschwingung, an den Verstärker übertragen wird. Der Humbucker kann aber auch mittels elektrischer Schaltung parallel geschaltet werden, so dass sich eine weitere, weniger basslastige Klangvariante ergibt.

Die Klangcharakteristik des Humbuckers ist im Gegensatz zum Single Coil weniger höhenreich. Dies ergibt sich aus den leicht unterschiedlichen Signalen, die die zwei nebeneinander angeordneten Spulenreihen auffangen. Dafür hat der Humbucker mehr Frequenzanteile im Bassbereich. Im Allgemeinen ist der Output des Humbuckers größer als der eines Singlecoils, was wegen der erhöhten Ansteuerung leichter zu einem Übersteuern des Verstärkers und damit zu Verzerrungen führt.

Ab 1957 löste der Humbucker den bis dahin verwendeten P-90 Tonabnehmer auf den teureren Gibson-Instrumenten ab.

Eine Sonderform des Humbuckers ist der sog. "P-Style" an E-Bässen (benannt nach dem Fender Precision Bass, wo er erstmals zum Einsatz kam), oftmals fälschlicherweise split-coil genannt. Der P-Style (oder auch P-Pickup) besteht aus zwei kurzen Singlecoils, die versetzt angeordnet sind und jeweils nur 2 der 4 Saiten des E-Basses abnehmen. Dadurch werden zwar die Nebengeräusche aufgehoben, man erhält aber mehr Höhen als beim herkömmlichen Humbucker (jedoch nicht so viele wie beim Singlecoil). Der P-Style wird bei modernen Bässen gerne mit einem separaten Singlecoil kombiniert (sog. PJ-Konfiguration - J nach dem Jazz Bass, der zwei dieser Pickups hat).

Eine weitere Sonderform ist der so genannte "stacked" Humbucker, bei dem die zwei Spulen nicht neben-, sondern übereinander angeordnet sind. Die untere Spule überträgt dabei aufgrund von Abschirmmaßnahmen keine Saitenschwingungen, sondern dient als sog. "Dummy-Spule" ausschließlich der Brummunterdrückung. "Stacked" Humbucker werden in verschiedenen Singlecoil-Baugrößen (z. B. Standard Fender Stratocaster, Fender Telecaster oder P90) hergestellt und können wie diese klingen, ohne aber an Brummeinstreuungen zu leiden.

Es gibt mittlerweile auch Humbucker im Singlecoil-Format, welche einen Humbucker-Klang weitergeben, jedoch eben nur die Größe eines Single Coils haben.

Auch kann bei einem normalem Humbucker durch sogenanntes "coil splitting" einer der Single coils aus der Signalkette abgetrennt werden, wodurch dann der andere Single Coil allein als Tonabnehmer fungiert und auch das Klangbild eines Single Coil wiedergibt.