1. FC Union Berlin
1. FC Union Berlin | |
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Gegründet: | 20. Januar 1966 |
Vereinsfarben: | Rot-Weiß (Auswärtsfarbe: Blau) |
Titel: | FDGB-Pokalsieger 1968 Deutscher Vizemeister 1923 Vize-FDGB-Pokalsieger 1986 Vize-DFB-Pokalsieger 2001 |
Mitglieder: | 3.860 (März2005) |
Stadion: | "Stadion An der Alten Försterei" (18.100 Plätze) (unbenannte Parameter 1:52_27_26_N_13_34_0_E_type:landmark, 2:52°27′26" N 13°34′0" O ) |
Anschrift: | Hämmerlingstr. 80-88 12555 Berlin Tel.: (030) 65 66 88 0 Fax: (030) 65 66 88 66 |
Website: | http://www.fc-union-berlin.de/ |
Der 1. Fußballclub Union Berlin e.V. ist ein 1966 gegründeter Berliner Traditionsfußballverein aus dem Ortsteil Oberschöneweide des Stadtbezirks Treptow-Köpenick im Südosten der Stadt. Der Schlachtruf der Fans lautet Eisern Union. Die Heimspiele werden im größten (reinen) Fußballstadion in Berlin, dem "Stadion an der Alten Försterei" ausgetragen. Die Vereinshymne "Eisern Union" wird von Nina Hagen gesungen.
Geschichte
Gegründet 1906 als SC Olympia 06 Oberschöneweide, gehörte der Verein, der seit 1914 in der höchsten Klasse kickte und dessen Spieler wegen der blauen Spielkleidung früh als "Schlosserjungs" bezeichnet wurden (daher auch der Schlachtruf Eisern Union), während der frühen Jahre der Weimarer Republik zu den stärksten in Berlin: 1917 erstmals Vizemeister von Berlin-Brandenburg geworden, wurde Oberschöneweide 1920 und 1923 Berliner Meister und qualifizierte sich dadurch in diesen Jahren für die Endrunde der Deutschen Fußballmeisterschaft, wobei Union 1923 nach Siegen über Arminia Bielefeld und die SpVgg Fürth sogar das Endspiel erreichte, in dem sie dann aber gegen den Hamburger SV mit 0:3 unterlag. Ab 1933 spielte der Verein in der Gauliga Berlin-Brandenburg, der er mit einem Jahr Unterbrechung (1935/36) bis 1942 (und erneut in der allerdings nicht mehr beendeten Saison 1944/45) angehörte. Als Berliner Meister (1940) schaffte Union es nochmals bis in die Deutsche Meisterschaftsendrunde, schied dort aber in der Zwischenrunde gegen Rapid Wien aus.
Nach der Teilung Deutschlands, in deren Folge die damalige erste Mannschaft 1950 nach West-Berlin floh und dort den SC Union 06 Berlin gründete, nannten die in der DDR verbliebenen Mitglieder ihren Verein zunächst SG Union Oberschöneweide. In den folgenden Jahren wechselte er wiederholt seinen Namen (nacheinander BSG Motor Oberschöneweide, SC Motor Berlin, TSC Oberschöneweide, TSC Berlin) und wurde 1966 als 1.FC Union Berlin neu gegründet. 1968 wurde der 1.FC Union FDGB-Pokalsieger, durfte aber wegen der Ereignisse des Prager Frühlings nicht im Europapokal starten. In der DDR-Oberliga war Union die von der SED eher ungeliebte zweite Berliner Mannschaft neben dem von den Funktionären, darunter Stasi-Chef Erich Mielke, bevorzugten BFC Dynamo. Aufgrund dieser Tatsache reagieren die "Eisernen" bis heute eher negativ schon auf die bloße Erwähnung des Namens Dynamo. Wie auch die anderen Fußballvereine der DDR bekam der 1.FC Union staatliche Unterstützung. Der 1.FC Union erhielt die Förderung hauptsächlich vom FDGB.
Nach der Wende wurde Union Berlin zweimal, nämlich 1993 und 1994, aufgrund starker Misswirtschaft die Lizenz durch den DFB verweigert. So schaffte der 1.FC Union Berlin in der Saison 1992/1993 im alles entscheidenen Relegationsspiel mit einem 1:0 Heimsieg gegen den Bischofswerdaer FV vor über 15.000 Zuschauer den sportlichen Aufstieg in die 2.Liga, jedoch verweigerte der DFB die Lizenz für die 2.Liga aufgrund einer gefälschten Bankbürgschaft (von der bis heute noch nicht geklärt ist, wer sie gefälscht hat) und Union Berlin blieb in der Oberliga Staffel-Mitte und musste zudem viele gute und somit teure Spieler verkaufen, um sich finanziell nicht vollständig zu ruinieren. Auch in der Saison 1993/1994 wurde Union Berlin zu Saisonende der Aufstieg durch den DFB aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit verweigert, da der Schuldenberg ca. 2,6 Mio. EURO betrug. Erst in der Saison 2000/2001 stieg der 1.FC Union Berlin aus der Regionalliga Nord in die 2. Bundesliga auf. Diese Saison und die darauffolgende Saison war für Union Berlin die vielleicht erfolgreichste Zeit ihrer Vereinsgeschichte, denn 2001 kam der 1.FC Union Berlin nach einem dramatischen 6:4 Sieg nach Elfmeterschießen im Halbfinale des DFB-Pokal über Borussia Mönchengladbach ins DFB Pokalfinale 2001, im Pokalfinale unterlag man dem Bundesliga-Zweiten FC Schalke 04 und wurde DFB-Pokal-Zweiter und durfte, da FC Schalke 04 als Vize-Meister in der Champions League startete, in der nächsten Saison im UEFA-Cup spielen. Dort erreichte man durch ein 1:1 und ein 3:0 Sieg gegen den Finnischen Vertreter Haka Valkeakoski sogar die zweite Runde, wo man dann aber an der Bulgarischen Mannschaft Litex Lowetsch scheiterte. In der Saison 2003/04 stieg der 1.FC Union als Tabellensiebzehnter nach drei Jahren aus der 2. Bundesliga in die Regionalliga Nord ab. Die Saison 2004/05 endete für die Unioner ebenfalls mit einer Enttäuschung, mit lediglich 23 Punkten stieg Union Berlin in die Oberliga ab.
Der aktuelle Schuldenstand des Vereins liegt bei 15,72 Mio. Euro. Der Hauptgläubiger ist Michael Kömel (Kinowelt) bei dem der Verein mit rund 15 Mio. Euro in der Kreide steht, wobei die Zahlungen bis 2010 gestundet sind.
Die Vereinshymne "Eisern Union" wird von Nina Hagen gesungen.
Ereignisse
- 17. Juni 1906 Gründung des SC Olympia 06 Oberschöneweide
- 22. Juli 1906 Anschluss an den BTuFC Helgoland als 3. Mannschaft, Abt. Oberschöneweide
- 10. Februar 1907 Anschluss an den BTuFC Union 1892 als 4. Mannschaft, Abt. Oberschöneweide
- 20. Februar 1909 Aufnahme in den VBB als Union 06 Oberschöneweide
- 1945 SG Oberschöneweide
- 1948 Wiederzulassung als SC Union 06 Oberschöneweide
- 9. Juni 1950 1. Mannschaft flüchtet nach Berlin (West) und gründet den SC Union 06
- 1950 SG Union Oberschöneweide
- 1951 BSG Motor Oberschöneweide
- 1955 SC Motor Berlin
- 1957 TSC Oberschöneweide
- 1963 TSC Berlin
- 20. Januar 1966 Gründung des 1.FC Union Berlin
Titel, Erfolge
- 1922/23 Deutscher Vizemeister
- 10. Juni 1923 Union Oberschöneweide - Hamburger SV 0:3 (0:1) - Berlin, Grunewaldstadion 64.000 Zuschauer
- Torschützen: 0:1 Harder (34.), 0:2 Breuel (70.), 0:3 Schneider (90.)
- Union: Müller, Standtke, Klautsch, Hamann, Splittgerber, Martwig, Dietz, H.Franke, Lux, M.Franke, Jachmann
- Hamburg: Martens, Beier, Speyer, Carlsson, Halvorsen, Krohn, Kolzen, Breuel, Harder, Schneider, Rave
- 1967/68 Gewinner des FDGB-Pokals
- 9. Juni.1968 1.FC Union Berlin - FC Carl-Zeiss Jena 2:1 (1:1) - Halle, Kurt-Wabbel-Stadion 14.000 Zuschauer
- Torschützen: 0:1 Krauß (1.), 1:1 Uentz (29., Handelfmeter), 2:1 Quest (63.)
- Union: Ignaczak, Hillmann (67. Zedler), Wruck, Lauck, Hoge, Felsch, Quest, Uentz, Stoppok, Prüfke, Betke. Trainer: Schwenzfeier
- Jena: Blockwitz, Werner, Strempel, Rock, Preuße (70. P. Ducke), Schlutter, Brunner (46. Marx), R. Ducke, Scheitler, Stein, Krauß. Trainer: Buschner
- 1985/86 Finalist des FDGB-Pokals
- 31. Mai.1986 1.FC Lokomotive Leipzig - 1.FC Union Berlin 5:1 (1:0) - Berlin, Stadion der Weltjugend 50.000 Zuschauer
- Torschützen: 1:0 Altmann (33.), 2:0 Zötzsche (51.), 3:0 Richter (66.), 3:1 Probst (81.), 4:1 Richter (85.), 5:1 Richter (89.)
- Lok: Müller, Baum, Kreer, Kracht, Zötzsche, Bredow, Altmann (75.Moldt), Liebers, Leitzke (85.Marschall), Kühn, Richter. Trainer: Thomale
- Union: Matthies, Weniger, Probst, Koenen, Reinhold, Sattler, Roßdeutscher (55.Hendel), Seier, Lahn (55.Borchardt), Sträßer, Unglaube. Trainer: Schäffner
- 1986 Gewinner des Intertoto-Cups
- xx.xx.1986 1.FC Union Berlin - Bayer Uerdingen
- xx.xx.1986 1.FC Union Berlin - Standard Lüttich
- xx.xx.1986 1.FC Union Berlin - Lausanne Sports
- xx.xx.1986 Bayer Uerdingen - 1.FC Union Berlin
- xx.xx.1986 Standard Lüttich - 1.FC Union Berlin
- xx.xx.1986 Lausanne Sports - 1.FC Union Berlin
- 1993/94 Gewinner des Paul-Rusch-Pokals
- 12. Mai.1994 1.FC Union Berlin - SD Croatia Berlin 2:1 (0:1) - Berlin, Mommsenstadion 3.377 Zuschauer
- Torschützen: 0:1 Caljkusic (26.), 1:1 Hofschneider (81.), 2:1 Markov (82.)
- Union: Kirchel, Härtel, Beeck, Zelazowski (75.Hofschneider), Rietpietsch, Rambow (46.Rehbein), Barbarez, Bennert, Jelen, Markov, Boer. Trainer: Pagelsdorf
- Croatia: Prgomet, Milcic, Baotic, Jakubowski, Semren (75.K. Sapina), Canjko, M. Sapina (67.Pocrnic), Vrdoljak, Gosto, Caljkusic, Brzovi. Trainer: Milcic
- 2000/01 Finalist des DFB-Pokals
- 26. Mai 2001 FC Schalke 04 - 1.FC Union Berlin 2:0 (0:0) - Berlin, Olympiastadion 73.011 Zuschauer
- Torschützen: 1:0 Böhme (53.), 2:0 Böhme (58., Foulelfmeter)
- Schalke: Reck, Hajto, Nemec (84.Thon), Van Hoogdalem, Oude Kamphuis, Möller, Van Kerckhoven (88.Büskens), Böhme, Asamoah (80.Latal), Sand, Mpenza. Trainer: Stevens
- Union: Beuckert, Tschiedel (82.Tredup), Persich, Ernemann (56.Teixeira), Kremenliev, Menze, Okeke, Koilov, Nikol, Durkovic, Isa (70.Zechner). Trainer: Wassilev
- 1999/2000 Meister der Regionalliga Nord/Ost
- 34 Spiele, 77 Punkte, 53:23 Tore
- 2000/2001 Meister der Regionalliga Nord, damit Aufstieg in die 2.Bundesliga
- 36 Spiele, 73 Punkte, 62:23 Tore
- 2001/2002 Erreichen der 2. Runde im UEFA-Pokal
- Do, 20.09.2001, 18:30, FC Haka Valkeakoski (FIN) - 1. FC Union Berlin 1 : 1 (1 : 0), Zuschauer: 1720
- Do, 27.09.2001, 17:30, 1. FC Union Berlin - FC Haka Valkeakoski (FIN) 3 : 0 (2 : 0), Zuschauer: 12111
- Do, 18.10.2001, 18:00, 1. FC Union Berlin - Litex Lovech (BUL) 0 : 2 (0 : 0), Zuschauer: 11255
- Do, 30.10.2001, 18:30, Litex Lovech (BUL) - 1. FC Union Berlin 0 : 0 (0 : 0), Zuschauer: 3000
Fanszene
Der 1. FC Union Berlin unterhält eine eigene Fanliga, die so gennante Union-Liga, die inzwischen auf fünf Spielstaffeln angewachsen ist. Entstanden ist dieses Ligensystem auf Initiative einiger Union-Fanclubs hin, sich 1981 außerhalb des DTSB der DDR zu organisieren. Die erste "Ostdeutsche Amateurmeisterschaft" war geboren. Einzig noch aktives Gründungsmitglied ist der Union-Fanclub VSG Wuhlheide 79. Weitere Teams der ersten Spielzeit 1981/82 waren FC United Karlshorst, VSG Union 75, Alemannia Karlshorst, FC Antonius Schöneweide und der erste Meister FC Karlshorst Süd. Sechs Mannschaften also bildeten die Union-Liga der ersten Stunde. Doch es setze ein rasantes Wachstum ein. Seit 1983/84 wird in mehreren Staffeln gespielt (damals zwei, heute insgesamt fünf), seit 1984/85 gibt es Auf- und Abstiege zwischen den einzelnen Ligen. Höhepunkt der achziger Jahre war die Saison 88/89, als sich 34 Teams anmeldeten. Die Krise der Nachwendezeit ist inzwischen überwunden, spielen doch immer mehr junge Leute in nunmehr 41 Mannschaften.
Zur Union-Liga gesellte sich 1983/84 der Union-Pokal. 32 Fanclubs spielten den ersten Union-Pokal aus. Erster Union-Pokal-Sieger wurde die VSG Weinbergstraße. Die Endspiele des Union-Pokals werden traditionell im Stadion an der Alten Försterei ausgetragen. Beachtenswert ist, dass in der Union-Liga noch heute im Zwei-Punkte-System gespielt wird.
Die Mannschaften in der 1. Union-Liga (2005/06) sind:
Bad Boys Pankow, Fanatics Marzahn, FC Fürchtenix, FC Momme, Füße Gottes, Schluckauf Karlshorst, Tandem jUnions, UFC Karlshorst Hotspurs, UFC Kampfschweine und ZSKA Prenzlauer Berg.
Trainer
- 1965 – 1969 Werner Schwenzfeier
- 1969 – 1970 Fritz Gödicke
- 1970 – 1972 Harald Seeger
- 1972 – 1974 Ullrich Prüfke
- 1974 – 1976 Dieter Fitz
- 1976 – 1982 Heinz Werner
- 1982 – 1983 Harry Nippert
- 1983 – 1984 Karlheinz Burwieck
- 1984 – 1987 Karl Schäffner
- 1988 – 1990 Karsten "Kuller" Heine
- 10. April 1990 – 30. Juni 1990 Gerd Struppert
- 1. Juli 1990 – 30. Juni 1992 Werner "Pico" Voigt
- 1. Juli 1992 – 30. Juni 1995 Frank Pagelsdorf
- 1. Juli 1995 – 25. Januar 1995 Frank Engel]]
- 25. Januar 1995 – 2. Oktober 1995 Hans Meyer
- 3. Oktober 1995 – 27. März 1996 Eckhardt Krautzun
- 27. März 1996 – 10. April 1996 Frank Vogel
- 10. April 1996 – 25. September 1997 Karsten Heine
- 25. September 1997 – 14. Dezember 1997 Frank Vogel
- 1. Januar 1998 – 30. September 1998 Ingo Weniger
- 30. Sepember 1998 – 1. Juni 1999 Fritz Fuchs
- 1. Juli 1999 – 10. Oktober 2002 Georgi Wassilew ("der General")
- 10. Oktober 2002 – 6. November 2002 Ivan Tischanski
- 6. November 2002 – 24. März 2004 Miroslav Votava ("Mirko der Europameister")
- 24. März 2004 – 30. Juni 2004 Aleksandar Ristic
- 1. Juli 2004 – 27. September 2004 Frank Wormuth
- 27. September 2004 – 8. Dezember 2004 Werner "Pico" Voigt
- 8. Dezember 2004 – 20. Dezember 2004 Holger Wortmann (Co-Trainer) und Lothar Hamann (Sportl. Leiter)
- 20. Dezember 2004 – 9. Dezember 2005 Frank Lieberam
- seit 13.Dezember 2005 Georgi Wassilew
Am 24. März 2004 trennte sich der Verein nach längerer sportlicher Talfahrt von seinem Trainer Mirko Votava. Neuer sportlicher Leiter bis zum Saisonende wurde Aleksandar Ristic, der am 21. April 2003 bei RW Oberhausen entlassen wurde. Neuer Trainer wurde am 25. Mai 2004 Frank Wormuth, von dem der Verein sich jedoch nach sechs sieglosen Spielen in Folge am 27. September 2004 trennte. Danach betreute der ehemalige Trainer der zweiten Mannschaft Werner "Pico" Voigt das Team. Mit Beginn des Jahres 2005 ist aber auch "Pico" Voigt wieder ins zweite Glied des Vereins zurückgekehrt und Frank Lieberam hat die Aufgabe übernommen, den 1.FC Union Berlin wieder sportlich erfolgreicher dastehen zu lassen. "Pico" Voigt arbeitet inzwischen nicht mehr als Trainer beim 1. FC Union Berlin.
Mitglieder
Der Verein hat zur Zeit 4085 Mitglieder (Stand: 6.12.05) sowie zahlreiche Fanclubs.