Zum Inhalt springen

Wilhelm Mosle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 26. März 2013 um 10:26 Uhr durch Pm (Diskussion | Beiträge) (Leben und Wirken: tippfehler berichtigt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Wilhelm Mosle (* 31. März 1877 in Salzau (Ortsteil von Fargau-Pratjau), Kreis Plön; † 23. August 1955 in Berlin-Schlachtensee) war ein deutscher Polizeibeamter.

Leben und Wirken

1896 Abitur am Johanneum Lüneburg. Nach dem Schulbesuch studierte Mosle in München, Kiel und Heidelberg Rechtswissenschaften und wurde 1900 beim Corps Vandalia aktiv.[1] Anschließend trat er 1902 in den juristischen Vorbereitungsdienst ein. 1905 promovierte er zum Dr. jur.

1904 wurde er Regierungsreferent in Stade und 1907 in Merseburg. 1908 kam Mosle als Regierungsassessor und Hilfsarbeiter zum Landratsamt Znin, Ahrweiler. Seit 1913 war er bei der Steuerdirektion in Berlin tätig. 1914 (1912?) wurde er schließlich in den Reichskolonialdienst aufgenommen. Es folgte die Ernennung zum Regierungsrat 1916 und die Betrauung mit dem Posten des Landrats in Koschmin. 1919 wurde Mosle zum kommissarischen Landratsamtsverwalter in Merseburg ernannt.

Seit 1921 war Mosle im Polizeipräsidium Berlin tätig, wo er zunächst Leiter der Abteilung II, dann III (Verkehrspolizei) wurde. In den folgenden zwölf Jahren wurde er nacheinander zum Oberregierungsrat und 1922 zum Regierungsdirektor befördert.

In seiner Eigenschaft als Leiter der Verkehrspolizei wurde Mosle von der Regierung beauftragt, die Verkehrszeichen zu überarbeiten. Im Mai 1925 reiste Mosle mit einer neunköpfigen Delegation nach New York, um an einer internationalen Konferenz über den Verkehr teilzunehmen. Im Sommer 1925veröffentlichte Mosle neue Verkehrszeichen nach amerikanischem Vorbild. Diese gelangten teilweise zur Aufstellung, doch wurde Mosles Plan im April 1926 von einer internationalen Konferenz in Paris gekippt. Im September 1926 veröffentlichte er eine neue Studie mit Verkehrszeichen, die wegweisend ist. Im September 1927 werden nach seinen Vorgaben die neuen Verkehrszeichen veröffentlicht.

Nach der gewaltsamen Amtsenthebung der preußischen Regierung durch die Reichsregierung am 20. Juli 1932 (Preußenschlag) wurde Mosle als Stellvertreter von Kurt Melcher zunächst zum kommissarischen Polizeivizepräsidenten von Berlin ernannt und im November 1932 in diesem Amt auf Dauer bestätigt.

Am 16. November 1933 wurde Mosle nach Konflikten mit Kurt Daluege in den Ruhestand versetzt. Sein Nachfolger als Polizeivizepräsident von Berlin wurde der Leiter des Geheimen Staatspolizeiamtes Rudolf Diels.

Mosle war am 1. Mai 1933 der NSDAP beigetreten. Er war förderndes Mitglied der SS.

Seine Entnazifizierung war 1946. Anschließend war Mosle von 1947-52 als "Legal Advisor" im amerikanischen Headquarter in der Clayallee tätig.

Schriften

  • Die obligatorischen Rechtsfolgen aus Kommissionsgeschäften für den Kommissionnär, 1905. (Dissertation)
  • Einheitliche Verkehrsschilder, Verkehrstechnik Nr.40 S.676, 1926.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Kösener Korpslisten 1910, 122, 755