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Tidenhub

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Der Tidenhub ist ein Maß für die Höhe der Tide. Im Gegensatz zu Hochwasser und Niedrigwasser, deren Höhe jeweils von Normal-Null (NN) aus gerechnet werden, stellt der Tidenhub die Differenz zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Wasserstand einer Tide dar.

Der Tidenhub ist zum einen abhängig von der Stellung von Mond und Sonne zur Erde (Nipptide und Springtide). Durch auflandige Winde kann der Tidenhub deutlich erhöht werden und im Extremfall zu einer Sturmflut führen.

Außerdem hat der Verlauf der Küste, bzw. die Form des Meeres beträchtlichen Einfluss. So beträgt der Tidenhub in der westlichen Ostsee nur ca. 30 cm, an der deutschen Nordseeküste um 1-2 Meter.

In den Ästuaren der tidebeeinflussten Flüsse, z.B. Elbe, und Weser beträgt der Tidenhub aufgrund der Trichterwirkung bis über 4 Meter. Noch höher ist der Tidenhub beispielsweise bei St. Malo in Frankreich oder in der Severn-Mündung und im Bristol-Channel zwischen Wales und England, er kann dort über 8 Meter erreichen. Besonders hohe Tidenhübe gibt es auch an der Ostküste Nordamerikas, z.B. an der Fundy-Bay.

Der Tidenhub kann in Gezeitenkraftwerken zur Stromerzeugung genutzt werden. Dies geschieht beispielsweise in Frankreich.

Ausbaumaßnahmen in Tideflüssen können zu einer Erhöhung des Tidenhubes führen. Ausschlaggebend ist dabei die Beschleunigung des Tidenstromes. Dabei wird in der Regel sowohl das Niedrigwasser abgesenkt als auch - meist in geringerem Umfang - das Hochwasser erhöht. So haben die Ausbaumaßnahmen der Unterelbe in den letzten 50 Jahren zu einer Erhöhung des mittleren Tidenhubes beim Pegel St. Pauli von 1,50m im Jahr 1840 auf über 3,60m (2003) geführt.