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Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin

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Datei:Schorf.jpg
Laubwaldlichtung im Plagefenn
Totalreservat Plagefenn

Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin wurde im Jahr 1990 im Land Brandenburg gegründet. Es ist 1291 km² groß und liegt in den Landkreisen Uckermark, Barnim und Oberhavel. Im Biosphärenreservat liegt als besonderes Naturschutzgebiet das Totalreservat Plagefenn. Die Schorfheide als Kerngebiet ist ein zusammenhängendes Waldgebiet von ca. 200 km², dieses wird nur von einer schlecht erhaltenen Straße durchquert.

Das Zisterzienser Kloster Chorin bewirtschaftete maßgeblich die Ländereien der Gegend vom frühen Mittelalter bis zum Ende des 30-jährigen Krieges. Am Westrand der Schorfheide nördlich der Ortschaft Groß Schönebeck befand sich bis 1945 einer der Wohnsitze von Hermann Göring (Carinhall). Die Waldreiche Landschaft diente als Jagdrevier, welches nur den Mächtigen des Staates zur Verfügung stand. Dieser Geschichte ist es zu verdanken, dass die Vegetation in weiten Teilen und vor allem in seiner Kernzone seit Jahrzehnten von tiefgreifenden menschlichen Störungen verschont wurde.

überflutete Weide im Biosphärenreservat
trockengelegtes Moor nördlich von Liepe

Das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ist eine gewässerreiche Kulturlandschaft. Genau durch das Biosphärenreservat verläuft die Wasserscheide zwischen Nord- und Ostsee. Große Fließgewässer (Flüsse) fehlen im Gebiet und kleinere Bäche sind selten. Häufige Gewässertypen sind dagegen Stillgewässer in Form von Seen (Werbellinsee), Tümpeln, Weihern, Söllen, Teichen und moorigen Bereichen. Durch den Bau von massiven Dämmen werden ausgedehnte Feuchtbereiche trockengelegt und bewirtschaftete Wiesen überflutet.

Flora

Große Bedeutung für den Naturschutz haben die alten Waldbereiche, die oft in Form von Eichen-Hutewäldern bestehen. Einige Ariale bestehen aus mehreren Hunderten Eichen, die alle älter als 250 Jahre sind. Gut 10 Prozent der Reservatsfläche werden von zahlreichen kleinflächigen Mooren eingenommen, die größtenteils entwässert sind und renaturiert werden sollen. Den weitaus größten Anteil haben Kiefernwälder. Vereinzelt findet man noch die fleischfressende Pflanze Sonnentau.

Fauna

Im Biosphärenreservat kommen neben den typischen Großwild (Rothirsch, Wildschwein, Reh) auch der Biber und Fischotter noch häufig vor. Des Weiteren bestehen dort noch Bestände der stark bedrohten Europäischen Sumpfschildkröte, der Rotbauchunke. Auch See-, Fisch- und Schreiadler brüten in den Wäldern. Besonderes Augenmerk im Rahmen der Besucherlenkung gilt dem Kranich als Rast- und Brutvogel.

siehe auch: Uckermärkische Seen