Beuel
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Stadt: | Bonn |
Geografische Lage: | 50° 44′ N, 7° 7′ O |
Höhe: | 45,6–194,8 m ü. NN |
Fläche: | 33,2 km² |
Eingemeindungsdatum | 1. August 1969 |
Einwohner: | 66.874 (31. Dez. 2012)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 1.996 Einwohner je km² |
Vorwahl: | 0228 |
Postleitzahlen: | 53225, 53227, 53229 |
Politik | |
Bezirksbürgermeister: | Werner Rambow (Bündnis 90/Die Grünen) |

Beuel ist ein Stadtbezirk von Bonn, der alle rechtsrheinischen Ortsteile Bonns umfasst. Die ehemalige Gemeinde Beuel hatte von 1952 bis zu ihrer Eingliederung in die Stadt Bonn am 1. August 1969 Stadtrechte.
Geographie
Beuel liegt auf der rechten Seite des Rheins. Nördlich grenzt er an die Sieg-Mündung, Niederkassel und Troisdorf, im Osten an Sankt Augustin und im Süden an Königswinter. Im Süden des Bezirks liegt der Höhenzug Ennert, der nördlichste Ausläufer des Siebengebirges.
Gewässer
Kultur
Wichtigste Kultureinrichtung in Beuel mit überregionalem Bekanntheitsgrad ist das Kulturzentrum Brotfabrik Bonn. Daneben gibt es im Beueler Zentrum in der Friedrich-Breuer-Straße das Kino Neue Film-Bühne, das vor allem nicht kommerzielle Spielfilme zeigt.
Ortsteile
- Beuel-Mitte
- Beuel-Ost
- Geislar
- Hoholz
- Holtorf
- Holzlar
- Küdinghoven
- Limperich
- Oberkassel
- Pützchen/Bechlinghoven
- Ramersdorf
- Schwarzrheindorf/Vilich-Rheindorf
- Vilich
- Vilich-Müldorf
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Beuel 1139 als Builia, 1143 folgte eine Erwähnung als Buele. Zwischen 1156 und 1333 lautete die Bezeichnung Buwele, ab 1732 Bewel. Der Name leitet sich von Buel (mittelhochdeutsch: Buhil) oder Büchel ab und bedeutet Anhöhe oder Erhöhung. Dies weist darauf hin, dass das Dorf Beuel auf einem Hügel zwischen mehreren verlandeten Rheinarmen errichtet wurde. Einer der ersten Nennungen Beuels hängt mit einer Dotation, Schenkung zusammen, die am 17. September 1156 von Kaiser Friedrich I. (HRR) durchgeführt wurde. Hier ging es um den Besitz des Rheindorfer Hofes mit drei Weingärten.

Politisch war das Gebiet seit dem 15. Jahrhundert geteilt: Schwarzrheindorf und Vilich bildeten einen rechtsrheinischen Brückenkopf des Kurfürstentums Köln, während die anderen Orte zum Herzogtum Berg und damit zum Amt Löwenburg gehörten. Die Grenze verlief auf Höhe der heutigen Kennedybrücke. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts, während des Truchsessischen Krieges, wurde in Beuel eine Befestigungsanlage gebaut. Beuel war in dieser Zeit häufig Ausgangspunkt zur Eroberung Bonns von der Beueler Schanze aus. Seit dem 18. Jahrhundert wurde Beuel durch die Beueler Wäschereien geprägt.
Von 1949 bis 1955 gehörte die Gemeinde der Enklave Bonn an, ein der Alliierten Hohen Kommission unterstehendes Sondergebiet um den vorläufigen Regierungssitz der Bundesrepublik Deutschland. Im Jahre 1952 wurde die Gemeinde Beuel zur Stadt erhoben und erhielt ein eigenes Wappen. Dieses zeigt auf goldenem Grund 13 blaue Sterne und ein Schiff auf dem Rhein. Die 13 Sterne stehen für die 13 Dörfer, die die ehemalige Stadt Beuel bildeten. Das Schiff symbolisiert den wichtigsten Wirtschaftszweig Beuels in früheren Zeiten: die Fischerei.
Die Stadt Beuel hatte nur kurz Bestand: Am 1. August 1969 wurde Beuel im Zuge der kommunalen Neugliederung des Raumes Bonn in die neugebildete Stadt Bonn eingegliedert[2] und bildet seither zusammen mit den bisher eigenständigen Gemeinden Oberkassel und Holzlar sowie der eingegliederten Ortschaft Hoholz den Stadtbezirk Beuel.
Verkehrsgeschichtlich bedeutsam ist das Eisenbahn-Trajekt Bonn–Oberkassel sowie die Bröltalbahn, die Beuel mit dem Westerwald und dem Bergischen Land verband.
Politik

Die 19 Sitze der Bezirksvertretung teilen sich folgendermaßen auf:
Partei | Sitze (2004) | Sitze (2009) | Sitze (seit 29. Oktober 2010) | Sitze (seit 10. Dezember 2010) |
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CDU | 8 | 6 | 6 | 6 |
SPD | 6 | 5 | 5 | 6 |
GRÜNE | 3 | 4 | 3 | 3 |
FDP | 1 | 2 | 2 | 2 |
Bürger Bund Bonn | 1 | 1 | 1 | 1 |
Die Linke | – | 1 | – | – |
Parteilos | – | – | 2 | 1 |
SPD, Grüne und Die Linke haben für die Wahlperiode 2009 bis 2014 einen Koalitionsvertrag geschlossen. In der konstituierenden Sitzung der Bezirksvertretung Beuel am 4. November 2009 wurde Bezirksbürgermeister Wolfgang Hürter (SPD) mit den Stimmen von SPD, Grünen und Die Linke für eine weitere Amtszeit wiedergewählt. Am 13. Juni 2012 wurde gemäß der Koalitionsvereinbarung Werner Rambow (Bündnis 90 / DIE GRÜNEN) zum Bezirksbürgermeister gewählt.
Brauchtum
Beuel zählt zu den historischen Wiegen des rheinischen Karnevals mit den Hochburgen Köln, Düsseldorf und Mainz, weil dort 1824 die Weiberfastnacht geboren wurde. Am Morgen der Weiberfastnacht, dem Donnerstag vor Rosenmontag, findet die traditionelle Erstürmung des Beueler Rathauses statt. Bei diesem Ereignis versuchen die Stadtväter jedes Jahr aufs Neue und am Ende vergeblich, den Schlüssel der Stadt vor den heranstürmenden Beueler Wäscherinnen und der Beueler Wäscherprinzessin zu schützen.
Ausstellungen zu Geschichte und Brauchtum des Stadtbezirks finden sich im Heimatmuseum Beuel.
Infrastruktur
Beuel verfügt über eine internationale Gastronomie, Filialen diverser Geldinstitute, ein Hallenbad mit Sauna, weitläufige Grünanlagen und je einen Sportplatz mit Asche- und Rasenbelag[3]. Seit 2003 wurden umfangreiche, öffentliche Investitionsmaßnahmen im Straßenbau, in der Altbausanierung sowie im ÖPNV getätigt. Zahlreiche Handels- und Dienstleistungsunternehmen, vor allem aus dem Medien- und Gesundheitsbereich, haben sich seither neu in Beuel und den angrenzenden, rechtsrheinischen Stadtteilen angesiedelt. Beuel ist mit dem Bahnhof Bonn-Beuel an die Rechte Rheinstrecke angeschlossen, außerdem verkehrt die Linie 62 der Stadtbahn Bonn auf der Strecke der Siebengebirgsbahn, der Streckenabschnitt Siegburger Bahn der Linie 66 verbindet Beuel mit den Bonner Stadtzentrum und mit den Fernbahnhof Siegburg/Bonn. Die Kleinbahn Beuel-Großenbusch verbindet Beuel mit Hangelar.
Persönlichkeiten
- Rüdiger Hoffmann (* 1964), Schauspieler und Kabarettist, wohnt in Beuel
- Ulrich Kelber (* 1968), SPD-Politiker, wohnt in Beuel
Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerstatistik zum 31.12.2012, Bundesstadt Bonn, Statistikstelle, Januar 2013
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
- ↑ http://www.svbeuel06.de/index.php?option=com_content&view=frontpage&Itemid=1
Literatur
- Carl Jacob Bachem: Beueler Chronik. Zeittafel zur Geschichte des rechtsrheinischen Bonn. Stadt Bonn, Bonn 1989, ISBN 3-922832-06-7, (Studien zur Heimatgeschichte des Stadtbezirks Bonn-Beuel 26).