Gitarrensaite
Eine Gitarrensaite ist eine für Gitarre bestimme Saite.
Je nach Material unterscheidet man
- Nylonsaiten
- Stahlsaiten
- Darmsaiten
Nylonsaiten finden bei der klassischen Gitarre und bei der Flamenco-Gitarre Verwendung. Stahlsaiten werden bei der Westerngitarre und bei der E-Gitarre eingesetzt. Elektrische Tonabnehmer funktionieren nur mit Stahlseiten wegen deren magnetischen Eigenschaften. Darmsaiten bestehen aus Tierdarm.
Die Gitarre hat in der Regel 6 Saiten (manchmal aber auch 7, oder 12 Saiten). Jede Saite besitzt eine andere Stärke. Dicke Saiten schwingen langsamer und werden daher für die tieferen Töne verwendet. Die dünneren Saiten werden für die höheren Töne eingesetzt.
Die dickeren Saiten besitzen einen inneren Draht, der von einem dünneren mehrfach umwickelt wird. Dadurch wird die gewünschte Dicke erreicht. Der englische Fachbegriff hierfür heißt "wound". Normalerweise sind die Bass (Instrument)-Saiten (E, A, D) der Gitarre umwickelt, manchmal auch die G-Saite (häufig bei Westerngitarre). Eine solche Umwicklung gibt es sowohl bei Nylonsaiten als auch bei Stahlsaiten. Die dünnen Diskant-Saiten (g-, h- und e-Saite) sind nicht umwickelt ("plain").
Saiten für die E-Gitarre bestehen aus Stahldraht (1. bis 3. Saite) oder aus einem Stahldrahtkern, der mit anderem magnetischem Material umwickelt ist (4. bis 6., vorhandenenfalls 7. Saite, bei Saitensätzen höherer Stärke auch 3. Saite).
Bei der Rock- und Bluesgitarre werden dünne Saiten ("light strings") bevorzugt, da diese weniger stark gespannt werden müssen. So können Pitchbendings mit weniger Kraft ausgeführt werden. Jazzgitarren mit hohlem Korpus und gewölbter Decke werden dagegen mit dickeren Saiten bespannt, da nur deren höhere Spannung die Decke in Schwingung versetzt.
Die gebräuchlichsten Saitensätze sind Roundwounds, deren Basssaiten mit rundem Draht umwickelt sind. Dieser besteht meist aus vernickeltem Stahldraht. Manche Gitarristen bevorzugen "pure nickel wound strings", bei denen die Wicklung aus einer Legierung besteht, deren Hauptbestandteil Nickel ist. Solche Saiten waren bis Anfang der siebziger Jahre Standard und haben durch den etwas geringeren magnetischen Output eine weichere Ansprache. "stainless steel strings", die mit reinem Stahldraht umwickelt sind, sind relativ neu auf dem Markt (anders als beim E-Bass, wo sie schon länger populär sind) und klingen hart und aggressiv.
Bei der Jazzgitarre sind Flatwounds, mit Flachdraht umwickelte Saiten oder geschliffene Rundrratsaiten, üblich. Die glatte Oberfläche verhindert Nebengeräusche ("Quietschen") beim Lagenwechsel, der Klang dieser Saiten ist voll, rund und etwas dumpf.
Sogannte Groundwounds oder "angeschliffene" Saiten (oft auch mit angewalztem Draht umwickelt), sollen die Vor- und Nachteile beider Grundtypen vereinen.
Gitarrensaiten sind nicht unbegrenzt haltbar, sondern verlieren je nach Nutzung mit der Zeit ihren Klang. Manche Saitenhersteller versuchen mit Beschichtungen gegen Oxidation und speziellen Materialien die Lebensdauer zu verlängern.
Die Saiten haben neben der Bauweise der Gitarre einen wesentlichen Einfluß auf den Klang des Instruments. Unterschiedliche Materialien und Verarbeitung bewirken eine andere Charakteristik der Saiten (z.B. Sustain, Frequenzspektrum).
Bekannte Saitenhersteller
D'addario, Gibson, Fender, Elixir, Optima, Ernie Ball, Martin, Hannabach, Pyramid, Augustine