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Spuk (Erscheinung)

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Ein Spuk ist eine Sammelbezeichnung für rational unerklärliche und darum unheimliche Erscheinungen. Im engeren Sinne versteht man unter Spuk ortsgebundene geisterhafte Erscheinungen ohne persönlichen Bezug zu bzw. ohne direkte Kommunikation mit den Beobachtern. Spukerscheinungen sind ein Untersuchungsgegenstand der Parapsychologie.

Spuktheorien

Zur Erklärung von Spuk bzw. Spuk-Erscheinungen wurden verschiedene „Spuktheorien” entwickelt:

1. Die animistische Theorie: Spuk werde von Lebenden paranormal verursacht.

Dies trifft auf viele Poltergeistphänomene zu, aber z.B. nicht auf ortsgebundenen und manchmal über Generationen beobachteten Spuk, wie etwa die „Weiße Frau” in sogenannten Spukschlössern.


2. Der spirituelle Ansatz: Spuk werde nur von unabhängigen Wesenheiten verursacht; und zwar von Seelen Verstorbener, die noch immer auf Erden weilen und nicht bereit sind, ihre Freiheit Engeln anzuvertrauen, die sie zu einem „weiseren” Ort bitten.

Eine abgeschwächt spiritistische Theorie ist die von Marie-Louise von Franz vertretene Teilseelen-Theorie (in: Zahl und Zeit, Stuttgart 1970): Spuk werde von verselbständigten Teilseelen bzw. abgespaltenen psychischen Komplexen Verstorbener verursacht, die sich halb intelligent, halb absichtslos bzw. wie im Traum verhielten.

3. Theorien gespeicherter psychischer Eindrücke: Eleanor Sidgwick vertrat die Ansicht, Gegenstände/Häuser könnten seelische Energie aufnehmen und auf sensitive Menschen übertragen. Leicht abweichend vermutete Professor Henry Habberly Price (Proceedings of the Society for Psychical Research 160/1939), emotionsgeladene seelische Eindrücke würden nicht in der Substanz von Gebäuden, sondern in einem „psychischen Äther” zwischen Geist und Materie gespeichert (Psychic-ether-hypothesis). Die so gespeicherten Eindrücke könnten immer wieder wahrgenommen werden; so entstünde das typische Phänomen, daß viele Spukerscheinungen Krisenereignisse wiederholten.

3b. Ohne sich näher auf das Speichermedium festzulegen, meinte auch der Freiburger Parapsychologieprofessor Hans Bender, heftige Emotionen könnten eine örtlich gebundene Atmosphäre verursachen, die unabhängig vom Menschen existiere und paranormale Ereignisse verursache oder begünstige. William G. Roll, der Leiter der Psychical Research Foundation in Durham, North Carolina, erweiterte diese Ansicht zu einer Spektrumtheorie: Spuk könne zwar auf gedächtnisähnliche Spuren in der stofflichen Umgebung zurückgehen; daneben würden aber auch viele Spukphänomene vom Perzipienten (Wahrnehmenden) unbewußt selbst erzeugt, um emotionale Bedürfnisse zu befriedigen. Es gebe ein Spektrum mit den paranormalen Eindrücken auf der einen und den Bedürfnissen des Perzipienten auf der anderen Seite. Die Geist-Materie-Trennung sei jedenfalls nicht so scharf wie bisher angenommen.

4. Die psychogeographische Theorie: Spukhäuser und -Schlösser haben oft (aber eben nicht immer) eine unheimliche Atmosphäre, die auf Psyche und Wahrnehmung der Besucher einwirken kann.

Literatur

  • Michael Schneider: Rätselhafte Welt - Mysterien und Rätsel unserer Zeit, BOD, Norderstedt 2004, ISBN 3833420588
  • Fanny Moser: Spuk - Irrglaube oder Wahrglaube? Baden bei Zürich 1950 (mit einem Vorwort von C.G. Jung)

Diverses

Unter dem Namen Spuk tritt auch eine Rockgruppe aus Graz auf. (siehe: Homepage der Gruppe)