Schnelleinsatzeinheit Wasser Ausland
Die Schnelleinsatzeinheit Wasserversorgung Ausland (SEEWA) des Technischen Hilfswerks ist eine taktische Einheit zur notfallmäßigen Wasserversorgung durch Wasseraufbereitung und Entsorgung von Abwasser; sie ist zeitnah und weltweit einsetzbar.
Aufgaben
Die SEEWA führt erst eine Erkundung durch, um einsatzrelevante Informationen zu gewinnen. Der Bedarf an Trinkwasser, die Möglichkeiten der Logistik und die Ressourcen an Brauchwasser, die benötigt werden, um Trinkwasser herzustellen, werden festgestellt.
Dann führt die SEEWA ihre eigentliche Aufgabe, die Wasseraufbereitung durch, überprüft die Wasserqualität und kümmert sich auch um die Wasserverteilung.
Des weiteren berät die SEEWA auch Betroffene, um ein eigenständiges Wasserversorgungssystem aufzubauen und so eine Rehabilitation im Schadensgebiet zu erzeugen.
Module/Standorte
Es gibt zur Zeit ein einsatzbereites Modul (Süd) und zwei weiter sind im Aufbau (Mitte und Nordost) (Stand 12/2005). Jedes Modul stellt eine Gruppe wobei zu beachten ist, dass alle Funktionen fünffach besetzt sind, so dass der Gesamtpersonalbestand insgesamt ca. 50 Helfer je Modul beträgt.
Standort des Moduls Süd ist Blaubeuren in Baden-Württemberg, für die anderen Module gibt es noch keine Festlegung.
Fahrzeuge/Ausstattung
Die SEEWA nimmt keine Fahrzeuge mit ins Ausland, da sonst die schnelle Reaktion gefährdet wäre und so auch finanzielle Ressourcen verschwendet werden würden.
Personal/Stärke
Das Personal besteht aus neun Einsatzkräften (Stärke: 1/2/7//9), darunter sind ein Einsatzleiter, ein Technischer Leiter, ein Logistiker, ein Laborant und Fachhelfer.
Einsätze
- Ein 16-köpfiges Expertenteam der SEEWA war im Seebeben im Indischen Ozean 2004 im Einsatz, um dort die Trinkwasserversorgung vorübergehend sicherzustellen. Das Team ist am 29. Dezember 2004 in Sri Lanka eingetroffen und hat seine Arbeit im Distrikt Galle aufgenommen. Dort werden zwei Trinkwasseraufbereitungsanlagen mit einem Leistungsvermögen von jeweils 6.000 m³/h. betrieben.
- Mehrere SEEWA Gruppen waren im Oktober und November 2005 nach den schweren Erdbeben in Kaschmir 2005 in Pakistan im Einsatz. Bei dem Erdbeben verloren mehr als 73.000 Menschen ihr Leben.