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Günter Rohrmoser

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Günter Rohrmoser (geb. 1927, in Bochum) ist Sozialphilosoph in Stuttgart und Vizepräsident des Studienzentrums Weikersheim und Autor der Jungen Freiheit, der MUT und des Criticóns.

Nach seiner Beratertätigkeit für Franz-Josef Strauß und Hans Filbinger steht Rohrmoser für eine neue Ideologisierung eines Konservatismus, dessen nationale „Utopie“ und neu rechte Vorstellungen die Kreise der CDU radikalisieren will und bis in die Spektren der extremen Rechten reicht.

Besonderen Einfluss auf die neue Rechte genießt er als Kritiker an die Philosophen der „Frankfurter Schule“, insbesondere Marcuse, Adorno, Horkheimer und Habermas.

Politische Visionen seines Konservatismus

Rohrmoser ist der Meinung, dass die CDU „durch Kohl erfolgreich entpolitisiert und entintellektualisiert wurde“. Dagegen fordert er den „Kulturkampf“ von rechts auf der Basis von Helmut Schelsky für einen neuen Konservatismus, um in den Besitz der 'Produktionsmittel im Sinne der Sinnproduktion, also der Bewusstseins- und Normbeherrschung zu gelangen'. Konservativ bedeutet für ihn, dass „zu bewahrende“ neu zu definieren. Diese Neue, das durch ein national utopisches Denken an den Kulturpessimismus der Konservativen Revolution anschließt, sei durch die Darstellung der Krise zu vermitteln, die der Liberalismus und Sozialismus verursacht habe: „Der Konservativismus darf sich heute nicht mehr als eine Ideologie verstehen, die sich gegen Liberalismus und Sozialismus wendet, sondern er muß sich als das reflektierte Produkt der aus dem Liberalismus und Sozialismus hervorgehenden Kulturprobleme begreifen.“ Zur Darstellung dieser „Kultur- und Sinnkrise“ knüpft er an die Begriffe von Dekadenz bei Nietsche und Apokalypse der Konservativen Revolution und insbesondere an Thomas Mann an.

Für die 'Machtfrage' sieht er als erste Vorraussetzung, „die Kräfte“ zu „fördern, die in der Lage sind, die philosophischen Grundlagen für einen modernen Konservativismus zu schaffen“. Entscheitend für die Machtfrage sei es zum einen, den gebildeten „bürgerlichen Teil unserer Gesellschaft“ als „mündige Bürger“ (im republikanischem Sinne) zu erreichen. Zum anderen müssen die Medien erreicht werden: „Wer die vorhandenen Medien nicht durchdringen und erobern kann, der muß eben neue Medien schaffen, wenn man wenigstens die Chance auf eine geistige Wende offen halten will. Und dazu braucht es auch Geld.“

Rohrmoser fordert die Umdeutung der Themen „Ausländerpolitik, der Drogenpolitik, der Familienpolitik, nicht zuletzt der Geschichtspolitik“ von rechts. Derzeit seien diese Themen von links besetzt und stellten wie das Thema Holocaust ein Tabuthemen dar. Dabei ist gegenüber der "Linken", zu denen insbesondere die Grünen von ihm gezählt werden, von Politischer Korrektheit und Gutmenschen die Rede, die es zu bekämpfen gelte. Und so verweist Rohrmoser in einem Epoche-Interview auf ein Zitat von Nietzsche: „In Zukunft werden diejenigen die wahre Macht ausüben, die den Sprachgebrauch regeln.“