Die Vögel (Film)
Film | |
Titel | Die Vögel |
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Originaltitel | The Birds |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 1963 |
Länge | 119 Minuten |
Stab | |
Regie | Alfred Hitchcock |
Drehbuch | Evan Hunter |
Produktion | Alfred Hitchcock |
Musik | Bernard Herrmann |
Kamera | Robert Burks |
Schnitt | George Tomasini |
Besetzung | |
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Die Vögel (1963) ist ein Horrorfilm von Alfred Hitchcock, basierend auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Daphne du Maurier. Er ist einer der bekanntesten Horrorfilme und gilt zugleich als letzter großer Film Hitchcocks. Spezialeffekte und Soundtrack des Films sind außergewöhnlich. Spätere Rache der Natur-Filme waren von diesem Werk beeinflusst, welches jenen aber inhaltlich und formal als überlegen gilt.
Handlung
In einem Tiergeschäft lernt der Anwalt Mitch Brenner(Rod Taylor) die selbstbewusste Melanie (Tippi Hedren) kennen und spielt ihr einen Streich. Diese scheint von seinem frechen Auftreten jedoch recht angetan und möchte ihn darum mit einem Besuch auf dessen Wochenendanwesen in Bodega Bay überraschen. An der Küste wird sie von einer Möwe angegriffen die sich direkt auf sie herabstürzt und am Kopf verletzt. Melanie beschließt zu bleiben und kommt in einem Zimmer neben der Schule unter, wo sie die Lehrerin Annie (Suzanne Pleshette), eine verflossene Liebschaft Mitchs, kennenlernt. Annie warnt sie vor Mrs. Brenner (Jessica Tandy), Mitchs herrschsüchtigen Mutter, die Angst hat, dass ihr Sohn das heimische Nest mit einer Frau verlässt.
Am nächsten Tag kommt es bei der Geburtstagsfeier von Mitchs kleiner Schwester zu einem Angriff der Vögel. Zu Hunderten stürzen sie sich auf die Kinder herab und hacken ihnen auf Köpfe und Gesichter. Später am abend dringen gar Scharen von Vögel durch den Kamin der Brenners ein. Bei dem Besuch eines Nachbarn entdeckt Mrs. Brenner das erste Opfer der Vögel: Die Leiche des Farmers liegt mit herausgehackten Augen im Schlafzimmer.
Im weiteren Verlauf des Films häufen sich die Angriffe der Vögel und nehmen an Aggressivität zu. Annie wird bei dem Versuch Mitchs Schwester zu retten von Vögeln getötet. Geschockt verbarikadieren sich die Brenners in ihrem Haus, doch die verammelten Türen und Fenster bieten kaum ausreichend Schutz. Bei einem Angriff auf dem Dachboden kommt Melanie beinahe zu Tode. Durch ihren Mut hat sie jedoch mittlerweile das Vertrauen von Mitchs Mutter gewonnen. Doch Melanie braucht ärztliche Hilfe. Gemeinsam machen sich auf den Weg nach draussen. Dort bietet sich ihnen ein apokalytisches Bild: die gesamte Landschaft ist voll mit abertausenden, wartenden Vögeln. Langsam fahren sie einem ungewissen Ende entgegen.
Hintergrund
Hitchcock war es sehr wichtig niemals im Film zu erklären, warum die Vögel die Menschen angreifen. So werden die Vogelattacken weder als Rache der Natur, als Symbol der Apokalypse oder des drohenden Kalten Krieges benutzt. Eine Interpretation ist, daß die Attacken immer dann auftreten, wenn die Oberflächlichkeit der menschlichen Beziehungen untereinander wieder zu Tage tritt: die koketten Unterhaltungen zwischen Melanie und Mitch, die Angst vor der Einsamkeit und dem Verlassenwerden, die Abweisung Melanies durch Mitchs' Mutter.
Der Film verzichtet auf die Untermalung durch einen musikalischen Soundtracks im herkömmlichen Sinne. Stattdessen ließ Hitchcock, unter Aufsicht seines bevorzugten Komponisten Bernard Herrmann, den Film von dem deutschen Komponisten Oskar Sala auf dessen Trautonium mit Montagen elektronischer Vögelklänge und Geräuscheffekte unterlegen. Dies macht den Film auch musikwissenschaftlich zum Meilenstein. Im Film ist keine natürliche Vogelstimme zu hören.
Hitchcock setzte durch, dass der Film nicht mit dem typischen finalen "The End" endet, auch ein Verweis auf den lyrischen Charakter des Films (Zitat von Federico Fellini: "Ein apokalyptisches Gedicht").
Vorlage
Die 1952 erschienene Kurzgeschichte Du Mauriers spielt in Großbritannien und hat wenig mit dem Film zu tun. Einzig das Motiv der angreifenden Vögel wurde als Basis übernommen. Auch Hitchcocks Filme Rebecca und Riff-Piraten (Jamaica Inn) beruhen auf Werken du Mauriers.
Auszeichnungen
Der Film wurde in der Kategorie Spezialeffekte für einen Oscar nominiert. Tippi Hedren erhielt für ihre schauspielerische Leistung in diesem Film den Golden Globe als vielversprechendste Newcomerin des Jahres 1964. Sie teilte sich diesen Preis mit Ursula Andress und Elke Sommer.
Cameo
Alfred Hitchcock ist ziemlich früh zu sehen. Er kommt mit Hunden an der Leine aus dem Tiergeschäft, in dem sich Melanie Daniels und Mitch Brenner kennenlernen.
Mit zunehmendem Bekanntheitsgrad Hitchcocks und dessen Cameos befürchtete er, das Publikum würde in Erwartung seines Auftauchens zu sehr von der Handlung abgelenkt. Seit Ende der Fünfziger Jahre rutschten seine obligatorischen Auftritte darum immer weiter Richtung Filmanfang.
Literatur
- Daphne Du Maurier: Die Vögel (OT: The Birds) in dies.: Ein Grenzfall. Erzählungen. Büchergilde Gutenberg, Frankfurt am Main, Olten und Wien 1982, ISBN 3-7632-2729-6
- Camille Paglia: Die Vögel. Der Filmklassiker von Alfred Hitchcock (OT: The Birds). Europa Verlag, Hamburg und Wien 2000, ISBN 3-203-84107-X
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- Kritik von U. Behrens, filmzentrale
- http://www.lpg.musin.de/kusem/konz/su5/hitch.htm
- http://www.shambala.org/tippi.htm
- http://home.nikocity.de/filmanalyse/Hitchcock/Essays/Deutsch/Voegel/index.html
- http://members.liwest.at/hitchcock/the_birds.htm
- http://www.filmsite.org/bird.html (englisch)
- Rezension von Dr. Michael Drewniok zu Die Vögel. Der Filmklassiker von Alfred Hitchcock (Paglia, Camille; Europa 2002)