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No-free-Lunch-Theoreme

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Die No-Free-Lunch-Theoreme sind eine Reihe von Sätzen aus der Theorie der kombinatorischen Optimierung, die sich auf Suchverfahren und ihre universelle Anwendbarkeit beziehen. Die Bezeichnung stammt von der amerikanischen Redensart "There ain't no such thing as a free lunch" - auf deutsch sinngemäß: "Von nichts kommt nichts". Auf Deutsch hat sich inzwischen auch die Bezeichnung Nichts-ist-umsonst-Theoreme eingebürgert.

Die Aussage der No-Free-Lunch-Theoreme ist, daß, wenn man die Menge aller mathematisch möglichen Probleme zugrundelegt, alle Suchalgorithmen im Durchschnitt gleich gut (oder gleich schlecht) sind.

Ein Suchverfahren kann implizite Annahmen über die Art des zu lösenden Problems enthalten, und nur für die Klasse von Problemen, auf die diese Annahmen zutreffen, ist das Verfahren besser als andere.

Als Schlußfolgerung aus den No-Free-Lunch-Theoremen wurde die Forderung abgeleitet, nicht einfach allgemeine Suchverfahren wie Genetische Algorithmen und simulierte Abkühlung (simulated annealing) zu verwenden, sondern sie mit möglichst viel Wissen an die untersuchte Problemklasse anzupassen.

William A. Dembski hat die No-Free-Lunch-Theoreme für seine umstrittenen Hypothesen der spezifizierten Komplexität angewandt, die seine Meinung nach mathematische Schranken für Evolutionsprozesse formulieren. Diese Argumentation wird jedoch allgemein als nicht wissenschaftlich seriös betrachtet. Neben anderen Einwänden hauptsächlich deswegen, weil Evolutionsprozesse nicht als eine Suche nach einem bestimmten von vornherein vorgegebenen Element innerhalb einer Such-Menge betrachtet werden können, wie es die No-Free-Lunch-Theoreme voraussetzen.

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