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Stadion Rajko Mitić

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Stadion Roter Stern

Marakana
Stadion Roter Stern
Stadion Roter Stern
Daten
Ort Serbien Belgrad, Serbien
Koordinaten 44° 46′ 59,4″ N, 20° 27′ 53,6″ OKoordinaten: 44° 46′ 59,4″ N, 20° 27′ 53,6″ O
Eigentümer Roter Stern Belgrad
Betreiber Roter Stern Belgrad
Baubeginn 1960
Eröffnung 1. September 1963
Erstes Spiel Roter Stern BelgradNK Rijeka 2:1
Renovierungen 2008 (Rasen und Flutlichter)
2011 (LED-Anzeigetafel)
Oberfläche Naturrasen
Kapazität 55.538 Plätze
Spielfläche 110 x 73 m
Heimspielbetrieb
Veranstaltungen
Lage
Stadion Rajko Mitić (Serbien)
Stadion Rajko Mitić (Serbien)

Das Stadion Roter Stern (Serbisch: Стадион Црвена Звезда, Stadion Crvena Zvezda) ist das Fußballstadion des traditionsreichen Belgrader Fußball-Klubs Roter Stern Belgrad. Es ist mit 55.538 Sitzplätzen, und eine Gesamtkapazität von bis zu 60.000 Zuschauern, das größte Fußballstadion in Serbien, das viertgrößte in Südosteuropa und eins der größten in ganz Europa. Es fasste früher über 100.000 Zuschauer und gehörte zu den größten Stadien Welt. Es erhielt daher auch den Beinamen Marakana analog zum Estádio do Maracanã in Rio de Janeiro. Die Spielstätte war Schauplatz des Endspiels im Europapokal der Landesmeister 1973, sowie der Fußball-Europameisterschaft 1976. Im Jahr 1979 erreicht der Roter Stern das Finale des UEFA-Pokals, wo auch das Hinspiel im Stadion Roter Stern ausgetragen wurde.

Geschichte

Das Stadion wurde zwischen 1960 und 1963 erbaut, besitzt eine Leichtathletikanlage und wurde am 1. September 1963 eröffnet. Es fasste früher über 100.000 Zuschauer und gehörte zu den größten Stadien Welt. Es erhielt daher auch den Beinamen Marakana analog zum Estádio do Maracanã in Rio de Janeiro. Die höchste registrierte Zuschauerzahl wurde am 23. April 1975 beim Halbfinal-Spiel des Europapokal der Pokalsieger 1974/75 zwischen Roter Stern Belgrad und Ferencváros Budapest mit offiziellen 96.070 Zuschauern erzielt. Die inoffizielle Zuschauerzahl lag bei 110.000 Besuchern. Heute hat das Stadion ein Fassungsvermögen von 55.538 Sitzplätzen, eine Gesamtkapazität von bis zu 60.000 Zuschauern und ist damit das größte Stadion des Landes. Nach dem Olympiastadion Spyridon Louis (69.618 Plätze), dem Ferenc-Puskás-Stadion (56.000 Plätze) und dem Arena Națională (55.600 Plätze) ist es das viertgrößte Stadion in Südosteuropa, und damit auch eins der größten in ganz Europa.

Europapokal der Landesmeister 1973

Am 30. Mai 1973 war das Stadion Schauplatz des Endspiels im Europapokal der Landesmeister. Die Mannschaft von Ajax Amsterdam aus den Niederlanden traf auf den italienischen Vertreter Juventus Turin. Vor 91.654 Zuschauern siegte Ajax mit 1:0 durch ein Tor von Johnny Rep in der vierten Minute.

Fußball-Europameisterschaft 1976

1976 fand die Finalrunde der Fußball-Europameisterschaft in Jugoslawien statt. Es wurden im Roter-Ster-Stadion, dass mit einer Kapazität von über 100.000 Plätzen das größte Stadion des Turniers war, ein Halbfinale und das Endspiel des Turniers ausgetragen. Im Halbfinale spielte Jugoslawien gegen die Deutschland. Die angriffstarken und durch das frenetische Publikum angespornten Jugoslawen führten bis zur 32. Minute bereits mit 2:0. Der Braunschweiger Bundesliga-Profi Danilo Popivoda und der jugoslawische Kapitän Dragan Džajić hatten eindrucksvoll vorgelegt. Insbesondere die aus diesen beiden Spielern bestehende jugoslawische Flügelzange machte der deutschen Mannschaft sehr zu schaffen, Džajić wurde klarer Sieger im Duell mit Deutschlands Starverteidiger Berti Vogts. Zur Halbzeit brachte Bundestrainer Helmut Schön den Kölner Mittelfeldmotor Heinz Flohe, und Flohe erzielte in der 65. Minute den Anschlusstreffer. In der 79. Minute brachte Bundestrainer Helmut Schön dann den Kölner Mittelstürmer Dieter Müller. Es war das erste Länderspiel für den 22-Jährigen. Er lief gleich in den Strafraum der Jugoslawen und erwartete eine deutsche Ecke. Die erste Ballberührung in der Nationalmannschaft durch D. Müller brachte den 2:2-Ausgleich. In der Verlängerung brachen die geschockten Jugoslawen konditionell ein und D. Müller erzielte mit zwei weiteren Toren den 4:2-Endstand eines denkwürdigen Halbfinales. Das Finale zwischen Weltmeister und Titelverteidiger Deutschland und dem Überraschungsfinalisten Tschechoslowakei endete nach 90. Minuten mit 2:2. In der Verlängerung geschah nicht mehr viel und zum ersten Mal in der Geschichte der großen Fußballturniere kam es zu einer Entscheidung durch Elfmeterschießen. Während Uli Hoeneß beim Stande von 3:4 verschoss, musste nur noch Antonín Panenka verwandeln und die Tschechoslowaken waren Europameister. Panenka lockte Sepp Maier in eine Ecke und lupfte den Ball in die Tormitte. Somit hatte die Tschechoslowakei Deutschland besiegt und wurden zum ersten Mal Europameister. Das Endspiel ging als Nacht von Belgrad in die Fußballgeschichte ein.

UEFA-Pokal 1979

Im Jahr 1979 erreicht der Roter Stern das Finale des UEFA-Pokals. Gegen die Mannschaft von Borussia Mönchengladbach fand das Hinspiel im Stadion Roter Stern statt. Die 87.000 Zuschauer sahen ein 1:0 Führung für Roter Stern von Miloš Šestić, jedoch fiel ein Eigentor durch Abwehrspieler Jurišić und das Spiel endete 1:1 (1:0). Den UEFA-Pokal holte sich schließlich Mönchengladbach durch ein 1:0 (1:0) Sieg im Rückspiel.

Europapokalsieger der Landesmeister 1991

Während des Europapokal der Landesmeister 1990/91, spielte Roter Stern im Virtelfinale gegen den letzten DDR-Meister Dynamo Dresden. Das Hinspiel in der damaligen jugoslawischen Haupstatd war vom Belgrader Publikum hoch erwartet so das in der Fußball-Hölle Marakana etwa 100.000 Roter Stern-Fans erschienen, sowie um das Stadion weitere 20.000 Fans. Roter Stern gewann mit 3:0 doch bemerkenswert war vor allem die Stadion-Atmosphäre vor und während des Spiels, die eine der besten in die Geschichte von Roter Stern Belgrad eingig.[1] Ähnlich Spektakulär war das Rückspiel des Halbfinales gegen den FC Bayern München. Kurz vor dem Spiela zündeten Roter-Stern Anhänger hunderte bengalische Fakeln rund um das ganzen Stadion an. Die so enstandene historische Bengalo-Show war auch teil einer BBC-Dokumentarfilms über den Verein.[2][3] Die etwa 100.000 Zuschauer waren buchstäblich im Delirium, als Roter Stern in der letzten Minute das 2:2 erzielte, und somit mit einem 4:3 Gesamtsieg ins Finale einzog. Der Schlusspfiff löste schließlich eine große Feier im Stadion als auch eine massive Invasion auf dem Platz aus.[4] Der Sieg brachte Roter Stern, nach bis dahin drei Halbfinals im Europapokal der Landesmeister, das erste Finale dieses Wettbererbs, wo später der Französische-Meister Olympique Marseille besiegt wurde.

Sommer-Universiade 2009

Vom 1. Juli bis 12. Juli 2009 war die Sommer-Universiade zu Gast in der serbischen Hauptstadt Belgrad. Die Universiade wurde in 69 verschiedenen Sportstätten in Belgrad und Umgebung ausgetragen. Das Stadion von Roter Stern Belgrad war eine der Veranstaltungsstätten.

Bilder

Links der Haupttribüne Stadionmitte Rechts der Haupttribüne
Innenansicht Innenansicht Innenansicht

Siehe auch

Commons: Stadion Roter Stern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hinspiel im Europapokal der Landesmeister 1990/91 zwischen Roter Stern Belgrad - Dynamo Dresden 3:0 (1991)
  2. Roter Stern Belgrade - Bayern Münichen - Die Bengalo-Show rund um das ganze Stadion im Halbfinal-Rückspiel des Europapokal der Landesmeister 1991
  3. Roter Stern Belgrad - Bayern Münichen - Die Bengalo-Show rund um das ganze Stadion im Halbfinal-Rückspiel des Europapokal der Landesmeister 1991 - Auschnitt aus dem BBC-Dokumentarfilm über den Verein
  4. Roter Stern Belgrad - Bayern Münichen 2:2 - Halbfinal-Rückspiel des Europapokal der Landesmeister 1991 (Kurz-Version)