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Norman Thomas

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Norman Mattoon Thomas (*20. November 1884, † 19. Dezember 1968) war ein führender amerikanischer Sozialist und sechsfacher Präsidentschaftskandidat für die Sozialistische Partei.

Thomas wurde als Sohn eines presbyterianischen Pfarrers in Marion, Ohio geboren und aufgezogen. Seinen Abschluss machte er an der Marion Hogh School. Im Grundschulalter war er Zeitungsjunge für Warren G. Hardings Marion Daily Star. Thomas besuchte später die Princeton University und machte 1905 seinen Abschluss. Danach besuchte er ein gewerkschafts-theologisches Seminar und wurde dort Sozialist. Er wurde dazu bestimmt presbyterianischer Pfarrer im New Yorker Stadtteil East Harlem zu werden.

Thomas lehnte den Eintritt der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg ab. Im Januar 1918 gründete er die Zeitung The World Tomorrow. In einer Ausgabe vom April 1918 schrieb er:

Nur jene, die etwas Leidenschaftliches für soziale Gerechtigkeit und industrielle Demokratie gefühlt haben, können erkennen wie wahrhaftig das revolutionäre Russland, mit all seinen Fehlern und Auswüchsen, das gepriesene Land, das Vaterland der Seele radikaler Arbeiter überall in der Welt, ist.

Die russischen Revolutionäre fühlten sich aber nie dazu verpflichtet dieses Kompliment zurückzugeben. Thomas sagte immer, dass Leo Trotzki "nur ein politisch Missverstandener war".

Von 1921 bis 1922 war Thomas Herausgeber der Zeitung The Nation und wurde 1922 Leiter der League for Industrial Democracy. Nach dem Krieg war er eines der Gründungsmitglieder der American Civil Liberties Union. Er scheiterte 1924 als sozialistischer Kandidat für das Gouverneursamt in New York.

Gefolgt vom Tod Eugene Debs im Jahr 1926 wurde Thomas sozialistischer Wortführer und Präsidentschaftskandidat in den Jahren 1928, 1932, 1936, 1940, 1944 und 1948. Als deutlicher und engagierter Sprecher für einen demokratischen Sozialismus war sein Einfluß beträchtlich größer als der eines typischen immerwährenden Kandidaten. Er stellte deutlich den Unterschied zwischen Sozialismus und Kommunismus heraus und erklärte die Unterschiede zwischen der Bewegung, der er vorstand und dem revolutionären Marxismus.

Thomas schrieb diverse Bücher, unter ihnen seine leidenschaftliche Verteidigungsschrift über passionierte Protestanten im Ersten Weltkrieg, die unter dem Titel Is Conscience Crime? erschien.