Liste der Truppenteile der Artillerietruppe des Heeres der Bundeswehr

Die Liste der Artillerieverbändeverbände der Bundeswehr enthält alle aufgelösten, aktiven und nicht aktiven (Geräteeinheiten, gekaderte Bataillone) Verbände und Großverbände der Artillerietruppe der Bundeswehr sowie eine kurze Übersicht über ihren Aufstellungszeitpunkt, Stationierungsorte, Unterstellung und über ihre Auflösung oder Umbenennung. Zusätzlich wurden die Verbände aufgenommen deren Kern zu bedeutenden Anteilen aus Artilleristen gebildet wurde.
Einführung in die Nummerierungskonventionen
Seit der Heeresstruktur II bis etwa 1990 erfolgte die Nummerierung der Artillerieverbände anhand einer stringenten Nummerierungskonvention. In dieser Zeit konnte man der Bezeichnung meist direkt die Unterstellung des Bataillons oder des Regiments entnehmen. Bei Unterstellungswechseln, Umgliederungen etc. wurde die Nummer bis auf Ausnahmefälle in der Regel jeweils konsequent angepasst. In dieser Zeit gilt umgekehrt aber auch, dass Verbände gleicher Nummer nicht immer in derselben Traditionslinie gesehen werden können. Nach 1990 und Eingliederung von Teilen der aufgelösten Nationalen Volksarmee und den erheblichen Umgliederungen in den Jahren nach Ende des Kalten Krieges wurde diese Anpassung oft nicht mehr vorgenommen; die Verbände behielten aus Tradition oft ihre Bezeichnung. Ihre Unterstellung lässt sich damit aus ihrer Nummer meist nicht mehr ableiten. Gewisse Rückschlüsse ergeben sich aber in Bezug auf ihre Herkunft und Traditionslinie. Im folgenden wird die Systematik geordnet nach Größenordnungen der Verbände vorgestellt. Die nachfolgenden Überlegungen zur Systematik der Bezeichnung bleiben aber auch für die Zeit vor 1990 stets nur als prinzipielles Konzept zu verstehen. Im Falle von Truppenversuchen, in der Aufstellungs- und Auflösungsphase, etc. sind immer wieder Abweichungen von der Regel anzutreffen.
Legende
Die Legende gilt für alle folgenden Listen
Legende |
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Aufgelöster Verband |
Teilaktiver oder nichtaktiver Verband |
Aktiver Verband |
Siehe auch hier für das Abkürzungsverzeichnis.
Brigaden
Als einzige Artilleriebrigade der Bundeswehr wurde die Artilleriebrigade 100 aufgestellt. Sie unterstand dem Heerestruppenkommando. Ihre Nummer 100 wurde analog zu allen Nummern der damals aufgestellten Unterstützungsbrigaden des Heerestruppenkommandos gewählt.
Zur ArtBrig 100 gehörten
- StBttr ArtBrig 100
- ArtAufklBtl 71
- ArtAufklBtl 121
- ArtAufklBtl 131
- RakArtLehrBtl 52
- RakArtBtl 55
- RakArtBtl 132
Bezeichnung | Aufstellung (aus) |
Stabssitz | Verbleib | |
---|---|---|---|---|
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ArtBrig 100 | 1. Juli 2002 (ArtRgt 13) | Mühlhausen/Thüringen | Juli 2007 umgegliedert zu ArtRgt 100 |
Kommandos
Die Artilleriekommandos waren Kommandos in Brigadestärke auf Korpsebene. Jedem der drei rein deutschen Korps (I., II., III. Korps) sowie dem deutsch-dänischen Korps LANDJUT unterstand jeweils ein von einem Artilleriekommandeur geführtes Artilleriekommando als Korpstruppe. Häufig werden diese Truppen als Korpsartillerie bezeichnet. Ihre Bezeichnung glich dabei zuletzt der Nummer des übergeordneten Korps (Artilleriekommando 1 für das I. Korps, Artilleriekommando 2 für das II. Korps, usw.). Davor (teilweise bis in die 70er Jahre) begann die Bezeichnung mit „40“ und endete mit der Ziffer des Korps. Die LANDJUT unterstellten Verbände wurden oft mit 600-er Nummern bezeichnet, so dass auch das Artillerkommando als Artilleriekommando 600 aufgestellt wurde. Zu beachten ist jedoch, dass im Gegensatz zu den Artilleriekommandos der rein deutschen Korps das Artilleriekommando 600 nicht voll präsent war, sondern ad hoc im Verteidigungsfall zu bilden war. Die dafür benötigten Verbände waren im Frieden u. a. Teil des Artillerieregiments der 6. Panzergrenadierdivision.
Die Korpsartillerie war auch für den Einsatz taktischer nuklearer Gefechtsfeldwaffen vorgesehen. Zur Erfüllung des atomaren Auftrags arbeitete jedes Kommando mit einer US-Army Artillery Group zusammen.
Im Regelfall unterstanden den Artilleriekommandos gegen Ende des Kalten Krieges dazu folgende Truppenteile:
- Stab/Stabsbatterie
- ein Topographiezug
- ein Geophysikalischer Messzug
- ein Raketenartilleriebataillon (Lance)
- ein Nachschubbataillon Sonderwaffen (zum Transport und zur Bewachung der nuklearen US-Munition)
- ein Sicherungsbataillon
- eine Drohnenbatterie
Bezeichnung | Aufstellung (aus) |
Stabssitz | Verbleib | Bemerkung | |
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ArtKdo I | 1959 (ArtKdo 401) |
Münster | 1994 aufgelöst | unterstand I. Korps |
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ArtKdo II | 1971 (ArtKdo 402) |
Ulm | 1994 aufgelöst | unterstand II. Korps |
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ArtKdo III | 1972 (ArtKdo 403) |
Koblenz | 1994 aufgelöst | unterstand III. Korps |
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ArtKdo 401 | 1957 | Wesel | 1959 umbenannt in ArtKdo 1 | unterstand I. Korps |
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ArtKdo 402 | 1957 | Ulm | 1971 umbenannt in ArtKdo 2 | unterstand II. Korps |
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ArtKdo 403 | 1957 | Koblenz | 1972 umbenannt in ArtKdo 3 | unterstand III. Korps Aufstellungsort: Munsterlager |
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ArtKdo 600 | Flensburg | aufgelöst | Hinweis: im Einsatz unterstanden alle Truppenteile des ArtKdo 600 (LANDJUT). Im Frieden unterstanden alle nicht aktiven dem TerrKdo SH. Aktive Truppenteile des ArtKdo 600 unterstanden im Frieden der 6. PzGrenDiv. |
Regimenter
Seit der Heeresstruktur II bis etwa 1990 folgte die Bezeichnung der Regimenter einer klaren Ordnung. Jeder der ursprünglich zwölf Divisionen führte jeweils ein Artillerieregiment, die sogenannte Divisionsartillerie. Kommandiert wurden diese Regimenter jeweils von einem Divisions-Artillerieführer im Dienstgrad Oberst. Die Bezeichnung dieser Bataillone ergab sich direkt aus der Divisionsnummer, d. h. das Regiment der 1. Panzerdivision wurde als Artillerieregiment 1, das der 2. Panzergrenadierdivision als Artillerieregiment 2, usw. bezeichnet. In dieser Zählweise führte die 1. Gebirgsdivision als 8. Division des Heeres das Gebirgsartillerieregiment 8, wobei das Präfix Gebirgs- typisch für fast alle dieser Division unterstellten Verbände war. Der 1. Luftlandedivision unterstand als 9. Division analog das (aber erst später aufgestellte) Luftlandeartillerieregiment 9. Zu beachten ist aber, dass das Luftlandeartillerieregiment 9 eine Geräteeinheit war, bestehend lediglich aus dem Stab, ab 1992 auch mit einer fest assignierten Batterie. Im Bedarfsfall wurden von diesem Stab Artillerieverbände anderer Divisionen geführt. Auch die ostdeutschen Panzergrenadierdivisionen (13. und 14.) erhielten jeweils ein Artillerieregiment, die jedoch zunächst nicht wie üblich (d. h. Artillerieregimenter mit den Nummern 13, 14) bezeichnet wurden, sondern die Namen Artillerieregiment 70 und 80 in Anlehnung an ihre Stationierung in den Wehrbereichen VII und VIII erhielten. Alle Divisionsartillerieregimenter sind mittlerweile aufgelöst. Bemerkenswert war die Fähigkeit dieser Regimenter, auch die taktischen Atomwaffen der NATO zum Einsatz zu bringen. Jedem dieser Regimenter unterstanden zuletzt in der Regel folgende Bataillone:
- ein Feldartilleriebataillon X1
- ein Raketenartilleriebataillon X2
- ein Beobachtungsbataillon X3
X steht dabei jeweils für die Nummer der Division. Weiteres dazu, siehe Abschnitt Bataillone.
Als nichtaktive Geräteeinheiten wurden den nationalen Korps nichtaktive Artilleriegimenter zur besonderen Verwendung (zbV) – sogenannte Verstärkungsartillerie – aufgestellt. Truppendienstlich unterstanden sie aktiven Verbänden der Artilleriekommandos. Ihre Nummer begann mit der Nummer des Korps und endete mit 00. (Beispiel: Das Artillerieregiment 200 zbV wurde beim II. Korps aufgestellt.)
Die verbleibenden Artillerieregimenter der Bundeswehr führen nunmehr nur noch aus Traditionsgründen ihre Nummer 100 bzw. 345 vor, denn sie entstanden aus gleichnummerierten Verbänden. Zu beachten ist ferner, das manche, insbesondere die Regimenter 1–12, der hier beschriebenen Artillerieregimenter bis zur Unterstellung der Raketenartilleriebataillone als Feldartillerieregimenter bezeichnet wurden.
Bezeichnung | Aufstellung (aus) |
Stabssitz | Verbleib | Bemerkung | |
---|---|---|---|---|---|
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ArtRgt 1 | 1956 (FArtRgt 1) |
Hannover, Freiherr von Fritsch-Kaserne | aufgestellt in Hamburg | |
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ArtRgt 2 | 1958 (FArtRgt 2) |
Kassel, Lüttich-Kaserne | aufgestellt in Niederlahnstein, Deines-Bruchmüller-Kaserne | |
ArtRgt 3 | 1959 (PzArtRgt 3) |
Stade, Von Goeben-Kaserne | aufgestellt als PzArtRgt 3 in Bremen-Grohn[1] | ||
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ArtRgt 4 | 1959 (FArtRgt 4) |
Regensburg, Prinz-Leopold-Kaserne | 1992 | 1956 zunächst als FArtRgt 4 aufgestellt, späterer Standort Cham |
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ArtRgt 5 | 1956 (PzArtRgt 5) |
Diez, Schloss Oranienstein | 1981 Fusion mit ArtLRgt 5 und Verlegung nach Idar-Oberstein | aufgestellt auf TrÜbPl Grafenwöhr, 1957–1960 in Niederlahnstein, Deines-Bruchmüller-Kaserne |
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ArtLehrRgt 5 | 1956 | Idar-Oberstein | aufgelöst am 21. März 2003 | |
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ArtRgt 6 | 1958 (FArtRgt 6) |
Kellinghusen, Liliencron-Kaserne | aufgestellt in Flensburg, Brisen-Kaserne | |
ArtRgt 7 | 1960 | Dülmen, St. Barbara-Kaserne (bis 1966 Ahlen, Westfalenkaserne) |
12. Oktober 2002 außer Dienst gestellt | danach noch Geräteeinheit in Düsseldorf | |
GebArtRgt 8 | 1957 | LandsbergGFM-von-Leeb-Kaserne | 1992 | bis 1963 in Mittenwald, Luttensee-Kaserne | |
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LLArtRgt 9 (Art Rgt 200 u. 300) |
April 1986 | Philippsburg, Salm-Kaserne | Dez. 1991 außer Dienst | Bis 1. April 1990 nur Stab ohne fest assignierte Truppenteile (GerE). Erst 1. April 1990 Aufstellung aktives LLArtBttr 9. |
ArtRgt 10 | 1960 | Pfullendorf | 1991 in JgRgt 10 umgewandelt | ||
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ArtRgt 11 | 1959 | Oldenburg, Donnerschwee-Kaserne | 1994 aufgelöst | im Zusammenhang mit Außerdienststellung der 11. Panzergrenadierdivision |
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ArtRgt 12 | 1963 | Tauberbischofsheim, Kurmainz-Kaserne | ||
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ArtRgt 13 | Juli 1994 (ArtRgt 70) |
Mühlhausen/Thüringen, Rosenhof-Kaserne | 1. August 2002 aufgelöst | |
ArtRgt 14 | 1994 (ArtRgt 80) |
Eggesin-Karpin, Artillerie-Kaserne | 2003 aufgelöst | ||
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ArtRgt 70 | Sept. 1991 | Mühlhausen/Thüringen, Rosenhof-Kaserne | Juli 1994 Umbenennung in ArtRgt 13 | Bezeichnung wegen ust WBK VII |
ArtRgt 80 | 1991? | Eggesin-Karpin, Artilleriekaserne | 1994 Umbenennung in ArtRgt 14 | Bezeichnung wegen ust WBK VIII | |
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ArtRgt 100 | Juli 2007 (ArtBrig 100) |
Mühlhausen/Thüringen | aktiv | unterstellt 1. PzDiv Hinweis: nicht vormals ArtRgt 100, ArtKdo 1 wird aufgelöst |
ArtRgt 100 | 1968? | Unna, MobStp Massen | 1986 aufgelöst | Geräteeinheit. Sogenannte Verstärkungsartillerie. | |
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ArtRgt 200 | 1968 | Philippsburg, Salm-Kaserne, MobStp | Mai 1986 Umgliederung in LLArtRgt 9 | Geräteeinheit. zbV, sog. Verstärkungsartillerie. Im Frieden bis zu einer Mobilmachung dem FArtBtl 210 unterstehend |
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ArtRgt 300 | 1968 | Ulm, Bleidorn-Kaserne | 1986 aufgelöst, Teile an LLArtRgt 9 | Geräteeinheit, sog. Verstärkungsartillerie. |
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ArtLehrRgt 345 | Jan. 2008 (PzArtLehrBtl 345) |
Kusel wird nach Idar-Oberstein verlegt |
aktiv | unterstellt der Heerestruppenbrigade, wird in ArtBtl 345 umbenannt/umgegliedert |
Bataillone
Seit Gründung der Bundeswehr wurden grundsätzlich mehrere Typen Bataillone der Artillerietruppe aufgestellt und auch entsprechend bezeichnet. Dies sind die Panzerartilleriebataillone, Feldartilleriebataillone, Raketenartilleriebataillone, Artilleriebataillone, die Beobachtungsbataillone und Beobachtungsartilleriebataillone. Ihre Bezeichnung lehnte sich ursprünglich jeweils an ihr Hauptwaffensystem bzw. ihre Hauptaufgabe an:
- Panzerartilleriebataillone: Rohrartillerie auf gepanzerten Selbstfahrlafetten, normalerweise als Panzerhaubitze in anderen Armeen auch mit Artilleriekanone
- Feldartilleriebataillone: Rohrartillerie gezogen oder auf ungepanzerter neu auch auf geschützter Selbstfahrlafette, je nach Flugbahn als (Feld-)haubitze oder Feldkanone bezeichnet.
- Raketenartilleriebataillone: Im Gegensatz zur Rohrartillerie werden keine Geschosse aus Rohren abgefeuert, sondern ausschließlich selbstangetriebene Raketen vom Waffenträger gestartet. Die Gesamtsysteme wird als Raketenwerfer bezeichnet.
- Beobachtungsbataillone: In diesen Bataillonen wurde die aufklärende Artillerie zusammengefasst, die u. a. mittels technischer Systeme feindliche Artilleriestellungen oder Ziele und eigene Granateneinschläge ortet, Vermessungsaufgaben wahrnimmt und Wetterdaten auswertet. Drohnen ermöglichen heute die optische Aufklärung bis weit hinter die vorderste Verteidigungslinie auch ohne den Einsatz vorgeschobener Beobachter.
- Beobachtungsartilleriebataillone: Neben der aufklärenden Artillerie enthielten diese Bataillone etwa zur Hälfte auch schießende Einheiten, wohingegen „normale“ Feld- oder Panzerartilleriebataillone diese aufklärenden Anteile höchstens in geringem Ausmaße aufwiesen.
- Darüber hinaus wurden Artilleriebataillone ohne Zusatz Feld-, Panzer- Beobachtungs- usw. aufgestellt. In den meisten Fällen deutet ihr allgemein gehaltener Name darauf hin, dass die Bataillone sowohl Raketen- als auch Panzerartillerieanteile aufwiesen; die Verbände waren also sogenannte gemischte Verbände. Manche dieser Verbände waren aber auch Artillerieverbände mit Sonderbewaffnung oder Sondergliederung, z. B. die Artillerieverbände der Luftlande- und Gebirgstruppen.
Im folgenden werden diese Typen jeweils in einem eigenen Unterkapitel betrachtet.
Panzerartilleriebataillone


Die Nummer der Panzerartilleriebataillone lehnte sich ursprünglich an die Bezeichnung der ihnen jeweils übergeordneten Brigade an. Ihre Nummer begann jeweils mit der Nummer der übergeordneten Brigade, an die in der Regel eine 5 angehängt wurde, d. h. die Panzerartilleriebataillone der Brigaden 1–9 hatten eine zweistellige, alle anderen eine dreistellige Nummer. Beispiel: das Panzerartilleriebataillon 215 war das Panzerartilleriebataillon der Panzerbrigade 21. Die Panzerartilleriebataillone mit den Anfangsnummern 1–42 sind demzufolge die Panzerartilleriebatillone der 42 Brigaden des Feldheeres. Die Heimatschutzbrigade 56 (siehe dazu auch Liste der Jägerverbände der Bundeswehr) glich in ihrer Gliederung einer Panzerbrigade und führte folgerichtig ein Panzerartilleriebataillon 565 statt einem Feldartilleriebataillon. Da aber nur Panzer- und Panzergrenadierbrigaden sowie relativ kurz auch die Gebirgsjägerbrigade 23 ein Panzerartilleriebataillon erhielten, wurden Panzerartilleriebataillone mit den Anfangsziffern 25, 26 und 27 nicht aufgestellt, da diese Luftlandebrigaden waren.
Nach Aufstellung der noch regelmäßig bezeichneten Bataillone der ostdeutschen Brigaden änderte sich die Nummerierungssystematik des Heeres drastisch. Bei Unterstellungswechseln oder Umgliederungen wurde die Bezeichnung nicht mehr verändert, sondern aus Tradition beibehalten, so dass heute kein einheitliches Schema mehr erkennbar ist und die Bataillonsnummer meist kein Hinweis mehr auf die Unterstellungsverhältnisse gibt. Abweichend von dieser Einschränkung und den oben aufgezeigten allgemeinen Regeln gab es einige größere Ausnahmen für die Bezeichnung der Panzerartilleriebataillone:
- Das Panzerartilleriebataillon der Panzergrenadierbrigade 17 führte statt der Nummer 175, die Nummer 177. Hintergrund war der Inhalt des § 175 Strafgesetzbuch (sogenannter Homosexuellen-Paragraph. Zitat daraus: [..] Ein Mann, der mit einem anderen Mann Unzucht treibt oder sich von ihm zur Unzucht missbrauchen lässt, wird mit Gefängnis bestraft. [...]). Da im Volksmund daher Schwule als „175er“ bezeichnet wurden, meinte man, diese Bataillonsnummer nicht vergeben zu können.
- Das Panzerartillerielehrbataillon 310 war Lehrtruppenteil der Artillerieschule. Seine Aufstellung war dem Umstand geschuldet, dass die Artillerieschule über kein Panzerartilleriebataillon einer Brigade in ihrer Nähe verfügen konnte, so dass Teile des Feldartilleriebataillons 310 mit Panzerhaubitzen ausgerüstet wurde und als Panzerartillerielehrbataillon 310 ausgegliedert wurden. Da sich sein truppendienstliches Unterstellungsverhältnis nicht änderte (weiterhin Korpsartillerie III. Korps, siehe unten) wurde seine Nummer beibehalten.
- Das Panzerartilleriebataillon 515 entstand 1993 aus dem der Heimatschutzbrigade 51 zugeordneten Feldartilleriebataillon 515 und dem Panzerartilleriebataillon 185. Aus Tradition blieb die Bezeichnung erhalten.
- Das Panzerartilleriebataillon 2 ist 1996 aus dem Panzerartilleriebataillon 395, dem Panzerartilleriebataillon 65 und dem in Hessisch Lichtenau stationierten Panzeraufklärungsbataillon 2 (siehe dazu auch Liste der Panzeraufklärungsverbände der Bundeswehr) entstanden. In Tradition und Verbundenheit zum ehemaligen Panzeraufklärungsbataillon 2 erhielt das Panzerartilleriebataillon statt der eigentlich vorgesehenen Bezeichnung Panzerartilleriebataillon 395 die bisher für Panzerartilleriebataillone völlig untypische Bezeichnung Panzerartilleriebataillon 2.
- Lehrtuppenteile der Artillerieschule und/ oder der Panzerlehrbrigade, erhielten die Bezeichnung Panzerartillerielehrbataillon. Sie behielten aber in der Regel ihre gewöhnliche Nummer nach obigen Muster.
- Die Panzerartilleriebataillone der 1. Gebirgsdivision erhielten teilweise bzw. zeitweise den Präfix Gebirgs-.
Folgende Tabelle enthält alle aufgestellten Panzerartilleriebataillone:
Bezeichnung | Aufstellung (aus) |
Stabssitz | Verbleib | Bemerkungen | |
---|---|---|---|---|---|
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PzArtBtl 2 | 1996 | Hessisch Lichtenau | 2006 aufgelöst | hervorgegangen aus PzArtBtl 395 |
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PzArtBtl 15 | 1959 | Stadtoldendorf;Yorck-Kaserne | 2004 inaktiv gestellt; 2008 aufgelöst | Panzergrenadierbrigade 1 |
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PzArtBtl 25 | 1956 | Glückstadt, Marine-Infanterie-Kaserne später Leutnant-Müller-Kaserne, Braunschweig |
1992 aufgelöst Als nicht aktiver (n.a.) Truppenteil am 31. Januar 1998 erneut aufgestellt und zum 30. Juli 2008 aufgelöst[2] |
Erstes Panzerartilleriebataillon der Bundeswehr |
PzArtBtl 35 | 1962[3] | Dedelstorf, Richthofen-Kaserne | 1981 umbenannt in PzArtBtl 335, aufgelöst am 25. März 1994 | Panzerbrigade 33 | |
Datei:Pz ArtBtl 45-Wappen-3.jpg | PzArtBtl 45 | 1975 (FArtBtl 45) |
Göttingen, Zieten-Kaserne | März 1993 aufgelöst | |
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BeobPzArtLehrBtl 51 | Idar-Oberstein | 31. März 2003 aufgelöst[4] | ||
PzArtBtl 55 | März 1959 (FArtBtl 55)[5] |
Homberg (Efze), Dörnbergkaserne | Umgegliedert zu RakArtLehrBtl 55 | Panzergrenadierbrigade 5 | |
PzArtBtl 65 | Bad Arolsen, Prinz-Eugen-Kaserne | 1997 aufgelöst | Panzerbrigade 14 | ||
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PzArtBtl 75 | 1959 (FArtBtl 75) |
Hamburg-Fischbek (bis 1961 Achim, bis 1963 Seedorf) | aufgelöst 1992[6] | |
PzArtBtl 85 | 1959 | Lüneburg, Scharnhorst-Kaserne | 2002[7] | ||
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PzArtLehrBtl 95 | 2. Dez. 1958 | Munster | 30. September 2002 aufgelöst | Lehrtruppenteil |
PzArtBtl 105 | 1972 (FArtBtl 105) |
Weiden | 1992 aufgelöst[8] | ||
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PzArtBtl 115 | 1959 (FArtBtl 115) |
Neunburg vorm Wald, Pfalzgraf-Johann-Kaserne | 30. Juni 2007 aufgelöst | in Roding aufgestellt, zuletzt Panzerbrigade 12 |
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PzArtBtl 125 | 1963 | Bayreuth | 31. März 1993 aufgelöst | |
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PzArtBtl 135 | 1959[9] | Wetzlar, Spilburg-Kaserne | aufgelöst März 1993[10] | |
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PzArtBtl 145 | 1959 | Stadtallendorf, Herrenwald-Kaserne | 31. März 1993[11] | |
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PzArtBtl 155 | 1959 | Lahnstein | 1991[12] | |
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PzArtBtl 165[13] | 1962 (FArtBtl 165) |
Wentorf | Auflösung am 30. September 1993[14] | |
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PzArtBtl 177 | 1. Juli 1959 | Hamburg-Rahlstedt | Am 12. März 1993 aufgelöst[15] | Fortlaufende Nummerierung wurde unterbrochen, um keine Verbindung zu § 175 herzustellen. |
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PzArtBtl 185 | 1959[16] | Boostedt, Rantzau-Kaserne | 1993 (PzArtBtl 515) | Panzerbrigade 18 |
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PzArtBtl 195 | März 1959 (FArtBtl 195)[17] |
Münster-Handorf, Lützow-Kaserne[17] | aufgelöst 1993[17] | Panzergrenadierbrigade 19 |
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PzArtBtl 205 | 1. Oktober 1975[18] | Dülmen | ab 2002 nicht-aktiv, 2008 aufgelöst[19] | |
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PzArtBtl 215 | 1958 (I. Btl ArtRgt 7) |
Augustdorf | aktiv | PzBrig 21, wird aufgelöst |
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GebPzArtBtl 225 | April 1962 (GebArtBtl 225) |
Füssen, Allgäu-Kaserne | 2007 Umgliederung in GebAufklBtl 230 | |
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GebPzArtBtl 235 | April 1977 | Bad Reichenhall | März 1993 Auflösung des Gebirgsartilleriebataillons 235 | Jan 1981 Umgliederung in GebArtBtl 235 |
GebPzArtBtl 245 | 1. Oktober 1956 | Landshut, Schochkaserne | 30. September 1994 mit der PzBrig 24 "Niederbayern" aufgelöst | ||
PzArtBtl 285 | 1976 | Münsingen | 2004 aufgelöst | ||
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PzArtBtl 295 | 1958 (FArtBtl 442) |
Immendingen | in ArtBtl 295 umbenannt | 1958 Umbenennung in FArtBtl 295, 1966 in PzArtBtl 295 1993 Fusion mit FArtBtl 555 und Rückbenennung in FArtBtl 295, 2001 Rückbenennung in PzArtBtl 295 bis 1959 in Münsingen Verband der D/F-Brigade[20] |
PzArtBtl 305 | Januar 1962[21] | Donauwörth[22] | aufgelöst 1994[23] | ||
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PzArtLehrBtl 310 | 1967 (Teile FArtBtl 310) |
Kusel | 1980 Umbenennung in Panzerartillerielehrbataillon 345 | im Frieden LehrTrpTeil ArtSchule. im V-Fall weiterhin ArtKdo 3 Anmerkung: eingeschriebene Nummer im internen Verbandsabzeichen eigtl. „310“ |
PzArtBtl 315 | 1967 | Wildeshausen | 1993 aufgelöst | ||
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PzArtBtl 325 | 1971 (FArtBtl 325) |
Schwanewede, Lützow-Kaserne | 2001 umbenannt in PzArtLehrBtl 325 | |
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PzArtLehrBtl 325 | 2001 (PzArtBtl 325) |
Munster, Hindenburg-Kaserne bis 2006: Schwanewede, Lützow-Kaserne |
aktiv | Lehrtruppenteil PzLehrBrig 9, wird in ArtLBtl 325 umbenannt/umgegliedert und der 1. Panzerdivision direkt unterstellt |
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PzArtBtl 335 | 1981 (PzArtBtl 35) |
Dedelstorf, Richthofen-Kaserne| 1981–1994 Wilhelmstein-Kaserne Luttmersen |
aufgelöst am 25. März 1994[24] | Das PzArtBtl 335 wurde im Rahmen der Heeresstruktur 4 im Jahre 1981 zum PzArtBtl 35. Standort war Luttmersen. Es war der Panzerbrigade 3 zugeordnet. Im Gegenzug wurde das ehemalige PzArtBtl 35 am Standort Dedelstorf der Panzerbrigade 33 zugeordnet und in PzArtBtl 335 umbenannt. |
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PzArtLehrBtl 345 | 1980 (PzArtLehrBtl 310) |
Kusel | 2008 umformiert in PzArtLehrRgt 345 | Lehr (Ulm), Panzerbrigade 34 |
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PzArtBtl 355 | Juli 1960 (FArtBtl 355)[25] |
Wildflecken, ab 2002 Neunburg vorm Wald ab 2007 Pfreimd | Ende 2008 inaktiv | Panzerbrigade 35, Panzerbrigade 36, zuletzt Panzerbrigade 12 |
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PzArtBtl 365 | 1958 | Walldürn, Nibelungenkaserne | 1993 | Panzerbrigade 36 |
PzArtBtl 375 | 1992 | Frankenberg/Sa., Wettiner-Kaserne | 2005 aufgelöst | Panzergrenadierbrigade 37 | |
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PzArtBtl 385 | 1992 | Weißenfels, Sachsen-Anhalt-Kaserne | 2002 aufgelöst | Panzergrenadierbrigade 38 |
PzArtBtl 395 | Erfurt | 1996 umformiert in PzArtBtl 2 | Panzerbrigade 39 | ||
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PzArtBtl 405 | 1992 | Dabel | 2006 aufgelöst | Panzergrenadierbrigade 40 |
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PzArtBtl 415 | 01.04.1991 | Eggesin | Dezember 2002 aufgelöst | Panzergrenadierbrigade 41 |
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PzArtBtl 425 | 1992 | Lehnitz | 30.06.2006 aufgelöst | Panzerbrigade 42, ab 2003 Panzergrenadierbrigade 1 |
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PzArtBtl 515 | 1993 (FArtBtl 515, PzArtBtl 185) |
Kellinghusen | 10.12.2008 aufgelöst | Panzerbrigade 18 |
PzArtBtl 565 | 1980[26] | München, Bayern-Kaserne | 1992[27] | Heimatschutzbrigade 56 |
Feldartilleriebataillone
Korpsfeldartilleriebataillone
Die Korpsartillerie der rein deutschen Korps erhielt mehrere Feldartilleriebataillone. Jeweils eines dieser Bataillone war voll präsent. Seine Nummer ergab sich ab der Heeresstruktur II aus der Korpsnummer (Anfangsziffer) und endete mit einer "10". Beispiel: Das Feldartilleriebataillon 310 war die Feldartillerie des III. Korps. Weiterhin unterstanden den Korps eine uneinheitliche Anzahl nichtaktiver (Geräteeinheiten) Feldartilleriebataillone. Ihre Bezeichnung ergab sich jeweils fortlaufend in Zehnerschritten beginnen bei der Bezeichnung des aktiven Bataillons. Für das I. Korps wurden beispielsweise neben dem aktiven Feldartilleriebataillon 110 die Geräteeinheiten Feldartilleriebataillon 120, 130, 140 aufgestellt. Diese Geräteeinheiten unterstanden nichtaktiven Artillerieregimentern der Korps (ArtRgt 100, 200, 300). LANDJUT erhielt (vermutlich) die nicht aktiven Feldartilleriebataillone 630 und 640 – über diese Bataillone ist jedoch nur wenig bekannt. Ihre Bezeichnung ergab sich maßgeblich durch die Unterstellung unter das Artilleriekommando 600. Folgende dieser Bataillone wurden aufgestellt:
Bezeichnung | Aufstellung (aus) |
Stabssitz | Verbleib | Bemerkung | |
---|---|---|---|---|---|
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FArtBtl 110 (Teile RakArtBtl 72) |
1970 | Dülmen | 1986 aufgelöst | 1975 Abgabe Teile an PzArtBtl 205 |
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FArtBtl 120 | 1968 | Unna, MobStp Massen | 1993 | GerE |
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FArtBtl 130 | 1968 | Unna | 1982 umbenannt in FArtBtl 635, HSchBrig 66 | GerE |
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FArtBtl 140 | 1968 | Dülmen | 1971 aufgelöst | GerE |
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FArtBtl 210 | 1962 | Philippsburg | Sept. 1985 aufgelöst | |
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FArtBtl 220 | 1968 | Philippsburg | 1981 umbenannt in FArtBtl 655, HschBrig 65 | GerE |
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FArtBtl 220 | 1981 (FArtBtl 230) |
Phillipsburg | 1992/93? wird zu FABtl 635 | GerE |
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FArtBtl 230 | 1968 | Friedrichsthal | 1981 umbenannt in FArtBtl 220 | GerE |
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FArtBtl 240 | 1968 | Friedrichsthal | 1971 aufgelöst | GerE |
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FArtBtl 310 | 1959 (Teile ArtLehrBtl) |
bis 1965: Idar-Oberstein ab 1965: Kusel |
aus Teile 1967 Bildung Panzerartillerielehrbataillon 310 Reste weiterhin FArtBtl 310 1986 aufgelöst |
im Frieden: LehrTrpTeil ArtSchule Dieses Bataillon bestand ab 1967 parallel zum inaktiven, „neuen“ FArtBtl 310 |
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FArtBtl 310 | 1965? | Kusel | 1986 aufgelöst | GerE Dieses Bataillon bestand parallel zum aktiven, „alten“ FArtBtl 310 |
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FArtBtl 320 | 1.Aug.1968 | Gießen | 1.Apr.1983 aufgelöst | GerE |
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FArtBtl 330 | 1.Aug.1968 | Gießen | 31. März 1986 aufgelöst | GerE |
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FArtBtl 441 | 1958 | Lingen | 1959 umbenannt in FArtBtl 195 | unterstand KorpsArtKdo 401 |
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FArtBtl 630? | um 1970? | 1986? | Existenz unklar GerE unterstand vermutlich im Frieden TerrKdo SH, im V-Fall LANDJUT | |
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FArtBtl 640? | um 1970? | 1986? | Existenz unklar GerE unterstand vermutlich im Frieden TerrKdo SH, im V-Fall LANDJUT |
Divisionsfeldartilleriebataillone

Aufgestellt wurden für jede der ursprünglich zwölf Divisionen – außer 1. Luftlandedivision, dieser war nur die Luftlandeartilleriebatterie 9 unterstellt – jeweils ein Feldartilleriebataillon, dass jeweils dem der Division zugehörigen Artillerieregiment unterstand. Die Endziffer dieser Bataillone war immer „1“. Die Anfangsziffer(n) entsprachen der Nummer des übergeordneten Artillerieregiments. Die nach 1990 neu aufgestellten Divisionen in Ostdeutschland erhielten nicht alle ein Feldartilleriebataillon. Begonnen wurde aber mit der Aufstellung eines Feldartilleriebataillons für die zukünftige 13. Panzergrenadierdivision. Unterstellt war dieses Bataillon dem Artillerieregiment 70 (Benennung nach WBK VII, siehe oben). Da das Bataillon jedoch vor Umbenennung dieses Regiment in Artillerieregiment 13 außer Dienst gestellt wurde, gab es kein Feldartilleriebataillon 131 sondern nur das Feldartilleriebataillon 701. Folgende Bataillone wurden aufgestellt:
Bezeichnung | Aufstellung (aus) |
Stabssitz | Verbleib | Bemerkung | |
---|---|---|---|---|---|
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FArtBtl 11 | 16. März 1959 (I./FArtRgt 1) |
Hannover | 1993 aufgelöst | |
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FArtBtl 21 | 19.12.1959 (Umbenennung aus PzArtBtl 21) |
1959–1961 Fritzlar, dann Schwalmstadt-Treysa | 30.09.1993 aufgelöst | |
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FArtBtl 31 | 2. Juli 1956 (als I./PzArtRgt 3) |
Lüneburg | aufgelöst | |
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FArtBtl 41 | 16.2.1959 (I./FArtRgt 4) |
Regensburg bis 1965 in Landshut |
aufgelöst | |
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FArtLBtl 51 | Idar-Oberstein | Lehr | ||
FArtBtl 61 | März 1959 | Flensburg ab 1963: Albersdorf |
April 1993 Umgliederung in BeobArtBtl 61 | ||
FArtBtl 71 | 1959 (aus Teile FArtBtl 441?) |
Münster bis 1962: Lippstadt bis 1966 Dülmen |
1993 Umbenennung in BeobArtBtl.71 | ||
GebFArtBtl 81 | 1970 | Kempten | |||
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FeldArtBtl 81 | ||||
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FArtBtl 101 | 26.6.1959 | Pfullendorf | 1991 Umgliederung in JgBtl 101 | |
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FArtBtl 111 | 1.7.1956 (I./PzArtRgt 3) |
Oldenburg, Hindenburg-Kaserne | 1994 aufgelöst | |
FArtBtl 121 | 1.4.1970 | Tauberbischofsheim | 1993 Umbenennung in BeobArtBtl 121 | Aufstellung in Speyer | |
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FArtBtl 701 | Juli 1991 | Mühlhausen/Thüringen | März 1992 Umbenennung in BeobArtBtl 701 |
Feldartilleriebataillone (FArtBtl) der Brigaden
Jede Panzergrenadierbrigaden des Heeres hatte in ihrer ersten Gliederung ein Artilleriebataillon mit der Endziffer "5". (Bsp.: Brigade 11 das FArtBtl 115. Ausnahme: FArtBtl 177 der Brigade 17 wegen des §175 StGB.) Später wurden die FArtBtl in Panzerartilleriebataillone umgegliedert und unter Beibehaltung ihrer Nummer umbenannt.
Analog dazu erhielten auch die später aufgestellten Heimatschutzbrigaden (siehe auch Liste der Jägerverbände der Bundeswehr) je ein Artilleriebataillon.
Bezeichnung | Aufstellung (aus) |
Stabssitz | Verbleib | Bemerkung | |
---|---|---|---|---|---|
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FArtBtl 15 | ||||
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FArtBtl 25 | > | |||
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FArtBtl 45 | ||||
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FArtBtl 55 | 1959 | |||
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FArtBtl 75 | 1.7.1959 | Achim | ||
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FArtBtl 105 | 30.6.1959 | Weiden in der Oberpfalz | 1970 in PzArtBtl 105 umbenannt | |
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FArtBtl 165 | ||||
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FArtBtl 177 | ||||
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FArtBtl 195 | ||||
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FArtBtl 285 | 1982 aus FArtBtl 130 | Unna | 1992/92 aufgelöst | nicht aktiv |
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FArtBtl 295 | ||||
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FArtBtl 315 | ||||
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FArtBtl 325 | 01.04.1961 | August 2001 Umbenennung in PzArtLehrBtl 325 | ||
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FArtBtl 355 | 1982 aus FArtBtl 130 | Unna | 1992/92 aufgelöst | nicht aktiv |
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FArtBtl 515 | 1981[28] | Kellinghusen | 1993 (PzArtBtl 515) | |
FArtBtl 525 | 1981[29] | Fürstenau | |||
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FArtBtl 535 | 1981 | Euskirchen | ||
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FArtBtl 545 | 1980 (PzArtBtl 145) |
Niederlahnstein, Deines-Bruchmüller-Kaserne | aktiv AMF | |
FArtBtl 555 | 1981 (Teile PzMrsKp 500) |
Böblingen | |||
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FArtBtl 615 | nicht aktiv | |||
FArtBtl 625 | nicht aktiv | ||||
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FArtBtl 635 | 1982 aus FArtBtl 130 | Unna | 1992/92 aufgelöst | nicht aktiv |
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FArtBtl 645 | nicht aktiv | |||
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FArtBtl 655 | nicht aktiv | |||
FArtBtl 665 | 1981 (FArtBtl 220) |
Oftersheim? | 1992/1993? | nicht aktiv |
Ursprünglich wurden folgende Raketenartilleriebataillone aufgestellt:
- Jedes der 14 Artillerieregimenter (siehe oben) der 14 Divisionen des Feldheeres führte ein Raketenartilleriebataillon. Lediglich das Luftlandeartillerieregiment 9 der 1. Luftlandedivision führte kein Raketenartilleriebataillon. Die Anfangsziffern dieser Bataillone entsprachen der Nummer der Brigade bzw. des Artillerieregiments und endete stets mit einer 2. Beispiel: Das Raketenartilleriebataillon 32 unterstand dem Artillerieregiment 3 der 3. Division. Da die Artillerieregimenter 13 und 14 zunächst als Artillerieregimenter 70 und 80 bezeichnet wurden, wurden auch ihre entsprechend unterstellten Bataillone zunächst als Raketenartilleriebataillone 702 und 802 bezeichnet. Übliche Abweichungen für die Bataillone der Gebirgstruppe war das Präfix Gebirgs- und für Lehrtruppenteile die Bezeichnung Raketenartillerielehrbataillon.
- Jedes der Artilleriekommandos der Korps führte ein Raktenartilleriebataillon. Seine Bezeichnung ergab sich aus der Anfangsziffer des übergeordneten Artilleriekommandos und den beiden Endziffern 50. Beispiel: das Raketenartilleriebataillon 650 unterstand dem Artilleriekommando 600 (LANDJUT).


Nach den Umstrukturierungen der Bundeswehr nach 1990 wurden die Bezeichnungen teilweise aus Tradition fortgeführt, so dass etwa ab Mitte der 1990er Jahre die Bezeichnung nicht immer auf das Unterstellungsverhältnis schließen lässt. Ein Beispiel ist das 2003 aus dem Panzerartilleriebataillon 55 entstandene Raketenartilleriebataillon 55, das aus Tradition seine Nummer weiterführte.
Bezeichnung | Aufstellung (aus) |
Stabssitz | Verbleib | Bemerkung | |
---|---|---|---|---|---|
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RakArtLehrBtl 1 | 1966 (ArtLehrBtl 1) |
Stolberg/Donnerberg-Kaserne Eschweiler | 1969 aufgelöst, Teile an RakArtBtl 72 | |
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RakArtBtl 12 | Sept 1959 | Nienburg-Langendamm, Clausewitz-Kaserne | 2005 aufgelöst | gehörte zum ArtRgt 1 seit 2001 gekadert alternativ: ![]() |
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RakArtBtl 22 | Feb. 1969 (ArtBtl 22) |
Schwalmstadt | 30. September 1992 aufgelöst | gehörte zum ArtRgt 2 seit 2001 gekadert, ArtBtl 22 wurde 15. September 1959 in Eschweiler aufgestellt |
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RakArtBtl 32 | Jan 1963 (ArtBtl 32) |
Dörverden, Niedersachsen-Kaserne | Sept. 1993 aufgelöst | gehörte zum ArtRgt 3 ArtBtl 32 wurde 1961 in Barme aufgestellt |
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RakArtBtl 42 | Hemau, General-von-Steuben-Kaserne | 2003 aufgelöst | gehörte zum ArtRgt 4 vor Auflösung GerE | |
RakArtBtl 52 | 1962 (RakArtBtl 140) |
Gießen | evtl. aufgelöst zur Neuaufstellung des „neuen“ RakArtBtl 52? | ||
RakArtBtl 52 | Jan 1965 (RakArtBtl 348) |
Idar-Oberstein? | 1982 umbenannt in RakArtLehrBtl 52 | ||
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RakArtLehrBtl 52 | 1982 (RakArtBtl 52) |
Idar-Oberstein, Klotzberg-Kaserne ab 1997: Hermeskeil |
2007 | Lehr, Teile (schwere Batterien MARS) vor 1997 in Kusel |
RakArtBtl 55 | 2003 (PzArtBtl 55) |
Homberg/Efze, Dörnbergkaserne | Nov 2005 aufgelöst | ||
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RakArtBtl 62 | 1961 | Kellinghusen, Liliencron-Kaserne | gehörte zum ArtRgt 6 | |
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RakArtBtl 72 | 1960 | Warendorf bis 1956: Stolberg/Donnerbergkaserne Eschweiler |
1970 Abgabe Teile an FArtBtl.110 und Umbenennung in RakArtLehrBtl 72 | |
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RakArtLehrBtl 72 | 1970 (RakArtBtl 72 & Teile RakArtLehrBtl 1) |
Geilenkirchen | 1980 Rückgliederung RakArtBtl 72 | Lehr, gehörte zum ArtRgt 7 |
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RakArtBtl 72 | 1980 (RakArtLehrBtl 72) |
Wuppertal, Colmar-Kaserne | 1993 aufgelöst | |
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GebRakArtBtl 82 | Landsberg am Lech, Generalfeldmarschall-Ritter-von-Leeb-Kaserne | gehörte zum ArtRgt 8 1993? aufgelöst |
||
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RakArtBtl 92 | 1961 | Großengstingen ab 1963: Philippsburg |
1964 umbenannt in RakArtBtl 122 | |
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RakArtBtl 102 | 1960 | Pfullendorf, Generaloberst-von-Fritsch-Kaserne zunächst Bergen |
Sept. 1991 aufgelöst | gehörte zum ArtRgt 10 |
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RakArtBtl 112 | Nov 1959 | Delmenhorst, Barbara-Kaserne | 31.12.1993 aufgelöst [30] | gehörte zum ArtRgt 11 |
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RakArtBtl 122 | 1964 (RakArtBtl 92) |
Philippsburg, Salmkaserne ab 1993: Walldürn, Nibelungen-Kaserne |
dort 2002 aufgelöst bis 2006 teilaktiv in Hermeskeil |
gehörte zum ArtRgt 12 |
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RakArtBtl 132 | Juli 1994 | Sondershausen | noch aktiv | unterstellt ArtRgt 100, wird aufgelöst |
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RakArtBtl 140 | 1959 | Gießen | 1962 umbenannt in RakArtBtl 52 | |
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RakArtBtl 142 | 1994? | Eggesin | 2003 aufgelöst | |
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RakArtBtl 150 | Jan 1961 | Stolberg/Donnerbergkaserne Eschweiler ab 1962: Warendorf ab 1965: Wesel, Schill-Kaserne |
Okt 2002 aufgelöst | ArtKdo 1, ab 1993 ArtRgt 7 |
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RakArtBtl 250 | Okt. 1961 | Großengstingen, Eberhard-Finckh-Kaserne bis 1963 : Stolberg/Donnerbergkaserne Eschweiler |
22. März 1993 aufgelöst | ArtKdo 2 Bezeichnung bis 1965: Artilleriebataillon 250 |
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RakArtBtl 350 | April 1961 | Stolberg/Donnerbergkaserne Eschweiler ab 1964: Mayen ab 1966: Montabaur, Westerwald-Kaserne |
März 1993 aufgelöst | Artilleriekommando 3
Sondermunitionslager aufgelöst |
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RakArtBtl 348 | Jan 1964 (ArtBtl 422) |
Gießen? | Jan 1965 umbenannt in RakArtBtl 52 | 1-jähriger Truppenversuch? ArtBtl 422 aufgestellt 1958 |
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RakArtBtl 650 | Mai 1963 | Flensburg, Briesen-Kaserne aufgestellt in Stolberg/Donnerbergkaserne Eschweiler bis 1964: Breitenburg bis 1973 Itzehoe |
Sept. 1993 aufgelöst | ArtKdo 600, im Frieden ab Jan 1973 ArtRgt 6 bis 1973 unterstellt ArtKdo I |
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RakArtBtl 702 | 01.03.1991 | Sondershausen | Juli 1994 umbenannt in RakArtBtl 132 | |
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RakArtBtl 802 | 1991?? | Eggesin | 1994? umbenannt in RakArtBtl 142 |
Artilleriebataillone
Gemischte Verbände: Rohr- und Raketenartillerie oder Sonderbataillone wie leichte Artillerie, z.B. Gebirgs- und Luftlandeartilleriebataillone. Oft auch Lehrbataillone, z.B. ArtLehrBtl 1, hervorgegangen aus Artillerielehrbataillon 421/422.
Bezeichnung | Aufstellung (aus) |
Stabssitz | Verbleib | Bemerkung | |
---|---|---|---|---|---|
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LLArtBtl 9 | Engstingen, Eberhard-Finckh-Kaserne | 15. März 1959 aufgelöst | ||
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ArtBtl 22 | 1959? | Eschweiler, Donnerberg-Kaserne | 1969 aufgelöst | |
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ArtBtl 250 | Engstingen, Eberhard-Finck-Kaserne | 15. Mai 1963 aufgelöst | vor Auflösung in Eschweiler stationiert | |
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ArtBtl 295 | 1958 (FArtBtl 442) |
Immendingen, Oberfeldwebel-Schreiber-Kaserne wird nach Stetten am kalten Markt verlegt |
aktiv | 2006 durch Umbenennung aus PzArtBtl 295 hervorgegangen Verband der D/F-Brigade[31] |
Beobachtungsbataillone

Zwei Gruppen:
- reine Beobachtungsbataillone ohne schießende Batterien
- Beobachtungsartilleriebataillone: enthielten auch schießende Batterien
Bezeichnung | Aufstellung (aus) |
Stabssitz | Verbleib | Bemerkung | |
---|---|---|---|---|---|
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BeobBtl 6 |
1970? | Kellinghusen, Liliencron-Kaserne | 31. März 1993 aufgelöst | gehörte zum ArtRgt 1 |
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BeobBtl 13 | 1972? | Wolfenbüttel, Gneisenau-Kaserne | 1994 aufgelöst | gehörte zum ArtRgt 1 |
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BeobBtl 23 | 1979? | Stadtallendorf, Herrenwald-Kaserne | 1993 aufgelöst | gehörte zum ArtRgt 2 |
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BeobBtl 33 | 1980? | Stade, Von-Goeben-Kaserne | 1986 | gehörte zum ArtRgt 3 |
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BeobBtl 43 | 1970 | Amberg, Leopold-Kaserne | ab 1986 | gehörte zum ArtRgt 4 1986 von Regensburg nach Amberg verlegt |
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BeobPzArtLehrBtl 51 | 1997? (FArtBtl 51) |
Idar-Oberstein, Klotzberg-Kaserne | 31. März 2003 aufgelöst | |
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BeobLehrBtl 53 | 1970? | Idar-Oberstein, Klotzberg-Kaserne | 1993 aufgelöst | |
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F-/BeobArtBtl 61 | 1993? | Albersdorf, Dithmarsen-Kaserne | 1996 aufgelöst | |
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BeobBtl 63 | 1970? | Itzehoe, Hanseaten-Kaserne | 1986 aufgelöst | gehörte zum ArtRgt 6 |
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BeobPzArtBtl 71 | 1995? | Dülmen, St. Barbara-Kaserne | 1. Oktober 2002 aufgelöst | 1993–1995 BeobArtBtl 71 |
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BeobBtl 73 | 1980? | Dülmen, St. Barbara-Kaserne | 1990 aufgelöst | gehörte zum ArtRgt 7 |
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GebBeobBtl 83 | 1980? | Landsberg am Lech, GFM-von-Leeb-Kaserne | 1993 aufgelöst | gehörte zum ArtRgt 8 als GebBeobPzArtBtl 83 in Hemau als teilaktives Btl wiederaufgestellt, 2003 Umzug nach Tauberbischofsheim als ArtAufklBtl 83 teilaktiv; 2007 aufgelöst |
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BeobBtl 103 | 1980? | Pfullendorf, Generaloberst-von-Fritsch-Kaserne | 1986 | gehörte zum ArtRgt 10 |
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BeobBtl 113 | 1980? | Delmenhorst, Feldwebel-Lilienthal-Kaserne/Barbara-Kaserne | 2002 aufgelöst, dann BeobArtBtl 113 ta | gehörte zum ArtRgt 11 |
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BeobPzArtBtl 121 | 1970? (FArtBtl 121) |
Tauberbischofsheim, Kurmainz-Kaserne | 2003 aufgelöst | bis 1992 FArtBtl 121 |
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BeobBtl 123 | 1980 (BeobBtl 12) |
Tauberbischofsheim, Kurmainz-Kaserne | 30. März 1993 | gehörte zum ArtRgt 12 |
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BeobPzArtBtl 131 | 1991 (FArtBtl 701) |
Mühlhausen/Thüringen, Görmar-Kaserne | aktiv | 1992–1994 BeobArtBtl 701, 1994–2002 BeobArtBtl 131, 2002–2008 ArtAufklBtl 131, wird in ArtBtl 131 umbenannt/umgegliedert und nach Weiden verlegt |
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BeobBtl 170 | 1962? | Wuppertal, Diedenhofen-Kaserne | 1966 aufgelöst | in Münsingen aufgestellt |
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BeobBtl 270 | 1958? | Engstingen, Eberhard Finckh-Kaserne | 30. April 1966 aufgelöst | |
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BeobBtl 370 | 1957? | Idar-Oberstein, Klotzberg-Kaserne | 1966 aufgelöst | |
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BeobArtBtl 701 | 1991 (FArtBtl 701) |
Mühlhausen, Görmar-Kaserne | 1994 in BeobArtBtl 131 umbenannt | |
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BeobBtl 801 | Eggesin-Karpin, Artillerie-Kaserne |
Batterien
In der Artillerietruppe gab es unterhalb der Größenordnung Verband außerdem einige mehr oder weniger selbstständige Batterien, die hier aber nicht in aller Ausführlichkeit aufgezählt werden können. Eine Begleitbatterie entspricht einer Kompanie. Die häufigsten Batterietypen werden im Folgenden kurz umrissen.
Begleitbatterien

Das taktische Zeichen für die Begleitbatterie entsprach einer Mischung aus dem taktischen Zeichen der Rohrartillerie (Punkt) und dem Andreaskreuz der Infanterie Als infanteristische Sicherungseinheiten innerhalb der Divisionsartillerie wurden Sicherungsbatterien als infanteristische Einheiten aufgestellt. Einsatzauftrag war die mobile und stationäre Sicherung der US-Sondermunitionsbestände, die für die jeweilige deutsche Heeresdivision eingeplant waren. Aufgestellt wurden die Begleitbatterien 1, 2, 3, 4, 7, 10, 11 und 12, sowie die Gebirgsbegleitbatterie 8. Nur die 1. Luftlandedivision als neunte der Divisionen besaß nur das Artilleriebataillon 9 ohne Begleitbatterie. Die Bezeichnungen entsprachen damit der Nummer der übergeordneten Division. Entsprechend ihrem Auftrag gehörten diese zur Artillerietruppe. Allerdings wurde im ursprünglichen taktischen Zeichen zum Ausdruck gebracht, dass die Ausbildung und der eigentliche Dienst deutlich infanteristisch geprägt war.
Eine Begleitbatterie entspricht rein formal einer Kompanie, ihre tatsächliche Personalstärke lag jedoch eher im Bataillonsrahmen. Die vier Begleitzüge hatten jeweils etwa eine Personalstärke von 70-85 Mann. Zusätzlich waren umfangreiche Kräfte in der Batterieführungsgruppe zusammengefasst, wie z. B. etwa eigene Schirrmeisterei, Rohrwaffeninstandsetzung für FK 20, ABC-Abwehr- und Sanitäts-Trupp. Die in einigen der sechs Unterstützungskommandos (WHNS) zur Sicherung amerikanischer Atomraketen und der entsprechenden Artillerieeinheiten ausgeplanten Batterien gehörten ebenfalls zur Artillerie. Ihre Nummer war vierstellig. Aufgestellt wurden die Begleitbatterien 4301, 4302 (Unterstützungskommando 3), 4402 (UstKdo 4), 4501, 4502 (UstKdo 5), 4801, 4802 und 4803 (UstKdo 5). Die Bewachung der Sonderwaffen auf Ebene der Korps wurde durch vier teilaktive Sicherungsbataillone übernommen (siehe dazu Liste der Jägerverbände der Bundeswehr).
Bezeichnung | Aufstellung (aus) |
Garnison | Verbleib | Bemerkung | |
---|---|---|---|---|---|
Artillerie-Begleitbatterie 1 | 4./RakArtBtl 12 | Liebenau (Niedersachsen) | |||
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Artillerie-Begleitbatterie 2 | 4./RakArtBtl 22 | Schwalmstadt | ||
Artillerie-Begleitbatterie 3 | 4./RakArtBtl 32 | Dörverden,Niedersachsenkaserne | aufgelöst am 30. Juni 1993 | ||
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Artillerie-Begleitbatterie 4 | 4./RakArtBtl 42 | Hemau | ||
Artillerie-Begleitbatterie 5 | 4./RakArtBtl 52 | Gießen, Steubenkaserne | aufgelöst am 31. März 1993 | ||
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Artillerie-Begleitbatterie 6 | 4./RakArtBtl 62 | Kellinghusen | ||
Artillerie-Begleitbatterie 7 | 4./RakArtBtl 72 | Dülmen, St.-Barbara-Kaserne | aufgelöst am 30. September 1992 | ||
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Gebirgs-Artillerie-Begleitbatterie 8 | 4./GebRakArtBtl 82 | Landsberg am Lech | ||
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Artillerie-Begleitbatterie 10 | 4./RakArtBtl 102 | Pfullendorf, Generaloberst-von-Fritsch-Kaserne | ||
Artillerie-Begleitbatterie 11 | 4./RakArtBtl 112 | Delmenhorst | |||
Artillerie-Begleitbatterie 12 | 4./RakArtBtl 122 | Philippsburg | |||
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Artillerie-Begleitbatterie 4301 | 4./RakArtBtl 122 | Hasbergen, MobStp Gaste | ||
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Artillerie-Begleitbatterie 4401 | 4./RakArtBtl 122 | Gießen, Berg-Kaserne MobStp |
Drohnenbatterien
Zeitweise gab es auch einige selbständige Drohnenbatterien, die später aber auch organischer Teil der Artillerie- oder Beobachtungsbataillone waren. Teilweise gingen diese Einheiten in der Heeresaufklärungstruppe auf.
Die Drohnenbatterie 100 war in der Freiherr-vom-Stein-Kaserne in Coesfeld stationiert und dem I. Korps zugeordnet. Die Drohnenbatterie 200 war in München in der Fürst-Wrede-Kaserne stationiert. Die Drohnenlehrbatterie 300 war an der Artillerieschule Idar-Oberstein stationiert und dem ArtLehrRgt 5 unterstellt.
Bezeichnung | Aufstellung (aus) |
Garnison | Verbleib | Bemerkung | |
---|---|---|---|---|---|
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Drohnenbatterie 1 | Delmenhorst | |||
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Drohnenbatterie 6 | Breitenburg | |||
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Drohnenbatterie 12 | Hardheim | eingegliedert | Wurde als 3. Kompanie in das ArtAufklBtl 121 eingegliedert | |
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Drohnenbatterie 13 | Schwalmstadt | 1. Januar 2003 eingegliedert | Wurde als 3. Kompanie in das ArtAufklBtl 131 eingegliedert | |
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Drohnenbatterie 14 | Delmenhorst | |||
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Drohnenbatterie 100 | Coesfeld | 2002 eingegliedert | Wurde als 3. Kompanie in das ArtAufklBtl 71 eingegliedert | |
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Drohnenbatterie 200 | München | |||
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Drohnenlehrbatterie 300 | Idar-Oberstein | |||
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Drohnenbatterie 410 (nicht aktiv) |
Topographiebatterien
Die Topographietruppen des Heeres waren zunächst organischer Teil der Artillerietruppe und bildeten innerhalb dieser teil- und zeitweise eigene, selbstständige Batterien, bevor sie später komplett aus der Artillerie herausgelöst und die entsprechenden Einheiten aufgelöst wurden. Sie sind mittlerweile im streitkräftegemeinsamen Geoinformationswesen der Bundeswehr aufgegangen.
Luftlandeartillerie
- Luftlandeartilleriebataillon 9 / Fallschirmartilleriebataillon 255 1958 bis 1959 Kdr Oberstleutnant Hans-Werner Voss / 1959 bis 1961 Oberstleutnant Egon Peller von Ehrenberg
- Fallschirmartilleriebataillon 265 1959 bis 1963 Major Wilhelm Konert
- teilaktives Luftlandeartillerieregiment 9 unterstand als einzige Einheit die Luftlandeartilleriebatterie 9 in Philippsburg. Ausgestattet war die Batterie mit 105-mm Gebirgshaubitze Modell 56, nachfolgend mit dem Leichtes Artillerieraketensystem LARS.
Bezeichnung | Aufstellung (aus) |
Garnison | Verbleib | Bemerkung | |
---|---|---|---|---|---|
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Luftlandeartilleriebatterie 9 | Luftlandeartillerieregiment 9 | Philippsburg | aufgelöst |
Schulen
Die Truppenschulen sind keine Verbände oder Einheiten im eigentlichen Sinne, sondern Ausbildungseinrichtungen für den Führernachwuchs der Artillerietruppe und Einrichtungen zur Weiterentwicklung der Truppengattung. Folgende Schulen waren für die Artillerietruppe zuständig:
Bezeichnung | Aufstellung (aus) |
Stabssitz | Verbleib | Bemerkung | |
---|---|---|---|---|---|
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Artillerieschule | 1956 | Idar-Oberstein | aktiv | internes Verbandsabzeichen: ![]() wird in Ausbildungsbereich Indirektes Feuer umgegliedert und dem Ausbildungszentrum Munster unterstellt |
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Raketenschule des Heeres | 1964, aus Lehrgruppe A der Artillerieschule und Teilen der Schule Technische Truppe 1 | Donnerberg-Kaserne Eschweiler | 1970 verlegt nach Geilenkirchen, 1973 Umbenennung in Raketenschule der Artillerie |
entstand aus Artillerieschule, Lehrgruppe D in Köln-Longerich |
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Raketenschule der Artillerie | 1973 (Raketenschule des Heeres) |
bis 1974: Donnerberg-Kaserne Eschweiler ab 1974: Geilenkirchen |
1981 Eingliederung in Artillerieschule in Idar-Oberstein als Lehrgruppe B |
Abkürzungen
- ArtBtl → Artilleriebataillon
- ArtBrig → Artilleriebrigade
- ArtKdo → Artilleriekommando
- ArtLehrRgt → Artillerielehrregiment
- ArtRgt → Artillerieregiment
- FArtBtl → Feldartilleriebataillon
- FschArtBtl → Fallschirmartilleriebataillon
- GebArtRgt → Gebirgsartillerieregiment
- GebRakArtBtl Gebirgsraketenartilleriebataillon
- LANDJUT → Hauptquartier der Alliierten Landstreitkräfte Schleswig-Holstein und Jütland
- LLArtBtl → Luftlandeartilleriebataillon
- LLArtRgt → Luftlandeartillerieregiment
- NATO → North Atlantic Treaty Organization
- PzArtBtl → Panzerartilleriebataillon
- PzArtLehrBtl → Panzerartillerielehrbataillon
- PzBrig → Panzerbrigade
- PzDiv → Panzerdivision
- PzGrenDiv → Panzergrenadierdivision
- PzLehrBrig → Panzerlehrbrigade
- RakArtBtl → Raketenartilleriebataillon
- RakArtLehrBtl → Raketenartillerielehrbataillon
- TerrKdo SH → Territorialkommando Schleswig-Holstein
- UstKdo → Unterstützungskommando
Siehe auch
Weblinks
- 2./Raketenartilleriebataillon 12 (2./RakArtBtl12) Homepage des ehemaligen RakArtBtl12 aus Nienburg/Langendamm
- Schöne Homepage mit Info's und Foto's der ehemaligen Begleitbatterie 1 (“5./RakArtBtl12”) aus Nienburg/Liebenau (Mainsche)
- Bundesarchiv: Formation der Artillerie
- Standortdatenbank der Bundeswehr, betrieben vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt
- Panzer-Modell.de: Artilleriebataillone
- Cold-War.de: Artilleriesysteme im Kalten Krieg
- Peterhall.de: Raketenartillerie der Bundeswehr
- Walter Elkins (Hrsg.): U.S. Army in Germany. 59th Ordnance Brigade. PAGE 3 – Details on German Army Nuclear Artillery Units.
- bw-duelmen.de (Hrsg.); Jürgen Dreifke: Corps artillery in the German Army 1957–1994 (PDF-Datei; 165 kB)
- http://www.schwaelmer-artillerie.de/fartbtl/geschichte.htm
- Traditionskreis RakArtBtl 32/BeglBttr 3 e.V.
Literatur
- Gesellschaft für Artilleriekunde e.V., Informationsschrift für Mitglieder 2/2010, Idar-Oberstein
- Helmut R. Hammerich, Dieter H. Kollmer, Michael Poppe, Martin Rink, Rudolf Schlaffer: Das Heer 1950 bis 1970. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 3-486-57974-6.
- Hans Joachim Krug 25 Jahre Artillerie der Bundeswehr 1982, ISBN 3-7909-0184-9
- Hans-Jürgen Schraut: Die Streitkräftestruktur der Bundeswehr 1956 – 1990. Eine Dokumentation im Rahmen des Nuclear History Programm. Ebenhausen 1993.
- Herbert Seifert, Bundesministerium der Verteidigung, Führungsstab des Heeres I 5: Die Strukturen des Heeres. Bonn 2000.
Referenzen
- ↑ Die 3. Panzergrenadierdivision der Bundeswehr auf www.relikte.com. Manfred Tegge, abgerufen am 3. April 2011.
- ↑ Claus Heinrich Gattermann – "Denn bei uns steht einer für alle" : Das Panzerartilleriebataillon 25 n.a. paperc.de, abgerufen am 13. Januar 2011.
- ↑ Chronik des Panzerartilleriebataillons 35. Traditionsgemeinschaft Standort Dedelstorf, abgerufen am 2. April 2011.
- ↑ Standortdatenbank der Bundeswehr des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
- ↑ Liste der Artilleriebataillon auf www.panzer-modell.de. Thomas Hartwig, abgerufen am 2. April 2011.
- ↑ Geschichte des Panzerartilleriebataillons 75. Traditionsgemeinschaft PzArtBtl 75, abgerufen am 2. April 2011.
- ↑ Standortdatenbank der Bundeswehr des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
- ↑ Standortdatenbank der Bundeswehr des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
- ↑ Liste der Artilleriebataillon auf www.panzer-modell.de. Thomas Hartwig, abgerufen am 2. April 2011.
- ↑ Liste der Artilleriebataillon auf www.panzer-modell.de. Thomas Hartwig, abgerufen am 2. April 2011.
- ↑ Standortdatenbank der Bundeswehr des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
- ↑ Standortdatenbank der Bundeswehr des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
- ↑ Chronik des Panzerartilleriebataillon 165. Panzergrenadierbrigade16.de, abgerufen am 25. Oktober 2010.
- ↑ Major von Papenheim: Auflösungsappel des PzArtBtl 165. (Video) Ende der Fahnenstange. 27. April 1993, abgerufen am 25. Oktober 2010.
- ↑ Chronik des Panzerartilleriebataillons 177. Panzergrenadierbrigade17.de, abgerufen am 2. April 2011.
- ↑ Standortdatenbank der Bundeswehr des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
- ↑ a b c Liste der Artilleriebataillon auf www.panzer-modell.de. Thomas Hartwig, abgerufen am 2. April 2011.
- ↑ Panzerartilleriebataillon 205. Artillerie-Gesellschaft Augustdorf, abgerufen am 2. April 2011.
- ↑ Standortdatenbank der Bundeswehr des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
- ↑ ArtBtl 295 auf der offiziellen Homepage der D/F-Brigade. D/F-Brigade, abgerufen am 2. April 2011.
- ↑ Liste der Artilleriebataillon auf www.panzer-modell.de. Thomas Hartwig, abgerufen am 2. April 2011.
- ↑ Liste der Artilleriebataillon auf www.panzer-modell.de. Thomas Hartwig, abgerufen am 2. April 2011.
- ↑ Liste der Artilleriebataillon auf www.panzer-modell.de. Thomas Hartwig, abgerufen am 2. April 2011.
- ↑ Chronik des Panzerartilleriebataillons 35. Traditionsgemeinschaft Standort Dedelstorf, abgerufen am 2. April 2011.
- ↑ Liste der Artilleriebataillon auf www.panzer-modell.de. Thomas Hartwig, abgerufen am 2. April 2011.
- ↑ Krug, Hans Joachim (Hrsg.) 1982: 25 Jahre Artillerie der Bundeswehr. Die Geschichte einer Truppengattung. Friedberg.
- ↑ Standortdatenbank der Bundeswehr des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
- ↑ Krug, Hans Joachim (Hrsg.) 1982: 25 Jahre Artillerie der Bundeswehr. Die Geschichte einer Truppengattung. Friedberg.
- ↑ Krug, Hans Joachim (Hrsg.) 1982: 25 Jahre Artillerie der Bundeswehr. Die Geschichte einer Truppengattung. Friedberg.
- ↑ Auflösung des Raketenartilleriebataillons 112
- ↑ ArtBtl 295 auf der offiziellen Homepage der D/F-Brigade. D/F-Brigade, abgerufen am 2. April 2011.