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Liste der Truppenteile der Artillerietruppe des Heeres der Bundeswehr

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Barettabzeichen der Artillerie des deutschen Heeres
Allgemeines taktisches Zeichen der Artillerietruppe und Grundzeichen für Artillerieverbände
Taktisches Grundzeichen für einen Panzerartillerieverband
Taktisches Grundzeichen für Raketenartillerieverbände

Die Liste der Artillerieverbändeverbände der Bundeswehr enthält alle aufgelösten, aktiven und nicht aktiven (Geräteeinheiten, gekaderte Bataillone) Verbände und Großverbände der Artillerietruppe der Bundeswehr sowie eine kurze Übersicht über ihren Aufstellungszeitpunkt, Stationierungsorte, Unterstellung und über ihre Auflösung oder Umbenennung. Zusätzlich wurden die Verbände aufgenommen deren Kern zu bedeutenden Anteilen aus Artilleristen gebildet wurde.

Einführung in die Nummerierungskonventionen

Seit der Heeresstruktur II bis etwa 1990 erfolgte die Nummerierung der Artillerieverbände anhand einer stringenten Nummerierungskonvention. In dieser Zeit konnte man der Bezeichnung meist direkt die Unterstellung des Bataillons oder des Regiments entnehmen. Bei Unterstellungswechseln, Umgliederungen etc. wurde die Nummer bis auf Ausnahmefälle in der Regel jeweils konsequent angepasst. In dieser Zeit gilt umgekehrt aber auch, dass Verbände gleicher Nummer nicht immer in derselben Traditionslinie gesehen werden können. Nach 1990 und Eingliederung von Teilen der aufgelösten Nationalen Volksarmee und den erheblichen Umgliederungen in den Jahren nach Ende des Kalten Krieges wurde diese Anpassung oft nicht mehr vorgenommen; die Verbände behielten aus Tradition oft ihre Bezeichnung. Ihre Unterstellung lässt sich damit aus ihrer Nummer meist nicht mehr ableiten. Gewisse Rückschlüsse ergeben sich aber in Bezug auf ihre Herkunft und Traditionslinie. Im folgenden wird die Systematik geordnet nach Größenordnungen der Verbände vorgestellt. Die nachfolgenden Überlegungen zur Systematik der Bezeichnung bleiben aber auch für die Zeit vor 1990 stets nur als prinzipielles Konzept zu verstehen. Im Falle von Truppenversuchen, in der Aufstellungs- und Auflösungsphase, etc. sind immer wieder Abweichungen von der Regel anzutreffen.

Legende

Die Legende gilt für alle folgenden Listen

Legende
Aufgelöster Verband
Teilaktiver oder nichtaktiver Verband
Aktiver Verband

Siehe auch hier für das Abkürzungsverzeichnis.

Brigaden

Als einzige Artilleriebrigade der Bundeswehr wurde die Artilleriebrigade 100 aufgestellt. Sie unterstand dem Heerestruppenkommando. Ihre Nummer 100 wurde analog zu allen Nummern der damals aufgestellten Unterstützungsbrigaden des Heerestruppenkommandos gewählt.

Zur ArtBrig 100 gehörten

  • StBttr ArtBrig 100
  • ArtAufklBtl 71
  • ArtAufklBtl 121
  • ArtAufklBtl 131
  • RakArtLehrBtl 52
  • RakArtBtl 55
  • RakArtBtl 132
Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib
ArtBrig 100 1. Juli 2002 (ArtRgt 13) Mühlhausen/Thüringen Juli 2007 umgegliedert zu ArtRgt 100

Kommandos

Taktisches Zeichen Artilleriekommando 2

Die Artilleriekommandos waren Kommandos in Brigadestärke auf Korpsebene. Jedem der drei rein deutschen Korps (I., II., III. Korps) sowie dem deutsch-dänischen Korps LANDJUT unterstand jeweils ein von einem Artilleriekommandeur geführtes Artilleriekommando als Korpstruppe. Häufig werden diese Truppen als Korpsartillerie bezeichnet. Ihre Bezeichnung glich dabei zuletzt der Nummer des übergeordneten Korps (Artilleriekommando 1 für das I. Korps, Artilleriekommando 2 für das II. Korps, usw.). Davor (teilweise bis in die 70er Jahre) begann die Bezeichnung mit „40“ und endete mit der Ziffer des Korps. Die LANDJUT unterstellten Verbände wurden oft mit 600-er Nummern bezeichnet, so dass auch das Artillerkommando als Artilleriekommando 600 aufgestellt wurde. Zu beachten ist jedoch, dass im Gegensatz zu den Artilleriekommandos der rein deutschen Korps das Artilleriekommando 600 nicht voll präsent war, sondern ad hoc im Verteidigungsfall zu bilden war. Die dafür benötigten Verbände waren im Frieden u. a. Teil des Artillerieregiments der 6. Panzergrenadierdivision.

Die Korpsartillerie war auch für den Einsatz taktischer nuklearer Gefechtsfeldwaffen vorgesehen. Zur Erfüllung des atomaren Auftrags arbeitete jedes Kommando mit einer US-Army Artillery Group zusammen.

Im Regelfall unterstanden den Artilleriekommandos gegen Ende des Kalten Krieges dazu folgende Truppenteile:

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
ArtKdo I 1959
(ArtKdo 401)
Münster 1994 aufgelöst unterstand I. Korps
ArtKdo II 1971
(ArtKdo 402)
Ulm 1994 aufgelöst unterstand II. Korps
ArtKdo III 1972
(ArtKdo 403)
Koblenz 1994 aufgelöst unterstand III. Korps
ArtKdo 401 1957 Wesel 1959 umbenannt in ArtKdo 1 unterstand I. Korps
ArtKdo 402 1957 Ulm 1971 umbenannt in ArtKdo 2 unterstand II. Korps
ArtKdo 403 1957 Koblenz 1972 umbenannt in ArtKdo 3 unterstand III. Korps
Aufstellungsort: Munsterlager
ArtKdo 600 Flensburg aufgelöst Hinweis: im Einsatz unterstanden alle Truppenteile des ArtKdo 600 (LANDJUT).
Im Frieden unterstanden alle nicht aktiven dem TerrKdo SH.
Aktive Truppenteile des ArtKdo 600 unterstanden im Frieden der 6. PzGrenDiv.

Regimenter

Seit der Heeresstruktur II bis etwa 1990 folgte die Bezeichnung der Regimenter einer klaren Ordnung. Jeder der ursprünglich zwölf Divisionen führte jeweils ein Artillerieregiment, die sogenannte Divisionsartillerie. Kommandiert wurden diese Regimenter jeweils von einem Divisions-Artillerieführer im Dienstgrad Oberst. Die Bezeichnung dieser Bataillone ergab sich direkt aus der Divisionsnummer, d. h. das Regiment der 1. Panzerdivision wurde als Artillerieregiment 1, das der 2. Panzergrenadierdivision als Artillerieregiment 2, usw. bezeichnet. In dieser Zählweise führte die 1. Gebirgsdivision als 8. Division des Heeres das Gebirgsartillerieregiment 8, wobei das Präfix Gebirgs- typisch für fast alle dieser Division unterstellten Verbände war. Der 1. Luftlandedivision unterstand als 9. Division analog das (aber erst später aufgestellte) Luftlandeartillerieregiment 9. Zu beachten ist aber, dass das Luftlandeartillerieregiment 9 eine Geräteeinheit war, bestehend lediglich aus dem Stab, ab 1992 auch mit einer fest assignierten Batterie. Im Bedarfsfall wurden von diesem Stab Artillerieverbände anderer Divisionen geführt. Auch die ostdeutschen Panzergrenadierdivisionen (13. und 14.) erhielten jeweils ein Artillerieregiment, die jedoch zunächst nicht wie üblich (d. h. Artillerieregimenter mit den Nummern 13, 14) bezeichnet wurden, sondern die Namen Artillerieregiment 70 und 80 in Anlehnung an ihre Stationierung in den Wehrbereichen VII und VIII erhielten. Alle Divisionsartillerieregimenter sind mittlerweile aufgelöst. Bemerkenswert war die Fähigkeit dieser Regimenter, auch die taktischen Atomwaffen der NATO zum Einsatz zu bringen. Jedem dieser Regimenter unterstanden zuletzt in der Regel folgende Bataillone:

  • ein Feldartilleriebataillon X1
  • ein Raketenartilleriebataillon X2
  • ein Beobachtungsbataillon X3

X steht dabei jeweils für die Nummer der Division. Weiteres dazu, siehe Abschnitt Bataillone.

Als nichtaktive Geräteeinheiten wurden den nationalen Korps nichtaktive Artilleriegimenter zur besonderen Verwendung (zbV) – sogenannte Verstärkungsartillerie – aufgestellt. Truppendienstlich unterstanden sie aktiven Verbänden der Artilleriekommandos. Ihre Nummer begann mit der Nummer des Korps und endete mit 00. (Beispiel: Das Artillerieregiment 200 zbV wurde beim II. Korps aufgestellt.)

Die verbleibenden Artillerieregimenter der Bundeswehr führen nunmehr nur noch aus Traditionsgründen ihre Nummer 100 bzw. 345 vor, denn sie entstanden aus gleichnummerierten Verbänden. Zu beachten ist ferner, das manche, insbesondere die Regimenter 1–12, der hier beschriebenen Artillerieregimenter bis zur Unterstellung der Raketenartilleriebataillone als Feldartillerieregimenter bezeichnet wurden.

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
ArtRgt 1 1956
(FArtRgt 1)
Hannover, Freiherr von Fritsch-Kaserne aufgestellt in Hamburg
ArtRgt 2 1958
(FArtRgt 2)
Kassel, Lüttich-Kaserne aufgestellt in Niederlahnstein, Deines-Bruchmüller-Kaserne
ArtRgt 3 1959
(PzArtRgt 3)
Stade, Von Goeben-Kaserne aufgestellt als PzArtRgt 3 in Bremen-Grohn[1]
ArtRgt 4 1959
(FArtRgt 4)
Regensburg, Prinz-Leopold-Kaserne 1992 1956 zunächst als FArtRgt 4 aufgestellt, späterer Standort Cham
ArtRgt 5 1956
(PzArtRgt 5)
Diez, Schloss Oranienstein 1981 Fusion mit ArtLRgt 5 und Verlegung nach Idar-Oberstein aufgestellt auf TrÜbPl Grafenwöhr, 1957–1960 in Niederlahnstein, Deines-Bruchmüller-Kaserne
ArtLehrRgt 5 1956 Idar-Oberstein aufgelöst am 21. März 2003
ArtRgt 6 1958
(FArtRgt 6)
Kellinghusen, Liliencron-Kaserne aufgestellt in Flensburg, Brisen-Kaserne
ArtRgt 7 1960 Dülmen, St. Barbara-Kaserne
(bis 1966 Ahlen, Westfalenkaserne)
12. Oktober 2002 außer Dienst gestellt danach noch Geräteeinheit in Düsseldorf
GebArtRgt 8 1957 LandsbergGFM-von-Leeb-Kaserne 1992 bis 1963 in Mittenwald, Luttensee-Kaserne
LLArtRgt 9
(Art Rgt 200 u. 300)
April 1986 Philippsburg, Salm-Kaserne Dez. 1991 außer Dienst Bis 1. April 1990 nur Stab ohne fest assignierte Truppenteile (GerE). Erst 1. April 1990 Aufstellung aktives LLArtBttr 9.
ArtRgt 10 1960 Pfullendorf 1991 in JgRgt 10 umgewandelt
ArtRgt 11 1959 Oldenburg, Donnerschwee-Kaserne 1994 aufgelöst im Zusammenhang mit Außerdienststellung der 11. Panzergrenadierdivision
ArtRgt 12 1963 Tauberbischofsheim, Kurmainz-Kaserne
ArtRgt 13 Juli 1994
(ArtRgt 70)
Mühlhausen/Thüringen, Rosenhof-Kaserne 1. August 2002 aufgelöst
ArtRgt 14 1994
(ArtRgt 80)
Eggesin-Karpin, Artillerie-Kaserne 2003 aufgelöst
ArtRgt 70 Sept. 1991 Mühlhausen/Thüringen, Rosenhof-Kaserne Juli 1994 Umbenennung in ArtRgt 13 Bezeichnung wegen ust WBK VII
ArtRgt 80 1991? Eggesin-Karpin, Artilleriekaserne 1994 Umbenennung in ArtRgt 14 Bezeichnung wegen ust WBK VIII
ArtRgt 100 Juli 2007
(ArtBrig 100)
Mühlhausen/Thüringen aktiv unterstellt 1. PzDiv
Hinweis: nicht vormals ArtRgt 100, ArtKdo 1
wird aufgelöst
ArtRgt 100 1968? Unna, MobStp Massen 1986 aufgelöst Geräteeinheit. Sogenannte Verstärkungsartillerie.
ArtRgt 200 1968 Philippsburg, Salm-Kaserne, MobStp Mai 1986 Umgliederung in LLArtRgt 9 Geräteeinheit. zbV, sog. Verstärkungsartillerie. Im Frieden bis zu einer Mobilmachung dem FArtBtl 210 unterstehend
ArtRgt 300 1968 Ulm, Bleidorn-Kaserne 1986 aufgelöst, Teile an LLArtRgt 9 Geräteeinheit, sog. Verstärkungsartillerie.
ArtLehrRgt 345 Jan. 2008
(PzArtLehrBtl 345)
Kusel
wird nach Idar-Oberstein verlegt
aktiv unterstellt der Heerestruppenbrigade,
wird in ArtBtl 345 umbenannt/umgegliedert

Bataillone

Seit Gründung der Bundeswehr wurden grundsätzlich mehrere Typen Bataillone der Artillerietruppe aufgestellt und auch entsprechend bezeichnet. Dies sind die Panzerartilleriebataillone, Feldartilleriebataillone, Raketenartilleriebataillone, Artilleriebataillone, die Beobachtungsbataillone und Beobachtungsartilleriebataillone. Ihre Bezeichnung lehnte sich ursprünglich jeweils an ihr Hauptwaffensystem bzw. ihre Hauptaufgabe an:

  • Panzerartilleriebataillone: Rohrartillerie auf gepanzerten Selbstfahrlafetten, normalerweise als Panzerhaubitze in anderen Armeen auch mit Artilleriekanone
  • Feldartilleriebataillone: Rohrartillerie gezogen oder auf ungepanzerter neu auch auf geschützter Selbstfahrlafette, je nach Flugbahn als (Feld-)haubitze oder Feldkanone bezeichnet.
  • Raketenartilleriebataillone: Im Gegensatz zur Rohrartillerie werden keine Geschosse aus Rohren abgefeuert, sondern ausschließlich selbstangetriebene Raketen vom Waffenträger gestartet. Die Gesamtsysteme wird als Raketenwerfer bezeichnet.
  • Beobachtungsbataillone: In diesen Bataillonen wurde die aufklärende Artillerie zusammengefasst, die u. a. mittels technischer Systeme feindliche Artilleriestellungen oder Ziele und eigene Granateneinschläge ortet, Vermessungsaufgaben wahrnimmt und Wetterdaten auswertet. Drohnen ermöglichen heute die optische Aufklärung bis weit hinter die vorderste Verteidigungslinie auch ohne den Einsatz vorgeschobener Beobachter.
  • Beobachtungsartilleriebataillone: Neben der aufklärenden Artillerie enthielten diese Bataillone etwa zur Hälfte auch schießende Einheiten, wohingegen „normale“ Feld- oder Panzerartilleriebataillone diese aufklärenden Anteile höchstens in geringem Ausmaße aufwiesen.
  • Darüber hinaus wurden Artilleriebataillone ohne Zusatz Feld-, Panzer- Beobachtungs- usw. aufgestellt. In den meisten Fällen deutet ihr allgemein gehaltener Name darauf hin, dass die Bataillone sowohl Raketen- als auch Panzerartillerieanteile aufwiesen; die Verbände waren also sogenannte gemischte Verbände. Manche dieser Verbände waren aber auch Artillerieverbände mit Sonderbewaffnung oder Sondergliederung, z. B. die Artillerieverbände der Luftlande- und Gebirgstruppen.

Im folgenden werden diese Typen jeweils in einem eigenen Unterkapitel betrachtet.

Panzerartilleriebataillone

Die Panzerhaubitze M109 (hier der niederländischen Streitkräfte) wurde lange in den Panzerartilleriebataillonen der Bundeswehr eingesetzt
Nachfolger der Panzerhaubitze M109 ist die Panzerhaubitze 2000

Die Nummer der Panzerartilleriebataillone lehnte sich ursprünglich an die Bezeichnung der ihnen jeweils übergeordneten Brigade an. Ihre Nummer begann jeweils mit der Nummer der übergeordneten Brigade, an die in der Regel eine 5 angehängt wurde, d. h. die Panzerartilleriebataillone der Brigaden 1–9 hatten eine zweistellige, alle anderen eine dreistellige Nummer. Beispiel: das Panzerartilleriebataillon 215 war das Panzerartilleriebataillon der Panzerbrigade 21. Die Panzerartilleriebataillone mit den Anfangsnummern 1–42 sind demzufolge die Panzerartilleriebatillone der 42 Brigaden des Feldheeres. Die Heimatschutzbrigade 56 (siehe dazu auch Liste der Jägerverbände der Bundeswehr) glich in ihrer Gliederung einer Panzerbrigade und führte folgerichtig ein Panzerartilleriebataillon 565 statt einem Feldartilleriebataillon. Da aber nur Panzer- und Panzergrenadierbrigaden sowie relativ kurz auch die Gebirgsjägerbrigade 23 ein Panzerartilleriebataillon erhielten, wurden Panzerartilleriebataillone mit den Anfangsziffern 25, 26 und 27 nicht aufgestellt, da diese Luftlandebrigaden waren.

Nach Aufstellung der noch regelmäßig bezeichneten Bataillone der ostdeutschen Brigaden änderte sich die Nummerierungssystematik des Heeres drastisch. Bei Unterstellungswechseln oder Umgliederungen wurde die Bezeichnung nicht mehr verändert, sondern aus Tradition beibehalten, so dass heute kein einheitliches Schema mehr erkennbar ist und die Bataillonsnummer meist kein Hinweis mehr auf die Unterstellungsverhältnisse gibt. Abweichend von dieser Einschränkung und den oben aufgezeigten allgemeinen Regeln gab es einige größere Ausnahmen für die Bezeichnung der Panzerartilleriebataillone:

  • Das Panzerartilleriebataillon der Panzergrenadierbrigade 17 führte statt der Nummer 175, die Nummer 177. Hintergrund war der Inhalt des § 175 Strafgesetzbuch (sogenannter Homosexuellen-Paragraph. Zitat daraus: [..] Ein Mann, der mit einem anderen Mann Unzucht treibt oder sich von ihm zur Unzucht missbrauchen lässt, wird mit Gefängnis bestraft. [...]). Da im Volksmund daher Schwule als „175er“ bezeichnet wurden, meinte man, diese Bataillonsnummer nicht vergeben zu können.
  • Das Panzerartillerielehrbataillon 310 war Lehrtruppenteil der Artillerieschule. Seine Aufstellung war dem Umstand geschuldet, dass die Artillerieschule über kein Panzerartilleriebataillon einer Brigade in ihrer Nähe verfügen konnte, so dass Teile des Feldartilleriebataillons 310 mit Panzerhaubitzen ausgerüstet wurde und als Panzerartillerielehrbataillon 310 ausgegliedert wurden. Da sich sein truppendienstliches Unterstellungsverhältnis nicht änderte (weiterhin Korpsartillerie III. Korps, siehe unten) wurde seine Nummer beibehalten.
  • Das Panzerartilleriebataillon 515 entstand 1993 aus dem der Heimatschutzbrigade 51 zugeordneten Feldartilleriebataillon 515 und dem Panzerartilleriebataillon 185. Aus Tradition blieb die Bezeichnung erhalten.
  • Das Panzerartilleriebataillon 2 ist 1996 aus dem Panzerartilleriebataillon 395, dem Panzerartilleriebataillon 65 und dem in Hessisch Lichtenau stationierten Panzeraufklärungsbataillon 2 (siehe dazu auch Liste der Panzeraufklärungsverbände der Bundeswehr) entstanden. In Tradition und Verbundenheit zum ehemaligen Panzeraufklärungsbataillon 2 erhielt das Panzerartilleriebataillon statt der eigentlich vorgesehenen Bezeichnung Panzerartilleriebataillon 395 die bisher für Panzerartilleriebataillone völlig untypische Bezeichnung Panzerartilleriebataillon 2.
  • Lehrtuppenteile der Artillerieschule und/ oder der Panzerlehrbrigade, erhielten die Bezeichnung Panzerartillerielehrbataillon. Sie behielten aber in der Regel ihre gewöhnliche Nummer nach obigen Muster.
  • Die Panzerartilleriebataillone der 1. Gebirgsdivision erhielten teilweise bzw. zeitweise den Präfix Gebirgs-.

Folgende Tabelle enthält alle aufgestellten Panzerartilleriebataillone:

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkungen
PzArtBtl 2 1996 Hessisch Lichtenau 2006 aufgelöst hervorgegangen aus PzArtBtl 395
PzArtBtl 15 1959 Stadtoldendorf;Yorck-Kaserne 2004 inaktiv gestellt; 2008 aufgelöst Panzergrenadierbrigade 1
PzArtBtl 25 1956 Glückstadt, Marine-Infanterie-Kaserne
später Leutnant-Müller-Kaserne, Braunschweig
1992 aufgelöst
Als nicht aktiver (n.a.) Truppenteil am 31. Januar 1998 erneut aufgestellt und zum 30. Juli 2008 aufgelöst[2]
Erstes Panzerartilleriebataillon der Bundeswehr
PzArtBtl 35 1962[3] Dedelstorf, Richthofen-Kaserne 1981 umbenannt in PzArtBtl 335, aufgelöst am 25. März 1994 Panzerbrigade 33
Datei:Pz ArtBtl 45-Wappen-3.jpg PzArtBtl 45 1975
(FArtBtl 45)
Göttingen, Zieten-Kaserne März 1993 aufgelöst
BeobPzArtLehrBtl 51 Idar-Oberstein 31. März 2003 aufgelöst[4]
PzArtBtl 55 März 1959
(FArtBtl 55)[5]
Homberg (Efze), Dörnbergkaserne Umgegliedert zu RakArtLehrBtl 55 Panzergrenadierbrigade 5
PzArtBtl 65 Bad Arolsen, Prinz-Eugen-Kaserne 1997 aufgelöst Panzerbrigade 14
PzArtBtl 75 1959
(FArtBtl 75)
Hamburg-Fischbek (bis 1961 Achim, bis 1963 Seedorf) aufgelöst 1992[6]
PzArtBtl 85 1959 Lüneburg, Scharnhorst-Kaserne 2002[7]
PzArtLehrBtl 95 2. Dez. 1958 Munster 30. September 2002 aufgelöst Lehrtruppenteil
PzArtBtl 105 1972
(FArtBtl 105)
Weiden 1992 aufgelöst[8]
PzArtBtl 115 1959
(FArtBtl 115)
Neunburg vorm Wald, Pfalzgraf-Johann-Kaserne 30. Juni 2007 aufgelöst in Roding aufgestellt, zuletzt Panzerbrigade 12
PzArtBtl 125 1963 Bayreuth 31. März 1993 aufgelöst
PzArtBtl 135 1959[9] Wetzlar, Spilburg-Kaserne aufgelöst März 1993[10]
PzArtBtl 145 1959 Stadtallendorf, Herrenwald-Kaserne 31. März 1993[11]
PzArtBtl 155 1959 Lahnstein 1991[12]
PzArtBtl 165[13] 1962
(FArtBtl 165)
Wentorf Auflösung am 30. September 1993[14]
PzArtBtl 177 1. Juli 1959 Hamburg-Rahlstedt Am 12. März 1993 aufgelöst[15] Fortlaufende Nummerierung wurde unterbrochen, um keine Verbindung zu § 175 herzustellen.
PzArtBtl 185 1959[16] Boostedt, Rantzau-Kaserne 1993 (PzArtBtl 515) Panzerbrigade 18
PzArtBtl 195 März 1959
(FArtBtl 195)[17]
Münster-Handorf, Lützow-Kaserne[17] aufgelöst 1993[17] Panzergrenadierbrigade 19
PzArtBtl 205 1. Oktober 1975[18] Dülmen ab 2002 nicht-aktiv, 2008 aufgelöst[19]
PzArtBtl 215 1958
(I. Btl ArtRgt 7)
Augustdorf aktiv PzBrig 21, wird aufgelöst
GebPzArtBtl 225 April 1962
(GebArtBtl 225)
Füssen, Allgäu-Kaserne 2007 Umgliederung in GebAufklBtl 230
GebPzArtBtl 235 April 1977 Bad Reichenhall März 1993 Auflösung des Gebirgsartilleriebataillons 235 Jan 1981 Umgliederung in GebArtBtl 235
GebPzArtBtl 245 1. Oktober 1956 Landshut, Schochkaserne 30. September 1994 mit der PzBrig 24 "Niederbayern" aufgelöst
PzArtBtl 285 1976 Münsingen 2004 aufgelöst
PzArtBtl 295 1958
(FArtBtl 442)
Immendingen in ArtBtl 295 umbenannt 1958 Umbenennung in FArtBtl 295, 1966 in PzArtBtl 295
1993 Fusion mit FArtBtl 555 und Rückbenennung in FArtBtl 295, 2001 Rückbenennung in PzArtBtl 295
bis 1959 in Münsingen
Verband der D/F-Brigade[20]
PzArtBtl 305 Januar 1962[21] Donauwörth[22] aufgelöst 1994[23]
PzArtLehrBtl 310 1967
(Teile FArtBtl 310)
Kusel 1980 Umbenennung in Panzerartillerielehrbataillon 345 im Frieden LehrTrpTeil ArtSchule.
im V-Fall weiterhin ArtKdo 3
Anmerkung: eingeschriebene Nummer im internen Verbandsabzeichen eigtl. „310“
PzArtBtl 315 1967 Wildeshausen 1993 aufgelöst
PzArtBtl 325 1971
(FArtBtl 325)
Schwanewede, Lützow-Kaserne 2001 umbenannt in PzArtLehrBtl 325
PzArtLehrBtl 325 2001
(PzArtBtl 325)
Munster, Hindenburg-Kaserne
bis 2006: Schwanewede, Lützow-Kaserne
aktiv Lehrtruppenteil PzLehrBrig 9, wird in ArtLBtl 325 umbenannt/umgegliedert und der 1. Panzerdivision direkt unterstellt
PzArtBtl 335 1981
(PzArtBtl 35)
Dedelstorf, Richthofen-Kaserne|
1981–1994 Wilhelmstein-Kaserne Luttmersen
aufgelöst am 25. März 1994[24] Das PzArtBtl 335 wurde im Rahmen der Heeresstruktur 4 im Jahre 1981 zum PzArtBtl 35. Standort war Luttmersen. Es war der Panzerbrigade 3 zugeordnet. Im Gegenzug wurde das ehemalige PzArtBtl 35 am Standort Dedelstorf der Panzerbrigade 33 zugeordnet und in PzArtBtl 335 umbenannt.
PzArtLehrBtl 345 1980
(PzArtLehrBtl 310)
Kusel 2008 umformiert in PzArtLehrRgt 345 Lehr (Ulm), Panzerbrigade 34
PzArtBtl 355 Juli 1960
(FArtBtl 355)[25]
Wildflecken, ab 2002 Neunburg vorm Wald ab 2007 Pfreimd Ende 2008 inaktiv Panzerbrigade 35, Panzerbrigade 36, zuletzt Panzerbrigade 12
PzArtBtl 365 1958 Walldürn, Nibelungenkaserne 1993 Panzerbrigade 36
PzArtBtl 375 1992 Frankenberg/Sa., Wettiner-Kaserne 2005 aufgelöst Panzergrenadierbrigade 37
PzArtBtl 385 1992 Weißenfels, Sachsen-Anhalt-Kaserne 2002 aufgelöst Panzergrenadierbrigade 38
PzArtBtl 395 Erfurt 1996 umformiert in PzArtBtl 2 Panzerbrigade 39
PzArtBtl 405 1992 Dabel 2006 aufgelöst Panzergrenadierbrigade 40
PzArtBtl 415 01.04.1991 Eggesin Dezember 2002 aufgelöst Panzergrenadierbrigade 41
PzArtBtl 425 1992 Lehnitz 30.06.2006 aufgelöst Panzerbrigade 42, ab 2003 Panzergrenadierbrigade 1
PzArtBtl 515 1993
(FArtBtl 515, PzArtBtl 185)
Kellinghusen 10.12.2008 aufgelöst Panzerbrigade 18
PzArtBtl 565 1980[26] München, Bayern-Kaserne 1992[27] Heimatschutzbrigade 56

Feldartilleriebataillone

Korpsfeldartilleriebataillone

Die Korpsartillerie der rein deutschen Korps erhielt mehrere Feldartilleriebataillone. Jeweils eines dieser Bataillone war voll präsent. Seine Nummer ergab sich ab der Heeresstruktur II aus der Korpsnummer (Anfangsziffer) und endete mit einer "10". Beispiel: Das Feldartilleriebataillon 310 war die Feldartillerie des III. Korps. Weiterhin unterstanden den Korps eine uneinheitliche Anzahl nichtaktiver (Geräteeinheiten) Feldartilleriebataillone. Ihre Bezeichnung ergab sich jeweils fortlaufend in Zehnerschritten beginnen bei der Bezeichnung des aktiven Bataillons. Für das I. Korps wurden beispielsweise neben dem aktiven Feldartilleriebataillon 110 die Geräteeinheiten Feldartilleriebataillon 120, 130, 140 aufgestellt. Diese Geräteeinheiten unterstanden nichtaktiven Artillerieregimentern der Korps (ArtRgt 100, 200, 300). LANDJUT erhielt (vermutlich) die nicht aktiven Feldartilleriebataillone 630 und 640 – über diese Bataillone ist jedoch nur wenig bekannt. Ihre Bezeichnung ergab sich maßgeblich durch die Unterstellung unter das Artilleriekommando 600. Folgende dieser Bataillone wurden aufgestellt:

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
FArtBtl 110
(Teile RakArtBtl 72)
1970 Dülmen 1986 aufgelöst 1975 Abgabe Teile an PzArtBtl 205
FArtBtl 120 1968 Unna, MobStp Massen 1993 GerE
FArtBtl 130 1968 Unna 1982 umbenannt in FArtBtl 635, HSchBrig 66 GerE
FArtBtl 140 1968 Dülmen 1971 aufgelöst GerE
FArtBtl 210 1962 Philippsburg Sept. 1985 aufgelöst
FArtBtl 220 1968 Philippsburg 1981 umbenannt in FArtBtl 655, HschBrig 65 GerE
FArtBtl 220 1981
(FArtBtl 230)
Phillipsburg 1992/93? wird zu FABtl 635 GerE
FArtBtl 230 1968 Friedrichsthal 1981 umbenannt in FArtBtl 220 GerE
FArtBtl 240 1968 Friedrichsthal 1971 aufgelöst GerE
FArtBtl 310 1959
(Teile ArtLehrBtl)
bis 1965: Idar-Oberstein
ab 1965: Kusel
aus Teile 1967 Bildung Panzerartillerielehrbataillon 310
Reste weiterhin FArtBtl 310
1986 aufgelöst
im Frieden: LehrTrpTeil ArtSchule
Dieses Bataillon bestand ab 1967 parallel zum inaktiven, „neuen“ FArtBtl 310
FArtBtl 310 1965? Kusel 1986 aufgelöst GerE
Dieses Bataillon bestand parallel zum aktiven, „alten“ FArtBtl 310
FArtBtl 320 1.Aug.1968 Gießen 1.Apr.1983 aufgelöst GerE
FArtBtl 330 1.Aug.1968 Gießen 31. März 1986 aufgelöst GerE
FArtBtl 441 1958 Lingen 1959 umbenannt in FArtBtl 195 unterstand KorpsArtKdo 401
FArtBtl 630? um 1970? 1986? Existenz unklar
GerE
unterstand vermutlich im Frieden TerrKdo SH, im V-Fall LANDJUT
FArtBtl 640? um 1970? 1986? Existenz unklar
GerE
unterstand vermutlich im Frieden TerrKdo SH, im V-Fall LANDJUT

Divisionsfeldartilleriebataillone

Eine Feldhaubitze FH155-1 der Bundeswehr. Dieses Geschütz wurde von einem Zugfahrzeug gezogen.
Die Selbstfahrlafette M110 der Feldartilleriebataillone wäre im Verteidigungsfall zum Verschuss nuklearer taktischer Projektile befähigt gewesen.

Aufgestellt wurden für jede der ursprünglich zwölf Divisionen – außer 1. Luftlandedivision, dieser war nur die Luftlandeartilleriebatterie 9 unterstellt – jeweils ein Feldartilleriebataillon, dass jeweils dem der Division zugehörigen Artillerieregiment unterstand. Die Endziffer dieser Bataillone war immer „1“. Die Anfangsziffer(n) entsprachen der Nummer des übergeordneten Artillerieregiments. Die nach 1990 neu aufgestellten Divisionen in Ostdeutschland erhielten nicht alle ein Feldartilleriebataillon. Begonnen wurde aber mit der Aufstellung eines Feldartilleriebataillons für die zukünftige 13. Panzergrenadierdivision. Unterstellt war dieses Bataillon dem Artillerieregiment 70 (Benennung nach WBK VII, siehe oben). Da das Bataillon jedoch vor Umbenennung dieses Regiment in Artillerieregiment 13 außer Dienst gestellt wurde, gab es kein Feldartilleriebataillon 131 sondern nur das Feldartilleriebataillon 701. Folgende Bataillone wurden aufgestellt:

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
FArtBtl 11 16. März 1959
(I./FArtRgt 1)
Hannover 1993 aufgelöst
FArtBtl 21 19.12.1959
(Umbenennung aus PzArtBtl 21)
1959–1961 Fritzlar, dann Schwalmstadt-Treysa 30.09.1993 aufgelöst
FArtBtl 31 2. Juli 1956
(als I./PzArtRgt 3)
Lüneburg aufgelöst
FArtBtl 41 16.2.1959
(I./FArtRgt 4)
Regensburg
bis 1965 in Landshut
aufgelöst
FArtLBtl 51 Idar-Oberstein Lehr
FArtBtl 61 März 1959 Flensburg
ab 1963: Albersdorf
April 1993 Umgliederung in BeobArtBtl 61
FArtBtl 71 1959
(aus Teile FArtBtl 441?)
Münster
bis 1962: Lippstadt
bis 1966 Dülmen
1993 Umbenennung in BeobArtBtl.71
GebFArtBtl 81 1970 Kempten
FeldArtBtl 81
FArtBtl 101 26.6.1959 Pfullendorf 1991 Umgliederung in JgBtl 101
FArtBtl 111 1.7.1956
(I./PzArtRgt 3)
Oldenburg, Hindenburg-Kaserne 1994 aufgelöst
FArtBtl 121 1.4.1970 Tauberbischofsheim 1993 Umbenennung in BeobArtBtl 121 Aufstellung in Speyer
FArtBtl 701 Juli 1991 Mühlhausen/Thüringen März 1992 Umbenennung in BeobArtBtl 701

Feldartilleriebataillone (FArtBtl) der Brigaden

Jede Panzergrenadierbrigaden des Heeres hatte in ihrer ersten Gliederung ein Artilleriebataillon mit der Endziffer "5". (Bsp.: Brigade 11 das FArtBtl 115. Ausnahme: FArtBtl 177 der Brigade 17 wegen des §175 StGB.) Später wurden die FArtBtl in Panzerartilleriebataillone umgegliedert und unter Beibehaltung ihrer Nummer umbenannt.

Analog dazu erhielten auch die später aufgestellten Heimatschutzbrigaden (siehe auch Liste der Jägerverbände der Bundeswehr) je ein Artilleriebataillon.

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
FArtBtl 15
FArtBtl 25 >
FArtBtl 45
FArtBtl 55 1959
FArtBtl 75 1.7.1959 Achim
FArtBtl 105 30.6.1959 Weiden in der Oberpfalz 1970 in PzArtBtl 105 umbenannt
FArtBtl 165
FArtBtl 177
FArtBtl 195
FArtBtl 285 1982 aus FArtBtl 130 Unna 1992/92 aufgelöst nicht aktiv
FArtBtl 295
FArtBtl 315
FArtBtl 325 01.04.1961 August 2001 Umbenennung in PzArtLehrBtl 325
FArtBtl 355 1982 aus FArtBtl 130 Unna 1992/92 aufgelöst nicht aktiv
FArtBtl 515 1981[28] Kellinghusen 1993 (PzArtBtl 515)
FArtBtl 525 1981[29] Fürstenau
FArtBtl 535 1981 Euskirchen
FArtBtl 545 1980
(PzArtBtl 145)
Niederlahnstein, Deines-Bruchmüller-Kaserne aktiv AMF
FArtBtl 555 1981
(Teile PzMrsKp 500)
Böblingen
FArtBtl 615 nicht aktiv
FArtBtl 625 nicht aktiv
FArtBtl 635 1982 aus FArtBtl 130 Unna 1992/92 aufgelöst nicht aktiv
FArtBtl 645 nicht aktiv
FArtBtl 655 nicht aktiv
FArtBtl 665 1981
(FArtBtl 220)
Oftersheim? 1992/1993? nicht aktiv

Ursprünglich wurden folgende Raketenartilleriebataillone aufgestellt:

  • Jedes der 14 Artillerieregimenter (siehe oben) der 14 Divisionen des Feldheeres führte ein Raketenartilleriebataillon. Lediglich das Luftlandeartillerieregiment 9 der 1. Luftlandedivision führte kein Raketenartilleriebataillon. Die Anfangsziffern dieser Bataillone entsprachen der Nummer der Brigade bzw. des Artillerieregiments und endete stets mit einer 2. Beispiel: Das Raketenartilleriebataillon 32 unterstand dem Artillerieregiment 3 der 3. Division. Da die Artillerieregimenter 13 und 14 zunächst als Artillerieregimenter 70 und 80 bezeichnet wurden, wurden auch ihre entsprechend unterstellten Bataillone zunächst als Raketenartilleriebataillone 702 und 802 bezeichnet. Übliche Abweichungen für die Bataillone der Gebirgstruppe war das Präfix Gebirgs- und für Lehrtruppenteile die Bezeichnung Raketenartillerielehrbataillon.
  • Jedes der Artilleriekommandos der Korps führte ein Raktenartilleriebataillon. Seine Bezeichnung ergab sich aus der Anfangsziffer des übergeordneten Artilleriekommandos und den beiden Endziffern 50. Beispiel: das Raketenartilleriebataillon 650 unterstand dem Artilleriekommando 600 (LANDJUT).
Das Artillerie-Raketensystem Lance (hier amerikanisches Modell) wurde in den Korpsraketenartilleriebataillone eingesetzt und war mit Nukleargefechtsköpfen bestückt. Vorgänger waren die Sergeants
Das MARS (im Bild amerikanisches System) ergänzte das LARS, das in der Bundeswehr die MGR-1 Honest John ersetzt hatte.

Nach den Umstrukturierungen der Bundeswehr nach 1990 wurden die Bezeichnungen teilweise aus Tradition fortgeführt, so dass etwa ab Mitte der 1990er Jahre die Bezeichnung nicht immer auf das Unterstellungsverhältnis schließen lässt. Ein Beispiel ist das 2003 aus dem Panzerartilleriebataillon 55 entstandene Raketenartilleriebataillon 55, das aus Tradition seine Nummer weiterführte.

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
RakArtLehrBtl 1 1966
(ArtLehrBtl 1)
Stolberg/Donnerberg-Kaserne Eschweiler 1969 aufgelöst, Teile an RakArtBtl 72
RakArtBtl 12 Sept 1959 Nienburg-Langendamm, Clausewitz-Kaserne 2005 aufgelöst gehörte zum ArtRgt 1
seit 2001 gekadert
alternativ:
RakArtBtl 22 Feb. 1969
(ArtBtl 22)
Schwalmstadt 30. September 1992 aufgelöst gehörte zum ArtRgt 2
seit 2001 gekadert, ArtBtl 22 wurde 15. September 1959 in Eschweiler aufgestellt
RakArtBtl 32 Jan 1963
(ArtBtl 32)
Dörverden, Niedersachsen-Kaserne Sept. 1993 aufgelöst gehörte zum ArtRgt 3
ArtBtl 32 wurde 1961 in Barme aufgestellt
RakArtBtl 42 Hemau, General-von-Steuben-Kaserne 2003 aufgelöst gehörte zum ArtRgt 4
vor Auflösung GerE
RakArtBtl 52 1962
(RakArtBtl 140)
Gießen evtl. aufgelöst zur Neuaufstellung des „neuen“ RakArtBtl 52?
RakArtBtl 52 Jan 1965
(RakArtBtl 348)
Idar-Oberstein? 1982 umbenannt in RakArtLehrBtl 52
RakArtLehrBtl 52 1982
(RakArtBtl 52)
Idar-Oberstein, Klotzberg-Kaserne
ab 1997: Hermeskeil
2007 Lehr, Teile (schwere Batterien MARS) vor 1997 in Kusel
RakArtBtl 55 2003
(PzArtBtl 55)
Homberg/Efze, Dörnbergkaserne Nov 2005 aufgelöst
RakArtBtl 62 1961 Kellinghusen, Liliencron-Kaserne gehörte zum ArtRgt 6
RakArtBtl 72 1960 Warendorf
bis 1956: Stolberg/Donnerbergkaserne Eschweiler
1970 Abgabe Teile an FArtBtl.110 und Umbenennung in RakArtLehrBtl 72
RakArtLehrBtl 72 1970
(RakArtBtl 72 & Teile RakArtLehrBtl 1)
Geilenkirchen 1980 Rückgliederung RakArtBtl 72 Lehr, gehörte zum ArtRgt 7
RakArtBtl 72 1980
(RakArtLehrBtl 72)
Wuppertal, Colmar-Kaserne 1993 aufgelöst
GebRakArtBtl 82 Landsberg am Lech, Generalfeldmarschall-Ritter-von-Leeb-Kaserne gehörte zum ArtRgt 8
1993? aufgelöst
RakArtBtl 92 1961 Großengstingen
ab 1963: Philippsburg
1964 umbenannt in RakArtBtl 122
RakArtBtl 102 1960 Pfullendorf, Generaloberst-von-Fritsch-Kaserne
zunächst Bergen
Sept. 1991 aufgelöst gehörte zum ArtRgt 10
RakArtBtl 112 Nov 1959 Delmenhorst, Barbara-Kaserne 31.12.1993 aufgelöst [30] gehörte zum ArtRgt 11
RakArtBtl 122 1964
(RakArtBtl 92)
Philippsburg, Salmkaserne
ab 1993: Walldürn, Nibelungen-Kaserne
dort 2002 aufgelöst
bis 2006 teilaktiv in Hermeskeil
gehörte zum ArtRgt 12
RakArtBtl 132 Juli 1994 Sondershausen noch aktiv unterstellt ArtRgt 100,
wird aufgelöst
RakArtBtl 140 1959 Gießen 1962 umbenannt in RakArtBtl 52
RakArtBtl 142 1994? Eggesin 2003 aufgelöst
RakArtBtl 150 Jan 1961 Stolberg/Donnerbergkaserne Eschweiler
ab 1962: Warendorf
ab 1965: Wesel, Schill-Kaserne
Okt 2002 aufgelöst ArtKdo 1, ab 1993 ArtRgt 7
RakArtBtl 250 Okt. 1961 Großengstingen, Eberhard-Finckh-Kaserne
bis 1963 : Stolberg/Donnerbergkaserne Eschweiler
22. März 1993 aufgelöst ArtKdo 2
Bezeichnung bis 1965: Artilleriebataillon 250
RakArtBtl 350 April 1961 Stolberg/Donnerbergkaserne Eschweiler
ab 1964: Mayen
ab 1966: Montabaur, Westerwald-Kaserne
März 1993 aufgelöst Artilleriekommando 3

Sondermunitionslager aufgelöst

RakArtBtl 348 Jan 1964
(ArtBtl 422)
Gießen? Jan 1965 umbenannt in RakArtBtl 52 1-jähriger Truppenversuch?
ArtBtl 422 aufgestellt 1958
RakArtBtl 650 Mai 1963 Flensburg, Briesen-Kaserne
aufgestellt in Stolberg/Donnerbergkaserne Eschweiler
bis 1964: Breitenburg
bis 1973 Itzehoe
Sept. 1993 aufgelöst ArtKdo 600, im Frieden ab Jan 1973 ArtRgt 6
bis 1973 unterstellt ArtKdo I
RakArtBtl 702 01.03.1991 Sondershausen Juli 1994 umbenannt in RakArtBtl 132
RakArtBtl 802 1991?? Eggesin 1994? umbenannt in RakArtBtl 142

Artilleriebataillone

Gemischte Verbände: Rohr- und Raketenartillerie oder Sonderbataillone wie leichte Artillerie, z.B. Gebirgs- und Luftlandeartilleriebataillone. Oft auch Lehrbataillone, z.B. ArtLehrBtl 1, hervorgegangen aus Artillerielehrbataillon 421/422.

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
LLArtBtl 9 Engstingen, Eberhard-Finckh-Kaserne 15. März 1959 aufgelöst
ArtBtl 22 1959? Eschweiler, Donnerberg-Kaserne 1969 aufgelöst
ArtBtl 250 Engstingen, Eberhard-Finck-Kaserne 15. Mai 1963 aufgelöst vor Auflösung in Eschweiler stationiert
ArtBtl 295 1958
(FArtBtl 442)
Immendingen, Oberfeldwebel-Schreiber-Kaserne
wird nach Stetten am kalten Markt verlegt
aktiv 2006 durch Umbenennung aus PzArtBtl 295 hervorgegangen
Verband der D/F-Brigade[31]

Beobachtungsbataillone

Das Artillerieortungsradar COBRA ist eines der Artillerieaufklärungssysteme der beobachtenden Artillerie der Bundeswehr

Zwei Gruppen:

  • reine Beobachtungsbataillone ohne schießende Batterien
  • Beobachtungsartilleriebataillone: enthielten auch schießende Batterien


Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
BeobBtl 6
1970? Kellinghusen, Liliencron-Kaserne 31. März 1993 aufgelöst gehörte zum ArtRgt 1
BeobBtl 13 1972? Wolfenbüttel, Gneisenau-Kaserne 1994 aufgelöst gehörte zum ArtRgt 1
BeobBtl 23 1979? Stadtallendorf, Herrenwald-Kaserne 1993 aufgelöst gehörte zum ArtRgt 2
BeobBtl 33 1980? Stade, Von-Goeben-Kaserne 1986 gehörte zum ArtRgt 3
BeobBtl 43 1970 Amberg, Leopold-Kaserne ab 1986 gehörte zum ArtRgt 4
1986 von Regensburg nach Amberg verlegt
BeobPzArtLehrBtl 51 1997?
(FArtBtl 51)
Idar-Oberstein, Klotzberg-Kaserne 31. März 2003 aufgelöst
BeobLehrBtl 53 1970? Idar-Oberstein, Klotzberg-Kaserne 1993 aufgelöst
F-/BeobArtBtl 61 1993? Albersdorf, Dithmarsen-Kaserne 1996 aufgelöst
BeobBtl 63 1970? Itzehoe, Hanseaten-Kaserne 1986 aufgelöst gehörte zum ArtRgt 6
BeobPzArtBtl 71 1995? Dülmen, St. Barbara-Kaserne 1. Oktober 2002 aufgelöst 1993–1995 BeobArtBtl 71
BeobBtl 73 1980? Dülmen, St. Barbara-Kaserne 1990 aufgelöst gehörte zum ArtRgt 7
GebBeobBtl 83 1980? Landsberg am Lech, GFM-von-Leeb-Kaserne 1993 aufgelöst gehörte zum ArtRgt 8
als GebBeobPzArtBtl 83 in Hemau als teilaktives Btl wiederaufgestellt, 2003 Umzug nach Tauberbischofsheim als ArtAufklBtl 83 teilaktiv; 2007 aufgelöst
BeobBtl 103 1980? Pfullendorf, Generaloberst-von-Fritsch-Kaserne 1986 gehörte zum ArtRgt 10
BeobBtl 113 1980? Delmenhorst, Feldwebel-Lilienthal-Kaserne/Barbara-Kaserne 2002 aufgelöst, dann BeobArtBtl 113 ta gehörte zum ArtRgt 11
BeobPzArtBtl 121 1970?
(FArtBtl 121)
Tauberbischofsheim, Kurmainz-Kaserne 2003 aufgelöst bis 1992 FArtBtl 121
BeobBtl 123 1980
(BeobBtl 12)
Tauberbischofsheim, Kurmainz-Kaserne 30. März 1993 gehörte zum ArtRgt 12
BeobPzArtBtl 131 BeobPzArtBtl 131 1991
(FArtBtl 701)
Mühlhausen/Thüringen, Görmar-Kaserne aktiv 1992–1994 BeobArtBtl 701, 1994–2002 BeobArtBtl 131, 2002–2008 ArtAufklBtl 131,
wird in ArtBtl 131 umbenannt/umgegliedert und nach Weiden verlegt
BeobBtl 170 1962? Wuppertal, Diedenhofen-Kaserne 1966 aufgelöst in Münsingen aufgestellt
BeobBtl 270 1958? Engstingen, Eberhard Finckh-Kaserne 30. April 1966 aufgelöst
BeobBtl 370 1957? Idar-Oberstein, Klotzberg-Kaserne 1966 aufgelöst
BeobArtBtl 701 1991
(FArtBtl 701)
Mühlhausen, Görmar-Kaserne 1994 in BeobArtBtl 131 umbenannt
BeobBtl 801 Eggesin-Karpin, Artillerie-Kaserne

Batterien

In der Artillerietruppe gab es unterhalb der Größenordnung Verband außerdem einige mehr oder weniger selbstständige Batterien, die hier aber nicht in aller Ausführlichkeit aufgezählt werden können. Eine Begleitbatterie entspricht einer Kompanie. Die häufigsten Batterietypen werden im Folgenden kurz umrissen.

Begleitbatterien

Gliederung Unterstützungskommandos 5

Das taktische Zeichen für die Begleitbatterie entsprach einer Mischung aus dem taktischen Zeichen der Rohrartillerie (Punkt) und dem Andreaskreuz der Infanterie Als infanteristische Sicherungseinheiten innerhalb der Divisionsartillerie wurden Sicherungsbatterien als infanteristische Einheiten aufgestellt. Einsatzauftrag war die mobile und stationäre Sicherung der US-Sondermunitionsbestände, die für die jeweilige deutsche Heeresdivision eingeplant waren. Aufgestellt wurden die Begleitbatterien 1, 2, 3, 4, 7, 10, 11 und 12, sowie die Gebirgsbegleitbatterie 8. Nur die 1. Luftlandedivision als neunte der Divisionen besaß nur das Artilleriebataillon 9 ohne Begleitbatterie. Die Bezeichnungen entsprachen damit der Nummer der übergeordneten Division. Entsprechend ihrem Auftrag gehörten diese zur Artillerietruppe. Allerdings wurde im ursprünglichen taktischen Zeichen zum Ausdruck gebracht, dass die Ausbildung und der eigentliche Dienst deutlich infanteristisch geprägt war.

Eine Begleitbatterie entspricht rein formal einer Kompanie, ihre tatsächliche Personalstärke lag jedoch eher im Bataillonsrahmen. Die vier Begleitzüge hatten jeweils etwa eine Personalstärke von 70-85 Mann. Zusätzlich waren umfangreiche Kräfte in der Batterieführungsgruppe zusammengefasst, wie z. B. etwa eigene Schirrmeisterei, Rohrwaffeninstandsetzung für FK 20, ABC-Abwehr- und Sanitäts-Trupp. Die in einigen der sechs Unterstützungskommandos (WHNS) zur Sicherung amerikanischer Atomraketen und der entsprechenden Artillerieeinheiten ausgeplanten Batterien gehörten ebenfalls zur Artillerie. Ihre Nummer war vierstellig. Aufgestellt wurden die Begleitbatterien 4301, 4302 (Unterstützungskommando 3), 4402 (UstKdo 4), 4501, 4502 (UstKdo 5), 4801, 4802 und 4803 (UstKdo 5). Die Bewachung der Sonderwaffen auf Ebene der Korps wurde durch vier teilaktive Sicherungsbataillone übernommen (siehe dazu Liste der Jägerverbände der Bundeswehr).

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Garnison Verbleib Bemerkung
Artillerie-Begleitbatterie 1 4./RakArtBtl 12 Liebenau (Niedersachsen)
Artillerie-Begleitbatterie 2 4./RakArtBtl 22 Schwalmstadt
Artillerie-Begleitbatterie 3 4./RakArtBtl 32 Dörverden,Niedersachsenkaserne aufgelöst am 30. Juni 1993
Artillerie-Begleitbatterie 4 4./RakArtBtl 42 Hemau
Artillerie-Begleitbatterie 5 4./RakArtBtl 52 Gießen, Steubenkaserne aufgelöst am 31. März 1993
Artillerie-Begleitbatterie 6 4./RakArtBtl 62 Kellinghusen
Artillerie-Begleitbatterie 7 4./RakArtBtl 72 Dülmen, St.-Barbara-Kaserne aufgelöst am 30. September 1992
Gebirgs-Artillerie-Begleitbatterie 8 4./GebRakArtBtl 82 Landsberg am Lech
Artillerie-Begleitbatterie 10 4./RakArtBtl 102 Pfullendorf, Generaloberst-von-Fritsch-Kaserne
Artillerie-Begleitbatterie 11 4./RakArtBtl 112 Delmenhorst
Artillerie-Begleitbatterie 12 4./RakArtBtl 122 Philippsburg
Artillerie-Begleitbatterie 4301 4./RakArtBtl 122 Hasbergen, MobStp Gaste
Artillerie-Begleitbatterie 4401 4./RakArtBtl 122 Gießen, Berg-Kaserne MobStp

Drohnenbatterien

Zeitweise gab es auch einige selbständige Drohnenbatterien, die später aber auch organischer Teil der Artillerie- oder Beobachtungsbataillone waren. Teilweise gingen diese Einheiten in der Heeresaufklärungstruppe auf.

Die Drohnenbatterie 100 war in der Freiherr-vom-Stein-Kaserne in Coesfeld stationiert und dem I. Korps zugeordnet. Die Drohnenbatterie 200 war in München in der Fürst-Wrede-Kaserne stationiert. Die Drohnenlehrbatterie 300 war an der Artillerieschule Idar-Oberstein stationiert und dem ArtLehrRgt 5 unterstellt.

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Garnison Verbleib Bemerkung
Drohnenbatterie 1 Delmenhorst
Drohnenbatterie 6 Breitenburg
Drohnenbatterie 12 Hardheim eingegliedert Wurde als 3. Kompanie in das ArtAufklBtl 121 eingegliedert
Drohnenbatterie 13 Schwalmstadt 1. Januar 2003 eingegliedert Wurde als 3. Kompanie in das ArtAufklBtl 131 eingegliedert
Drohnenbatterie 14 Delmenhorst
Drohnenbatterie 100 Coesfeld 2002 eingegliedert Wurde als 3. Kompanie in das ArtAufklBtl 71 eingegliedert
Drohnenbatterie 200 München
Drohnenlehrbatterie 300 Idar-Oberstein
Drohnenbatterie 410 (nicht aktiv)

Topographiebatterien

Die Topographietruppen des Heeres waren zunächst organischer Teil der Artillerietruppe und bildeten innerhalb dieser teil- und zeitweise eigene, selbstständige Batterien, bevor sie später komplett aus der Artillerie herausgelöst und die entsprechenden Einheiten aufgelöst wurden. Sie sind mittlerweile im streitkräftegemeinsamen Geoinformationswesen der Bundeswehr aufgegangen.

Luftlandeartillerie

  • Luftlandeartilleriebataillon 9 / Fallschirmartilleriebataillon 255 1958 bis 1959 Kdr Oberstleutnant Hans-Werner Voss / 1959 bis 1961 Oberstleutnant Egon Peller von Ehrenberg
  • Fallschirmartilleriebataillon 265 1959 bis 1963 Major Wilhelm Konert

Eberhard-Finckh-Kaserne

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Garnison Verbleib Bemerkung
Luftlandeartilleriebatterie 9 Luftlandeartillerieregiment 9 Philippsburg aufgelöst

Schulen

Die Truppenschulen sind keine Verbände oder Einheiten im eigentlichen Sinne, sondern Ausbildungseinrichtungen für den Führernachwuchs der Artillerietruppe und Einrichtungen zur Weiterentwicklung der Truppengattung. Folgende Schulen waren für die Artillerietruppe zuständig:

Bezeichnung Aufstellung
(aus)
Stabssitz Verbleib Bemerkung
Artillerieschule 1956 Idar-Oberstein aktiv internes Verbandsabzeichen:
wird in Ausbildungsbereich Indirektes Feuer umgegliedert und dem Ausbildungszentrum Munster unterstellt
Raketenschule des Heeres 1964, aus Lehrgruppe A der Artillerieschule und Teilen der Schule Technische Truppe 1 Donnerberg-Kaserne Eschweiler 1970 verlegt nach Geilenkirchen,
1973 Umbenennung in Raketenschule der Artillerie
entstand aus Artillerieschule, Lehrgruppe D in Köln-Longerich
Raketenschule der Artillerie 1973
(Raketenschule des Heeres)
bis 1974: Donnerberg-Kaserne Eschweiler
ab 1974: Geilenkirchen
1981 Eingliederung in Artillerieschule in Idar-Oberstein als Lehrgruppe B

Abkürzungen

  • ArtBtl → Artilleriebataillon
  • ArtBrig → Artilleriebrigade
  • ArtKdo → Artilleriekommando
  • ArtLehrRgt → Artillerielehrregiment
  • ArtRgt → Artillerieregiment
  • FArtBtl → Feldartilleriebataillon
  • FschArtBtl → Fallschirmartilleriebataillon
  • GebArtRgt → Gebirgsartillerieregiment
  • GebRakArtBtl Gebirgsraketenartilleriebataillon
  • LANDJUT → Hauptquartier der Alliierten Landstreitkräfte Schleswig-Holstein und Jütland
  • LLArtBtl → Luftlandeartilleriebataillon
  • LLArtRgt → Luftlandeartillerieregiment
  • NATO → North Atlantic Treaty Organization
  • PzArtBtl → Panzerartilleriebataillon
  • PzArtLehrBtl → Panzerartillerielehrbataillon
  • PzBrig → Panzerbrigade
  • PzDiv → Panzerdivision
  • PzGrenDiv → Panzergrenadierdivision
  • PzLehrBrig → Panzerlehrbrigade
  • RakArtBtl → Raketenartilleriebataillon
  • RakArtLehrBtl → Raketenartillerielehrbataillon
  • TerrKdo SH → Territorialkommando Schleswig-Holstein
  • UstKdo → Unterstützungskommando

Siehe auch

Literatur

  • Gesellschaft für Artilleriekunde e.V., Informationsschrift für Mitglieder 2/2010, Idar-Oberstein
  • Helmut R. Hammerich, Dieter H. Kollmer, Michael Poppe, Martin Rink, Rudolf Schlaffer: Das Heer 1950 bis 1970. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 3-486-57974-6.
  • Hans Joachim Krug 25 Jahre Artillerie der Bundeswehr 1982, ISBN 3-7909-0184-9
  • Hans-Jürgen Schraut: Die Streitkräftestruktur der Bundeswehr 1956 – 1990. Eine Dokumentation im Rahmen des Nuclear History Programm. Ebenhausen 1993.
  • Herbert Seifert, Bundesministerium der Verteidigung, Führungsstab des Heeres I 5: Die Strukturen des Heeres. Bonn 2000.

Referenzen

  1. Die 3. Panzergrenadierdivision der Bundeswehr auf www.relikte.com. Manfred Tegge, abgerufen am 3. April 2011.
  2. Claus Heinrich Gattermann – "Denn bei uns steht einer für alle" : Das Panzerartilleriebataillon 25 n.a. paperc.de, abgerufen am 13. Januar 2011.
  3. Chronik des Panzerartilleriebataillons 35. Traditionsgemeinschaft Standort Dedelstorf, abgerufen am 2. April 2011.
  4. Standortdatenbank der Bundeswehr des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
  5. Liste der Artilleriebataillon auf www.panzer-modell.de. Thomas Hartwig, abgerufen am 2. April 2011.
  6. Geschichte des Panzerartilleriebataillons 75. Traditionsgemeinschaft PzArtBtl 75, abgerufen am 2. April 2011.
  7. Standortdatenbank der Bundeswehr des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
  8. Standortdatenbank der Bundeswehr des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
  9. Liste der Artilleriebataillon auf www.panzer-modell.de. Thomas Hartwig, abgerufen am 2. April 2011.
  10. Liste der Artilleriebataillon auf www.panzer-modell.de. Thomas Hartwig, abgerufen am 2. April 2011.
  11. Standortdatenbank der Bundeswehr des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
  12. Standortdatenbank der Bundeswehr des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
  13. Chronik des Panzerartilleriebataillon 165. Panzergrenadierbrigade16.de, abgerufen am 25. Oktober 2010.
  14. Major von Papenheim: Auflösungsappel des PzArtBtl 165. (Video) Ende der Fahnenstange. 27. April 1993, abgerufen am 25. Oktober 2010.
  15. Chronik des Panzerartilleriebataillons 177. Panzergrenadierbrigade17.de, abgerufen am 2. April 2011.
  16. Standortdatenbank der Bundeswehr des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
  17. a b c Liste der Artilleriebataillon auf www.panzer-modell.de. Thomas Hartwig, abgerufen am 2. April 2011.
  18. Panzerartilleriebataillon 205. Artillerie-Gesellschaft Augustdorf, abgerufen am 2. April 2011.
  19. Standortdatenbank der Bundeswehr des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
  20. ArtBtl 295 auf der offiziellen Homepage der D/F-Brigade. D/F-Brigade, abgerufen am 2. April 2011.
  21. Liste der Artilleriebataillon auf www.panzer-modell.de. Thomas Hartwig, abgerufen am 2. April 2011.
  22. Liste der Artilleriebataillon auf www.panzer-modell.de. Thomas Hartwig, abgerufen am 2. April 2011.
  23. Liste der Artilleriebataillon auf www.panzer-modell.de. Thomas Hartwig, abgerufen am 2. April 2011.
  24. Chronik des Panzerartilleriebataillons 35. Traditionsgemeinschaft Standort Dedelstorf, abgerufen am 2. April 2011.
  25. Liste der Artilleriebataillon auf www.panzer-modell.de. Thomas Hartwig, abgerufen am 2. April 2011.
  26. Krug, Hans Joachim (Hrsg.) 1982: 25 Jahre Artillerie der Bundeswehr. Die Geschichte einer Truppengattung. Friedberg.
  27. Standortdatenbank der Bundeswehr des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
  28. Krug, Hans Joachim (Hrsg.) 1982: 25 Jahre Artillerie der Bundeswehr. Die Geschichte einer Truppengattung. Friedberg.
  29. Krug, Hans Joachim (Hrsg.) 1982: 25 Jahre Artillerie der Bundeswehr. Die Geschichte einer Truppengattung. Friedberg.
  30. Auflösung des Raketenartilleriebataillons 112
  31. ArtBtl 295 auf der offiziellen Homepage der D/F-Brigade. D/F-Brigade, abgerufen am 2. April 2011.