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Wilhelm II. (Deutsches Reich)

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Wilhelm II. (* 27. Januar 1859 in Berlin; † 4. Juni 1941 auf Schloss Doorn, Niederlande) war der letzte Deutsche Kaiser und König von Preußen 1888–1918.

Wilhelm II.
Wilhelm II.

Er kann durchaus als moderner Vorläufer späterer Medienmonarchen (und -monarchinnen) angesehen werden und war damals die meist fotografierte Person der Welt (vgl. Peter Schamoni: „Majestät brauchen Sonne“, Dokumentarfilm, Dtld 1999).

Leben

Abstammung

Friedrich Wilhelm Albert Victor Prinz von Preußen entstammte der hoch- und uradeligen deutschen Herrscherdynastie der Hohenzollern. Er wurde am 27. Januar 1859 in Berlin als Sohn des Kronprinzen Friedrich Wilhelm v. Preußen (1831–1888), des späteren Friedrich III. (9. März bis 15. Juni 1888) und dessen Frau Victoria (1840–1901) geboren und war somit Enkel Wilhelms I. (1797–1888) und Victorias I. (1819–1901).

Weiteres siehe auch unten unter „Vorfahren

Kindheit und Jugend

Wilhelm II. mit seinem Vater auf Schloss Balmoral (1863)

Auf Grund von Komplikationen bei seiner Geburt war Wilhelms linker Arm verkrüppelt. Seitens der Familie wurde versucht, der Behinderung entgegen zu wirken. So musste sich der kleine Wilhelm schmerzhaften Elektroschocktherapien unterziehen. Ferner wurde versucht, seinen verkrüppelten Arm zu strecken, was jedoch nicht erfolgreich war. Diese Behinderung prägte ihn sehr und machte ihn vermutlich zu einem Menschen mit geringem Selbstbewusstsein; schließlich sollte der zukünftige König von Preußen ein „ganzer Mann“ und kein Krüppel sein.

Wilhelm verbrachte eine weitgehend unglückliche Kindheit, hatte mit dem Calvinisten Georg Ernst Hinzpeter einen äußerst strengen Lehrer. Auch das Verhältnis zu seiner Mutter war schlecht.

Im Alter von zehn Jahren trat er als Leutnant beim 1. Garde-Regiment zu Fuß in die preußische Armee ein.

Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreiches 1871 wurde der 12-jährige Wilhelm Anwärter auf den deutschen Kaiserthron. Die strenge Erziehung führte zu einer Entfremdung zwischen Wilhelm und seinen politisch eher liberal eingestellten Eltern. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Kassel trat er am 9. Februar 1877 seinen Militärdienst beim 1. Garde-Regiment zu Fuß, in der 6. Kompagnie, der Hauptmann von Petersdorff vorstand, an und fand im Kreise des konservativen Offizierscorps die Wärme, den Zuspruch, den er vor allem von Seiten seiner Mutter stets vermisst hatte. 1880 wurde er am 22. März, dem Geburtstag seines Großvaters, des regierenden Kaisers und Königs, zum Hauptmann befördert.

Der Prinz

Zum Studium begab er sich an die von seinem Urgroßvater gegründete Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, wo er nichtschlagendes Mitglied des Corps Borussia wurde. Bereits in jungen Jahren bildete sich bei ihm so ein Verständnis von seiner monarchischen Rolle, das den konstitutionellen Vorstellungen seiner Eltern diametral entgegengesetzt war.

Wilhelms Vorstellung von der Monarchie war konservativ und orientierte sich eher am Gottesgnadentum des Absolutismus anstatt an den Bedürfnissen seiner Zeit.

Bis zum Regierungsantritt war Wilhelm in wechselnden militärischen Stellungen und Kommandos, beim 1. Garde-Regiment zu Fuß, beim Garde-Husaren-Regiment und beim 1.Garde-Feldartillerie-Regiment tätig und stieg bis zum Generalmajor auf. Zuletzt war er Kommandeur der 2. Garde-Infanterie-Brigade. Der Militärdienst wurde immer wieder durch Beurlaubungen unterbrochen, damit er sich auch mit der Verwaltung vertraut machen konnte.

Herrschaftsantritt

Nach dem Tode Wilhelms I. am 9. März 1888 regierte Friedrich III. aufgrund seines bereits fortgeschrittenen Krebsleidens (Kehlkopfkrebs) nur für 99 Tage – er wird daher auch der „99-Tage-Kaiser“ genannt – bis er am 15. Juni desselben Jahres in Potsdam starb. So folgte ihm der nunmehrige Kronprinz Wilhelm nach nur 99 Tagen Kronprinzenzeit am 15. Juni des Dreikaiserjahrs 1888 nach und wurde bereits im Alter von 29 Jahren als Wilhelm II. Deutscher Kaiser und König von Preußen. Den Palast seines Vaters hatte er schon vor dessen Tod umstellen lassen und besetzte ihn noch in der Todesnacht – angeblich, um Dokumente sicher zu stellen.

Die Persönlichkeit

Als Wilhelm 1888 die Kaiserwürde des Deutschen Reiches zufiel, war er nicht genügend vorbereitet. Der ständig von Stimmungsschwankungen geleitete Kaiser war oft depressiv und belastet, zusätzlich machten ihm innere Zweifel zu schaffen. Der Psychiater Emil Kraepelin bezeichnete Wilhelms Gemüt als einen „typischen Fall periodischen Gestörtseins“. Diese Ferndiagnose, die Kraepelin auf Wilhelm II. schwere Kindheit zurück führte, war aber immer sehr angefochten und wurde erstellt, ohne dass Kraepelin seinen „Patienten“ je zu Gesicht bekommen hatte.

Doch Kaiser Wilhelm II. hatte neben seinen wiederholten Depressionen auch andere Leiden: Sein linker Arm, der seit der Geburt 15 Zentimeter kürzer als der rechte und gelähmt war, daraus resultierende Gleichgewichtsstörungen und Haltungsschäden sowie häufige Schmerzen im linken Ohr. Damit der verkürzte Arm in der Öffentlichkeit nicht zu sehr auffiel, war er auf das Tragen von Seitenwaffen angewiesen, auf denen er den Arm abstützen konnte. Die dadurch leicht angewinkelte Haltung des Armes machte es dem Betrachter zusätzlich schwerer, die tatsächliche Länge des Armes festzustellen. Das Tragen von Uniformen und das Abstützen der linken Hand auf der Waffe wurde aufgrund dieser Tatsache zu einem Markenzeichen Wilhelms II.

Wilhelm wurde oft als „Redekaiser“ betitelt, da er ein hervorragender Redner war. Weitere Bezeichnungen für Wilhelm waren „Arbeiterkaiser“ (s. Abschnitt „Soziale Reformen“) und „Friedenskaiser“ (dies geht u. a. auf den Vorschlag von Emanuel Nobel von Ende 1912 zurück, Kaiser Wilhelm II. den von Alfred Nobel gestifteten Friedensnobelpreis zuzusprechen). Weniger schmeichelhaft war die Bezeichnung „Reisekaiser“, die auf seine Unrast und häufige Abwesenheit zurückging.

Sein Lieblingshobby war die Archäologie. Außerdem ging er, wie es zu seiner Zeit allgemein Mode war, begeistert der Jagd nach – er erlegte insgesamt 46.000 Tiere, wobei ihm jeder Treffer ein Erfolg über sein Handicap bedeutete. Bei der Jagd lernte Wilhelm auch seinen ersten Freund Philipp Graf (später Fürst) zu Eulenburg kennen, zu dem er ein enges Verhältnis pflegte, und der besonders in den Jahren 1890–1898 zu den wichtigsten Beratern des Kaisers zählte. Als Eulenburg 1907 durch eine Pressekampagne Maximilian Hardens als homosexuell denunziert wurde, konnte Wilhelm den Kontakt zu ihm nicht mehr halten.

Datei:Wilhelm II. 1913.jpeg
Der Kaiser mit seinen Söhnen auf dem Weg zum Gottesdienst, im Hintergrund das Berliner Stadtschloss (Neujahr 1913)

Wilhelm war fasziniert davon, in einem Auto mit hoher Geschwindigkeit über Straßen zu fahren. Da er nicht selber fahren konnte, ließ er in seiner Limousine unter der Rückbank ein zweites Gaspedal einbauen.

Wilhelms Politik

Nach dem Tode Friedrichs III. ererbte Wilhelm II. am 15. Juni 1888 die Kaiserwürde des Deutschen Reichs. Der 29-jährige Kaiser begann sofort, ein eher absolutistisches Herrscherbild zu entwickeln, das ihn als Auserwählten Gottes vorsah.

Besonders während des Regierungsanfangs des Kaisers wurden etliche Beamte der Regierung, welche für Wilhelm eine Einschränkung der Macht hätten bedeuten können, entlassen.

Die größte innenpolitische Krise seiner Regierungszeit war die Daily-Telegraph-Affäre (1908). Wilhelm II. hatte bei einem Besuch in England unvorsichtige politische Bemerkungen gemacht, die später in der Zeitung veröffentlicht wurden. In Deutschland rief die Affäre einen Sturm der Entrüstung gegen den Kaiser hervor, der für den Zickzackkurs der deutschen Außenpolitik verantwortlich gemacht wurde. Alle Parteien des Reichstages kritisierten den Monarchen und forderten eine Einschränkung seiner Reden und Gespräche. Wilhelm II. war von dieser Kritik so beeindruckt, dass er zeitweilig die Abdankung erwog. Allerdings hatte es sich nicht um eine spontane Äußerung gehandelt. Wilhelm hatte den Text seinem Reichskanzler, Bernhard von Bülow, zur Genehmigung vorgelegt. Dieser hatte ihn nicht gelesen, sondern an einen Untergebenen weitergeleitet und dann abgezeichnet. Wilhelm entließ seinen Kanzler ein Jahr später.

Eine ambivalente Rolle spielte Wilhelm II. in der Julikrise 1914. Zwar war er kein Pazifist und hatte großen persönlichen Anteil an der Verschlechterung des internationalen Klimas, z. B. durch verschiedene Reden oder sein Festhalten an der Hochrüstungspolitik. Auch gab er Österreich-Ungarn am 5. Juli 1914 den so genannten „Blankoscheck“, als er seine unbedingte Unterstützung eines Vorgehens gegen Serbien zusagte. Dennoch wollte Wilhelm II. den Krieg nicht, als es wirklich ernst wurde. Im letzten Moment unternahm er noch Versuche, den Frieden zu bewahren, hatte damit aber keinen Erfolg. Seine Politik steht in einem bemerkenswerten Widerspruch zwischen absolutem Anspruch im Frieden und großer Zurückhaltung während des Krieges. Hatte Wilhelm II. sich als der nur Gott verantwortliche Souverän gesehen, ein Anachronismus innerhalb eines konstitutionellen Industriestaates, so zog er es während des andauernden Krieges vor, die Verantwortung anderen zu überlassen.

Im Verlauf des Ersten Weltkrieges 1914–1918 wurde die Bedeutung des Kaisers zunehmend geringer. Besonders unter der 3. Obersten Heeresleitung unter Hindenburg und Ludendorff wurde er 1916–1918 zunehmend von den politisch-militärischen Entscheidungen ausgeschlossen. Als Symbol des preußischen Militarismus forderten die Ententemächte die Abdankung des Kaisers als Bedingung für die Eröffnung von Friedensverhandlungen.

Siehe auch: Hunnenrede, Erklärung gegen die Oxforder Hochschulen

Entlassung Bismarcks

Am 20. März 1890 entließ Wilhelm II. den Reichskanzler Otto von Bismarck, den er als Kind noch über alle Maßen verehrt hatte. Dies geschah vor allem, weil Bismarck ihn und - für Wilhelm II. durchaus in zweiter Linie - den Reichstag beim Regieren überging.

In der letzten Periode der Regierungszeit Bismarcks glich das Deutsche Reich einer „Kanzlerdiktatur“. Auch wollte der Kanzler Russland als einen starken Verbündeten, wobei Wilhelm II. auf Österreich vertraute, da er das Verletzen des Dreibundpaktes ablehnte. Des Weiteren war der Kaiser strikt gegen den "Kulturkampf" gegen die katholische Kirche. Bismarck wollte das Sozialistengesetz verschärfen, Wilhelm II. wollte es abschaffen: „Ich will meine ersten Regierungsjahre nicht mit dem Blut meiner Untertanen färben!“ Als Bismarck hartnäckig blieb, schickte der Kaiser am Morgen des 17. März 1890 den Chef seines Militärkabinetts, General v. Hahnke, in die Reichskanzlei: Der Kanzler solle am Nachmittag ins Schloss kommen und sein Abschiedsgesuch mitbringen. Dieses wurde am nächsten Morgen aber nur durch einen Boten gebracht. Als Bismarcks Nachfolger ernannte Wilhelm II. den General Graf Leo von Caprivi (1831–1899), welcher wenig politische Vorkenntnisse mitbrachte und das Amt des Reichskanzlers als militärisches Gehorsamsverhältnis auffasste. Doch prägte er seine Regierungszeit durch entschiedene Englandfreundlichkeit und war einer der Hauptverantwortlichen für die Wandlung des Deutschen Reiches von der Agrarwirtschaft zur industriellen Exportwirtschaft sowie die Beendigung des Protektionismus. Eine seiner umstrittenen Entscheidungen war die Nichterneuerung des Rückversicherungsvertrags mit Russland. Zwar widersprach dieser dem Dreibund mit dem Russlandgegner Österreich und mit Italien, was aber Bismarck mitnichten gehindert hatte, ihn abzuschließen. Mit der Entlassung Caprivis begann der Übergang in die Epoche des Kolonialismus.

Bismarck verwandt die Entlassung als „Lotse“ nicht und sorgte indirekt durch Kritik an den „Hintermännern“ der Wilhelminischen Politik und durch sein Memoirenwerk Gedanken und Erinnerungen für nachhaltige Kritik an Wilhelm II.

Kaiser Wilhelms II. soziale Reformen

„[...], weil die Arbeiter meine Untertanen sind, für die ich zu sorgen habe! Und wenn die Millionäre nicht nachgeben, werde ich meine Truppen zurückziehen und wenn ihre Villen erst in Flammen stehen, werden sie schon klein beigeben!“ (Wilhelm II. zu Otto von Bismarck, als Wilhelm II. sich weigerte, Soldaten für die Niederschlagung eines Streiks im Ruhrgebiet zu schicken.)

Die Sozialpolitik lag Wilhelm II. durchaus am Herzen. Noch zu Bismarcks Zeiten forderte Kaiser Wilhelm II. am 178. Geburtstag Friedrichs des Großen in einer Proklamation an sein Volk, mit der Devise: „Je veux etre un roi des gueux“ (frz.; zu dt.: „Ich will ein König der armen Leute sein“): Das Verbot der Sonntagsarbeit, der Nachtarbeit für Frauen und Kinder, der Frauenarbeit während der letzten Schwangerschaftsmonate sowie die Einschränkung der Arbeit von Kindern unter vierzehn Jahren. Außerdem forderte er bei dem zur Erneuerung anstehenden „Gesetz wider die gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie“ („Sozialistengesetz“), die Streichung des Ausweisungsparagraphen, der die Polizei zur Ausweisung „gefährlicher Sozialisten“ aus ihrem Heimatort berechtigte. Reichskanzler Bismarck kommentierte dies als: „Humanitätsduselei“ und verweigerte sich dem in seinen Forderungen durch den Reichstag unterstützten Kaiser – was ein weiterer Grund für die Entlassung Bismarcks gewesen sein dürfte.

Seine Forderungen konnte der junge Kaiser erst mit dem Nachfolger des „Eisernen Kanzlers“ durchführen, General v. Caprivi.

Caprivi wurde vom Kaiser als „Mann der rettenden Tat“ gefeiert und ob seiner Leistungen in den Grafenstand erhoben. Denn mit Caprivi hatte Wilhelm II. jemanden gefunden, mit dem er seine geplante Politik der inneren Versöhnung sowie das Arbeitsschutzgesetz durchsetzen konnte.

Den Katholiken wurden die im bismarckschen Kulturkampf vorenthaltenen Gelder zurück gezahlt, gegen die Polen in Posen und Westpreußen wurden die Repressionen gebremst und den Sozialdemokraten wollte er den Wind aus dem Segel nehmen und erfüllte weitreichend ihre Forderungen, was das Deutsche Reich zum -sozialpolitisch gesehen- modernsten Staat der Welt machte. Auf Veranlassung Kaiser Wilhelms II. ließ man das Sozialistengesetz nun ganz auslaufen.

Es konnte außerdem ein weiterer, von Bismarck verwehrter Wunsch Wilhelms II. durchgesetzt werden: die progressive Einkommenssteuer, die höhere Einkommen stärker belastete. Bei Wilhelm II. sprach man inzwischen – teils anerkennend, teils spotthaft – vom „Arbeiterkaiser“.

Durch die von Graf Caprivi vorangetriebene Eindämmung des Protektionismus bekam man aber auch den Groll der im Bund der Landwirte organisierten Grundbesitzer. Für den beklagten Preissturz war aber, anders als von den Landwirten vorgeworfen, nicht die Abschaffung der Schutzzölle verantwortlich, sondern eine Rekordernte in Amerika. Durch die Förderung des Einsatzes von Agrarmaschinen konnte man die Verluste aber auffangen.

Trotz alledem galt Caprivi als „Verräter des eigenen Standes“. Die Sozialdemokraten ließen sich nicht von dem Entgegenkommen Wilhelms II. beeindrucken und setzten unter August Bebel weiter auf Fundamentalopposition. Obwohl sie den Fortschritt der im Arbeitsschutzgesetz zusammengefassten Reformen sahen, stimmten sie im Reichstag dagegen. Der Wohlstand der deutschen Arbeiterschaft stieg von Jahr zu Jahr, doch gelang Wilhelm II. nicht, den Arbeitern in den Städten das Gefühl zu geben, anerkannte Mitglieder der Gesellschaft zu sein, was zu starken Stimmenzuwächsen der Sozialdemokraten im Parlament führte. Als der bayerische Sozialistenführer Vollmer von „wirklichen Verbesserungen“ sprach und die Sozialdemokratische Partei zu Verhandlungen mit dem Kaiser und der Regierung aufforderte, da „durch Bismarcks Entlassung eine neue Lage eingetreten ist und grundsätzlicher Widerstand gegen alles was von Oben kommt, nicht mehr zeitgemäß ist“, musste er sich den Vorwurf „direkter Arschkriechereien vor Wilhelm und Caprivi“ gefallen lassen.

Diese Vorgänge ließen in Wilhelm II., der immer noch „ein König der Armen“ sein wollte, den Entschluss reifen, dass Versöhnung mit den Sozialdemokraten nicht möglich sein könne. Er rief schließlich in Königsberg „zum Kampf für Religion, Sitte und Ordnung, gegen die Parteien des Umsturzes!“ auf.

Überblick:

  • [1883, Gesetz betr. die Krankenversicherung der Arbeiter: ärztl. Behandlung, Arzneimittel, Krankengeld]
  • [1884, Unfallversicherungsgesetz bringt gemeinsame Haftung der Unternehmer gegen Berufsunfälle]
  • 1889, Gesetz betreffend die Invaliditäts- und Altersversicherung vom 22. Juni (für Arbeiter)
  • 1890, Sozialistengesetz wird aufgehoben, Gewerkschaften werden wieder zugelasen
  • 1890, Gründung von 31 Versicherungsanstalten – Vorläufer der Landesversicherungsanstalten (LVAs)
  • 1891, Auszahlung der ersten Renten an dauernd Erwerbsunfähige und an Arbeiter über 70 Jahre
  • 1891, Arbeiterschutzgesetz vom 1. Juni (23. Novelle zur Reichsgewerbeordnung): Frauen, Nachtarbeit, Sonntagsruhe, Kinderschutz
  • 1891, Staatliche Gewerbeaufsicht wird eingeführt – Freiwillige Arbeiterausschüsse in Betrieben werden erlaubt
  • 1891, Gewerbeordnung verbietet Sonntagsarbeit in Industrie und Handwerk, November
  • 1892, Krankenversicherungsgesetz überarbeitet: Versicherungspflicht wird erweitert, Familienangehörige werden einbezogen
  • 1895, Sonntagsarbeit wird verboten für das Handelsgewerbe. Verbot setzt sich nur langsam durch
  • 1899, Invalidenversicherungsgesetz vom 13. Juli, reichseinheitliche Invaliditäts- und Altersversicherung
  • 1901, Förderung des Arbeiterwohnungsbaus
  • 1905, Arbeiterausschüsse werden in Bergbaubetrieben zur Pflicht
  • 1908, Höchstarbeitszeit, keine Nachtarbeit für Frauen und Jugendliche
  • 1911, Reichsversicherungsordnung (RVO) vom 19. Juli
  • 1911, Einführung der Hinterbliebenenrente
  • 1911, Versicherungsgesetz für Angestellte vom 20. Dezember
  • 1911, Hausarbeitsgesetz (mit Heimarbeit)
  • 1916, Rentenalter für Arbeiter wird – entsprechend dem für Angestellte – von 70 auf 65 Jahre herabgesetzt
  • 1916, Rentenalter für Frauen wird auf 60 Jahre herabgesetzt
  • 1918, Verordnung über Erwerbslosenfürsorge vom 13. November (RGBl. I S. 1305)
  • 1918, Arbeitszeit gewerblicher Arbeitnehmer: 8 Stunden täglich/48 Std. wöchentlich, ab 23. November
  • 1918, Koalitionsfreiheit/Tarifvertragsordnung

Liebenberger Kreis

Ab 1906 griff der Journalist Maximilian Harden in seiner Zeitschrift Die Zukunft die Kamarilla der Kinäden (Formulierung Bismarck) und damit das von Harden so genannte persönliche Regiment des Kaisers an. Zu besonders harten Auseinandersetzungen führte seine Enthüllung, dass Philipp von Eulenburg und Hertefeld, der Schlossherr des von Wilhelm häufig besuchten Landsitzes Liebenberg, ein enger Freund und Berater des Kaisers, homosexuell sei und einen Meineid geleistet habe. Diese Artikel führen zu drei Sensationsprozessen gegen Eulenburg, die trotz dessen Freispruchs das Ansehen des Kaiserhauses stark beschädigten. Ähnliche Schockwellen sandte der Prozess von Kuno Graf von Moltke aus, den dieser gegen Harden anstrengte.

Wissenschaftspolitik

Gestützt auf Vorarbeiten durch den in seinem Amt fast unumschränkt herrschenden Ministerialdirektor Friedrich Althoff, der mehrmals das Ministeramt abgelehnt hatte, wurde 1911 die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft“ gegründet, die nach dem Zweiten Weltkrieg den Namen Max-Planck-Gesellschaft erhielt und bis heute besteht. [Um Mißverständnisse zu vermeiden: Benannt wurde die Gesellschaft nach seinem von ihm verehrten Großvater Kaiser Wilhelm I., nicht nach ihm selber.] Der gewaltige ökonomische Aufschwung erforderte eine Modernisierung des Schul- und Hochschulwesens. Technische Universitäten wurden massiv erweitert und erhielten das Promotionsrecht.

Datei:Porträt Wilhelm II.jpg
Porträt Wilhelms II. (in Uniform der Jäger zu Pferde)

Flottenpolitik

Das Deutsche Reich geriet auf Grund einer populären, von zahlreichen Lobbygruppen wie dem Alldeutschen Verband unterstützten, expansiven Außenpolitik, dem Bau einer Flotte (Kaiserliche Marine) sowie zahlreicher unbedachter und kriegerischer Reden Wilhelms in einen Gegensatz zu Großbritannien und in die außenpolitische Isolation, was wesentlich zu der für Deutschland ungünstigen Konstellation bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges beitrug (Zweifrontenkrieg). Der Kaiser gehörte zu den enthusiastischen Befürwortern des Flottenbaus; man nannte ihn auch den Flottenkaiser. Ihm ging es dabei mehr um Prestige als um eine wirkliche Herausforderung Englands. Über den eigentlichen Wirkung einer Schlachtflotte auf die Welt- und Seemacht Großbritannien täuschte er sich völlig.

Außenpolitik

Der Anteil des Kaisers an der deutschen Außenpolitik ist umstritten. Während John C. G. Röhl in ihm die entscheidende Persönlichkeit sieht, die die Politik des Reiches eigenständig führte, sieht die Mehrzahl der Historiker wie Wolfgang Mommsen die zivile Reichsleitung im Zentrum der Verantwortung.

Trotz seiner kriegerischen Reden wollte er im Grunde keinen Krieg. Er tat aber auch nichts, um dies deutlich zu machen. Unbestreitbar ist, dass der Kaiser seine Funktion als Koordinator zwischen Außen-, Heeres- und Flottenpolitik nicht wahrnahm. So kam es schließlich, dass Kanzler, Heer und Marine jeder für sich Ziele verfolgten, die miteinander nicht verträglch waren: Die Flotte schuf ein außenpolitisches Problem, dem das Heer dann nicht gewachsen sein sollte.

Der Kaiser und der Erste Weltkrieg

Nach dem Attentat von Sarajewo am 28. Juni 1914 ermächtigte der Kaiser seinen Kanzler, Bethmann-Hollweg, Österreich eine Blankovollmacht gegen Serbien zu erteilen. Als es dann zum Kriegsrat kam, war der Kaiser überrascht, dass der Generalstab keinen Plan für den vom Kanzler vorgesehenen Defensivkrieg im Westen hatte. Er tadelte zwar seinen Generalstabschef, den jüngeren Moltke, fügte sich aber der Obersten Heeresleitung.

Er lehnte es fortan ab, sich in militärische Belange einzumischen und überließ dies aber nicht verfassungsgemäß dem Reichskabinett, sondern den Militärs. Bei der Entscheidung für den uneingeschränkten U-Bootkrieg wurde seine Zustimmung vom Generalstab erbeten, wo er sich – gegen den Rat seines Reichskanzlers – der Meinung der Militärs anschloss.

Abdankung und Exil

Durch das völlige Desaster der Kriegsführung, spätestens nach der Frühjahrsoffensive 1918, auch durch seine Duldung einer Wirtschaftspolitik, die Hungersnot ("Steckrübenwinter" 1917/18) mit verursachte Novemberrevolution 1918 verlor der Kaiser den Thron. Am 9. November 1918 gab Reichskanzler Prinz Max von Baden (1867–1929) eigenmächtig und ohne dessen Einwilligung die Abdankung des Kaisers bekannt. Des Weiteren verkündet er an Stelle Wilhelms den Rücktritt als König von Preußen und den Verzicht des Kronprinzen auf die beiden Kronen. Am 10. November 1918 fuhr der Kaiser aus seinem Hauptquartier in Spa in die Niederlande und erhielt dort Asyl. Dies wurde ihm in Deutschen Reich als Feigheit ausgelegt. Er danke am 28. November 1918 ab, 19 Tage nach Ausrufung der Republik.

Bis 1920 lebte Wilhelm II. in Amerongen, danach bis zu seinem Tod in Haus Doorn in den Niederlanden im Exil, wo er sich gerne Bäume fällte, seine Memoiren sowie mehrere weitere Bücher verfasste und (vergeblich) die Wiederherstellung seines Kaisertums betrieb. Haus Doorn erwarb Wilhelm von der Großmutter von Audrey Hepburn.

Zeitweilig näherte er sich dabei kurz an die Nationalsozialisten an, von denen er sich die Wiederherstellung der Monarchie versprach. Doch schon bald nach deren Machtantritt 1933 lehnte er den Nationalsozialismus konsequent und entschieden ab. Er änderte daher sogar sein Testament (-> siehe unten im übernächsten Abschnitt: „Tod“). Als er im November 1938 von dem antijüdischen Pogrom (sog. „Reichskristallnacht“) in der Heimat erfuhr, äußerte er sich entsetzt darüber: „Es ist ja eine Schande, was da jetzt zu Hause vor sich geht. Jetzt wird es höchste Zeit, dass die Armee eingreift, viel hat sie sich gefallen lassen, dies darf sie unter keinen Umständen mitmachen. Da müssen die alten Offiziere und alle anständigen Deutschen protestieren. Aber alle sahen dieses Morden und Brennen – und rührten keinen Finger. Bisher war das ganze Nazitum der versteckte Bolschewismus, jetzt aber ist es der offene geworden. Länder müßten ihre Gesandten und Vertretungen abberufen, dann würden die Nazis schon klein beigeben. Auch die Auslandsdeutschen müssen sich jetzt von allen Naziverpflichtungen freimachen, dann werden die in Deutschland auch folgen. Die Stahlhelmer, die alten Frontsoldaten müßten sich zusammentun und die Nazis erledigen.“ Er war so empört, dass er sogar äußerte, er schäme sich erstmals, Deutscher zu sein.

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Haus Doorn, 1938: v.l.n.r.: Prinzessin Hermine, Prinzessin Kira, der Kaiser und Prinz Louis Ferdinand

Das Telegramm an Hitler

Im Jahre 1940 verfasste Wilhelm II. ein Glückwunschtelegramm an Adolf Hitler (1889–1945) zum deutschen Sieg über Frankreich. Er gratulierte nicht dem „Nazi“ und „Führer“ Hitler, sondern dem Reichskanzler und vor allem dem „Sieg der deutschen Waffen“. Die Gratulation führte man darauf zurück, dass es Hitler wie auch Wilhelms Großvater Wilhelm I. gelungen war, den so genannten „Erbfeind“ Frankreich zu besiegen, was Wilhelm II. nicht geschafft hatte.

Erst 50 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg wurde bekannt, dass der damalige Hausminister, Wilhelm v. Dommes, der Urheber dieses Telegramms war. Dommes „gestand“ dies in einem Brief an Sigurd v. Ilsemann (1884–1952) 1947 ein. Erstmals publik wurde dieser Brief 1995 in der Biographie über Wilhelm II. von Hans Rall (möglicherweise durch eine Mitteilung des Sohnes, Wilhelm v. Ilsemann, an Prof. Rall. Es kann sein, dass W. v. Ilsemann den Dommes-Brief im Nachlass seines Vaters gefunden hat; der Brief hätte dann fast 50 Jahre unbeachtet im Besitz von W.v.Ilsemann „geschlummert“). Das erklärt auch, dass Tyler Whittle und andere Biographen entweder den Kaiser selbst oder Kaiserin Hermine als Urheber ansahen, da sie den Dommes-Brief nicht kannten bzw. kennen konnten.

Schon 1933 bestimmte er in einer Neufassung seines Testaments, dass er im Deutschen Reich nur dann begraben werden sollte, wenn das Land zu der monarchischen Staatsform zurückkehren würde.

Tod

Im Jahre der NS-Machtübernahme bestimmte Wilhelm II. am 25. Dezember 1933 im „Codizill zu Meinem letzten Willen“:

„Sollte Gottes Rathschluß Mich aus dieser Welt abberufen zu einer Zeit, da in Deutschland das Kaiserthum noch nicht wieder entstanden, d. h. eine nicht monarchische Staatsform noch vorhanden ist, so ist es Mein fester Wille, da Ich im Exil zu Doorn zur ewigen Ruhe eingehe, auch in Doorn provisorisch beigesetzt zu werden. [...] Sterbe Ich in Potsdam, so sollen Meine Gebeine in dem oben genannten Sarkophag im Mausoleum am Neuen Palais beigesetzt werden, derart, dass er zwischen den beiden Kaiserinnen zu stehen kommt. Militärische Feier, keine Hakenkreuzfahnen, keine Trauerrede, Gesang, Gebet.“

Damit beugte Wilhelm II. einer propagandistischen Ausschlachtung eines Begräbnisses „im Reich“ durch das NS-Regime vor.

Wilhelm II. starb am Morgen des 4. Juni 1941 im Haus Doorn. Die NS-Machthaber erlaubten nur einem kleinem Kontingent an Personen (engerer Familienkreis; einige ehemalige Offiziere) die Fahrt in die besetzten Niederlande zur Teilnahme an der Beisetzung. Trauerfeiern im Reich wurden verboten. Der Kaiser wurde zunächst „provisorisch“ in einer Kapelle in der Nähe des Torhauses seines Doorner Anwesens beigesetzt. Nach Fertigstellung des nach seinen Zeichnungen erbauten Mausoleums im Park von Haus Doorn wurde der Sarg dorthin überführt. Seine beiden Gattinnen ruhen im Antikentempel am Neuen Palais in Potsdam.

Laut legendärer Überlieferungen war sein letzter Ausspruch bevor er verstarb: „Ich versinke, ich versinke...“. Sein von ihm selbst gewählter Grabspruch lautet: „Lobet mich nicht, denn ich bedarf keines Lobes; rühmet mich nicht, denn ich bedarf keines Ruhmes; richtet mich nicht, denn ich werde gerichtet“.

Familie und Verwandtschaft

Ehefrauen

1881 hatte Wilhelm Prinzessin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (22. Oktober 185811. April 1921) geheiratet. Aus Anlass ihrer Silberhochzeit sowie im Gedenken an Kaiser Wilhelm I. ließ er 1906 auf der Hohen Acht einen Turm errichten.

1922 heiratete er die verwitwete Prinzessin Hermine von Schönaich-Carolath, geborene Prinzessin Reuß ä.L. (18871947), von ihm selbst und vielen anderen „Kaiserin“ genannt, während sie in Deutschland amtlich nur „Prinzessin von Preußen“ hieß.

Kinder

  1. Friedrich Wilhelm Victor August Ernst (* 6. Mai 1882; † 20. Juli 1951), Kronprinz des Deutschen Reiches und von Preußen, Kaiserliche und Königliche Hoheit
  2. Wilhelm Eitel Friedrich Christian Karl (18831942)
  3. Adalbert Ferdinand Berengar Viktor (18841948)
  4. August Wilhelm Heinrich Günther Viktor (1887–1949)
  5. Oskar Karl Gustav Adolf (18881958)
  6. Joachim Franz Humbert (18901920)
  7. Victoria Luise Adelheid Mathilde Charlotte (18921980)

Die weiteren Nachkommen (Enkel, Urenkel, ... usw.) siehe unter den Kindern und auf der Stammtafel der Hohenzollern.

Vorfahren

1 Wilhelm II. (18591941), Deutscher Kaiser und König von Preußen

Eltern:
1.1 Friedrich III. (18311888), Deutscher Kaiser und König von Preußen
1.2 Victoria (18401901), Kaiserin Victoria, Princess Royal of the United Kingdom of Great Britain and Ireland

Großeltern:
1.1.1 Wilhelm I. (17971888), Deutscher Kaiser und König von Preußen
1.1.2 Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach (18111890), Kaiserin Augusta
1.2.1 Albert von Sachsen-Coburg-Gotha (18191861), The Prince Consort
1.2.2 Victoria (18191901), Queen Victoria, Königin von Großbritannien und Irland, Kaiserin von Indien

Urgroßeltern:
1.1.1.1 Friedrich Wilhelm III. (17701840), König von Preußen
1.1.1.2 Luise von Mecklenburg-Strelitz (17761810), Königin Luise
1.1.2.1 Carl Friedrich (17831853), Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach
1.1.2.2 Maria von Romanow-Holstein-Gottorp (17861859)
1.2.1.1 Ernst I. (17841844), Herzog von Sachsen-Coburg-Saalfeld, später Herzog von Sachsen-Coburg und Gotha
1.2.1.2 Luise (18001831), Herzogin von Sachsen-Coburg-Saalfeld
1.2.2.1 Eduard (17671820), Herzog von Kent
1.2.2.2 Victoria von Sachsen-Coburg-Saalfeld (17861861)

Akademische Titel

Militärische Ränge

Militärische Laufbahn

  • 27. Januar 1869: Leutnant im 1. Garderegiment zu Fuß und à la suite des 1. Batl. (Berlin) des 2. Garde-Landwehr-Rgts.
  • 22. März 1876: Oberleutnant
  • 22. März 1880: Hauptmann
  • 16. September 1881: Major
  • 16. September 1885: Oberst und Kommandeur des Garde-Husaren-Regiments
  • 27. Januar 1888: Generalmajor und Kommandeur der 2. Garde-Infanterie-Brigade
  • 15. Juni 1888: Oberster Kriegsherr des deutschen Heeres und Chef der Marine, Chef des 1. Garde-Rgts. zu Fuß, des Rgts der Garde du Corps, des Leib-Garde-Husaren-Rgts

Chefstellen und ausländische Ränge

Chef des 1. Garde-Regiments zu Fuß, des Regiments der Gardes du Corps, des Leib-Garde-Husaren-Regiments,
des Königs-Ulanen-Rgts (1. Hannoversches) Nr. 13, des 1. Garde-Feld-Artillerie-Regiments, des Königs-Infanterie-Regiments (6. Lothringisches) Nr. 145,
des Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm I. (2. Ostpreußischen) Nr. 3
des Regiments Königs-Jäger zu Pferde Nr. 1, des Leib-Kürassier-Regiments Großer Kurfürst (Schlesisches) Nr. 1, des 1.Leib-Husaren-Regiments Nr. 1, des 2.Leib-Husaren-Regiments Königin Viktoria von Preußen Nr. 2, des Leib-Grenadier-Regiments Friedrich Wilhelm III. (1.Brandenburgisches) Nr. 8,

des Königlich sächsischen Grenadier-Rgts Nr. 101,
des Königlich württembergischen Infanterie-Rgts Nr. 120,
des Königlich württembergischen Dragoner-Regiments Königin Olga (1.Württembergisches) Nr. 25, des 2. Badischen Grenadier-Rgts Nr. 110,
des Großherzoglich hessischen Infanterie-Rgts Nr. 116,
Inhaber des Königlich bayerischen 1. Ulanen-Regiments, des Kgl. bayr. 6. Infanterie-Rgts,

Inhaber des K.u.k. Infanterie-Rgts. Nr. 34, des K.u.k. Husaren-Rgts. Nr. 7, Feldmarschall der Kaiserlich-königlichen Armee;

Chef des Kaiserlich russischen St. Petersburger Leib-Garde-Grenadier-Rgts 'König Friedrich Wilhelm III.', 85. Infanterie-Rgts 'Wyborg' und des 13. Husaren-Regiments 'Narva';

des Kgl. Großbritannischen 1. Dragoner-Rgts,
Ehrenoberst des Kgl. portugiesischen 4. Reiter-Rgts und des Kgl. spanischen Dragoner-Regiments 'Numancia';

Königlich großbritannischer Feldmarschall,

Königlich großbritannischer Ehrenadmiral der Flotte,
Königlich schwedischer Flaggenadmiral, Königlich norwegischer und Königlich dänischer Ehrenadmiral,
Admiral der Kaiserlich russischen Flotte,
Ehrenadmiral der Kgl. griechischen Flotte, etc.

Sonstige Ränge

  • Annunciaten-Orden,
  • Elefanten-Orden,
  • St.-Hubertus-Orden,
  • Seraphinen-Orden,
  • norwegische Löwen-Orden,

Literatur

Quellen

Werke Wilhelm II.

  • Autobiographie (Memoiren):
    • Kaiser Wilhelm II., Aus meinem Leben – 1859–1888, Leipzig 1926 (K. F. Koehler)
    • Kaiser Wilhelm II., Ereignisse und Gestalten – 1878–1918, Leipzig, Berlin 1922 (K. F. Koehler)
    • Kaiser Wilhelm II.: Erinnerungen an Korfu. Berlin 1924
  • Kaiser Wilhelm II.: Vergleichende Geschichtstabellen von 1878 bis zum Kriegsausbruch 1914. Verlag von F. Koehler, 1921
  • Kaiser Wilhelm II.: Meine Vorfahren. Leipzig 1929
  • Kulturhistorische Werke:
  • * Kaiser Wilhelm II.: Das Wesen der Kultur. Privatdruck, 1921
  • * Kaiser Wilhelm II.: Die chinesische Monade, ihre Geschichte und ihre Deutung. Leipzig 1934
  • * Kaiser Wilhelm II.: Studien zur Gorgo. Berlin 1936
  • * Kaiser Wilhelm II.: Das Königtum im alten Mesopotamien. Leipzig 1938
  • * Kaiser Wilhelm II.: Ursprung und Anwendung des Baldachins. Amsterdam 1939.

Sammlungen von Schriften und Reden Wilhelm II.

  • Ernst Johann, Reden des Kaisers. Ansprachen, Predigten und Trinksprüche Wilhelms II., München 1966 (dtv)
  • Briefe an den Zaren 1894–1904. Hrsg. und eingeleitet von Walter Goetz. Die Übersetzung besorgte M. T. Behrmann, Berlin 1920
  • Briefe und Telegramme an Nikolaus II. (1894–1914). Herausgegeben durch H. v. Gerlach, Wien 1920

Archivalien

  • Bundesarchiv, Koblenz
  • Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, Berlin
  • Zentrales Staatsarchiv, Histor. Abt. I, Potsdam
  • Zentrales Staatsarchiv, Histor. Abt. II, Merseburg
  • Rijksarchief in de Provincie Utrecht, Niederlande, Bestand Nr. 14: Ex-Keizer W. II.

Literatur über Wilhelm II.

Zeitgenössische Werke

  • Friedrich Meister, „Kaiser Wilhelm II.“, Verlag Ernst Hofmann Berlin 1894
  • Friedrich Naumann, „Die Politik Kaiser Wilhelms II.“, Verlag Freistatt München 1903
  • Adolf Stein, „Wilhelm II.“, Leipzig 1909 (Kurzdarstellung)
  • Arthur N.Davies: The Kaiser I knew. London 1918
  • Emil Ludwig, Wilhelm der Zweite, Berlin 1926 (Ernst Rowohlt)
  • Edgar v. Schmidt-Pauli, „Der Kaiser – Das wahre Gesicht Wilhelms II.“, Verlag für Kulturpolitik Berlin 1928 (Die Person des Kaisers aus Sicht eines Psychologen)
  • Max Buchner, „Kaiser Wilhelm II., seine Weltanschauung und die deutschen Katholiken“, Verlag Köhler Leipzig 1929
  • J.D.Chamier, „Ein Fabeltier unserer Zeit – Glanz und Tragödie Kaiser Wilhelms II.“, Amalthea-Verlag 1938 (vorzügliche Biographie des engl. Autors)
  • zu (Militärische Laufbahn und Chefstellen):
    • Klaus v. Bredow/Ernst v. Wedel: „Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres“, Berlin 1905.

Spätere Werke

  • Hans Helfritz, „Wilhelm II: als Kaiser und König“, Verlag Scientia AG, 1954 (historische Studie des Prof. f. öffentliches Recht Hans Helfritz bez. der positiven Leistungen des Kaisers)
  • Nicolaus Sombart, „Wilhelm II – Sündenbock und Herr der Mitte“, Berlin (Verlag Volk & Welt) 1997 (Betrachtungen zur Person des Kaisers und dessen Umfeld aus kultursoziologischer Sicht)
  • Golo Mann, „Wilhelm II.“, München (Scherz Verlag) 1964
  • Sigurd von Ilsemann: Der Kaiser in Holland. I -II., München 1968, herausgegeben von Harald v.Koenigswald [zeitgenössische Tagebuchaufzeichnungen des letzten Flügeladjutanten Wilhelm II. in Doorn; erst nach dem Tod Ilsemanns veröffentlicht] Bd 1: 1918–23; Bd 2: 1924–41
  • Friedrich August Henn, „Meine Erinnerungen an Wilhelm II. im Exil in Doorn“ (1966), Privatdruck, Frankfurt a.M 2001 – ein Zeitzeuge, der Hofpfarrer in Doorn, berichtet.
  • Hans Rall, „Wilhelm II. – Eine Biographie“, Graz (Verlag Styria) 1995
  • Christian Graf v. Krockow: Unser Kaiser, Glanz und Elend der Monarchie. München 1996
  • Klaus Jaschinski: Kaiser Wilhelm II. auf Pilgerfahrt im Heiligen Land. In: Ulrich van der Heyden, Joachim Zeller (Hrsg.) „... Macht und Anteil an der Weltherrschaft.“ Berlin und der deutsche Kolonialismus. Unrast-Verlag. Münster 2005, ISBN 3-89771-024-2
  • Tyler Whittle, „Kaiser Wilhelm II: – Eine Biographie“, München 1979
  • Louis Ferdinand Prinz von Preußen, Im Strom der Geschichte, ?. Auflage, München 1989, neuste 1994 [ursprünglicher Titel: „als Kaiserenkel durch die Welt“, 1. Auflage, Berlin (Argon) 1952]
  • Hans Wilderotter und Klaus D. Pohl (Herausgeber): Der letzte Kaiser. Wilhelm II. im Exil. herausgegeben im Auftrag des Dt. Historischen Museums (Berlin), Gütersloh/München 1991
  • J.D.Chamier, „Ein Fabeltier unserer Zeit – Glanz und Tragödie Kaiser Wilhelms II.“, Neuauflage, 1989, mit Vorwort Prinz Louis Ferdinand von Preußen
  • John C. G. Röhl, Die Jugend des Kaisers, 1859–1888, München (Beck)
  • John C. G. Röhl, Der Aufbau der Persönlichen Monarchie, 1888–1900, München (Beck) 2001
  • Wolfgang J. Mommsen, War der Kaiser an allem schuld? Wilhelm II. und die preußisch-deutschen Machteliten, München (Propyläen) 2002
  • Christopher Clark: Kaiser Wilhelm II.. London 2000 (kurze, abgeschlossene Biografie auf neuerem Forschungsstand, bisher nur auf engl. erschienen.)
  • Eberhard Straub, „Drei letzte Kaiser. Der Untergang der großen europäischen Dynastien“, Berlin (Siedler) 1998, ISBN 3886805654
  • Friedhild den Toom, „Wilhelm II. in Doorn“, Hilversum 2002 (die Autorin Frau Dr. den Toom ist Holländerin und arbeitet für die Stichting Huis Doorn)
  • Der Gotha
  • zu (Militärische Laufbahn und Chefstellen):
  • Wilhelm Weber: „Der Deutsche Kaiser als Oberstinhaber österr.-ungarischer Regimenter“ in: „Orden-Militaria-Magazin“ 1996, S. 12–16

Siehe auch

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