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Chris de Burgh

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Chris de Burgh (* 15. Oktober 1948 in Buenos Aires, Argentinien als Christopher John Davison) ist ein irischer Sänger.

Zu seinen größten Erfolgen zählen die Lieder The Lady In Red, Don't Pay The Ferryman, Where Peaceful Waters Flow und High On Emotion. Insgesamt verkauften sich seine 16 Studio-Alben bislang über 45 Millionen Mal auf der ganzen Welt. Die Platten erhielten rund 200 Mal Gold oder Platin.

Werdegang

Nachdem die Familie Davison von 1947 bis 1959 unter anderem in Nigeria und Zaire gelebt hatte, kam Davison mit sechs Jahren auf das Familienschloss, Bargy Castle im County Wexford im Südosten Irlands. Dort lernte er Gitarre spielen und ging zur Schule. Nach einem Internataufenthalt im Marlborough College studierte Davison von 1968 bis 1971 am Trinity College in Dublin Romanistik und Anglistik. (An der Türe des Musikzimmers, wo er immer Klavier spielte, hängt heute eine kleine Plakette, die darauf hinweist.)

Nach mehreren kleineren Auftritten, solo und mit einer Band, ging Davison nach London, wo er 1972 seinen ersten Plattenvertrag bei A&M Records erhielt. Zu dieser Zeit nahm er den Mädchennamen seiner Mutter Maeve Emily an und nannte sich von nun an Chris de Burgh. Die Wurzeln der Familie de Burgh reichen bis in das 12. Jahrhundert. Es ist ein irisch-normannisches Adelsgeschlecht.

1975 brachte de Burgh sein Debüt-Album Far Beyond These Castle Walls heraus, dessen Song Turning Round (später umbenannt in Flying) sein erster Hit war und in Brasilien wochenlang an der Spitze der Charts lag. Im gleichen Jahr erschien Spanish Train And Other Stories. Der Titelsong Spanish Train gilt als Chris de Burghs Erkennungsmelodie.

Der Durchbruch in Deutschland gelang de Burgh nach mehreren Tourneen (u. a. im Vorprogramm von Supertramp) Anfang 1983 mit dem Album The Getaway und der Single Don't Pay The Ferryman. Zwei Jahre später erreichte er mit der Single-Auskopplung High On Emotion vom Album Man On The Line in zehn europäischen Ländern die Chartspitze. 1986 folgte der Welthit Lady In Red, der sich acht Millionen Mal verkaufte und Nr. 1 in über 20 Ländern wurde. Das Album Into The Lightenthält auch For Rosanna, eine Liebeserklärung an seine Tochter Rosanna. Auch mit den nachfolgenden Studio-Alben Flying Colours (1988) und Power Of Ten (1992) sowie den dazu gehörenden Tourneen, konnte de Burgh weitere große Erfolge feiern.

Ab Mitte der 1990er Jahre ließ der kommerzielle Erfolg zwar etwas nach, doch waren de Burghs Tourneen auch weiterhin stets gut besucht. Höhepunkte waren unter anderem seine Auftritte bei Holiday on Ice und sein Mitwirken bei der Nokia Night of the Proms 2001. Im Jahr 2004 absolvierte Chris de Burgh auf seiner Road To Freedom Tour in Deutschland zahlreiche Solo-Konzerte, primär in Konzerthallen und Philharmonien. Hier begeisterten die Zuhörer insbesondere die intime Atmosphäre und die gesangliche Qualität des Künstlers, die er hier wesentlich mehr ausspielen kann als bei "großen" Auftritten mit Band.

Chris de Burgh lebt im Dubliner Vorort Dalkey. Seit November 1978 ist er mit Diane Morley verheiratet. Sie haben drei Kinder: Rosanna (* 17. April 1984), Hubie (* 29. März 1988) und Michael (* 30. Oktober 1990). Chris de Burgh ist ein bekennender Deutschland-Fan und verbringt seinen Urlaub meist im Schwarzwald.

Anmerkung zu den Liedern

Chris de Burgh "erzählt" in seinen Liedern meist Geschichten und Sagen. Bis Ende der 1980er Jahre fanden sich auf seinen Alben immer wieder kleine "Rockopern", die oftmals über zehn MInuten Länge besaßen.

Viele der Lieder sind autobiographisch. Das Lied Brazil (1977) entstand während der ersten Südamerikareise. In Perfect Day (1977) wird von einem Picknick mit de Burghs (damaliger) Freundin Diane und ihren engsten Freunden Paul und Susan erzählt. Paul Tullio ist ein Studienfreund vom Trinity College und bis heute einer der engsten Freunde von Chris de Burgh. Susan Morley ist Dianes Schwester. Das in Perfect Day beschriebene Picknick hat im Sommer 1976 tatsächlich stattgefunden. Ende 1976 heirateten Paul Tullio und Susan Morley und de Burgh widmete ihnen das Lied In A Country Churchyard. 1993 erlitt Diane einen Reitunfall, bei dem sie nach einem Genickbruch fast querschnittgelähmt gewesen wäre. (Sie erholte sich später vollständig von ihren Verletzungen.) Während Dianes Krankenhausaufenthalts kümmerte sich ein Kindermädchen um Rosanna, Hubie und Michael. Verschiedene britische Boulevardzeitungen dichteten de Burgh ein Verhältnis mit der Betreuerin seiner Kinder an, nachdem er in einem BBC-Interview erzählt hatte, der - von einer heftigen sexuellen Beziehung handelnde - Song Blonde Hair, Blue Jeans (1994) sei dem Kindermädchen gewidmet.

Mehrere Lieder von Chris de Burgh handeln auch vom Nordirlandkonflikt. (Boderline; I'm Counting On You, beide 1982). Der Song The Getaway (1982) ist die Auseinandersetzung mit dem Tod des IRA-Aktivisten Bobby Sands, der 1981 im Gefängnis nach einem Hungerstreik starb.

Alben

Erscheinungsjahr Name Bekanntester Song bzw. Besonderheit
1975 Far Beyond These Castle Walls Turning Round, Satin Green Shutters
1975 Spanish Train And Other Stories Spanish Train, A Spaceman Came Travelling, Lonely Sky - erschien in Südafrika als "Lonely Sky And Other Stories", weil "Spanish Train" gebannt war
1977 At The End Of A Perfect Day In A Country Churchyard
1979 Crusader Crusader
1980 Eastern Wind The Traveller
1981 Best Moves Best Of aus alten Alben, mit zwei neuen Liedern
1982 The Getaway Don’t Pay The Ferryman, Borderline, Ship To Shore
1984 Man On The Line High On Emotion
1986 Into The Light The Lady In Red, Say Goodbye To It All
1988 Flying Colours Sailing Away, Missing You
1989 Spark to a Flame The Very Best of Chris de Burgh, incl. zwei neuer Lieder
1990 High On Emotion – Live From Dublin! Mitschnitt eines Konzerts
1992 Power Of Ten By My Side
1994 This Way Up The Snows Of New York
1995 Beautiful Dreams Hauptsächlich alte und ein paar neue Songs gespielt mit klassischen Instrumenten
1997 Love Songs Compilation-Album, zum Teil neu arrangiert, drei neue Lieder
1999 Quiet Revolution A Woman's Heart
2000 The Ultimate Collection Doppel-CD, zum Teil bekannte und zum Teil neue Songs
2001 Notes From Planet Earth Zum Teil bekannte und zum Teil neue Songs
2002 Timing Is Everything... Guilty Secret
2004 The Road To Freedom Five Past Dreams (Fortsetzung von Lady In Red)
2004 The River Sessions Live-Aufnahme von 1981 aus Schottland
2005 Live In Dortmund Doppel-Live-Album, erschien am 27. Juni 2005