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SBB Re 4/4 II

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Betrieb
Baujahr 1964 - 1985
Loknummern 11101 – 11349 und 11371 - 11397
Stückzahl Ablieferung 276
Stückzahl heute 265
Einsatzgebiet Universallokomotive
Ausrangierung 6 unfallbedingt (2005)
Technische Daten
Loktyp Elektro-Lokomotive
Hersteller SLM, BBC, MFO
Achsfolge Bo'Bo'
Höchstgeschwindigkeit 140 km/h
Leistung 4'700 kW (6'320 PS)
Stundenzugkraft 167 kN
Anfahrzugkraft 255 kN
Bergleistung 500-Tonnen-Zug
auf 26 ‰ Steigung
bei 80 km/h
Masse und Gewicht
Länge 15'410 mm
Breite k.A.
Höhe k.A.
Gewicht 80 t (Re 421: 85 t)
Sonstiges
Besondere Merkmale Grösste SBB-Serie
Vorgänger Re 4/4I
Nachfolger Re 460

Die Re 4/4II oder Re 420 sind Universallokomotiven der SBB und kommen im schweren Reiseverkehr und für schnell fahrende Güterzüge auf Flachlandstrecken und in Doppeltraktion zum Einsatz, häufig zusammen mit Re 6/6, auch auf Bergstrecken.

Die Re 4/4II ist mit 276 Ablieferungen die grösste Serie der Triebfahrzeuge in der Schweiz. Die Re 4/4II wurde während 21 Jahren von 1964 bis 1985 gebaut und in Verkehr gesetzt.

Fünf der Re 4/4II wurden mit einem breiten Stromabnehmer nach der DB/ÖBB-Norm ausgestattet, so dass diese die Eurocitys nach Bregenz und Lindau ziehen können. Sechs bekamen die Swiss Express-Lackierung. Einige bekamen eine TEE-Lackierung.

Sechs der Re 420 wurden an die BLS verkauft und verkehren dort als Re 420 501 bis Re 420 506. Es waren die 11110, 11117, 11119, 11123, 11137 und 11142.

Die Re 421 entstanden aus einem Umbau der Re 4/4II und dürfen offiziell in Deutschland verkehren, da sie die deutschen Zugsicherungsanlagen erhielten. Die Re 421 sind im Besitz der SBB Cargo Deutschland und es existieren 27 Lokomotiven dieser Serie. In Deutschland beträgt die Höchstgeschwindigkeit 120 km/h.

Bisher mussten sechs Lokomotiven unfallbedingt ausrangiert werden. Die Re 4/4 der ehemaligen Mittelthurgaubahn ging in den Besitz der SBB über und erhielt die Nummer der ausrangierten 11172.

Mit der Divisionalisierung gingen die Lokomotiven 11156-171, 11173-180, 11182-190, 11271-298, 11305-311, 11313-349 und 11371-397 in die Division Güterverkehr, die übrigen in den Personenverkehr. Es sind die 11101-155 (mit Ausnahme der an die BLS verkauften Loks), 11172, 11181, 11191-270, 11299-304.

Alle Lokomotiven sind mit der Vielfachsteuerung VST IIId ausgerüstet.

Verwandte Lokomotiven

Die Re 4/4III weicht von der Re 4/4II insofern ab, da sie eine andere mechanische Übersetzung haben, wodurch die Höchstgeschwindigkeit auf 125 km/h begrenzt ist. Sie haben dafür eine höhere Zugkraft von 580 Tonnen gegenüber 500 Tonnen einer Re 4/4II.

Verwandt im mechanischen Aufbau wie auch im optischen Eindruck sind die Ge 4/4II der Rhätischen Bahn.

Lokvarianten der Re 4/4II

Swiss-Express-Lokomotiven

Re 4/4II 11103, 11106, 11108, 11109, 11112, 11113, 11133, 11141

Für die Führung der Swiss Express-Züge mussten wegen der automatischen Zugkupplung mehrere Lokomotiven umgebaut werden. Diese bekamen einen verlängerten Stossbalken. Auch erhielten sie den passenden Anstrich in den Swiss Express-Farben rot-hellgrau-rot. Sie tragen anstelle des Schweizerkreuzes das SBB-Signet. Mit dem Umbau der Einheitswagen III in Pendelzüge und der dadurch entfallenden automatischen Zugkupplung wurden den Lokomotiven wieder normale Zughaken montiert.

Anlässlich grösserer Revision bekamen diese Lokomitiven wieder einen roten Anstrich.

Lindau-Lokomotiven

Re 4/4II 11196-11201 (?)

Um die EuroCity-Züge Zürich-München elektrisch bis Lindau beförden zu können, wurden mehrere Lokomotiven mit einem Ketten-Stromabnehmer der ÖBB-Norm ausgerüstet. Bei diesen Lokomitiven ist keine österreichische Zugsicherung eingebaut, sie sind auch nur auf der Strecke St.Margrethen - Bregenz - Lindau ausserhalb der Schweiz zugelassen. Heute übernehmen die Re 421 der SBB Cargo diese Aufgabe.

TEE-Lokomotiven

Re 4/4II 11158-11161 und 11249-11253

Eine Zeit lang trugen diese Lokomotiven den rot-crèmen TEE-Anstrich. Sie wurden aber immer freizügig auch für andere Leistungen eingesetzt.

Funkversteuerungs -Lokomotiven Ref 4/4II

Die mit einer Versorgungsstation für die Funkfernsteuerungsgerät zur Funkfernsteuerung einer SBB Re 460 ausgerüsteten Lokomotiven tragen ein kleines 'f'. Diese Steuerungsart kam nie aus dem Versuchstadium und ist durch Abgabe aller Re 460 an den Personenverkehr jetzt nicht mehr möglich.

ETCS-Versuchbetriebslokomotiven

Für die Versuchsstrecke Zofingen-Sursee 2001-2003

Diese Lokomotiven hatten unter dem Seitenfenster ein weisses auf der Spitze stehendes Dreieck. Die nun ausgerüsteten Lokomotiven für die Neubaustrecken (ETCS-Level 2) sind nicht mehr speziell gekennzeichnet. Alle Lokomotiven vom Versuchbetrieb sind nun auf der neusten Version, sie tragen zum Teil noch das Dreieck.

Ausrangierte Lokomotiven

11113 (ausrangiert 2004)

Die Lokomotive 11113 führte am 24. Oktober 2003 den Zug 1629, der im Bahnhof Oerlikon mit dem Zug 2583 zusammenstiess. Dabei wurde die Lokomotive so stark beschädigt, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnte. Nach Freigabe durch die Untersuchungsbehörden wurde der Lokkasten nach Kaiseraugst überführt und verschrottet.

Untersuchungsbericht des Unfalls durch das UVEK

11323 (ausrangiert 2005)

Im Juni 2005 brannte die Lokomotive infolge eines technischen Defektes in Arth-Goldau aus. Sie wurde im Juli offiziell ausrangiert und der Lokkasten in der zweitletzten Augustwoche nach Kaiseraugst zur Verschrottung überführt.

Siehe auch