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St. Johannes Baptist (Schöngeising)

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Die Pfarrkirche St. Johannes Baptist ist die katholische Pfarrkirche der Gemeinde Schöngeising im Landkreis Fürstenfeldbruck in Bayern. Sie ist ein Baudenkmal mit der Aktennummer D-1-79-147-1. Der erste Bau soll schon aus der römischen Zeit stammen, als in der Nähe eine Römerstraße die Amper überquerte.

Geschichte

Im 4. Jahrhundert wird zum ersten Mal die Existenz einer Kirche in Schöngeising erwähnt.[1] Sie soll bereits dem Hl. Johannes Baptist geweiht gewesen sein, vermutlich war es eine Johannes-Taufkirche an der "statio ad Ampere", einer Brückenstation an der Amper. Nachfolgebauten in den folgenden Jahrhunderten sind wahrscheinlich.

Aufzeichnungen und Urkunden des Bistums Freising bringen erst seit 744 auch Nachweise für die Kirchen im Bistumsbereich. In einer dieser Urkunden wird Schöngeising erstmals am 29. Juni 763 erwähnt. Aber die Christianisierung in Schöngeising ist wohl weit früher anzusetzen, da ja 763 bereits die Kirche und der Ort genannt wird.

Im Jahr 1683 wurde die baufällige Kirche abgerissen und ein Neubau im barocken Stil begonnen. Wegen des Abrisses des Turms mit anschließendem Neubau verzögerte sich die Fertigstellung, so dass die Kirche mit ihren drei Altären erst 1708 durch Bischof Johann Franz Eckher (1696 -1727) eingeweiht wurde. Es entstand das heutige Aussehen der Pfarrkirche: Ein barocker Saalbau mit dreiseitigem Chorschluss, angefügter zweigeschossiger Sakristei und mit einem Nordturm, der eine Zwiebelhaube trägt.

Schöngeising St. Johannes Baptist

Ausstattung der Kirche

Aus der Barockzeit sind die beiden lebensgroßen Johannisfiguren, St. Johannis Baptist und St. Johannis Evangelist erhalten, die seitlich am heutigen Hochaltar auf Konsolen stehen. Im Schiff sind die Figuren St. Barbara, St. Katharina, St. Nikolaus und St. Erasmus zu sehen und eine Madonnenfigur, die unter der Empore platziert ist.

Der ursprüngliche Hochaltar wurde 1803 durch einen barocken Altar aus dem säkularisierten Augustiner-Barfüßer-Kloster Maria Stern in Taxa ersetzt. Die ursprünglichen zwei Seitenaltäre wurden bereits 1721 gegen neue ausgewechselt.

Im Jahr 1861 wurde das Kircheninnere umgestaltet. Der Münchener Maler Georg Lacher malte neue Bilder für den Hauptaltar und die Nebenaltäre, er gestaltete ein neues Deckengemälde (Johannes der Täufer am Jordan) und Bilder-Kreuzweg-Stationen im Nazarener Stil. Die von Georg Beer aus Erling bei Andechs gebaute Orgel befindet sich seit 1867 auf der oberen Empore.

Von 1963 bis 1968 wurde der Innenraum der Kirche erneut grundlegend renoviert. Das Altarbild aus dem Hauptaltar wurde abgenommen und durch eine Madonnenfigur (Maria Himmelskönigin) im Stil des Frühbarocks ersetzt. Die Seitenaltäre, die barocke Kanzel und die Kommunionbank wurden entfernt.

In den Jahren 2006/07 wurden letztmals Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten durchgeführt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Dr. Max Fastlinger Die Kirchenpatrozinien in ihrer Bedeutung für Altbayerns ältestes Kirchenwesen, Verlag des Hist. Vereins von Oberbayern, 1897

Koordinaten: 48° 8′ 11,8″ N, 11° 12′ 43,5″ O