Würm (Geilenkirchen)
Würm Stadt Geilenkirchen
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Koordinaten: | 51° 0′ N, 6° 11′ O |
Höhe: | 70 m ü. NN |
Einwohner: | 526 (31. Dez. 2012) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 52511 |
Vorwahl: | 02453 |
Gemarkung Würm
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Würm ist aus der Sicht der Siedlungsgeographie ein Haufendorf. Als Gemeinde bis 1972 selbstverwaltend, seitdem eingemeindet und nun Teil der Stadt Geilenkirchen im westlichen Nordrhein-Westfalen im Kreis Heinsberg (Deutschland).
Der Ort ist als Kirchdorf Sitz einer katholischen Pfarre mit Pfarrkirche St. Gereon. Die Pfarrgemeinde umschließt die umgebenden Ortschaften Leiffarth, Honsdorf, Flahstraß, Müllendorf und Beeck. Zum Einzugsbereich der im Ort ansässigen katholischen Grundschule gehören außerdem die Orte Kogenbroich, Kraudorf, Nirm, Süggerath und Lindern (Stand 2008).
Nachbarorte
Kraudorf | Randerath | Brachelen |
Kogenbroich | ![]() |
Lindern |
Prummern | Beeck (Geilenkirchen) | Gereonsweiler |
Geografie

Würm liegt rund sieben Kilometer nordöstlich von Geilenkirchen, rechts der Wurm oberhalb des Wurmtales, an der Bahnlinie Aachen–Mönchengladbach (Bahnhof im rund zwei Kilometer entfernten Lindern) und der Landstraße L 364 Geilenkirchen–Hückelhoven.
Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung findet Würm anlässlich der Konsekration einer Kapelle in Prummern durch Bischof Werner von Münster im Jahre 1137. Im Jahr 1144 übertrug Erzbischof Arnold I. (1137–1151) aus Köln die Schenkung „Worma“ an die Klöster Liesborn und Überwasser bei Münster. 1240 wurde Herr von Randerode Vogt über Würm und Prummern; damit gelangte Würm unter die Herrschaft der Randerather bis zum Jahre 1384. Darauf gehört Würm zum Herzogtum Jülich. Der Herzog von Jülich war der Kollator der Kirche in Würm. Während des Mittelalters war Würm lange Personat und wurde durch einen vicarius perpetuus ( bezahlter Pfarrervertreter) versehen. 1559 hat das Personat an der Pfarrkirche zu Würm aufgehört. Pastor Leonard Lonsis war Rektor der Pfarrkirche zu Würm. Bei Errichtung des 1. Bistums Aachen wurde Himmerich von Würm abgetrennt und zu Randerath geschlagen. Seit 1742 bestand in Würm eine Vikarie.
In der Zeit der französischen Besetzung durch Napoleon I. von 1794 bis 1814, auch Franzosenzeit genannt, wurde Würm Bürgermeisteramt (Mairie) für die umliegenden Ortschaften Beeck, Honsdorf, Leiffarth, Müllendorf, Süggerath, Wurm[1]. 1934 wurde das Bürgermeisteramt von Würm mit dem Amt Immendorf zusammengelegt.
Von der ältesten Kirche sind noch der Chor und die heutige Messdienersakristei erhalten. Die spätgotische dreischiffige Kirche aus dem 15. Jahrhundert wurde am 18. November 1944 von deutschen Truppen zerstört. Bis zum Wiederaufbau 1951 wurde die hl. Messe in einer Holzbaracke gehalten, die neben der Ruine aufgebaut war und als Notkirche fungierte. Die Kirche ist in der Denkmalliste der Stadt Geilenkirchen aufgenommen.
Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Gereon Würm in die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) St. Bonifatius Geilenkirchen eingegliedert.[2]
Politik und Verwaltung
Bis zur Gemeindereform war das Amt Immendorf-Würm als kommunale Gemeinde für Würm, Immendorf, Puffendorf, Süggerath, Beeck und Setterich (bis 1962) zuständig. Mit Inkrafttreten des Aachen-Gesetzes wurden das Amt Immendorf-Würm am 1. Januar 1972 aufgelöst und seine Ortschaften ohne Puffendorf nach Geilenkirchen eingemeindet.[3] Die Verwaltung wird nun nach der Gemeindeordnung von Nordrhein-Westfalen von der Stadt Geilenkirchen wahrgenommen.[4]
Stadtbezirk
Der Ort ist gemäß der Hauptsatzung der Stadt Geilenkirchen seit 1971 Teil des Geilenkirchener Stadtbezirks „Würm“, den es gemeinsam in den Grenzen der Gemarkung Würm mit den Orten Flahstraß, Honsdorf, Leiffarth und Müllendorf bildet. Der Stadtbezirk Würm mit derzeit (2012) 1568 Einwohnern wird durch einen Ortsvorsteher im Stadtrat der Stadt Geilenkirchen vertreten.[5]

Öffentliche Einrichtungen

Die Löscheinheit Würm der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Geilenkirchen ist in Leiffarth stationiert. Gegründet wurde sie im Jahre 1907. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Einheit 1947 neu aufgestellt. Im Mai 2007 feierte die Löscheinheit ihr 100jähriges bestehen.
Die Löscheinheit Würm bildet gemeinsam mit den Einheiten Beeck und Nirm den IV. Zug der FF der Stadt Geilenkirchen. Neben den Ortschaften der Gemarkung Würm gehört die Ortschaft Lindern zum Zuständigkeitsbereich, da Lindern keine eigene Feuerwehr besitzt. Der primäre Ausrückbereich erstreckt sich des Weiteren über die Ortschaften des Zuges IV.
Das neue Feuerwehrhaus wurde im Jahr 2002 erbaut und liegt an der Lindernerstraße. Zuvor wurde das in der Rückstraße in Würm gelegene Gerätehaus genutzt. Im Gebäude befinden sich, neben den Fahrzeugen und Gerätschaften, der Schulungsraum, Büro, Sozial- , Wasch- und Umkleideräume, Küche. Der Einheit gehören 22 aktive Feuerwehrmänner (SB) an. Jugendfeuerwehr und Ehrenabteilung umfassen jeweils 5 bzw. 9 Angehörige (Stand Feb. 2012).
Der Fuhrpark umfasst ein Tanklöschfahrzeug (TLF) 16/25 mit Gruppenbesatzung und Rüstsatz für technische Hilfeleistung (Baujahr 2006, Funkrufname Florian Geilenkirchen 43 HLF20) und ein Löschgruppenfahrzeug (LF) 16 (Bj. 1989, Funkrufname Florian Geilenkirchen 43 LF20).[6]
Wappen
Das Wappen von Würm zeigt im oberen Teil den Jülicher Löwen auf gelbem Grund. Der Jülicher Löwe, in Gold ein schwarzer, wachsender Löwe, rot bezungt und rot bewehrt, ist Motiv des Wappens vieler Städte und Gemeinden im Gebiet des ehemaligen Herzogtums.[7][8][9][10] Das Wappen wird weiterhin mittig durch die symbolisierte Wurm quer geteilt. Im unteren Teil des Wappens werden 2 verschlungene Würmer auf rotem Grund dargestellt.
Vereine
- Förderverein der Ortsvereine Würm e. V.
- Katholische Frauengemeinschaft Würm
- Musikkorps Würm
- Karnevalsgesellschaft „Würmer Wenk“
- Schützenbruderschaft St. Gereon, Würm
- Schützenbruderschaft St. Hubertus, Leiffarth
- Schützenbruderschaft St. Josef, Müllendorf
- Spielgemeinschaft SG Union 94 Würm-Lindern
Veranstaltungen
- Badewannenrennen auf der Wurm
Siehe auch
- Die Zuckerhutglocken von St.Gereon in Würm (Lautsprecher an)
- Liste der Baudenkmäler in Geilenkirchen
- Liste der Wappen mit dem Jülicher Löwen
Literatur
- Alt-Geilenkirchen und seine Nachbarn. Historischer Bildband von und um Geilenkirchen. Verlag Fred Gatzen, Geilenkirchen 1986, ISBN 3-923219-06-7.
- Walter Scheufen: Geilenkirchen und seine Dorfgemeinschaften. Stadt-Bild-Verlag, Leipzig 2007, ISBN 978-3-937126-51-7.
Weblinks
- Commons: Stadtbezirk Würm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Webseite der Stadt Geilenkirchen
- Denkmale in der Stadt Geilenkirchen
Einzelnachweise
- ↑ http://www.archive.nrw.de/LAV_NRW/jsp/findbuch.jsp?archivNr=185&expandId=171&klassId=0&tektId=995&id=0346&y=0 Suchwörter: Marie Würm
- ↑ http://bistumskarten.kibac.de/seiten/region-heinsberg/gdg-st--bonifatius-geilenkirchen
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ [1] (PDF; 29 kB) Hauptsatzung der Stadt Geilenkirchen
- ↑ [2], Homepage der Löscheinheit Würm
- ↑ K. Stadler: Deutsche Wappen. Bundesrepublik Deutschland. Angelsachsen Verlag, o.O. 1964-1971, 8 Bde.
- ↑ R. Steimel: Rheinische Städtewappen. Ihre Herleitung aus Länderwappen und Siegeln. Köln 1948
- ↑ H. de Vries: Wapens van de Nederlanden. Amsterdam 1995. – Hierin ist insbesondere das Wappen der Provinz Gelderland mit Bezug zu Jülich interessant; hier auch Nennung des „Jülicher Löwen“ („Leeuw van Gulik“)
- ↑ R.J.P.M. Vroomen: Wapengekletter in Zuid Limburg. In: Jaarboek Limburg van Mook tot Eijsden. o.O. 1983, S.124–131.