Mahinland
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Das Mahinland war ein Küstenland östlich von Lagos an der Bucht von Benin im heutigen Nigeria. Im 19. Jahrhundert wurde es kurzzeitig zum Gegenstand deutscher Kolonialbestrebungen.
Geschichte

Der Hamburger Unternehmer Gottlieb Leonhard Gaiser, der im britischen Lagos ein Handelsgeschäft betrieb, nahm im Herbst 1884 über Mittelsmänner Verhandlungen mit Herrschern von Mahin auf. Der Agent F. Zimmer schloss am 29. Januar 1885 mit „König“ Amapetu einen Vertrag, demzufolge 50 Meilen Küstenland mit allen Hoheitsrechten an die Firma Gaiser abgetreten wurden. Nach deutschen Quellen handelte es sich dabei um ein Wald- und Sumpfgebiet, das von etwa 10.000 Menschen bewohnt wurde.[2] Bereits am 14. Januar 1885 hatte Zimmer den Reichskommissar für Westafrika, Gustav Nachtigal, um „deutschen Schutz“ gebeten.[3] Deutsche Kaufleute unterstützten das Anliegen, da sie hofften, in Umgehung britisch kontrollierter Gebiete Waren zollfrei zum oberen Niger einzuführen.
Die britischen Behörden in Lagos kannten den Kaufvertrag an. Am 11. März 1885 stellte Nachtigal den als „Mahinstrand“ bekannten Küstenstrich des Mahinlandes von Abejamura bis Abotobo unter den Schutz des Deutschen Reiches.[4] Dies galt jedoch vorbehaltlich der Ratifikation eines entsprechenden Freundschafts- und Schutzvertrages durch die deutsche Regierung binnen 18 Monate.[5] Dieser Vorbehalt traf auf Bismarcks Rücksichtnahme gegenüber britischen Kolonialinteressen. Wie schon im Falle der südafrikanischen Santa Lucia Bay, die er gar nicht erst unter Schutz stellen ließ, sah Bismack auch im Mahinland ein reines Tauschobjekt. Nachtigal wurde dementsprechend angewiesen, „weitere Schritte bezüglich Mahins“ zu unterlassen.[6] Nach einem britisch-deutschen Abkommen vom 29. April 1885 wurde das Mahinland zur Verhandlungsmasse im Kolonialausgleich zwischen dem Deutschen Kaiserreich und dem Vereinigten Königreich. Am 24. Oktober 1885 ging die Ausübung der „Schutzherrschaft“ endgültig an Großbritannien über. Eine Entschädigungsforderung des Hauses Gaiser wurde von London abgelehnt.
Siehe auch
- Kapitaï und Koba (westafrikanische Küstenländer, ebenfalls kurz unter deutschem „Schutz“)
Literatur
- Norbert B. Wagner (Hrsg.): Archiv des Deutschen Kolonialrechts. 2. Aufl. Brühl/Wesseling 2008. (PDF; 1,9 MB)
- Hans-Ulrich Wehler: Bismarck und der Imperialismus. 4. Aufl., Deutscher Taschenbuch Verlag. München 1976, ISBN 3-423-04187-0.
Einzelnachweise
- ↑ Lage von Mahin auf googlemaps
- ↑ Schüßler o.D.: S. 701
- ↑ Wehler 1976: S. 329
- ↑ Wagner 2008: S. 374
- ↑ Wagner 2008: S. 259
- ↑ Wehler 1976: S. 330
Weblinks
- Olanyemi Akinwumi: The Colonial Contest for the Nigerian Region 1884–1900., Hamburg 2002, LIT, Seite 62.
- Meyers Konversationslexikon, Korrespondenzblatt zum 1. Band, Seite 1023. Leipzig und Wien 1885.
- W. Schüßler: Kolonialgeschichte, in: Jahresberichte für deutsche Geschichte. Hrsg. v. Albert Brackmann u. Fritz Hartung. Leipzig: Koehler. 13. Jg. 1937–1939. Bd. XXI, S. 700f.; verfügbar gemacht durch die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
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