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Adlkofen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Gemeindewappen Deutschlandkarte, Position von Adlkofen hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Regierungsbezirk Niederbayern
Landkreis: Landshut
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Fläche: 47,82 km²
Einwohner: 4092 (am 31. Dezember 2004)
Bevölkerungsdichte: 85 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 84166
Vorwahl: 08707
Kfz-Kennzeichen: LA
Gemeindeschlüssel: 9274111
Adresse der
Verwaltung:
Gemeinde Adlkofen
Hauptstr. 18
84166 Adlkofen
Website: www.adlkofen.de
E-Mail-Adresse: info@adlkofen.de
Politik
Bürgermeister: Scharf Josef (CSU)

Adlkofen ist eine Gemeinde mit 3.778 Einwohnern im Regierungsbezirk Niederbayern (Bayern) im Landkreis Landshut.

Geografie

Adlkofen liegt in der Region Landshut. Die Fläche betrug am Stichtag 1. Januar 1999 47,82 km².

Es existieren folgende Gemarkungen: Adlkofen, Deutenkofen, Läuterkofen, Jenkofen, Beutelhausen, Reichlkofen (insgesamt über 90)

Geschichte

Der Name Adlkofen taucht zum ersten Mal als "Adalahkevve" in einer Urkunde auf, die Kaiser Otto der Große kurz vor seinem Tode 973 in Merseburg ausstellte. Er schenkt damit sein Eigengut in Beutelhausen, in der Grafschaft Adlkofen gelegen, den Nonnen in Niedermünster von Regensburg. In Adlkofen war die weltliche Herrschaft schon sehr früh präsent. 1687 wurde das sogenannte Schergenamt von Wolfstein nach Adlkofen verlegt, wo es unter der Leitung eines Amtmanns des Landgerichtes Teisbach bis 1803 verblieb. Der Amtmann übte richterliche Funktionen über alle Leute aus, die nicht Untertanen eines Hofmarksherren waren. Ihm unterstanden vier Obmannschaften, nämlich Reichersdorf, Frauenberg, Günzkofen und Hohenegglkofen. Aus diesen alten Verwaltungseinheiten sind 1812 die politischen Gemeinden gebildet worden. Hofmarken bestanden zu dieser Zeit in Deutenkofen, Göttlkofen und Günzkofen. Lediglich in Deutenkofen wurde im 17. Jahrhundert ein dreigeschossiges Schloß erbaut. Dauerhaft hat darin jedoch nie eine Adelsfamilie gewohnt. Die gesellschaftlichen Verhältnisse wurden maßgebend vom Pfarrer geprägt.

Religionen

Hinsichtlich der Seelsorge ist die Gemeinde in drei Pfarrsprengel geteilt. Die Pfarrei Adlkofen war einst eine der größten und reichsten in der Diözese Regensburg, obwohl der Ort Adlkofen selbst nur aus wenigen Häusern bestand. 1802 wirkte hier unter anderem der spätere Bischof Schwabl als Supernumerar. Er gründete die Feiertagsschule und setzte didaktische Verbesserungen in der Volksschule durch. Zur Pfründe gehörten ein großes landwirtschaftliches Anwesen und ein ansehnlicher Waldbesitz. Darüber hinaus übte der Pfarrer bis 1803 die Grundherrschaft über eine Reihe von Gehöften aus. Die Pfarrei ist seit dem 13. Jahrhundert nachweisbar. Der Bau der Kirche wurde 1733 in der heutigen Form anstelle von Vorkirchen begonnen. Reichlkofen (1876), vormals Filiale und später Vikariat der Pfarrei Kirchberg, wurde 1717 eine selbständige Pfarrei, die zum Kloster Niederviehbach gehörte. Seit dem 2. Weltkrieg werden in Adlkofen auch regelmäßig Gottesdienste für die evangelischen Gemeindebürger zelebriert. Die Kirche in Jenkofen (1422), die zur Pfarrei Hohenegglkofen und damit zum Bistum Freising gehört, ist ein Kunstdenkmal von überörtlicher Bedeutung. Die prachtvollen Fenster aus dem Jahre 1447 im Chor der Kirche gehören zu den schönsten Glasgemälden, die in Bayern erhalten sind. Sie zeigen unter anderem den Stifter, Herzog Heinrich von Landshut, in voller Rüstung im Gebet. Die romanische Nebenkirche in Dechantsreit ist das älteste Bauwerk in der Gemeinde. Sie wurde 1280 errichtet, als die Rodung des Kröninger Forstes erneut vorangetrieben wurde.

Schulen

Adlkofen zählt zu den ältesten Schulorten des Landkreises Landshut. Bereits 1635 ist eine Lehrerfamilie namentlich feststellbar. Die Organisation der Schule ist der Entwicklung der Gebietsreform nicht gefolgt. So besuchen heute Kinder der Gemeinde Adlkofen auch auswärtige Grund- und Hauptschulen. An der Schule in Adlkofen werden 6 Klassen weitgehend zweizügig unterrichtet. Das Schulgebäude wurde 1991 grundlegend umgebaut und von acht auf zehn Klassen erweitert.

Kindergarten

Der erste Kindergarten in Adlkofen bestand bereits von 1939 bis 1944 als sogenannter Erntekindergarten in der Landshuter Straße 28. 1973 wurde auf Initiative von Eltern ein Vorschulkindergarten im Schulgebäude eingerichtet, der bis zur Eröffnung eines viergruppigen Kindergartens 1977 „Am Himmelreich“ betrieben wurde. Bereits 1993 wurde der Kindergarten um zwei neue Gruppenräume erweitert und grundlegend umgestaltet. Der Kindergarten der Gemeinde Adlkofen zählt heute zu den am besten Ausgestatteten im gesamten Landkreis. Auch ein sehr umfangreiches und vielfältiges Programm wurde in den vielen Jahren des Betriebes kontinuierlich aufgebaut.

Eingemeindungen

Mit der Gebietsreform in den Jahren 1972 und 1978 schlossen sich die früheren Gemeinden Deutenkofen, Jenkofen und Reichlkofen mit Adlkofen zusammen. Dazu kamen noch Teile der Gemeinden Oberaichbach, Frauenberg und Wolfsbach.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2387, 1987 dann 3090 und im Jahr 2000 3778 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Scharf Josef (CSU). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Gallecker Franz Xaver (Freie Wähler).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1639 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 241 T€.

Wappen

Adlkofen führt seit 1963 ein Gemeindewappen. Der Entwurf stammt von dem Passauer Heraldiker Max Reinhart. Das Wappen ist gespalten und zeigt links einen silbernen Kelch auf blauem Grund und rechts drei heraldische Rosen übereinander auf silbernem Grund.

Der Kelch ist das Sinnbild der Pfarrei, die Adlkofen geprägt hat. Sie war einst eine der größten in der Diözese Regensburg. Die drei Rosen erinnern an das Wappen der Adelsfamilie der Günzkofer, die 1670 ausgestorben ist. Sie waren Herren der Hofmark Günzkofen, von der sie auch ihren Namen ableiteten.

aus "Adlkofen - Bilder und Texte aus der Gemeinde", Ernst J. Schröder, 1998

Städtepartnerschaften

Badia Calavena, Italien

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Naturdenkmäler

Patzinger Linde

Patzinger Linde

Im Mittelalter wurde das sogenannte "Markgericht", das auch das "Ding" (Thing) hieß, auf einer Dingstätte abgehalten. Diese Stätten waren meist mit einer Linde, der sog. Gerichtslinde, bepflanzt und durch einen Ringwall oder Zaun abgegrenzt. Auch die Patzinger Linde ist eine solche Gerichtslinde.


Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 9, im Produzierenden Gewerbe 233 und im Bereich Handel und Verkehr 29 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren 96 am Arbeitsort Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1235. Im verarbeitenden Gewerbe (sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) gab es 2 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 13 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 131 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2872 ha. Davon waren 2454 ha Ackerfläche.

Bildung

Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 114 Kindern
  • Volksschulen: eine Grund- und Teilhauptschule I (Klassen 1 - 6) mit 10 Lehrern und 196 Schülern
  • Realschulen: Keine
  • Gymnasien: Keine

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Georg Eierkaufer

Franz Xaver Hofbauer

Ernst J. Schröder


Träger der Bürgermedaille

Pfr. Hermann Blümel

Hans Miera


Literatur

"Adlkofen - Bilder und Texte aus der Gemeinde", Ernst J. Schröder, 1998

"Adlkofen - Bilder und Dokumente aus alter Zeit", Ernst J. Schröder, Hans Wagensonner, 1987

Ein Bilderbuch der Gemeinde findet sich unter www.adlkofen-bilder.de