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Kanton Basel-Stadt

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Kanton Basel-Stadt
Wappen
Wappen
Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft
Kürzel/Kontrollschild: BS
Amtssprache: Deutsch
Hauptort: Basel
Beitritt zum Bund: 1501
Fläche: 36,95 km²
Höhenbereich: 244–522 m ü. M.
Website: www.bs.ch
Bevölkerung
Einwohner: 200'031 (31. Dezember 2023)[1]
Einwohnerdichte: 5414 Einwohner pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne Bürgerrecht)
38,3 % (31. Dezember 2023)[2]
Arbeitslosenquote: 3,8 % (30. Juni 2021)[3]
Lage des Kantons in der Schweiz
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Karte des Kantons
Karte des Kantons
Karte des Kantons
Einwohnergemeinden des Kantons
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Der Halbkanton Basel-Stadt ist der flächenmässig kleinste Kanton im Norden der Schweiz.

Deutsch: Basel-Stadt; Französisch: Bâle-Ville; Italienisch: Basilea Città; Rätoromanisch: Basilea-Citad; Englisch: Basle-City.

Grenzstein auf der Geissflue
Grenzstein auf der Geissflue

Geographie

Lage des Kantons
Lage des Kantons

Basel-Stadt ist ein Halbkanton im Nordwesten der Schweiz. Flächenmässig ist er der kleinste Kanton, von der Einwohnerzahl her belegt er Platz 14 von 26. Er umfasst die Stadt Basel und zwei angrenzende Gemeinden nördlich des Rheins. Ausserdem gehört das ehemalige Fischerdorf Kleinhüningen beim Dreiländereck zur Stadt.

Basel selbst liegt am so genannten Rheinknie, wo der Birsig in den Rhein mündet und dieser seine Fliessrichtung von Westen in Richtung Norden ändert. Das Rheinknie bildet das südliche Ende der oberrheinischen Tiefebene. Hinzu kommen die beiden Landgemeinden Riehen und Bettingen. Riehen erstreckt sich entlang des Wiesentals und hat etwa 21.000 Einwohner. Bettingen unterteilt sich in die Ortschaften "Bettingen Dorf" und "St. Chrischona", hat 1.200 Einwohner und liegt auf einer Anhöhe, deren markantester Punkt der Fernsehturm St. Chrischona ist.

Bevölkerung

Im Kanton leben derzeit rund 55'000 Ausländer, was einem Anteil von rund 30% entspricht.

Schweizer (71,9%)
Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien (5,9%)
Italiener (5,3%)
Türken (4,4%)
Deutsche (3,4%)
Spanier (2,1%)
Portugiesen (0,8%)
Franzosen (0,5%)
sonstige (5,7%)


Verfassung

Legislative

Das Parlament des Kantons nennt sich "Grosser Rat" und umfasst 130 Mitglieder. Seine Amtsperiode beträgt vier Jahre. Die vorige Legislaturperiode dauerte bis Mitte Februar 2004.

Der Grosse Rat hat derzeit folgende Fraktionen (Grössen 2000;1996):

SP - 46 (39;39) Mandate
FDP - 18 (18;17) Mandate
Grünes Bündnis (Grüne+BastA) - 16(12;20) Mandate
SVP - 15 (14;3) Mandate
LDP - 12 (16;14) Mandate
CVP - 11 (14;13) Mandate
DSP - 6 (6;10) Mandate
VEW - 6 (6;6) Mandate
SD - 0 (5;8) Mandate


Basel-Stadt entsendet als Halbkanton einen Vertreter in den Ständerat und fünf Abgeordnete in den Nationalrat - die beiden Parlamentskammern der Schweizer Eidgenossenschaft.

Exekutive

Die Behörden des Kantons Basel-Stadt sind zugleich auch für die Stadt Basel selbst verantwortlich. Die beiden Landgemeinden Riehen und Bettingen haben eigene Gemeindebehörden.

Der Regierungsrat umfasst sieben Mitglieder. Seit den Wahlen 2004 wird Basel von einer links-grünen Mehrheit regiert.

Der Regierungsrat sieht wie folgt aus:
Jörg Schild (FDP) Vorsteher des Polizei- und Militärdepartementes (PMD), Regierungspräsident 2004
Eva Herzog (SP) Vorsteherin des Finanzdepartementes (FD), Regierungsvizepräsident 2004
Barbara Schneider (SP) Vorsteherin des Baudepartementes (BD)
Christoph Eymann (LDP/LPS) Vorsteher des Erziehungsdepartementes (ED)
Guy Morin (Grünes Bündniss) Vorsteher des Justizdepartementes (JD)
Carlo Conti (CVP) Vorsteher des Sanitätsdepartementes (SD)
Ralph Lewin (SP) Vorsteher des Wirtschafts- und Sozialdepartementes (WSD)

Judikative

Oberste Gerichtsinstanz in Basel-Stadt ist das Appellationsgericht. Als oberstes Gericht übt das Appellationsgericht die Aufsicht über die erstinstanzlichen Gerichte. Das Appellationsgericht ist ausserdem kantonales Verwaltungsgericht. Dem Appellationsgericht untergeordnet sind das Zivilgericht, das Strafgericht, das Jugendstrafgericht und das Sozialversicherungsgericht.

Parteiensystem

Früher war Basel eine linke (vor allem sozialdemokratische) Hochburg, es wurde deshalb vom "roten Basel" gesprochen, in der Zeit des Kalten Kriegs war Basel aber bürgerlich regiert. Bei den Wahlen zum Nationalrat im Jahr 2003 erreichte die Linke in Basel-Stadt (als einzigem Schweizer Kanton) die Mehrheit der Stimmen, und die kantonalen Wahlen 2004 wurden ebenfalls von der Linken gewonnen.

Der Kanton Basel-Stadt ist der einzige deutschschweizer Kanton in dem die rechtsliberale Liberale Partei der Schweiz (LPS, in Basel LDP) eine bedeutende Rolle spielt, sie gilt dort als "Daig"(Elite)-Partei.

Wirtschaft

Pharmazeutische Industrie, Chemische Industrie, Handel

Bedeutende Firmen mit Sitz in Basel sind: Novartis, Ciba Spezialitätenchemie AG, Lonza, Roche. Der Rheinhafen Basel ist ein wichtiger Umschlagplatz im Handel EU/Schweiz, da der Rhein oberhalb von Basel nicht mehr für die grossen Rheinschiffe befahrbar ist.

Tourismus

  • Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Schweiz
  • Basler Fasnacht
  • Architektur (bedeutende Architekten)
  • Kunst (weltberühmte Ausstellungen, ART, Beyeler, Tinguely usw.)
  • Antiquitäten (Ägypten-Ausstellung 2004)
  • Messestadt
  • Basler Läckerli
  • St.Chrischona-Turm
  • Viele Museen

Verkehr

Der binationale Flughafen Basel Mulhouse Freiburg (EuroAirport) liegt vollständig auf französischem Territorium, ist jedoch mit einer zolltechnisch exterritorialen Strasse mit der Schweiz verbunden (französischer und schweizerischer Sektor).

Basel besitzt auf seinem Stadtgebiet drei internationale Bahnhöfe, Bahnhof Basel SBB, Bahnhof Basel SNCF und Basel Badischer Bahnhof, sowie drei Lokalbahnhöfe St. Jakob, St. Johann an der SNCF-Strecke nach Mulhouse und Riehen an der deutschen Wiesentallinie.

Auch über den Fluss Rhein ist Basel an den Rest der Schweiz und der Nachbarländer angeschlossen. So befährt die Schifffahrtsgesellschaft Basel den Rhein hinauf nach Rheinfelden, und Basel ist der Heimathafen diverser Reedereien, welche von hier aus Kreuzfahrten auf dem Rhein sowie zum Main und zur Mosel anbieten.

Ein wichtiger Stützpfeiler der Schweizer Wirtschaft ist die Basler Rheinschifffahrt mit ihren Rheinhäfen Kleinhüningen, St. Johann und Birsfelden.

Bildung

In den 90ern wurde das ganze öffentliche Schulsystem reformiert.

Der zweijährige Kindergarten ist seit August 2005 obligatorisch.
Die offizielle Schulzeit beginnt mit 7 Jahren. In Abhängigkeit vom genauen Geburtsdatum kann die Einschulung um ein Jahr herausgeschoben werden.

Ablauf der Schule

Name Länge Niveaus Bewertungs Form Selektion
Primar 4 Jahre Keine Keine Alle
OS (Orientierungs-Schule) 3 Jahre E (erweitertes) und G (grund) Niveau in den Hauptfächern Mathematik, Deutsch und Französisch ab 3. Jahr nicht erreicht/ erreicht/ übertroffen Alle
Gymnasium 5 Jahre keine Noten Übertrittsentscheid der OS oder Prüfung
WBS (Weiterbildungs-Schule) 2 Jahre Einteilung in Niveau-Klassen: A-Zug (Grundansprüche) oder E-Zug (erweiterte Ansprüche) Noten Alle die nicht ins Gymnasium gehen

Geschichte

Der Kanton Basel-Stadt in seinen heutigen Grenzen entstand 1833, als sich vom damaligen Kanton Basel der heutige Kanton Basel-Landschaft im Rahmen der Basler Kantonsteilung (s. dort) abspaltete. Basel-Stadt hat diese Trennung bis heute nicht in seiner Verfassung akzeptiert, doch wird derzeit an einer neuen Verfassung gearbeitet.

Städte und Orte

Gemeinden des Kantons Basel-Stadt

Seit der Trennung von Basel-Landschaft besteht der Stadtkanton nur noch aus 3 Gemeinden, die nicht in Bezirke aufgeteilt werden müssen:

siehe auch: Gemeinden des Kantons Basel-Stadt


  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  2. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  3. Arbeitslosenzahlen. In: seco.admin.ch. Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), 8. Juli 2021, abgerufen am 12. Juli 2021 (siehe Publikation «Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Juni 2021» vom 8. Juli 2021).