Zum Inhalt springen

Flossenschwimmen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Dezember 2005 um 19:54 Uhr durch Pietlav (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Flossenschwimmen ist die derzeit eleganteste und schnellste Möglichkeit sich aus eigener Kraft im Wasser fortzubewegen. Dabei hilft die sogenannte Monoflosse. Sie ist eine große Flosse auf der beide Füße halt finden. Mit delphinähnlichen Bewegungen werden Spitzengeschwindigkeiten von über 3 m/s erreicht.

Ausrüstung

Zur Grundausrüstung eines jeden Flossenschwimmers zählen die Monoflosse, ein Mittelschnorchel für die Überwasserstrecken, sowie eine Maske.

Das große Blatt der Monoflosse besteht aus Fiberglas. Auf ihr sind die Fußteile angebracht, in denen der Sportler seine Füße steckt. Hergestellt werden diese Flossen in der Ukraine, Russland, Estland, Frankreich und Italien. Die am meisten verwendeten Flossen kommen aus Kiev (Ukraine) und Russland. In den letzten Jahren haben sich die Flossen stark weiterentwickelt. Bestand die Flosse früher nur aus dem Flossenblatt und den Fußteilen aus Gummi, so ist das Flossenblatt bei den neuen Flossen zusätzlich noch an den oberen Rändern mit Neopren und einer Gummischicht ummantelt, welche den Schwimmer beim Schlagen der Flosse unterstützt. Dieser Flossentyp heißt Android, benannt nach ihrem Erfinder oder erstem Hersteller Andronov aus Smolensk welche schon längere Zeit im Orientierungstauchen zum Einsatz kommt. Weitere Namen von unterschiedlichen Herstellern sind Hyper (Estland) und Gipper (Ukraine).

Bei den Überwasserstrecken wird über den Mittelschnorchel geatmet. Im Unterschied zum "normalen" Schnorchel, wie man ihn vom Tauchen her kennt, verläuft dieser nicht an der Seite des Kopfes, sondern direkt vor der Nase. Um eine Stromlinienform zu erreichen ist er leicht nach hinten gebogen.

Um im Wasser auch etwas zu sehen, benutzt man eine Maske. Diese besteht aus Kunststoff und bietet sowohl Augen als auch Nase Schutz vor dem Wasser.

Wettkampf

Flossenschwimmwettkämpfe werden vornehmlich in der Schwimmhalle ausgetragen. Längere Strecken werden im Freigewässern geschwommen.

Zu einem Standardwettkampfprogramm gehören 50, 100, 200, 400, 800 sowie 1500m FS. FS steht hier für Flossenschwimmen und bedeutet, dass die Strecken an der Wasseroberfläche mit Hilfe des Mitelschnorchels geschwommen werden. Weiterhin gibt es 50 ST (ST = Streckentauchen) bei dem der Sportler mit angehaltenen Atem (siehe: Apnoe-Tauchen) unter der Wasseroberfläche schwimmt und 100, 400, 800 DTG. Hierbei benutzt der Sportler eine Pressluftflasche, genauso wie beim klassischem Tauchen, nur mit dem Unterschied, dass er sie mit ausgestreckten Armen vor sich herschiebt.

Langstreckenwettkämpfe finden im Freigewässer statt. Hier schwimmen die Damen zwischen 3 und 6 Kilometer und die Herren zwischen 5 und 8 Kilometer. Daneben gibt es noch überlange Strecken wie z.B. 20km.

Bei allen Wettkämpfen gibt es auch Staffelwettkämpfe. Jeweils 4 Sportler schwimmen hintereinander eine bestimmte Strecke. So z.B. 4x100 FS oder 4x 200 FS.

Wettkämpfe finden auf allen Ebenen statt. So z.B. Berliner Meisterschaften oder Landesmeisterschaften von Mecklenburg-Vorpommern, Länderpokal - hier treten die einzelnen Bundesländer gegeneinander an - Nord- und Süddeutsche Meisterschaften, sowie Deutsche Meisterschaften für Kinder, Jugendliche und offene. Auf internationaler Ebene sind die Höhepunkte die CMAS-Trophy (Europapokal der Vereine), sowie Europa und Weltmeisterschaften.

Da Flossenschwimmen zwar olympisch anerkannt, jedoch nicht im olympischen Programm ist, sind ein diesjähriger Höhepunkt die World Games.

Technik

Oberstes Ziel bei der Schwimmtechnik ist stets stromlinienförmig zu sein. Um dies zu erreichen versucht der Sportler seinen ganzen Körper zu strecken. Die Arme werden nach vorn gestreckt und die Handflächen auf einander gelegt. Weiterhin werden die Arme auf dem Kopf abgelegt. Der Bewegungsablauf ist eine Ganzkörperbewegung. Dabei vollzieht der Körper eine wellenartige Bewegung, wobei die Amplitude dieser Welle im Oberkörper recht gering ist und zu den Fußspitzen hin größer wird. Am Besten lässt sich die Bewegung mit der eines Delfins vergleichen.