Zum Inhalt springen

Freyung

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. März 2013 um 08:58 Uhr durch 8.28.150.75 (Diskussion) (Industrie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Deutschlandkarte
Freyung
Deutschlandkarte, Position der Stadt Freyung hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 48′ N, 13° 33′ OKoordinaten: 48° 48′ N, 13° 33′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Freyung-Grafenau
Höhe: 655 m ü. NHN
Fläche: 48,63 km2
Einwohner: 7078 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 146 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94078
Vorwahlen: 08551, 08558
Kfz-Kennzeichen: FRG, GRA, WOS
Gemeindeschlüssel: 09 2 72 118
Stadtgliederung: 27 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
94078 Freyung
Website: www.freyung.de
Bürgermeister: Olaf Heinrich (CSU)
Lage der Stadt Freyung im Landkreis Freyung-Grafenau
KarteLandkreis RegenLandkreis DeggendorfLandkreis PassauSchöfwegWaldhäuserwaldSchönbrunner WaldSchlichtenberger WaldSankt OswaldPleckensteiner WaldPhilippsreuter WaldMauther ForstSpiegelauGraineter WaldAnnathaler WaldZentingWaldkirchenThurmansbangSpiegelauSchönberg (Niederbayern)NeuschönauSankt Oswald-RiedlhütteSaldenburgRöhrnbachRingelaiPhilippsreutPerlesreutNeureichenauMauthJandelsbrunnInnernzellHohenau (Niederbayern)HinterschmidingGrainetGrafenau (Niederbayern)FürsteneckFreyungEppenschlagSchöfwegLeopoldsreuter WaldFrauenberger und Duschlberger WaldHaidmühleÖsterreichTschechien
Karte

Freyung ist die Kreisstadt des Landkreises Freyung-Grafenau im Regierungsbezirk Niederbayern. Die Stadt liegt im Bayerischen Wald, nahe der deutsch-tschechischen Grenze.

Geografie

Geografische Lage

Die Kreisstadt Freyung liegt im Südosten des Bayerischen Waldes am Ufer des Saußbaches, der später die Wolfsteiner Ohe bildet. Nördlich von Freyung befindet sich der Nationalpark Bayerischer Wald. Freyung liegt 33 km nördlich von Passau, 17 km von der Grenze zu Tschechien, 18 km von Grafenau und 27 km von der Grenze zu Österreich entfernt.

Blick vom Steinberg auf die Kreisstadt Freyung
Datei:Frg.jpg
Freyung vom Geyersberg aus gesehen

Stadtgliederung

Die politische Gemeinde Freyung hat 27 amtlich benannte Ortsteile[2]:

Geschichte

Erste Siedlungen aus dem 13. Jahrhundert auf dem Gebiet der heutigen Stadt Freyung sind bekannt; die Einwohner ließen sich in der Nähe der alten Burg Wolfstein, die der Bischof Wolfger von Erla um 1200 errichtet hatte, in einem Rodungsdorf nieder. Zuvor hatte Kaiser Heinrich VI. das Land 1193 an einige Passauer Bischöfe abgetreten. Die Freyung war damals noch kein Ortsname, sondern bezeichnete ein Gebiet, in dem den Siedlern eine Freiung, das heißt eine Befreiung von den Steuern, gewährt wurde. 1301 wurde dieser Ort als Purchstol zu Wolferstein und ein Wald dazu erstmals urkundlich erwähnt.

Bereits 1354 erhielt der Nachbarort Kreuzberg, der Anfang des 14. Jahrhunderts gegründet worden war, das Marktrecht, das 1523 auf Freyung übertragen wurde. Als im Jahre 1380 in Freyung eine Pfarrkirche errichtet wurde, war Kreuzberg schon länger ein bekannter Wallfahrtsort. Die heutige Kreuzberger Pfarrkirche und die erste Schule des Ortes wurden um 1500 erstmals erwähnt. Im Mittelalter wurden die beiden Ortschaften zweimal von der Pest heimgesucht, was jedoch der Popularität des Wallfahrtsortes nicht schadete.

Als 1803 das Fürstbistum Passau mit dem Reichsdeputationshauptschluss aufgelöst wurde, fiel Freyung zunächst dem österreichischen Herzogtum Salzburg zu und kam drei Jahre später mit dem Frieden von Pressburg an das Königreich Bayern. 1811 wurden 535 Einwohner gezählt. Bei einem verheerenden Stadtbrand 1872 wurden 39 der etwa 70 Häuser zerstört.

Am 3. Dezember 1953 wurde Freyung zur Stadt erhoben. Vom 1. April 1954 bis zum 30. Juni 1972 war Freyung Kreisstadt des Landkreises Wolfstein, heute ist es die Kreisstadt des Landkreises Freyung-Grafenau.

Religionen

Bei der Volkszählung am 25. Mai 1987 hatte Freyung 7124 Einwohner, von denen 6582 (92,4 %) römisch-katholisch, 93 (5,5 %) evangelisch und 149 Einwohner (2,1 %) andersgläubig waren.

Eingemeindungen

Am 1. April 1954 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Ahornöd und Ort eingegliedert. Da sich in Ort der Sitz des Landratsamtes des Landkreises Wolfstein befand, wurde Freyung zur neuen Kreisstadt dieses Landkreises. Kreuzberg kam am 1. April 1971 hinzu.[3] Am 1. Mai 1978 wurden Teile der Gemeinde Kumreut nach Freyung umgegliedert.[4]

Ausgliederungen

Am 1. März 1979 wurde ein Gebiet mit etwa 500 Einwohnern an den Markt Röhrnbach abgetreten.[4]

Politik

Stadtrat

Wahlergebnis 2008:

Sitzverteilung:

CSU SPD BGStuL ödp ÜWFK FDP JWU Gesamt
2008 10 1 4 2 1 1 1 20

Bürgermeister

Derzeit besteht die Stadtspitze aus

  • erstem Bürgermeister Olaf Heinrich, CSU (2008: 62,74 % der gültigen Stimmen im ersten Wahlgang)
  • zweitem Bürgermeister Sebastian Gruber, CSU
  • drittem Bürgermeister Herbert Schiller, CSU [5]

Städtepartnerschaften

Sehenswürdigkeiten

  • Schloss Wolfstein (mit Jagd- und Fischereimuseum sowie Landkreisgalerie)
  • Katholische Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt
  • Pfarrhof
  • Katholische Wallfahrtskirche St. Anna in Kreuzberg
  • Wiesbauerhaus
  • Schramlhaus, Heimatmuseum in einem Vierseithof des 17. Jahrhunderts, mit Sammlung von Glas- und Hinterglasmalerei
  • Heimatmuseum Winterberg im Böhmerwald
  • Buchberger Leite (Wildbachklamm)
  • Goldener Steig, Säumerpfad aus dem 14. Jahrhundert, von dem noch Reste am Geyersberg erhalten sind

Liste der Baudenkmäler in Freyung

Wirtschaft und Infrastruktur

Industrie

Verkehr

Die Stadt liegt an der Einmündung der B 533 in die B 12. Diese stellen den Anschluss an die Bundesautobahn 3 her; die B 12 führt bis zum Grenzübergang bei Philippsreut, wo sie in die tschechische Straße I/4 mündet, die über Strakonitz bis ins 180 km entfernte Prag führt.

Der öffentliche Nahverkehr konzentriert sich auf Busse der RBO. Im Ortsverkehr wird ein Stadtbus, der von einem lokalen Busunternehmer betrieben wird, angeboten.

Nach Freyung führt die von Passau kommende Ilztalbahn. Diese wird seit 1982 nicht mehr im regulären Personenbetrieb bedient. Nach Flutschäden lag sie von August 2002 bis August 2009 brach. Anschließend wurde sie durch die Ilztalbahn GmbH und den Förderverein Ilztalbahn e.V. reaktiviert und wird seit 12. September 2010 zwischen Freyung und Waldkirchen und seit dem 15. Juli 2011 auf ganzer Länge wieder befahren. Im Rahmen des Freizeitverkehrsprojektes Donau-Ilz-Moldau wird nun an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen im Sommerhalbjahr und zu Sonderfahrten ganzjährig Zugverkehr durchgeführt.

Öffentliche Einrichtungen

Freizeiteinrichtungen

Bildung

Bundeswehr

Freyung wirbt mit der Bezeichnung Garnisonsstadt und ist mit der Kaserne am Goldenen Steig Standort des Aufklärungsbataillons 8.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Freyung

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111212/004253&attr=OBJ&val=648
  3. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 595.
  4. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 628.
  5. Passauer Neue Presse – Freyung – 13. Dezember 2011: „3. Bürgermeister wird Mitglied der CSU“
Commons: Freyung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien