Freyung
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 48′ N, 13° 33′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Freyung-Grafenau | |
Höhe: | 655 m ü. NHN | |
Fläche: | 48,63 km2 | |
Einwohner: | 7078 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 146 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 94078 | |
Vorwahlen: | 08551, 08558 | |
Kfz-Kennzeichen: | FRG, GRA, WOS | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 72 118 | |
Stadtgliederung: | 27 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 1 94078 Freyung | |
Website: | www.freyung.de | |
Bürgermeister: | Olaf Heinrich (CSU) | |
Lage der Stadt Freyung im Landkreis Freyung-Grafenau | ||
![]() |
Freyung ist die Kreisstadt des Landkreises Freyung-Grafenau im Regierungsbezirk Niederbayern. Die Stadt liegt im Bayerischen Wald, nahe der deutsch-tschechischen Grenze.
Geografie
Geografische Lage
Die Kreisstadt Freyung liegt im Südosten des Bayerischen Waldes am Ufer des Saußbaches, der später die Wolfsteiner Ohe bildet. Nördlich von Freyung befindet sich der Nationalpark Bayerischer Wald. Freyung liegt 33 km nördlich von Passau, 17 km von der Grenze zu Tschechien, 18 km von Grafenau und 27 km von der Grenze zu Österreich entfernt.

Stadtgliederung
Die politische Gemeinde Freyung hat 27 amtlich benannte Ortsteile[2]:
Geschichte
Erste Siedlungen aus dem 13. Jahrhundert auf dem Gebiet der heutigen Stadt Freyung sind bekannt; die Einwohner ließen sich in der Nähe der alten Burg Wolfstein, die der Bischof Wolfger von Erla um 1200 errichtet hatte, in einem Rodungsdorf nieder. Zuvor hatte Kaiser Heinrich VI. das Land 1193 an einige Passauer Bischöfe abgetreten. Die Freyung war damals noch kein Ortsname, sondern bezeichnete ein Gebiet, in dem den Siedlern eine Freiung, das heißt eine Befreiung von den Steuern, gewährt wurde. 1301 wurde dieser Ort als Purchstol zu Wolferstein und ein Wald dazu erstmals urkundlich erwähnt.
Bereits 1354 erhielt der Nachbarort Kreuzberg, der Anfang des 14. Jahrhunderts gegründet worden war, das Marktrecht, das 1523 auf Freyung übertragen wurde. Als im Jahre 1380 in Freyung eine Pfarrkirche errichtet wurde, war Kreuzberg schon länger ein bekannter Wallfahrtsort. Die heutige Kreuzberger Pfarrkirche und die erste Schule des Ortes wurden um 1500 erstmals erwähnt. Im Mittelalter wurden die beiden Ortschaften zweimal von der Pest heimgesucht, was jedoch der Popularität des Wallfahrtsortes nicht schadete.
Als 1803 das Fürstbistum Passau mit dem Reichsdeputationshauptschluss aufgelöst wurde, fiel Freyung zunächst dem österreichischen Herzogtum Salzburg zu und kam drei Jahre später mit dem Frieden von Pressburg an das Königreich Bayern. 1811 wurden 535 Einwohner gezählt. Bei einem verheerenden Stadtbrand 1872 wurden 39 der etwa 70 Häuser zerstört.
Am 3. Dezember 1953 wurde Freyung zur Stadt erhoben. Vom 1. April 1954 bis zum 30. Juni 1972 war Freyung Kreisstadt des Landkreises Wolfstein, heute ist es die Kreisstadt des Landkreises Freyung-Grafenau.
Religionen
Bei der Volkszählung am 25. Mai 1987 hatte Freyung 7124 Einwohner, von denen 6582 (92,4 %) römisch-katholisch, 93 (5,5 %) evangelisch und 149 Einwohner (2,1 %) andersgläubig waren.
Eingemeindungen
Am 1. April 1954 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Ahornöd und Ort eingegliedert. Da sich in Ort der Sitz des Landratsamtes des Landkreises Wolfstein befand, wurde Freyung zur neuen Kreisstadt dieses Landkreises. Kreuzberg kam am 1. April 1971 hinzu.[3] Am 1. Mai 1978 wurden Teile der Gemeinde Kumreut nach Freyung umgegliedert.[4]
Ausgliederungen
Am 1. März 1979 wurde ein Gebiet mit etwa 500 Einwohnern an den Markt Röhrnbach abgetreten.[4]
Politik
Stadtrat
- Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU): 43,04 %
- Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD): 8,27 %
- Bürgergemeinschaft Stadt und Land Freyung e.V. (BGStuL): 21,36 %
- Ökologisch-Demokratische Partei (ödp): 7,82 %
- Überparteiliche Wähler Freyung-Kreuzberg (ÜWFK): 7,82 %
- Freie Demokratische Partei (FDP): 6,56 %
- Junge Wähler Union Freyung e.V. (JWU): 5,13 %
Sitzverteilung:
CSU | SPD | BGStuL | ödp | ÜWFK | FDP | JWU | Gesamt | |
2008 | 10 | 1 | 4 | 2 | 1 | 1 | 1 | 20 |
Bürgermeister
- 1946–1952: Josef Haas
- 1952–1956: Ludwig Heydn
- 1956–1972: Josef Lang
- 1972–1978: Otto Fink (SPD)
- 1978–2002: Fritz Wimmer (CSU)
- 2002–2008: Peter Kaspar (Bürgergemeinschaft Stadt und Land (BGStuL))
- seit 2008: Olaf Heinrich (CSU)
Derzeit besteht die Stadtspitze aus
- erstem Bürgermeister Olaf Heinrich, CSU (2008: 62,74 % der gültigen Stimmen im ersten Wahlgang)
- zweitem Bürgermeister Sebastian Gruber, CSU
- drittem Bürgermeister Herbert Schiller, CSU [5]
Städtepartnerschaften
- Vimperk/Winterberg (Tschechien)
- Seewalchen am Attersee (Österreich)
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Wolfstein (mit Jagd- und Fischereimuseum sowie Landkreisgalerie)
- Katholische Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt
- Pfarrhof
- Katholische Wallfahrtskirche St. Anna in Kreuzberg
- Wiesbauerhaus
- Schramlhaus, Heimatmuseum in einem Vierseithof des 17. Jahrhunderts, mit Sammlung von Glas- und Hinterglasmalerei
- Heimatmuseum Winterberg im Böhmerwald
- Buchberger Leite (Wildbachklamm)
- Goldener Steig, Säumerpfad aus dem 14. Jahrhundert, von dem noch Reste am Geyersberg erhalten sind
→ Liste der Baudenkmäler in Freyung
Wirtschaft und Infrastruktur
Industrie
- In dem Carbidwerk Freyung werden künstliche Edelsteine hergestellt.
- Kunststoffverarbeitung Freyung (Werk der Karl Bachl GmbH & Co KG)
- Kunststoffverarbeitung Freyung (Aptar Freyung GmbH)
- Traditionsbraukunst in der Brauerei Lang
Verkehr
Die Stadt liegt an der Einmündung der B 533 in die B 12. Diese stellen den Anschluss an die Bundesautobahn 3 her; die B 12 führt bis zum Grenzübergang bei Philippsreut, wo sie in die tschechische Straße I/4 mündet, die über Strakonitz bis ins 180 km entfernte Prag führt.
Der öffentliche Nahverkehr konzentriert sich auf Busse der RBO. Im Ortsverkehr wird ein Stadtbus, der von einem lokalen Busunternehmer betrieben wird, angeboten.
Nach Freyung führt die von Passau kommende Ilztalbahn. Diese wird seit 1982 nicht mehr im regulären Personenbetrieb bedient. Nach Flutschäden lag sie von August 2002 bis August 2009 brach. Anschließend wurde sie durch die Ilztalbahn GmbH und den Förderverein Ilztalbahn e.V. reaktiviert und wird seit 12. September 2010 zwischen Freyung und Waldkirchen und seit dem 15. Juli 2011 auf ganzer Länge wieder befahren. Im Rahmen des Freizeitverkehrsprojektes Donau-Ilz-Moldau wird nun an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen im Sommerhalbjahr und zu Sonderfahrten ganzjährig Zugverkehr durchgeführt.
Öffentliche Einrichtungen
- Kreiskrankenhaus Freyung
- 2 Altenheime
- Vermessungsamt Freyung
- Amtsgericht Freyung
Freizeiteinrichtungen
- Royal Filmtheater Freyung, Partnerkino des NaturVision-Filmfestivals
- Freibad
- Hallenbad
Bildung
- 4 Kindergärten mit 190 Plätzen
- 2 Volksschulen (Grund- und Hauptschulen) mit 579 Schülern
- Realschule mit 838 Schülern
- Gymnasium mit 607 Schülern
- Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung (vormals zur individuellen Lebensbewältigung) mit 53 Schülern
- Katholisches Bildungswerk
- Musikschule Freyung-Grafenau
- Technologietransferzentrum, Außenstelle der Hochschule Deggendorf mit drei Lehrstühlen für Geoinformatik, Embedded Systems und Bionik. Aufnahme des Lehrbetriebs zum Wintersemester 2009/10.
Bundeswehr
Freyung wirbt mit der Bezeichnung Garnisonsstadt und ist mit der Kaserne am Goldenen Steig Standort des Aufklärungsbataillons 8.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
→ Hauptartikel: Liste der Ehrenbürger von Freyung
Söhne und Töchter der Stadt
- Georg Mayerhofer (* 4. März 1894; † 17. Dezember 1966), Politiker (Bayernpartei), MdB.
- Georg Poxleitner (* 31. Juli 1898), Politiker (NSDAP), MdR
- Heinrich Schmidhuber (* 21. Februar 1936), ehemaliger Landtagsabgeordneter und DFB-Schatzmeister
- Christian Böhm (Dezember 1976), Schriftsteller
- Severin Freund (* 11. Mai 1988), Skispringer
- Florian Fesl (* 1. August 1988), volkstümlicher Sänger und Harmonikaspieler
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ http://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/orte/ortssuche_action.html?anzeige=voll&modus=automat&tempus=+20111212/004253&attr=OBJ&val=648
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 595.
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 628.
- ↑ Passauer Neue Presse – Freyung – 13. Dezember 2011: „3. Bürgermeister wird Mitglied der CSU“
Weblinks
- Internetpräsenz der Stadt
- Wappen von Freyung in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte