Zum Inhalt springen

Panzerjäger

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Dezember 2005 um 12:17 Uhr durch Lukas Mall (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Panzerjägertruppe

Barettabzeichen der Panzerjäger bei der Bundeswehr

Die Panzerjägertruppe ist ein Truppenteil von Armeen, der speziell der Panzerabwehr dient. Nach den Erfahrungen des Ersten Weltkrieges wurden bei der deutschen Reichswehr und später der Wehrmacht erstmals Panzerabwehrtruppen ausgebildet, auch wenn dies durch den Versailler Vertrag verboten war. Anfangs behalf man sich mit Holzattrappen, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten arbeitete man jedoch mit Panzerabwehrkanonen (Pak36, Pak38, Pak40, Pak43). Während des Zweiten Weltkrieges setzte man spezielle Jagdpanzer (zum Beispiel Jagdpanzer IV, Jagdpanzer Hetzer, Elefant und Jagdtiger) ein. Jagdpanzer waren günstiger herzustellen als Kampfpanzer, da auf einen drehbaren Turm und stärkere Panzerung verzichtet wurde, was in den Zeiten allgemeiner Ressourcenknappheit im späteren Kriegsverlauf sehr wichtig war. Als der beste Jagdpanzer des Zweiten Weltkrieges wird gemeinhin der Jagdpanther gesehen.

Die Panzerjägertruppe der Bundeswehr wurde im Jahre 1955 aufgestellt. Sie setzte anfangs amerikanische Panzer des Modells M47 Patton ein. Aber bereits nach kurzer Zeit wurde ein eigenes Modell, der Raketenjagdpanzer 1 entwickelt. Später wurde dieser durch den Raketenjagdpanzer 2 und den Kanonenjagdpanzer 2, sowie in den 1970er und 1980er Jahren durch den Jagdpanzer Jaguar und den Wiesel abgelöst. 1992 erhielt die Panzerjägertruppe ein eigenes Barettabzeichen.

Auch die Nationale Volksarmee (NVA) der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) unterhielt eine Panzerjägertruppe.

Mit der Abschaffung des Waffensystems Jaguar 2 Mitte der Neunziger wurde die Panzerjägertruppe als Truppengattung aufgelöst und das bestehende Personal in die Panzertruppe, zu Teilen aber auch in die Panzeraufklärungstruppe sowie die Panzergrenadiertruppe eingegliedert.

Dienstgrad

Der Panzerjäger bezeichnete bei der Panzerjägertruppe der Bundeswehr einen Soldaten im niedrigsten Mannschaftsdienstgrad.

Andere Waffengattungen verwenden oft eigene Bezeichnungen, wie Pionier, Kanonier oder Flieger.

 Mannschaftsdienstgrad
Niedrigerer Dienstgrad[1]   Höherer Dienstgrad[1]
- Panzerjäger Gefreiter

Dienstgradgruppe: MannschaftenUnteroffiziere o.P.Unteroffiziere m.P.LeutnanteHauptleuteStabsoffiziereGenerale

Flugzeuge

Als Panzerjäger werden auch Flugzeuge bezeichnet, die speziell zur Bekämpfung von Panzern eingesetzt wurden. Als Beispiel wären hier der Kanonenvogel Junkers Ju-87 G2 (deutsch), die Hawker Typhoon (britisch) oder die IL-2 Sturmovik (sowjetisch) für den Bereich Zweiten Weltkrieg zu nennen. Auch die A-10 Thunderbolt II wird als modernes Panzerjäger-Flugzeug eingesetzt.

In der modernen Kriegsführung werden meist Kampfhubschrauber mit Panzerabwehrraketen gegen Bodentruppen eingesetzt.

  1. a b Die äquivalenten, ranghöheren und rangniedrigeren Dienstgrade sind im Sinne der ZDv 14/5 B 185 angegeben, vgl. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz). Die in der Infobox dargestellte Reihenfolge der Dienstgrade entspricht nicht notwendigerweise einer der in der Soldatenlaufbahnverordnung vorgesehenen regelmäßig durchlaufenen Dienstgradabfolgen und auch nicht notwendigerweise der in der Vorgesetztenverordnung beschriebenen Dienstgradhierarchie im Sinne eines Vorgesetztenverhältnisses).