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Badische Revolution

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Die Badische Revolution von 1848/1849 war regionaler Bestandteil der Märzrevolution 1848/49 im Großherzotum Baden. (Siehe ausführlicher Artikel Märzrevolution, Unterartikel 2.1.1.: Baden)

Nach der französischen Februarrevolution 1848 sprang der revolutionäre Funke der demokratischen Aufstände zuerst auf Baden über, bevor es in weiteren Staaten des Deutschen Bundes zu revolutionären Aufständen und Umbrüchen kam.

Damit begann die deutsche Märzrevolution in Baden, wo sie schließlich auch am 23. Juli 1849 nach der Einnahme Rastatts, der letzten Bastion der Revolutionäre, durch preussische Truppen gewaltsam beendet wurde.

Kennzeichnend für die badische Revolution im Unterschied zu den anderen Aufständen im deutschen Bund war, dass in ihr die Forderung nach einer demokratischen Republik von den in den badischen Volksvereinen organisierten radikalen Trägern der Revolution am konsequentesten vertreten wurde, während in den anderen Fürstentümern mehrheitlich eine konstitutionelle Monarchie mit Erbkaisertum favorisiert wurde.

Radikaldemokratische Revolutionäre waren in Baden stark vertreten. Einige ihrer profiliertesten Vertreter waren beispielsweise Friedrich Hecker, Gustav von Struve, Georg Herwegh.

Chronologische Zusammenfassung der wichtigsten Daten der badischen Revolution:

  • 27. Februar 1848: In Mannheim werden bei einer Volksversammlung die sogenannten Märzforderungen artikuliert
  • 1. März 1848: Demonstranten dringen in das Ständehaus des Landtags ein. Hecker verlangt die Beseitigung der Adelsprivilegien.
  • 4. März 1848: Bauernerhebung in Nordbaden.
  • 12. April 1848: In Konstanz rufen Hecker und Struve die Republik aus. Der "Heckerzug" macht sich auf den Weg Richtung Rheinebene, wo er sich mit einem Zug Georg Herweghs, der "Deutschen Legion" aus Frankreich vereinigen will, um die Landeshauptstadt Karlsruhe einzunehmen.
  • 20. April 1848: Bei Kandern im Schwarzwald werden die Aufständischen des Heckerzuges von regulären Truppen besiegt und zerrieben. Friedrich Hecker flieht ins Exil.
  • 27. April 1848: Herweghs 900 Mann starke "Deutsche Legion" wird bei Dossenbach von württembergischen Militär besiegt.
  • 21. September 1848: Bei einem Aufstand in Lörrach ruft Struve erneut die Republik aus. Der Aufstand wird niedergeschlagen.
  • 11. Mai 1849: In der Bundesfestung Rastatt meutert die badische Garnison.
  • 14. Mai 1849: Großherzog Leopold (Baden) flieht vor den Unruhen ins Exil nach Koblenz.
  • Ende Mai 1849: Ein revolutionärer Landesausschuss der Volksvereine verbündet sich mit den Soldaten und übernimmt faktisch die Regierungsgewalt.
  • 1. Juni 1849: Unter dem liberalen Politiker Lorenz Brentano wird eine provisorische republikanische Regierung gebildet.
  • Juni 1849: Der ponische Revolutionär Ludwik Mieroslawski wird zum General der Revolutionsarmee ernannt. Bundestruppen unter dem Kommando des preußischen Prinzen Wilhelm von Preußen dringen in Baden ein, um die Revolution niederzuschlagen.
  • 23. Juli 1849: Nach 3-wöchiger Belagerung wird die Festung Rastatt von preußischen Truppen eingenommen. Die Revolution ist gescheitert. Viele ihrer Anhänger fliehen ins Exil.

Siehe auch: Märzrevolution, Friedrich Hecker, Gustav von Struve, Georg Herwegh, Ludwik Mieroslawski, Lorenz Brentano, Friedrich Engels, Carl Schurz