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Dominikaner

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Der Orden der Dominikaner (Ordo Praedicatorum, abgekürzt OP), auch Predigerorden, wurde im frühen 13. Jahrhundert vom heiligen Dominikus gegründet.

Geschichte

Zu dieser Zeit zog er durch das südliche Frankreich, um gegen die Sekte der Albigenser zu predigen. Die Dominikaner waren (sind) Bettelmönche, die einer strengen theologischen Schulung unterzogen wurden, um Predigten zu halten und Vorbehalten gegen den christlichen Glauben zu entgegnen. Sie verpflichteten sich zu absoluter Armut und verzichteten auf jede Form von Gemeinschaftsbesitz. Sie waren (sind) vergleichbar mit den Idealen der Franziskaner, ein Bettelorden. Das erste Haus wurde in Toulouse gegründet. Papst Honorius III. bestätigte den Orden. Im Zentrum ihrer missionarischen Aktivitäten standen die Predigt und die Bekämpfung der "Ketzer".

Lehrtätigkeit

Die Dominikaner waren an den großen Universitäten Europas bekannt. Sie waren mit der Entstehung und Entwicklung der Scholastik verbunden. Der heilige Thomas von Aquin war einer ihrer berühmtesten Vertreter. Weitere bekannte Dominikaner sind der Theologe Albertus Magnus, der deutsche Mystiker Meister Eckhart und Johann Tetzel, der durch Ablasshandel berühmt wurde.

Inquisition

Während des Mittelalters wurden sie oft als Vorsitz der Inquisition erwählt, die Ketzer jagte und vor Gericht brachte. Zu dieser Zeit wurden die Dominikaner auch "domini canes" genannt ("Spürhunde des Herren"). Bemerkenswert ist, dass auch herausragende Dominikaner wie Giordano Bruno und Girolamo Savonarola als "Ketzer" der Inquisition zum Opfer fielen.

Der Orden in der Gegenwart

In der heutigen Zeit sind die Dominikaner vor allem in der Pastoral sowie im wissenschaftlichen Bereich, vor allem Theologie und Sozialethik, tätig.

Bedeutende Dominikanerkirchen, auch Predigerkirchen genannt, sind die Französische Kirche in Bern sowie weitere Beispiele in Basel, Eisenach, Erfurt, Rottweil oder Zürich. Viele davon befinden sich heute nicht mehr im Besitz des Dominikanerordens.

Bekannte Dominikaner

A Albertus Magnus, Fra Angelico, B Benedikt XI., Benedikt XIII., Giordano Bruno C Jacobus de Cessolis, Georges Marie Martin Kardinal Cottier D Dominikus (Ordensgründer) E Meister Eckhart I Innozenz V., Heinrich Institoris L Jean Baptiste Labat, Bartolomé de Las Casas N Johannes Nider O Wolfgang Ockenfels P Pius V. R Rosa von Lima (3. Orden) S Girolamo Savonarola, Jordanus Saxo, Christoph Kardinal Schönborn, Heinrich Seuse, Jakob Sprenger (Inquisitor), Basilius Streithofen, Johann Strote T Johannes Tauler, Johann Tetzel (Ablassprediger), Thomas von Aquin, Tomás de Torquemada (Inquisitor) U Ulrich von Straßburg V Jacobus a Voragine, Petrus von Verona W Everhard von Westerheim

Siehe auch

Literatur

  • Wolfram Hoyer (Hg.), Jordan von Sachsen, Von den Anfängen des Predigerordens, Dominikanische Quellen und Zeugnisse Bd. 3, Benno Leipzig 2002, ISBN 3-7462-1574-9
  • Timothy Radcliffe, Gemeinschaft im Dialog, Ermutigung zum Ordensleben, Dominikanische Quellen und Zeugnisse Bd. 2, Benno Leipzig 2001, ISBN 3-7462-14505
  • Thomas Eggensperger/Ulrich Engel, Frauen und Männer im Dominikanerorden, Geschichte- Spiritualität-aktuelle Projekte, Topos-Tb Mainz 1992, ISBN 3-7867-1660-9