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PowerUP

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Die erste Generation von PowerPC-Amiga-Systemen wurde 1995/96 von phase5 indirekt durch Steckkarten für den CPU-Steckplatz des Amiga 3000 bzw. Amiga 4000 realisiert. Als Name wurde, aufgrund der damaligen Situation rund um die Mutterfirma Commodore, sinnbildlich "powerUP" gewählt.

Hardware

Diese PowerPC-basierten CPU-Karten ermöglichten es, die Modelle der Amiga-Reihe über die mit den verfügbaren 68k-CPUs maximal mögliche Leistung (68060: 50/66 MHz) hinaus zu beschleunigen. Hauptmerkmal der Karten war die duale CPU-Architektur: neben einem 68040/68060-Prozessor war eine PowerPC-CPU auf derselben Steckkarte vorhanden. Sie boten außerdem nützliche Features wie zusätzliche RAM-Steckplätze, SCSI-Controller für zusätzliche Laufwerke sowie einen Steckplatz für eine Grafikkarte (proprietärer Local Bus, im Fall der B-Vision mit MiniPCI-ähnlichem Connector):

  • CV PPC (Grafikkarte für Cyberstorm PPC)
  • B-Vision PPC (Grafikkarte für Blizzard PPC)
  • Cyberstorm PPC (68040/060 und PPC604-Turbokarte für A3000/4000)
  • Blizzard PPC (68040/060 und PPC603-Turbokarte für A1200)

Software

Auch software-seitig wurde unter PowerUP zunächst ein dualer Ansatz verfolgt, bei dem die PowerPC-Seite durch eine spezielle Runtime-Library (ppc.library) von der 68k-Seite aus angesteuert werden musste. Aufgrund der Notwendigkeit von Cache-Synchronisationen beim Datenaustausch zwischen den CPUs war die Programmierung einerseits aufwendig und der erzielte Performance-Gewinn bei Standard-Applikationen häufig gering. Spezielle Anwendungen, wie z.B. JPEG- oder MPEG-Codecs, konnten bei geschickter Programmierung jedoch stark beschleunigt werden.

Nachfolger

Software-seitig ist das MorphOS-Betriebssystem des Pegasos-Rechners als Nachfolger von PowerUP zu verstehen. Inzwischen ist MorphOS auch für PowerUP-Karten verfügbar und die anfänglichen Nachteile der dualen Architektur werden mittels der dort integrierten ppc-seitigen 68k-Emulation - ähnlich wie beim Powermac - vermieden. Die vorhandene 68040/68060-CPU wird nach dem Start von MorphOS schlicht deaktiviert.

Als ein weiterer Nachfolger des PowerUP-Ansatzes sind die AmigaOne-Rechner von Amiga, Inc. - diese sind als Nachfolger des zu PowerUP konkurrierenden WarpUP-Systems zu verstehen, das seinerzeit von der Firma Haage & Partner gegen den Willen von phase5 als Konkurrenzsystem zu PowerUP etabliert wurde.

Alternative Betriebssysteme

Für alle genannten Systeme ist auch eine Linux-Portierung verfügbar.