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Sehenswürdigkeiten der Stadt Esslingen am Neckar

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Esslingen am Neckar ist eine der wenigen Städte in Deutschland, an denen der Zweite Weltkrieg ohne große Zerstörungen zu hinterlassen vorüberging. Somit findet man in der Architektur der Stadt viele Zeugen aus 1200 Jahren Geschichte.

Sehenswürdigkeiten der Stadt Esslingen am Neckar

Amts-, Bürger- und Rathäuser

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Das Alte Rathaus

Altes Rathaus mit Glockenspiel

Das Alte Rathaus wurde etwa um 1420 als städtisches Kauf- und Steuerhaus errichtet. 1586 bis 1589 wurde die Nordseite im Renaissancestil umgestaltet und bekam ein Glockentürmchen. 1592 kam eine astronomische Uhr mit den Götterfiguren von Justitia und Temperantia dazu die sich bei jedem Stundenschlag bewegen. Ein Adler schlägt dazu mit den Flügeln. Bei einer Renovierung 1926 wurde von den Esslinger Bürgern ein Glockenspiel mit 24 Glocken gespendet. Durch eine weitere Bürgerinitiative 1976 wurde das Glockenspiel noch einmal erneuert und um 5 Glocken erweitert. Damit verfügt es über einen Tonumfang von mehr als 2 Oktaven. Zur Verfügung stehen mehr als 200 Lieder die mit Lochbändern gesteuert werden. Es gibt heute noch jeden Tag um 8, 12, 15, 18 und 19.30 Uhr ein Glockenspiel.

Amtsgericht

Das Amtsgericht wurde 1705 bis 1715 gebaut. Es ersetzte das Rathaus das 1701 abgebrannt war. Von Württemberg wurde es 1803 mit dem Kaisersaal beschlagnahmt und damit Sitz der Gerichtsbehörden und bis 1806 des Oberamts. Seine Bestimmung als Amtsgericht bekam es 1879.

Des Sachsen Haus

Des Sachsen Haus steht in der Sachsengasse 1 und wurde im 15. Jahrhundert gebaut. Im Haus gibt es aus der Renaissance stammende Deckenmalereien.

Gelbes Haus

Das Gelbe Haus stammt aus dem 13. Jahrhundert und beherbergt heute das Stadtmuseum.

Hafenmarkt

Am Hafenmarkt steht aus den Jahren 1328 bis 1331 mit den Hausnummern 4 bis 10 die älteste bekannte Häuserzeile in Deutschland.

Haus zum Einhorn

Das Haus zum Einhorn wurde 1598 erbaut und steht in der Heugasse 17. Das Rundbogentor mit der geschnitzten Tür hat man 1797 bei einer grundlegenden Renovierung angebracht. Es war in der Zeit nach 1805 Sitz der Stadtschreiberei.

Lateinschule

Die Umfassungsmauern vom Erdgeschoss der Lateinschule stammen aus dem 13. Jahrhundert. Von 1326 bis 1910 war in dem Haus zunächst eine Lateinschule, später ein Gymnasium untergebracht.

Neues Rathaus

Das Neue Rathaus in Esslingen ist auch nicht mehr ganz neu, es wurde in den Jahren 1748 bis 1751 als Stadtpalast des Freiherrn Gottlieb von Palm erbaut. Von 1831 bis 1840 war es im Besitz des Grafen Alexander von Württemberg. Rathaus von Esslingen ist es seit 1841.

Palm'scher Bau

Der Palm'sche Bau wurde in den Jahren von 1708 bis 1710 vom Freiherrn Jonathan von Palm aus Wien als Stadtpalast erbaut.

Ratskeller

Der Ratskeller stammt usprünglich aus dem 14. Jahrhundert. Im 16. Jahrhundert wurde an der Südseite des Hauses angebaut und am Giebel Malereien angebracht. Er steht am Hafenmarkt 1.

Ritterbau

Der Ritterbau wurde in den Jahren von 1722 bis 1725 als Kanzleigebäude des Ritterkantons Kocher erbaut. Von 1806 bis 1978 beherbergte es das Oberamt (später Landratsamt). Aktuell residiert dort das Amtsgericht.

Schwörhaus

Das Schwörhaus wurde gegen Ende des 13. Jahrhunderts erbaut. Vom Balkon aus leiteteten der Bürgermeister und Bürger der Reichsstadt von 1376 bis 1802 am Sonntag nach Jacobi, dem so genannten Schwörtag den Eid auf die Verfassung der Stadt. 1807 brach der Balkon ab.

Spitalkelter (Kielmeyerhaus)

Der Spitalkelter wurde 1582 als Kelter des St. Katharinen-Hospitals das etwa um 1811 abgebrochen wurde erbaut.

Stadtarchiv

Das Stadtarchiv wurde etwa um 1240 als Friedhofskapelle erbaut. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie 1324 als Allerheiligenkapelle. 1444 wurde das Gebäude umgebaut. Im Obergeschoss war der Kapellenraum unten ein dreischiffiges Beinhaus. 1610 wurde es zum Stadtarchiv ausgebaut.

Zum Roten Löwen

Die ehemalige Gastherberge Zum Roten Löwen wurde zum ersten Mal 1456 urkundlich erwähnt. Nach dem Stadtbrand von 1701 wurde es mit barockem Zierfachwerk wieder aufgebaut. Ab 1728 war es das erste Esslinger Postamt. Von 1908 bis 1983 war in dem Gebäude mit dem Kinematograph National das erste Esslinger Kino untergebracht.

Befestigungsanlage

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Strohstraße - Blick auf den Dicken Turm

Esslingen bekam um 1220 eine Befestigungsanlage die zunächst das Stadtgebiet mit dem Markt umschloß. Die erste urkundliche Erwähnung der Stadtmauer stammt aus dem Jahr 1241.

Als die Gegensätze zu Württemberg immer größer wurden hat man das Tal durch neuere Mauern ab 1281 um die Pliensauvorstadt komplett abgeriegelt. Um 1330 wurde die Obertorvorstadt in die Befestigung mit einbezogen und galt mit 28 Toren und etwa 50 Türmen als uneinnehmbar.

Um 1460 wurden vor der inneren Befestigung Vorwerke und Zwinger errichtet um gegen die immer besseren Waffen geschützt zu sein. Für den Einsatz von Geschützen wurden Türme gebaut.

In den Jahren von 1519 bis 1531 wurde sie zum letzten Mal ausgebaut.

Als die Wehranlagen nach kurzer Zeit veraltet waren ließ man sie stehen, da sie dennoch einen gewissen Schutz vor Überfällen boten und ein Symbol für die Unabhängigkeit der Reichsstadt waren.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde die innere Stadtmauer abgetragen. Nach 1850 wurde auch bis auf wenige Reste die äußere Mauer und die Türme abgerissen.

Esslinger Burg mit dem so genannten "Dicken Turm"

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Pliensauturm

Der Dicke Turm ist das Wahrzeichen der Stadt Esslingen. Er wurde 1527 als Teil der Stadtbefestigung erbaut. Der Turmhelm wurde 1887 aufgesetzt. 1976/77 wurde der Turm und die Außenanlagen renoviert.

Pliensaubrücke und Pliensauturm

Die Pliensaubrücke die heute noch teilweise erhalten ist wurde 1286 erbaut und mit drei Türmen in die Befestigung der Pliensauvorstadt integriert. Der Mittlere Turm wurde 1819, der äußere 1837 abgebrochen.

Schelztor

Datei:Es schelztor100.jpg
Schelztor

Das Schelztor markierte die nordwestliche Ecke der ummauerten Pliensauvorstadt. Der Turm wurde 1893 restauriert.

Wolfstor

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Wolfstor

Das Wolfstor wurde um 1220 gebaut und ist der älteste Turm von Esslingen. Durch den Torturm führte die Fernhandelsstraße von Speyer nach Ulm. Ein Löwenpaar an der Außenseite erinnert an die frühren Stadtherren der Stauferstadt.

Brunnen

Stadtbrunnen
  • Adlerbrunnen in der Küferstrasse
  • Beutaubrunnen am kleinen Markt
  • Herrenbrunnen in der Augustiner Straße
  • Krautmarktbrunnen am Hafenmarkt
  • Löwenbrunnen beim St. Paul Münster
  • Marktbrunnen am Alten Rathaus
  • Otilienbrunnen am Otilienplatz
  • Paracelsusbrunnen am Athleteneck
  • Postmichelbrunnen an der Inneren Brücke
  • Zwiebelbrunnen am Heppächer

Kirchen

Frauenkirche

Der Rat der Bürgerschaft forderte am 26. Mai und am 1. Juni 1321 die Bürger zum Bau einer Kirche zu unserer lieben Frauen auf. Das dreischiffige Bauwerk gilt als die Bürgerkirche der Stadt. Der eigentliche Grund für den Bau der Kirche war nämlich der, dass die älteste Kirche von Esslingen, die Stadtkirche dem Domkapitel zu Speyer gehörte und diese somit dort auch das Sagen hatten. Die Frauenkirche soll die erste gotische Hallenkirche im Südwesten von Deutschland sein.

Evangelische Franziskanerkirche St. Georg

1237 liesen sich die ersten Franziskaner in Esslingen nieder. Mit dem Bau der Framnziskanerkirche (früher auch: Hintere Kirche) wurde um 1270 begonnen. Der steile Chor wurde um 1300 gebaut. ursprünglich wurde die Kirche St. Mariae Krönung geweiht.

Die prächtigen bunten Glasmalereien des Chors entstanden in den Jahren um 1320. Sie zeigen einen typologischen Bibelzyklus und wurden wohl entgegen den damaligen Bauvorschriften nur geduldet weil häufig Generalkapitel stattfanden. Sie wurden unter anderem auch mit Silbergelb bemalt. Diese Farbe kam erst um 1300 in Paris auf und zeigt damit den Rang Esslingens als Kunstzentrum in Schwaben. Im 14. Jahrhundert bot das Kloster auch Quartier für den Kaiser und sein Gefolge.

1390 entstand an der Südwand das Gemälde Aufnahme Marias in den Himmel und den Chor der Seligen. Es zeigt zu Marias Füßen kniend einen greisen Franziskaner. Laut lateinischer Inschrift handelt es sich dabei um Hoesso von Lampertkein, einen franziskanischen Magister der 1386 in Esslingen starb.

Aus dem 15. Jahrhundert gibt es über der Sakramentsnische an der Nordwand gibt es eine Darstellung des Schmerzensmannes mit Engeln.

Nach der Reformation fielen die Gebäude an die Stadt. Diese ließ 1668 einen Teil abreißen. 1840 wurde das Langhaus der dreischiffigen Basilika abgerissen. Davon übrig blieben nur alte Gemälde. Heute steht nur noch der im 19. Jahrhundert stark veränderte Westflügel der einst sehr imposanten Kirche.

Bei einer Renovierung um 1908 bis 1912 verwendete man Beton was in den späteren Jahren zu starken Schäden durch Verwitterung an den Natursteinen geführt hat. Die Renovierung fand unter der Leitung von Albert Benz statt. Dabei wurde eine Orgelempore eingebaut, die Sakristei errichtet. In der Westfasade setzte man ein Rundfenster von Aloys Staudinger mit der Darstellung von Sankt Georg ein. Bei dieser Renovierung wurden mehrere qualitativ hochwertige Wandgemälde gefunden.

Die Franziskanerkirche wurde von 1999 bis Anfang 2004 renoviert. Die Gesamtkosten dafür betrugen etwa 1,8 Millionen Euro an denen sich die Kirche, das Landesdenkmalamt und die Stadt beteiligten. Ein Förderverein brachte 100.000 Euro zusammen. Das Dach und der Turm wurde erneuert, der Boden geschliffen und neue Fenster eingesetzt. In der Sakristei wurden Boden, Wände und Elektrik saniert. Bei der Renovierung fanden sich auch acht unterschiedlich gestaltete Wasserspeier aus dem 14. Jahrhundert.

Münster St. Paul

Das Münster St. Paul war die Kirche des ehemaligen Dominikanerklosters. 1233 wurde mit dem Bau des Klosters begonnen und auch der Grundstein für die Kirche gelegt. Der Bau der Kirche erfolgte jedoch erst 22 Jahre später im Jahr 1255. Geweiht wurde die Kirche am 29. April 1268 von Albertus Magnus. Gottesdienst wurde in der Kiche bis 1802 gehalten. Danach diente sie als Lager. Von 1827 bis [ [1832]] war sie Schauplatz der Esslinger Liederfeste. Seit 1861 ist die Kirche im Besitz der katholischen Kirche. Die Glasfenster aus dem Chor stammen aus dem Jahr 1961.

Nikolauskapelle

Die Nikolauskapelle wurde 1350 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im 16. Jahrhundert wurde daraus ein Verkaufsstand. Von 1822 bis 1848 beherbergte sie die Feilenfabrik Friedrich Dick. Ab 1880 wurden Altertümer des Verschönerungsvereins darin aufbewart. 1956 wurde sie Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus.

Stadtkirche St. Dionys

Vor dem Bau der evangelischen Stadtkirche St. Dionys gab es im 8. Jahrhundert die einschiffige Vitalis-Kirche. Sie wurde bereits Mitte des 9. Jahrhunderts durch einen Neubau ersetzt. Die heutige Kirche wurde während dem 13. und 14. Jahrhundert erbaut und enthält noch Überreste aus dem Jahr 777, als die Geschichte Esslingens begann. Im Untergeschoß der Kirche befindet sich das Archäologische Museum. Dort werden Ausgrabungen die zwischen 1960 und 1963 gemacht wurden gezeigt.

Ehemalige Pfleghöfe

Die Pfleghöfe waren keine Spitäler sondern Filialen von auswärtigen Klöstern die Besitz in Esslingen hatten. Der wichtigste Besitz der Klöster in Esslingen waren die Weinberge. Deshalb hatten die meisten der Pfleghöfe eigene Keltern.

Bebenhäuser Pfleghof

Der Bebenhäuser Pfleghof liegt in der Heugasse 9 und wird 1257 erstmals urkundlich erwähnt. Er gehörte zum Zisterzienzerkloster Bebenhausen. Heute ist in dem Gebäude die Stadtbücherei untergebracht.

Blaubeurer Pfleghof

Der Blaubeurer Pfleghof liegt in der Mittlere Beutau 11 und wird 1238 erstmals erwähnt. Er gehörte zum Benediktinerkloster Blaubeuren. Als die Ringstaße gebaut wurde hat man das Gebäude teilweise abgebrochen.

Denkendorfer Pfleghof

Der Denkendorfer Pfleghof liegt in der Franziskanergasse 3. Er gehörte zum Chorherrenstift Denkendorf von dem es vor 1414 gekauft wurde. Im 19. Jahrhundert beherbergte das Gebäude das Gasthaus Zum Schwanen.


Ehemaliger Pfleghof

Der Ehemalige Pfleghof liegt in der Webergasse 20. Er gehörte zu den reichsunmittelbaren Klöstern Ursberg im Kreis Krumbach und Roggenburg im Kreis Neu-Ulm von denen es 1589 erworben und 1650 wieder verkauft wurde.

Fürstenfelder Hof

Der Fürstenfelder Hof liegt in der Strohstraße 13. Er gehörte ab 1320 zum Zisterzienzerkloster Fürstenfeld und wurde nach dem es beim Stadtbrand 1701 zerstört worden war in den Jahren 1702/03 wieder aufgebaut. Um 1880 wurde das Gebäude zum Gasthof umgebaut.

Kaisheimer Pfleghof

Der Kaisheimer Pfleghof liegt in der Burgsteige 1. Er gehörte zum Zisterzienzerkloster Kaisheim bei Donauwörth.

Konstanzer Pfleghof

Der Konstanzer Pfleghof liegt in der Webergasse 3 und wurde 1327 zum ersten Mal urklundlich erwähnt. Er gehörte zum Domkapitel Konstanz und wurde 1770 neu aufgebaut. Von 1807 bis 1894 beherbergte das Gebäude das Kameralamt.

Salemer Pfleghof

Der Salemer Pfleghof liegt in der Untere Beutau 8-10 und wurde 1229 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Er gehörte zum Zisterzienserkloster Salem. Von 1548 bis 1552 war es die Unterkunft von Kaiser Karl V. In den Jahren 1977 bis 1982 wurde es von der Münstergemeinde St. Paul, die von Land und Stadt Zuschüsse bekam, renoviert.


Speyrer Zehnthof

Speyrer Zehnthof (Kesslerhaus)

Der Speyrer Zehnthof auch Kessler-Haus genannt liegt am Marktplatz 21/23. Er gehörte ab 1213 dem Domkapitel Speyer. Seit 1826 beherbergt das Gebäude mit der Firma Kessler die älteste Sektkellerei von Deutschland.

Sonstige Sehenswürdigkeiten

Tierpark Nymphaea

Der Tierpark Nymphaea liegt auf der Esslinger Neckarinsel und wurde nach einer Seerosenart benannt. Der Park ist von Seen geprägt, um die Enten, Esel, Ponys, Rehe, Vögel und Ziegen von den Mitgliedern des Aquarien- und Terrarienvereins gepflegt werden. Seit neuestem gibt es auch Aquarien mit Fischen, Seeigeln und Seesternen.