Zum Inhalt springen

Vorsokratiker

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Dezember 2005 um 11:48 Uhr durch 132.180.76.37 (Diskussion) (Literatur). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Als Vorsokratiker werden innerhalb der Philosophie der Antike diejenigen antiken griechischen Philosophen bezeichnet, deren Leben und Werk in die Zeit vor Sokrates (469 v. - 399 v. Chr) fällt. Die Vorsokratiker stellen den Beginn der abendländischen Philosophie dar. Da von den wenigsten unter ihnen die genauen Lebensdaten bekannt sind, wird in der Regel die so genannte Blütezeit verzeichnet, das heißt die ungefähre Zeit ihres Wirkens. Von ihren Werken sind fast ausschließlich Fragmente überliefert, die zumeist in der Form von Zitaten in Werken späterer Autoren zu finden sind.

Der Begriff Vorsokratiker gründet auf dem berühmten Diktum Ciceros, Sokrates habe die Philosophie vom Himmel auf die Erde geholt (s. Sokratische Wende). Die Einteilung der Philosophieschulen auf dieser Grundlage ist aus verschiedenen Gründen problematisch. Der wichtigste Grund besteht darin, daß der Weg von der Ontologie zur praktischen Philosophie, den Cicero in seinem Diktum umschreibt, nicht zuerst von Sokrates begangen wurde, sondern bereits von den Sophisten. Allerdings hat die Einteilung eine derart große Resonanz erlangt, dass sie sich durchgesetzt hat und nach wie vor benutzt wird.

Die Vorsokratiker beschäftigten sich vor allem mit Naturphilosophie, Theogonie sowie Kosmogonie und formulierten die Grundfragen der Philosophie. Eine zentrale Frage, die - ähnlich den modernen Kosmologen - vor allem die älteren Vorsokratiker beschäftigte, war die nach der arche, dem Urgrund oder Anfang, aus dem alles entstanden sei.

Zu den Vorsokratikern werden folgende Schulen und Philosophen gerechnet:

Die vorsokratischen Philosophen

Datei:Thales.jpeg
Thales von Milet
Datei:Pythagoras von Samos.png
Pythagoras von Samos
Datei:Demokrit.jpeg
Demokrit
Heraklit, Gemälde von Johannes Moreelse

Die Sieben Weisen

Mit den sieben Weisen beginnt die antike griechische Philosophie, allerdings waren nicht alle sieben Weisen auch Philosophen, es waren nicht einmal nur sieben, verschiedene Quellen sprechen von jeweils anderen sieben Weisen, ingesamt werden 22 genannt, die meisten Quellen nennen allerdings übereinstimmend Thales, Bias, Solon und Pittakos. Gebräuchlich ist die Zurechnung Platons:

Die drei Milesier (Ionische Philosophie)

Das frühe Zentrum der griechischen Philosophie war die Stadt Milet auf den ionischen Inseln, gemeinsames Motiv der milensischen Philosophen war die Suche nach einem Urstoff (Arché), aus dem letztliche die Welt bestünde und aus dem die Entstehung der Welt erklärt werden kann. Thales nahm als Urstoff das Wasser an; sein Schüler Anaximander postulierte anstattdessen das „Unendliche“ (Apeiron) eine Art unausgeprägte Materie, aus der heraus zuerst warm und kalt entstanden sind, aus deren Widerstreit alles weitere hervorgeht, wobei alle Dinge auch wieder in das Apeiron zurückkehren, indem sie vergehen. Dieses Unendliche wird übrigens von den alten Griechen durchaus noch stofflich gedacht, nichtstoffliche Entitäten gibt es im antiken griechischen Denken nicht! Anaximanders Schüler Anaximenes wird wieder weniger abstrakt und nimmt als Urstoff die Luft an.

Pythagoräer

Die eleatische Schule

Atomisten

Sophisten

weitere

Siehe auch

Literatur

  • Wilhelm Capelle: Die Vorsokratiker. Fragmente und Quellenberichte, Kröner, Stuttgart 1973, (Kröners Taschenausgabe; Bd. 119), ISBN 3-520-11908-8
  • Hermann Diels, Walter Kranz: Die Fragmente der Vorsokratiker, Weidmann, Zürich 1996 (Repr. d. Ausg. Berlin 1952)
  • Christoph Horn, Christof Rapp: Wörterbuch der antiken Philosophie, Beck, München 2002, ISBN 3-406-47623-6 (Erläuterung zahlreicher Termini der antiken und auch der vorsokratischen Philosophie)
  • Geoffrey S. Kirk u.a.: Die vorsokratischen Philosophen. Einführung, Texte und Kommentare, Metzler, Stuttgart 2001, ISBN 3-476-01834-2 (zweisprachige Ausgabe mit hilfreichen Erläuterungen)
  • Jaap Mansfeld (Übers.): Die Vorsokratiker. Griechisch-deutsch, Reclam, Stuttgart 1999 (handliche Ausgabe mit einer Auswahl von Fragmenten und Einführung zu jedem Philosophen)
  • Christof Rapp: Vorsokratiker, Beck, München 1997 ISBN 3-406-38938-4 (sehr gut lesbare Einführung mit Literaturempfehlungen, Zeittafel und Index)
  • Karl-Heinz Volkmann-Schluck: Die Philosophie der Vorsokratiker. Der Anfang der abendländischen Metaphysik, Königshausen & Neumann, Würzburg 1992, ISBN 3-88479-706-9


Vorlage:Navigationsleiste Vorsokratiker