Offstein
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 36′ N, 8° 14′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Alzey-Worms | |
Verbandsgemeinde: | Monsheim | |
Höhe: | 118 m ü. NHN | |
Fläche: | 5,64 km2 | |
Einwohner: | 1905 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 338 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67591 | |
Vorwahl: | 06243 | |
Kfz-Kennzeichen: | AZ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 31 054 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Alzeyer Straße 15 67590 Monsheim | |
Website: | www.offstein.de | |
Ortsbürgermeister: | Robert Kuhn | |
Lage der Ortsgemeinde Offstein im Landkreis Alzey-Worms | ||
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Offstein in Rheinhessen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Alzey-Worms in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Monsheim an.
Geographie
Offstein liegt im südlichen Rheinhessen und im westlichen Bereich des Oberrheingrabens. Der Eisbach, ein linksrheinischer Nebenfluss, verläuft durch den südlichen Teil der Ortsgemeinde. Die Siedlungsform kommt einem Haufendorf gleich. Durch die geschützte Lee-Seite der umliegenden Mittelgebirge wird ein mildes und arides Klima begünstigt. Ein hoher Lössgehalt sowie eine hohe natürliche Ertragsfähigkeit der Böden ermöglichen eine hohes Ertragspotenzial in der Landwirtschaft.
Zu Offstein gehören auch die Wohnplätze Rosengartenmühle und Stegmühle.[2]
Geschichte
Hinweise über die ersten sesshaften Bewohner Offsteins liefern Grabfunde, die bis in die Jungsteinzeit zurückreichen. Auch keltische und germanische Ausgrabungen bezeugen eine Besiedlung vor der Römerzeit. Das Wissen der Römer bezüglich des Weinbaus und des Baus von Steinhäusern wurde von den aufstrebenden Franken ab Ende des 5. Jahrhunderts übernommen. Aus dieser Zeit stammt auch die Herkunft des Namens „Offstein“, welcher sich auf den Familienname einer ansässigen Familie "zu Offenstein" bezieht.
Die erste urkundliche Erwähnung erfuhr der Ort mit dem Lorscher Codex zwischen den Jahren 776 und 778, der den Geländetausch zwischen dem damaligen Bischof von Metz und dem Kloster Lorsch bezeugt. Mehrere Besitzschenkungen schlossen sich in der Folgezeit an. Das mittelalterliche Lehnswesen wurde von 1359 bis 1661 von den Junkern von Oberstein bestimmt, die in der Burg Oberstein residierten. Nach einer erneuten Lehnszeit fiel mehr und mehr Grund an die Ortsbewohner.
Mit der Aufteilung der Kurpfalz in der Franzosenzeit wurde Offstein 1798 bis 1814 dem Kanton Pfeddersheim im Département Donnersberg angegliedert. 1815 wurde es dem Großherzogtum Hessen zugeordnet. Mit dem Zusammenschluss der Kantone Pfeddersheim, Osthofen und Worms nach der französischen Besetzung wurde die Ortschaft im Jahr 1835 Teil des Kreises Worms. Seit 1972 gehört Offstein der damals neu gebildeten Verbandsgemeinde Monsheim an.[3][4]
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Offstein besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:[5]
Wahl | SPD | GfO | FWG | Gesamt |
2009 | 7 | – | 9 | 16 Sitze |
2004 | 6 | 6 | 4 | 16 Sitze |
1999 | 6 | 7 | 3 | 16 Sitze |
Ortsbürgermeister
- 1945 -1969 Johann Peter Schneider (SPD)
- 1969 - 1975 Willy Schneider (SPD)
- 1975 – 1994 Otto Bergner (SPD)
- 1994 – heute Robert Kuhn (parteilos)[7]
Wirtschaft und Infrastruktur
Im benachbarten, zur Gemeinde Obrigheim gehörenden Weiler Neuoffstein befindet sich das Südzucker-Werk Offstein, welches der wichtigste Arbeitgeber in Offstein ist.
Durch Offstein verlief die Bahnstrecke Worms–Grünstadt. Der Güterverkehr nach Offstein wurde 1998 eingestellt und die Strecke in diesem Abschnitt stillgelegt. Eine Busverbindung in südwestlicher bzw. nordöstlicher Richtung besteht über die Linie 451 Grünstadt - Worms. Die A61 liegt nur wenige Autominuten entfernt. Die Versorgung mit elektrischem Strom begann im Jahr 1900, welche der Installation einer Anlage in der Stegmühle im Westen Offsteins zu verdanken ist. Neun Jahre später erfolgte der Anschluss an das Seebachgebiet Osthofen über eine neu verlegt Wasserleitung, die der Trinkwasserversorgung diente. Die bis ins beginnende 20. Jahrhundert verwendeten Dorfbrunnen wurden dadurch kontinuierlich ersetzt.[6]
Söhne und Töchter von Offstein
- Ernst Walter Görisch, Landrat des Landkreis Alzey-Worms
- Heinrich Ordenstein (* 1856 in Offstein, † in 1921 Karlsruhe), Konzertpianist, Musikpädagoge, Gründer des Badischen Konservatoriums Karlsruhe
- Leopold Ordenstein (* 1835 in Offstein, † in 1902 Paris), Neurologe, Pionier in Erforschung der Multiplen Sklerose.
Siehe auch
Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz der Ortsgemeinde Offstein
- Verbandsgemeinde Monsheim
- Verkehrsverein Südlicher Wonnegau e.V. / Offstein
- Touristische Informationen über Offstein
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 85 (PDF)
- ↑ Ortsgeschichte bei www.offstein.de
- ↑ Helmut Zorn, 1200 Jahre Offstein - Aus der Geschichte der Gemeinde. Grünstadt 1971, S. 37-40, 77-82 und 119-122
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
- ↑ Helmut Zorn, 1200 Jahre Offstein - Aus der Geschichte der Gemeinde. Grünstadt 1971, S. 127 f.