Zum Inhalt springen

Feuerwehreinheit

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Dezember 2005 um 04:59 Uhr durch Der Chronist (Diskussion | Beiträge) (stil, link). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die verschiedenen taktischen Einheiten der Feuerwehr nach Größe geordnet.

Deutschland

Die Mannschaftsstärke wird angegeben mit Einheitsführer/Unterführer/Mannschaft/Gesamtstärke. Dabei sind Zugführer Einheitsführer, und Gruppenführer Unterführer. Die Angabe der Gesamtstärke wird häufig weggelassen. Die Angabe der Einheitsführer wird ebenfalls oft weggelassen wenn kein Zugtrupp zum Einsatz kommt.

Trupp (1/1)

Der Trupp ist die kleinste taktische Einheit und besteht aus zwei Feuerwehrangehörigen, einem Truppführer und einem Truppmann, auch als (0/1/1/2) geschrieben. Diese Art von Einheit ist Bestandteil der Gruppe (1/8) und somit keine selbständige operierende Einheit.

Trupp (1/2)

Dagegen der taktische Trupp von (1/2/3) ist eine Einheit, die zum Beispiel mit dem SW 2000 Tr(Trupp) selbständig eingesetzt werden kann und aus zwei Truppmännern besteht und vom Truppführer geführt wird. Wird bei Feuerwehrfahrzeugen von Truppbesatzung gesprochen, meint dies einen Trupp und einen Maschinisten, also zusammen drei Personen (0/1/2/3).

Staffel (1/5)

Schlauchwagen 2000 - ein Staffelfahrzeug

Die Löschstaffel besteht aus sechs Personen (0/1/5/6), einem Staffelführer, einem Maschinisten, sowie den zwei Trupps Angriffstrupp und Wassertrupp.

Gruppe (1/8)

Die Feuerwehrgruppe besteht aus neun Personen (0/1/8/9), einem Gruppenführer, dem Maschinisten und einem Melder, sowie den drei Trupps Angriffstrupp, Wassertrupp und Schlauchtrupp. Die Gruppe ist also die Erweiterung der Staffel um Schlauchtrupp und Melder und kann aus der Besatzung eines Staffel- und eines Truppfahrzeuges gebildet werden. Dabei stellt die Truppbesatzung den Schlauchtrupp und den Melder. Beim Löschgruppenfahrzeug beträgt die Mannschaftsstärke bereits 1/8. Die Gruppe ist die am häufigsten eingesetzte Einheit.

Aufstellung bei Übung/Einsatz:
Fahrzeug       Melder      Angriffstruppmann     Wassertruppmann     Schlauchtruppmann
              Maschinist  Angriffstruppführer   Wassertruppführer   Schlauchtruppführer
                          Gruppenführer

Zug (1/3/18)

Der Zug (1/3/18/22) ist die größte taktische Einheit und setzt sich aus zwei Gruppen (0/1/8/9) und dem Zugtrupp (1/1/2/4) zusammen. Im Zugtrupp enthalten sind der Zugführer, sowie ein Gruppenführer (zbV), ein Maschinist und ein Melder. Je nach Situation können verschiedene Züge der Feuerwehr zum Einsatz kommen. Die bekanntesten sind Löschzug, Rettungs-/Rüstzug, Gefahrstoffzug und Wasserrettungszug.
Die wenigsten dieser Züge erreichen jedoch die Anzahl von 22 Feuerwehrangehörigen. Heutzutage rückt ein Löschzug meist mit 10-16 Feuerwehrangehörigen aus. Dies ist einerseits durch die Personalknappheit entstanden und andererseits eine Folge von modernen Geräten, die zum Einsatz kommen. Der Löschzug könnte auch ohne den oben beschriebenen Zugtrupp zum Einsatz kommen: 1/1/16/18. Auch eine Verringerung des Zugtrupps ist häufig, zum Beispiel 1/1/0/2 der Löschzug wäre dann also mit 1/3/16/20 unterwegs.
Bei kleineren Schadensereignissen, z.B. Ölspuren können auch kleinere Fahrzeugkombinationen mit weniger Personal ausrücken. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen Zug im Sinne der FwDV 5.

Verband

Werden mindestens drei Züge eingesetzt spricht man von Verbänden. Die Größe und Zusammensetzung eines Verbands ist sehr verschieden.

Österreich

In Österreich sind die Feuerwehreinheiten mit einigen Ausnahmen ähnlich organisiert. Während es die Staffel (noch) nicht gibt, wird die Gruppe in eine Löschgruppe mit einer Mannschaftstärke 1:8 (der Mannschaft eines Löschfahrzeuges) oder eine Tanklöschgruppe mit 1:6 unterschieden. Eine Gruppe befehligt jeweils ein Gruppenkommandant, einen Zug ein Zugskommandant.

Die Staffel (6 Personen) wird künftig auch in Österreich ihren festen Platz in der Einsatztaktik der Feuerwehren einnehmen. Gründe hierfür sind vor allem bauliche und gesetzmäßige Beschränkungen der Feuerwehrfahrzeuge:

  • 3,5 Tonnen-Beschränkung für Fahrzeuge, die mit Führerscheinklasse B gelenkt werden dürfen,
  • mehr und modernere Ausrüstung in den Fahrzeugen,
  • Ausrüstung kann von immer weniger Mann bedient werden,
  • oft sind ohnehin nicht genügend Mann zur Stelle, um ein Gruppenfahrzeug zu besetzen.

Siehe auch: Feuerwehr (Österreich)