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Bombenangriff auf Braunschweig am 15. Oktober 1944

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Der Bombenangriff vom 15. Oktober 1944 auf Braunschweig (engl. Brunswick) durch die No. 5 Bomber Group der Royal Air Force (RAF) markiert den Höhepunkt der Zerstörung der Stadt Heinrichs des Löwen im Zweiten Weltkrieg. Der Luftangriff dieser Nacht löste einen gewaltigen Feuersturm aus, der Braunschweig 2 ½ Tage brennen ließ und so vor allem die mittelalterlich geprägte Innenstadt zerstörte (Zerstörungsgrad über 90 %) und bis in die Gegenwart hinein nachhaltig das Antlitz der über tausendjährigen Stadt entstellte.

Braunschweig im Jahre 1944

Der erste strategische Bombenangriff auf Braunschweig fand am 17. August 1940 durch die Royal Air Force statt; dabei wurden sieben Personen getötet. Von diesem Tage an wurden die Luftangriffe bis zum Oktober 1944 immer zahlreicher, präziser und verheerender in ihrer Wirkung. Seit dem 27. September 1943 („Big Week“) war Braunschweig planmäßiges Ziel amerikanischer und britischer Bomberstaffeln, wobei sich die britische RAF auf Nachtangriffe und die amerikanische United States Army Air Force (USAAF) auf Angriffe bei Tag beschränkten. Diese Aufteilung entsprach der bei der Konferenz von Casablanca 1943 festgelegten combined bomber offensive (CBO), einem gemeinsamen Vorgehen der Bomberkräfte Englands und der USA.

Rüstungsindustrie in und um Braunschweig

Insgesamt war Braunschweig – zu Beginn des 20. Jahrhunderts hauptsächlich eine Arbeiter- und Industriestadt – während des Zweiten Weltkrieges 42 Luftangriffen britischer und amerikanischer Bomberverbände ausgesetzt. Die Angriffe galten vorwiegend den Rüstungsbetrieben (insbesondere Produktion von Kampfflugzeugen, Panzern, optischen und feinmechanischen Präzisionsinstrumenten) in und um Braunschweig, dem Hafen, verschiedenen Forschungseinrichtungen, Konservenfabriken, den Bahnhöfen, dem Reichsbahnausbesserungswerk sowie der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL).

Rüstungsbetriebe in und um Braunschweig (Auswahl)

Darüber hinaus wurde der Flugplatz Waggum sowie nach und nach die gesamte Stadt in die Zerstörung mit einbezogen.

Vorbereitung des Luftangriffs vom 15. Oktober 1944

Zweck des Angriffs

Am 13. August erhielt das Bomber Command der RAF die Direktive zur Durchführung der Operation Hurricane. Der Zweck dieser Operation war eine Demonstration der Zerstörungskraft der alliierten Bomberstreitkräfte. 1200 Bomber und und über 700 Begleitjäger der USAAF übernahmen die Tageinsätze, über 1.300 Bomber und über 50 Nachtjäger und Aufklärer der RAF die Nachteinsätze. Hauptziel der Operation Hurricane war für die RAF Duisburg, für die USAAF Köln. Eine mittelstarke Gruppe war davon für Braunschweig bestimmt. Die Planung dieses Angriffs war seit 15. August 1944 abgeschlossen. Nachdem Darmstadt am 11. September 1944 als eine der ersten deutschen Städte „erfolgreich“ mit dieser neuen Angriffstaktik zerstört worden war (ca. 11.500 Tote), war die Reihe am 15. Oktober 1944 nunmehr an Braunschweig.

Am 13. Oktober teilte der Chefmeteorologe in High Wycombe, dem Hauptquartier des Bomber Command der RAF die Wettervorhersage für das Wochenende 14./15.10. mit: Geringe Bewölkung, die ganze Nacht gute Sicht, mäßige Winde. Darauf hin erteilte Arthur Harris, der Oberkommandierende des Bomber Command, auch „Bomber-Harris“ genannt, den Befehl zum Angriff am 14. Oktober (u. a. auf Braunschweig, Codename „SKATE“, „Rochen“).

RAF No. 5 Bomber Group

Die 5. Bomber Group (Motto: „Undauted“, dt. „furchtlos“) wurde 1937 gegründet und während des Krieges fortlaufend aufgrüstet und modernisiert. Air Vice-Marshall Arthur Harris war von 1939 bis 1940 selbst Kommandeur der Gruppe, bevor er zum Oberbefehlshaber des Bomber Command wurde. 1943 wurde das Hauptquartier der gegen Kriegsende 15 Staffeln umfassenden Gruppe nach Morton Hall, Swinderby, verlegt. Die Gruppe wurde zum Zeitpunkt des Angriffs auf Braunschweig von Air Vice-Marshall Cochrane kommandiert. Sie wurde für verschiedene spezialisierte Einsätze herangezogen, wie zum Beispiel den Abwurf von Bomben zur Staudamsprengung.

Einige der wichtigsten Einsätze von No. 5 Group:


Das RAF Bomber Command hatte im Laufe des Jahres 1944 bereits vier Mal vergeblich versucht, Braunschweig dauerhaft zu zerstören, war bisher aber aus den unterschiedlichsten Gründen (schlechtes Wetter, zu starke Abwehr etc.) gescheitert.

Am Sonnabend, dem 14. Oktober 1944, wurde im Hauptquartier der No. 5 Bomber Group in Morton Hall die Vorbereitungen für den Angriff abgeschlossen.

Einsatzbefehl vom 14. Oktober 1944

1. Seite des Einsatzbefehls für RAF No. 5 Group zur Bombardierung von „SKATE“

Der (gekürzte) Text des handschriftlich geringfügig geänderten Einsatzbefehls lautet in der Übersetzung:

GEHEIM!
Von: Hauptquartier No. 5 Group
An: Alle Basen und Stationen
14. OKTOBER 1944
Einsatz

Mindestens 220 Flugzeuge der No. 5 Group werden das Ziel angreifen. Außerdem 1.000 Flugzeuge der No. 1, 3, 4 und 6 Groups COD [= Codename für Ziel Duisburg] um 0129 und um 0325 Uhr.

Einsatzziel

Zerstörung eines feindlichen Industriezentrums vollenden

Einsatztag

Nacht 14./15. Oktober 1944

Einsatzkräfte

53. Basis - mehr als 80 Flugzeuge, 55. Basis - mehr als 100 Flugzeuge, 49. Staffel - mehr als 18 Flugzeuge, 54. Basis - 13 Flugzeuge (106. Staffel) zusätzlich Beleuchter- und Markierer-Einheiten

Ziel

SKATE [= Codename für Braunschweig]


Angriffszeit

Voraussichtliche Angriffszeit 02.30 Uhr. Zeit über Ziel Angriffszeit +6 Minuten. Flugzeuge haben sich während der Zeit über Ziel gleichmäßig zu verteilen. Flugzeuge mit längeren Verzögerungen haben in der ersten Welle anzugreifen.


Bombenladung und Zünder

51 Flugzeuge: 1x 2000 HC (= Luftmine) plus Maximum "J"-Cluster (Flammstrahlbombe)
Restliche: 1x 1000 MC/GP (= Sprengbombe mit Aufschlagzünder). Plus Maximum Brandbomben vorzugsweise in Streubehältern, sonst in Schüttkästen.
Abstand der Bombenreihe 30 Yards.


Filmaufnahmen

Alle Flugzeuge sind mit nachttauglichen Kameras und Blitzlichtern auszurüsten, die bei 60 % der Flughöhe zünden müssen. Alle Staffeln mit Ausnahme der 106. haben für Details 50 % der Flugzeuge mit anderem Filmmaterial auszurüsten. Die 106. führt zu 100 % andere Filme mit.


Markierungspunkt

ist 1230 Yards vor Braunschweig

Angriff

Das Ziel ist in Abschnitten strahlenförmig vom Markierungspunkt ausgehend mit verzögerter Bombenauslösung anzugreifen. …
Mit Nachdruck wird darauf hingewiesen, dass die Staffeln ihre Flugzeuge gleichmäßig auf die ihnen zugeteilten Sektoren zu verteilen haben. …

Zielmarkierung

Angriffszeit -10 (Minuten): Blindmarkierung. Grüne Zielmarkierungen werden in die Mitte des Ziels geworfen. Sie werden um Angriffszeit -5 erneuert.
Drei Wellen von Leuchtbombenwerfern werden über das Ziel um Angriffszeit -9, -7, und -5 fliegen. Während dieser Zeit wird der Markierungspunkt mit roten Zielmarkierungen markiert.

Bombardierungsanweisungen

Besatzungen haben bei roten Zielmarkierungen so zu zielen, dass die mittlere Bombe ihrer Bombenreihe das Zentrum des Ziels trifft. …

Verlauf des Luftangriffs

Anflug des Zieles

No. 5 Bomber Group der RAF startete planmäßig gegen 23.00 Uhr Ortszeit am Abend des 14. Oktober um ihr Ziel Braunschweig anzufliegen. Gleichzeitig starteten weitere 1.000 RAF-Bomber anderer Groups, um Duisburg zu bombardieren. Der für Braunschweig bestimmte Verband nahm einen ihn weit südlich des späteren Zieles führenden Kurs, um den Flaksperrgürtel des stark gesicherten Ruhrgebiets zu umgehen. Bei Paderborn drehte er nach Norden, überquerte Hannover, um schließlich Braunschweig anzufliegen. Er bestand aus 233 schweren, viermotorigen Bombern vom Typ Lancaster I und III (jeder mit einer Bombenlast von ca. sechs Tonnen); begleitet wurden die Lancasters von sieben Mosquitos.

Ausschaltung der deutschen Flugabwehr durch Täuschung

141 Trainingsmaschinen flogen einen Scheinangriff auf Helgoland, 20 Mosquitos steuerten Hamburg an, acht Mannheim, 16 Berlin und zwei Düsseldorf. Darüber hinaus wurden 140 weitere Maschinen für andere Ablenkungsmanöver eingesetzt. Zusätzlich wurden Stanniolstreifen (Codename „Windows“) in großen Mengen abgeworfen, um die Radaranlagen des deutschen Luftverteidigungssystems zu stören, was die deutsche Abwehr in dieser Nacht nahezu wirkungslos machte.

Markierung des Zieles

Die Mosquitos waren dabei für eine von No. 5 Group speziell entwickelte Tiefstmarkierungstechnik über dem Ziel zuständig. Die Zielmarkierungstechnik von No. 5 Group war über die Kriegsjahre hindurch permanent verbessert und nunmehr zur Perfektion getrieben worden. Über der Stadt angekommen, warfen die Pfadfindermaschinen ihre verschiedenfarbigen Markierungen ab, die das Ziel hell erleuchteten. Südwestlich der Innenstadt fiel die erste rote Markierung. Über der Dom-Insel, dem Zielpunkt dieses Angriffs, wurde eine grüne Leuchtmarkierung als sogenannte „Blindmarkierung“ abgeworfen. Diese wiederum setzte in 1.000 m Höhe ca. 60 Leuchtkerzen frei, die langsam zu Boden schwebten, wobei sie ca. 3 – 7 Minuten brannten. Diese Leuchtmarkierung wurde wegen ihres charakteristischen Aussehens von der Bevölkerung „Christbaum“ genannt. Aufgrund der klaren Nacht (Bericht der Filmaufklärung: "Visibility: excellent" – „Sicht: ausgezeichnet“), des problemlosen Anflugs und der einwandfreien Markierung des Zieles, waren die Angriffsbedingungen aus britischer Sicht optimal.

Eine Lancaster wirft am 15. Oktober 1944 Stabbrandbomben (links), Brandbomben und eine Luftmine (rechts) auf Duisburg ab; in derselben Nacht wurde auch Braunschweig in gleicher Weise bombardiert.

Der Untergang des alten Braunschweig

Die letzte Entwarnung am Samstag, dem 14. Oktober, war in Braunschweig gerade erst um Mitternacht verklungen, als am 15. gegen 01.50 Uhr erneut Fliegeralarm ausgelöst wurde – der Angriff der RAF hatte begonnen. Obwohl der Luftangriff nur ca. 40 Minuten dauerte, ging Sonntag, der 15. Oktober 1944, als der Tag des Untergangs des alten Braunschweig in die Stadtgeschichte ein.

No. 5 Bomber Group hatte neben der speziellen Markierungstechnik auch ein ausgeklügeltes Bombardierungsverfahren entwickelt, mit dem größtmöglicher Schaden angerichtet werden sollte – es wurde „sector bombing“ (etwa „Fächerbombardierung“) genannt. Es bestand aus dem Braunschweiger Dom als Punktziel des „Masterbombers“ in der vordersten Maschine. Die grüne Markierung auf der Dom-Insel diente der Orientierung der Bombenschützen aller folgenden Maschinen, die diese Markierung aus verschiedenen Richtungen fächerförmig überflogen, wobei sie ihre Bomben abwarfen.

RAF-Filmaufnahmen des Angriffs

Dieser Luftangriff auf Braunschweig wurde von einer speziell dafür ausgestatteten Lancaster mit der Kennung „L 463 Y“ gefilmt. Die Maschine flog, wie der größte Teil des Bomberpulks, in einer Höhe über Ziel von 4.950 m und mit einer Geschwindigkeit von 260 km/h. Die Aufnahmen wurden mit drei Kameras vom Typ „Eyemo“ gemacht. Als Angriffszeit wurde 02.33 Uhr notiert. Eine Kopie dieses Filmes befindet sich heute im Städtischen Museum Braunschweig.

Der Film ist mit folgendem Text zur Information versehen:

„Bomber Command … made a heavy and concentrated attack on the industrial town of Brunswick, which is one of Germany’s biggest centres for the aircraft and engineering industries. As the aircraft with the cameras runs up to the target the fires can be seen spreading rapidly all over the city and by the time the aircraft is over the target the whole city is ablaze and the streets can been seen clearly outlined.”
(Bomber Command … führte einen schweren und konzentrierten Angriff auf die Industriestadt Braunschweig durch, einem der größten Zentren für Flugzeug- und Maschinenbau in Deutschland. Während sich das Kameraflugzeug dem Ziel nähert, sieht man, wie sich das Feuer schnell über die gesamte Stadt ausbreitet. Als sich das Flugzeug über dem Ziel befindet, steht die ganze Stadt in Flammen, man erkennt deutlich das Muster der Straßen.)

Der Feuersturm

Die brennende Braunschweiger Innenstadt in der Nacht des 15. Oktober 1944

Binnen kurzem wurden ca. 847 Tonnen Bomben auf die Stadt abgeworfen, zunächst ca. 12.000 Sprengbomben (u. a. Luftminen, sogenannte „Wohnblockknacker“) in mehreren Bombenteppichen auf die Fachwerk-Stadt, um den beabsichtigten Feuersturm bestmöglich mit brennbarem Material zu versorgen. Die Druckwellen deckten Dächer ab und legten damit das Innere der Häuser frei, ließen Fensterscheiben bersten und Inneneinrichtungen in Stücke gehen, brachten Mauern zum Einsturz, zerrissen Strom- und Wasserleitungen und trieben Lösch- und Rettungskräfte sowie Schadensbeobachter in Keller und Bunker. Nach der Sprengbombenwelle kamen ca. 200.000 Phosphor- und Brandbomben zum Einsatz. Ihre Aufgabe war die Entfachung besagten Feuersturms; denn wie bereits bei Angriffen auf andere Städte (z. B. Hamburg) geschehen, war dessen Entstehung nicht das Produkt eines Zufalls, sondern das Ergebnis jahrelanger akribischer Forschungsarbeit gewesen: Der Feuersturm war zugleich Zweck und Ziel dieses Angriffs – er sollte die Aufgabe vollenden, wenn die Bomber schon längst wieder in England gelandet waren.

Gegen 03.10 Uhr, ca. 40 Minuten nachdem die ersten Sprengbomben auf Braunschweig gefallen waren, war der Angriff für die RAF beendet.

Die heißen Luftmassen wurden nach oben gesogen, kältere Luft strömte unten nach; so kam es zu orkanartigen, ständig wechselnden Winden, die die Brände noch weiter anfachten, was wiederum die Winde und den durch sie entstehenden Sog verstärkte, wobei kleinere Möbelstücke mitgerissen und Menschen umgeworfen wurden.

Der Flächenbrand erreichte ca. 3½ Stunden später, gegen 06.30 Uhr morgens, seinen Höhepunkt in der Innenstadt. Etwa 150 Hektar historischen Stadtgebietes brannten bis zur Weißglut. Die höchsten Kirchtürme der Stadt, die der knapp 100 m hohen Andreaskirche brannten weithin sichtbar und versprühten einen Funkenregen über die gesamte Stadt. Straßen, Gebäude und Ruinen der Innenstadt waren mit Brandbomben übersät; sie verhinderten, dass Rettungs- und Löschkräfte schnell zu den Brandherden vordringen konnten.

Die Stadt brannte so intensiv und hell, dass der Feuerschein noch weit entfernt zu sehen war. Von allen Seiten strömten Helfer und Feuerwehren auf das brennende Braunschweig zu, um zu retten, was das Feuer noch nicht verschlungen hatte. Sie kamen u. a. von Hannover im Westen bis Helmstedt im Osten, von Celle im Norden bis Quedlinburg im Süden.

Insgesamt wurden laut RAF im Verlauf der Operation Hurricane ca. 10.700 Tonnen Bomben in einer Zeitspanne von 24 Stunden abgeworfen. Es handelt sich damit um die schwerste abgeworfenen Bombenlast an einem Tag während des gesamten Krieges.

Rettung von 23.000 Eingeschlossenen

Die zahlreichen Brandherde in der Innenstadt wuchsen schnell zu einem großräumigen Flächenbrand zusammen. Aber in diesem Gebiet lagen – völlig überfüllt – sechs Großbunker und zwei Luftschutzräume, in die sich etwa 23.000 Personen geflüchtet hatten. Während Tausende in scheinbarer Sicherheit hinter dicken Bunkerwänden auf die Entwarnung warteten, wütete draußen der Feuersturm.

Sehr bald hatte die Feuerwehr die lebensbedrohliche Lage der 23.000 Eingeschlossenen erkannt – das Feuer wurde immer heißer, während gleichzeitig in den Bunkern der Sauerstoff immer knapper wurde. Es bestand die Gefahr, dass die Bunkerinsassen entweder aufgrund Sauerstoffmangels erstickten, wenn sie in den Bunkern blieben oder bei lebendigem Leibe verbrannten, wenn sie die vom Feuersturm eingeschlossenen Schutzräume zu verlassen suchten.

Die Wassergasse

Es ist der Initiative des Leutnants der Braunschweiger Feuerschutzpolizei Rudolf Prescher (* 1912 in Dresden; † 1997 in Braunschweig) zu verdanken, dass gegen 5.00 Uhr morgens – noch bevor der Feuersturm seine größte Intensität entwickelt hatte – die rettende Lösung gefunden war: Eine „Wassergasse“ sollte gebildet werden, durch die bzw. unter der hindurch die 23.000 in sichere Bereiche der Stadt flüchten konnten. Dazu mussten sich die Feuerwehren aber zunächst selbst unter Lebensgefahr an die Bunker heranarbeiten.

Die Wassergasse bestand aus einer langen Schlauchleitung, die unter einem ständigen Wasserschleier zum Schutz gegen die enorme Brandhitze zu den Eingeschlossenen vorgetrieben wurde. Die Reichweiten der einzelnen Strahlrohre überschnitten sich, sodass eine geschlossene, künstliche „Regenzone“ entstand.

Sonntagmorgens gegen 7.00 Uhr, cirka eine Stunde, nachdem der Brand seine größte Intensität erreicht hatte, waren die Bunker erreicht. Alle Eingeschlossenen waren noch am Leben, wussten allerdings nicht, was sie draußen erwartete. Es gelang schnell alle 23.000 aus den gefährdeten Bereichen in sichere Gebiete, wie z. B. den Museumspark, zu evakuieren. Lediglich bei einem Luftschutzraum, in der Schöppenstedter Straße 31, kam die Hilfe für die meisten zu spät: Wegen Sauerstoffmangels waren hier 95 von 104 Personen erstickt. Im Bereich dieses Schutzraumes war der Feuersturm so stark gewesen, dass er fast den gesamten Sauerstoff verbraucht hatte. Nur neun Menschen konnten gerettet werden.

Statistik

Zerstörte Gebäude (Auswahl)

Die eng bebaute Innenstadt Braunschweigs war zu großen Teilen durch ca. 800 Fachwerkgebäude geprägt, die z. T. bis in das Mittelalter zurück reichten. Darüber hinaus bestand die Bebauung aus Steingebäuden, die meist im 17. und 18. Jahrhundert entstanden waren. Die engen Straßen und deren dichte Bebauung mit leicht entflamm- und brennbaren Fachwerkhäusern sorgte in Verbindung mit der Taktik der Briten, zunächst Spreng- und dann erst Brandbomben einzusetzen, zunächst für ein schnelles Ausbreiten der Einzelbrände und führte dann nach deren Ineinandergreifen schließlich zu einem Feuersturm, der in den 2½ Tagen seines Wütens alles zerstörte. Unersetzliche Kulturdenkmäler gingen so unwiederbringlich verloren.

Durch eine Ironie des Schicksals blieb der Braunschweiger Dom, den die Nationalsozialisten zur „Nationalen Weihestätte“ umfunktioniert hatten und der der RAF in jener Nacht als Zielpunkt für den Angriff diente, von den Bomben verschont.

Neben ganzen Straßenzügen der Innenstadt wurden auch viele stadtgeschichtlich bedeutende Bauwerke größtenteils bzw. vollständig zerstört (Auswahl):


Am nächsten Morgen, dem 16. Oktober, lag Braunschweig unter einer dichten Rauch- und Qualmwolke. Ein britischer Aufklärer, der die Schäden zwecks Analyse dokumentieren sollte, konnte keine Aufnahmen machen und flog unverrichteter Dinge wieder nach England zurück.

Am Abend des 17. Oktober waren die letzten Großbrandstellen gelöscht, das Löschen kleinerer Brände zog sich noch drei Tage, bis zum 20. Oktober, hin. 80.000 Bewohner Braunschweigs waren durch diesen Angriff obdachlos geworden.

Die Zerstörungen waren so gewaltig, dass Bevölkerung wie Experten noch Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs überzeugt waren, dass es sich am 15. Oktober 1944 um einen der berüchtigten „1000-Bomber-Angriffe“ wie z.B. auf Köln, gehandelt hatte. Anders konnte man sich das Ausmaß der Zerstörung nicht erklären. Erst nach Öffnung britischer Militärarchive stellte sich heraus, dass es „nur“ 233 Bomber gewesen waren.

Die Opfer

Genaue Opferzahlen des Angriffs vom 15. Oktober sind nicht bekannt. Die genannten Zahlen schwanken zwischen 484 und 640 Toten, davon allein 95 durch Ersticken in einem Luftschutzraum in der Schöppenstedter Straße 31.

Die RAF hatte über Braunschweig lediglich eine Lancaster durch Flakfeuer verloren.


Diese – verglichen mit den ebenso verheerenden Angriffen auf Dresden, Hamburg, Pforzheim und anderen – „geringen“ Verluste sind nach Expertenmeinung zum einen auf die hohe Anzahl von Luftschutzbunkern sowie die Wassergasse der Feuerwehr zurückzuführen, die allein 23.000 Menschen das Leben rettete.

Bunker in Braunschweig

Braunschweiger Bewehrung

Braunschweig besaß im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten eine große Anzahl modernster Großbunker, die allerdings, je länger der Krieg dauerte, unter regelmäßiger Überbelegung litten. Wie modern und widerstandfähig die Braunschweiger Bunker waren, zeigt die Tatsache, dass am „Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz“ der Technischen Hochschule Braunschweig die sogenannte „Braunschweiger Bewehrung“ entwickelt wurde, die zu einer Art Sicherheitsstandard beim Bau von Luftschutzbunker im Reich wurde. Sie zeichnete sich durch eine besondere Widerstandsfähigkeit aus.

  1. Alte Kochenhauerstraße (Baujahr 1940/41: 813 Plätze)
  2. Alte Waage (Baujahr 1940/41: 220 Plätze)
  3. Bockstwete (Baujahr 1941/42: 750 Plätze)
  4. Borsigstraße/Bebelhof (Baujahr 1941/42: 800 Plätze)
  5. Kaiserstraße (642 Plätze)
  6. Kalenwall (Alter Bahnhof) (428 Plätze)
  7. Kralenriede (Baujahr 1941/42: 500 Plätze)
  8. Ludwigstraße (Baujahr 1941/42: 236 Plätze)
  9. Madamenweg (Baujahr 1941/42: 1.500 Plätze)
  10. Glogaustraße in Melverode (Baujahr ab 1942: 350 Plätze)
  11. Methfesselstraße (Baujahr 1941/42: 1.250 Plätze)
  12. Münzstraße, Polizei (Baujahr 1941/42: 450 Plätze)
  13. Okerstraße (Baujahr 1940/41: 944 Plätze)
  14. Ritterstraße, Gaußschule (Baujahr 1944: 840 Plätze)
  15. Auerstraße in Rühme (Baujahr 1940/41: 650 Plätze)
  16. Sack (Baujahr 1940/41: 700 Plätze)
  17. Salzdahlumer Straße (Baujahr 1940/41: 986 Plätze)
  18. Stollen im Nußberg (10.000 Plätze)
  19. Stollen im Windmühlenberg (1.000 Plätze)

Die hohe Bunker-Dichte in der Braunschweiger Innenstadt sowie deren großes Fassungsvermögen dürften zusammen mit der „Braunschweiger Bewehrung“ dazu beigetragen haben, dass es in der Stadt nur vergleichsweise „wenige“ Bombenkriegsopfer während des gesamten Krieges gegeben hat, nämlich insgesamt unter 3.000.

Eingesetzte Braunschweigische und auswärtige Feuerwehren

Folgende Feuerlöscheinheiten halfen in den 6 Tagen, die Braunschweig brannte:

  • 3 FE-Bereitschaften Braunschweig
  • 1 FE-Bereitschaft Salzgitter-Watenstedt
  • 4 FE-Bereitschaften Hannover
  • 1 FE-Bereitschaft Peine
  • 1 FE-Bereitschaft Hildesheim
  • 3 Kompanien Feuerschutzpolizei (mot.)
  • 3 Kompanien LS (mot.) 11
  • 2 Kompanien LS (mot.) 32
  • 1 Kompanie LS (mot.) 48
  • 9 Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehren Braunschweig-Stadt
  • 5 Freiwillige Feuerwehr-Bereitschaften Braunschweig Land
  • 4 Freiwillige Feuerwehr-Bereitschaften Helmstedt
  • 5 Freiwillige Feuerwehr-Bereitschaften Wolfenbüttel
  • 2 Freiwillige Feuerwehr-Bereitschaften Goslar Land
  • 1 Freiwillige Feuerwehr-Bereitschaft Blankenburg
  • 1 Freiwillige Feuerwehr-Bereitschaft Peine-Land
  • 2 Freiwillige Feuerwehr-Bereitschaften Marienburg
  • 1 Freiwillige Feuerwehr Bereitschaft Hildesheim Land
  • 2 Freiwillige Feuerwehr-Bereitschaften Wernigerode
  • 1 Freiwillige Feuerwehr-Bereitschaft Quedlinburg Land
  • 1 Freiwillige Feuerwehr-Bereitschaft Gifhorn
  • 1 Zug Freiwillige Feuerwehr Goslar-Stadt
  • 22 Löschgruppen der Reichswerke aus der Stadt Salzgitter-Watenstedt
  • 1 Löschgruppe Tanklager Ehmen
  • 1 Löschgruppe Fliegerhorst Waggum
  • 2 Löschgruppen Peiner Walzwerk
  • 1 Löschgruppe Deutsche Reichsbahn Celle.

Dazu kamen noch Werkfeuerwehren verschiedener Braunschweiger Betriebe; es wird geschätzt, dass neben den ungezählten zivilen Helfern ca. 4.500 Feuerwehrmänner im Einsatz waren.

Nachwirkungen

Datei:Todesanzeige Braunschweiger Tageszeitung 20.10.1944.jpg
„Todesanzeige“ in der Braunschweiger Tageszeitung vom 20. Oktober 1944

Berichterstattung in der lokalen NS-Presse

Noch in der Angriffsnacht nutzten die Nationalsozialisten die Gelegenheit, die Opfer für ihren „Totalen Krieg“ zu instrumentalisieren, denn bereits am nächsten Tag, Montag, dem 16. Oktober, Braunschweig brannte noch immer, erschien die „Braunschweiger Tageszeitung“, das lokale NS-Propagandaorgan, mit der Schlagzeile: ’’„Die teuflische Fratze des Gegners. Schwerer Terrorangriff auf Braunschweig – Volksgemeinschaft in der Bewährung“’’ und markigen Durchhalteparolen des Gauleiters von Südhannover-Baunschweig Hartmann Lauterbacher (* 1909 † 1988) an ’’„die Braunschweiger“’’. Am 19.10. wurde die Zahl der ’’„Gefallenen“’’ des 15.10. mit 405 angegeben, am 20.10. erschien eine ganzseitige Todesanzeige mit 344 Namen. Am 22.10., eine Woche nach dem verheerenden Angriff fand im „Staatsdom“, so wurde der Braunschweiger Dom von den Nationalsozialisten genannt, und auf dem Schlossplatz ein „Gedenkakt“ für die Opfer statt.

Noch in derselben Nacht traf Braunschweig bereits der nächste schwere Luftangriff, diesmal waren es Bomber der USAAF vom Typ B-17 „Fliegende Festung“. Der letzte Bombenangriff auf Braunschweig fand am Vormittag des 31. März 1945 durch die 392th US Bomber Group statt und galt v. a. dem Ostbahnhof.

Vorbereitungen für die Zerstörung Dresdens

In der Rückbetrachtung gilt der Angriff vom 15. Oktober auf Braunschweig in Verbindung mit Angriffen wie den vom 11. September 1944 auf Darmstadt als Vorbereitung der RAF für die Vernichtung Dresdens durch die Luftangriffe vom 13. und 14. Februar 1945.

Nachkriegszeit

Menschen, Gebäude, Infrastruktur etc.

  • Einwohner vor dem Krieg: 202.284
  • Einwohner bei Kriegsende: 149.641 = - 26,03 %
  • Tote (zivile und militärische): insgesamt 2.905 (davon 1.286 Ausländer = 44,3 %)
  • Obdachlose: fast 80 %
  • Vertriebene in Braunschweig: ab Herbst 1945 ca. 20 % der Gesamtbevölkerung der Stadt
  • Luftangriffe zwischen 1940 und 1945:
    • 12 Einzelangriffe
    • 10 leichte
    • 8 mittelschwere
    • 10 schwere
      • davon:
      • 21 Tagangriffe und
      • 19 Nachtangriffe
  • zerstörter Wohnraum: genaue(re) Zahlen liegen lediglich über zerstörte Wohnhäuser und Wohnungen vor. Nur ca. 20 % waren vollkommen unversehrt geblieben, 25 % waren zu 100 % zerstört und etwa 55 % waren teilweise beschädigt (wobei der Grad der Zerstörung stark variierte).
  • Häuser und Wohnungen vor den großflächigen Bombardierungen 1943:
    • 15897 Häuser, davon unversehrt bei Kriegsende 2834 (ca. 18 %)
    • 59826 Wohnungen, davon unversehrt bei Kriegsende 11153 (ca. 19 %)
  • Gesamtzerstörungsgrad der Wohngebäude: 35 %
  • Gesamtzerstörungsgrad der Braunschweiger Innenstadt: 90 %
  • zerstörte Kulturstätten (inkl. Verwaltungsgebäude): 60 %
  • zerstörte Industrieanlagen: ca. 50 %
  • Trümmermenge: 3.670.500 m³
  • Gesamtzerstörungsgrad der Stadt Braunschweig: 42 %

Wiederaufbau

Am 17. Juni 1946 begann in Braunschweig offiziell die Trümmerräumung. Die Trümmermenge wurde auf 3.670.500 m³ geschätzt. Die Räumung dauerte siebzehn Jahre – erst 1963 erklärte die Stadt offiziell die Aufräumarbeiten für beendet. Tatsächlich jedoch wurden sie aber noch Jahre danach in kleinerem Maßstab fortgesetzt.

Der Wiederaufbau Braunschweigs ging in den 1950er und 1960er sehr schnell voran, denn es wurde dringend Wohnraum benötigt und die Infrastruktur musste wieder hergestellt werden. Da die Innenstadt eine Trümmerwüste war, ergriffen neue, aber ideenlose Stadt- und Raumplaner ihre Chance und bauten die neue, moderne, und v. a. „autogerechte Stadt“. Dies wiederum führte an vielen Stellen zu weiterer Zerstörung (u. a. durch neu angelegte Straßenschneisen) bzw. Beseitigung historisch gewachsener Stadtlandschaften und wirkt so bis in die Gegenwart fort, da z. T. der frühere Stadtgrundriss ignoriert wurde, Ruinen, statt instand gesetzt, meist voreilig abgerissen wurden und der Verkehr bzw. das Auto zum Maßstab des „neuen“ Braunschweig erhoben wurde. So entstand insbesondere im Stadtzentrum, der Eindruck einer zweiten Zerstörung Braunschweigs.

Die nachträgliche Zerstörung historischen Bau- und Kulturgutes, wie z. B. der Abriss zahlreicher mittelalterlicher, barocker und klassizistischer Bauwerke oder der umstrittene Abriss des beschädigten Braunschweiger Schlosses, führten ähnlich wie bei der Dresdener Frauenkirche, dem Berliner Stadtschloss und anderen prominenten Bauwerken in anderen Städten zu einem weiteren Identitätsverlust der örtlichen Bevölkerung und war jahrzehntelang Anlass für sehr kontrovers geführte Diskussionen.

Der (Wieder-)Aufbau beschädigter bzw. zerstörter Gebäude zieht sich z. T. noch bis in die Gegenwart hin, so z. B. der teilweise Wiederaufbau des Braunschweiger Schlosses.

Gedenken

Sinn und Notwendigkeit der Zerstörung

Bereits 1943 vertrat der anglikanische Bischof und Mitglied des britischen House of Lords, George Bell, die Auffassung, dass derlei Angriffe die ethischen Grundlagen der westlichen Zivilisation bedrohten und die Chancen einer künftigen Versöhnung zwischen den Kriegsgegnern zerstörten.

Aus Nachkriegssicht und v. a. vor dem Hintergrund der britischen Area Bombing Directive stellt sich die Frage, ob das Ziel, die großflächige Zerstörung Braunschweigs, im Oktober 1944 militärisch zum einen sinnvoll und zum anderen angesichts der Endphase des Krieges noch notwendig war. In diesem Fall würde es sich um Kriegsverbrechen der Alliierten an der deutschen Zivilbevölkerung handeln. Diese Debatte wird in ähnlicher Form in Bezug auf die Zerstörung Hamburgs, Dresdens, Pforzheims, Kassels, Essens, Duisburgs, Würzburg, Heilbronns und anderer Städte geführt.

Der 15. Oktober als Fixpunkt der Stadtgeschichte

Auf dem Braunschweiger Hauptfriedhof befindet sich ein Mahnmal zusammen mit den Gräbern vieler Opfer des 15. Oktober 1944.

Seither finden in Braunschweig an jedem 14./15. Oktober Gedenkveranstaltungen und Ausstellungen statt. Die Ereignisse jener Tage haben auch in der lokalgeschichtlichen Literatur starken Widerhall gefunden (s. u. unter „Literatur“). Am 14./15. Oktober 2004, zum 60. Jahrestag der Zerstörung des historischen Braunschweig, fanden wiederum zahlreiche Veranstaltungen statt; u. a. wurde im Beisein des britischen Botschafters Sir Peter Torry im Braunschweiger Dom das „War Requiem“ von Benjamin Britten aufgeführt.

Siehe auch

Literatur

  • Braunschweiger Zeitung (Hrsg.): Die Bomben-Nacht. Der Luftkrieg vor 60 Jahren. Braunschweig 2004
  • Bundesminister für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte: Der Luftkrieg über Deutschland 1939 – 1945. Deutsche Berichte und Pressestimmen des neutralen Auslands, dtv dokumente, München 1964
  • Friedenszentrum Braunschweig e.V. (Hrsg.): Braunschweig im Bombenkrieg. 50 Jahre danach. Den Opfern des Krieges gewidmet. Band 1: Dokumente zur Ausstellung 30.09. – 31.10.1993. Braunschweig 1994
  • ders.: Braunschweig im Bombenkrieg. 50 Jahre danach. Den Opfern des Krieges gewidmet. Band 2: Dokumente von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen: „Bomben auf Braunschweig“. Landesmuseum 11.09. – 16.10.1994. Braunschweig 1994
  • ders.: Braunschweig im Bombenkrieg. 50 Jahre danach. Den Opfern des Krieges gewidmet. Band 3: Dokumente aus der Gedenknacht 14./15.10.1994: „Die Gerloff-Berichte“. Braunschweig 1994
  • Jörg Friedrich: Der Brand. Deutschland im Bombenkrieg 1940 – 1945, München 2002
  • Eckart Grote: Braunschweig im Luftkrieg. Alliierte Film-, Bild- und Einsatzberichte der US-Air Force / British Royal Air Force aus den Jahren 1944/1945 als stadtgeschichtliche Dokumente. Braunschweig 1983
  • ders.: Target Brunswick 1943 – 1945. Luftangriffsziel Braunschweig – Dokumente der Zerstörung. Braunschweig 1994
  • Heinz Meyer: Luftangriffe zwischen Nordsee, Harz und Heide. Eine Dokumentation der Bomben- und Tiefangriffe in Wort und Bild 1939 – 1945, Hameln 1983
  • Rudolf Prescher: Der rote Hahn über Braunschweig. Luftschutzmaßnahmen und Luftkriegsereignisse in der Stadt Braunschweig 1927 bis 1945, Braunschweig 1955
  • Günther K. P. Starke: Das Inferno von Braunschweig. Und die Zeit danach. Braunschweig 2004

Persönlich geprägte Geschichte

  • Eckart Schimpf: Nachts, als die Weihnachtsbäume kamen. Eine ganz normale Braunschweiger Kindheit im Chaos von Kriegs- und Nachkriegszeit. Braunschweig 1998
  • Hedda Kalshoven: Ich denk’ so viel an Euch. Ein deutsch-niederländischer Briefwechsel 1920 – 1949. München 1995

Andere Medien

DVD

  • Braunschweig 1945 – Bombardierung, Befreiung, Leben in Trümmern. Erinnert und kommentiert von Eckard Schimpf. Braunschweiger Zeitung und Archiv Verlag, Braunschweig 2005