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Mechelen

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Mechelen (dt. Mecheln) ist eine Stadt in Flandern, Belgien.

In fruchtbarer Ebene an der Dyle und einem von Löwen nach Antwerpen führenden Kanal gelegen, steht Mechelen mit Antwerpen, Lewen, Brüssel, Gent und Terneuzen durch Eisenbahnlinien in Verbindung.

Die Innenstadt hat eine fast kreisrunde Form, breite, regelmäßige Straßen und ansehnliche öffentliche Plätze, darunter der sogen. Große Platz mit dem Denkmal Margaretes von Österreich.

Die Zahl der Einwohner betrug 1886: 47.672.

Geschichte

Mechelen fiel bei der Teilung des fränkischen Reichs zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen an Lothringen, wurde aber 915 von Karl dem Einfältigen dem Bistum Lüttich geschenkt, kam 1336 durch Kauf an die Herzöge von Brabant, 1383 durch Heirat an Philipp den Kühnen von Burgund, endlich 1477 durch Verheiratung Maria von Burgund, der Erbtochter Karls des Kühnen, mit Maximilian I. an das Haus Österreich. 1490 wurde Mechelen von [[Friedrich III. (HRR) |Kaiser Friedrich III.]] zu einer edlen Grafschaft erhoben und bildete als solche die 17. der niederländischen Provinzen. Nach dem Abfall der sieben vereinigten Provinzen wurde es wieder zu Brabant gezogen und zum Sitz des höchsten Gerichtshofs für die gesamten habsburgischen Niederlande bestimmt. 1572 richtete Fernando Alvarez de Toledo, Herzog von Alba hier eine seiner grausamsten Schlächtereien an.

Wirtschaft

Die ansehnliche Industrie besteht in Flachs- und Hanffpinnerei, Fabrikation von wollenen Decken, Spitzen (bekannt unter dem Namen points de Mallnes), Leinwand, Leder, Teppichen, Hüten, Starke, Nadeln etc. Auch sind daselbst bedeutende Brauereien, eine Kupferschmelze und große Werkstätten der Staatseisenbahnen sowie eine Stückgießerei. Der Handel ist gegen früher sehr gesunken. Mechelen hat ein Athenäum, eine höhere Knabenschule, ein erzbischöfliches Seminar und ein Lehrerseminar, einen botanischen Garten (mit der Büste des 1517 hier geborenen Botanikers Dodonäus), ein Museum (Sammlung städtischer Altertümer) , eine Malerakademie, mehrere gelehrte Gesellschasten und ist Sitz des Kardinalerzbischofs und eines Tribunals.

Sehenswertes

Die kolossale gotische Kathedrale des heil. Romuald, mit einem 98 m hohen, aber noch unvollendeten Turm (im 13. -15. Jahrh. erbaut) und wertvollen Gemälden (Altarblatt von van Dyck); die Liebsrauenkirche (aus dem 16. Jahrh.), mit Rubens' berühmtem Fischzug; die Johanniskirche, als Gebäude unbedeutend, doch mit einigen wertvollen Gemälden von Rubens; ferner das Stadthaus, der "Beyar" genannt (aus dem 15. Jahrh.); der erzbischöfliche Palast, das Munizipalkollegium (früher Deutschordenshaus), das Zeughaus, die sogen. Hallen (von 1340) mit Türmchen und das Beginenhaus.

Dieser Artikel stammt aus Meyers Konversationslexikon von 1889

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