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Ole Brude

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ole Martin Brude ( * um 1876 in Ålesund; † 3. November 1949 in Seattle) war ein norwegischer Seefahrer, der um 1904 berühmt wurde für eine abenteuerliche Atlantiküberquerung mit einem kleinen Segelboot.

Das Boot

Im Jahre 1898 geriet der Dampfer Athalie vor Neufundland in einen Sturm. Brude diente als Maat auf diesem Schiff und konnte beobachten, wie ein hölzernes Rettungsboot von einer großen Welle gegen den Schiffsrumpf geschlagen und zerschmettert wurde. Dieses Ereignis brachte den damals 22-Jährigen dazu, nach seiner Rückkehr ein kleines, geschlossenes Rettungsboot zu entwerfen, das gänzlich aus Stahl gefertigt sein sollte. Aufgrund der Form entstand der Spitzname Brudes Ei. Brude war überzeugt davon, dass ein geschlossenens Rettungsboot den offenen Rettungsbooten im Seenotfall überlegen ist.

Die Atlantiküberquerung

Um die Seetüchtigkeit seines Bootes unter Beweis zu stellen, startete Ole Brude am 7. August 1904 mit seinen drei Begleitern Iver Thoresen, Karl Thomas Hagevik Johansen und Lars Madsen in Ålesund zur Atlantiküberquerung mit seinem Boot Uræd. Die Reise dauerte mehrere Monate und endete am 6. Januar 1905 in Gloucester (Massachusetts).

Bootsbau

Brudes Geschäftsidee konnte sich zu seiner Zeit allerdings nicht durchsetzen: Nur 22 Exemplare seines Bootes wurden gebaut. Die geschlossenen Boote waren im Vergleich zu den herkömmlichen offenen Holzrettungsbooten zu teuer. So gelang es ihm beispielsweise nicht, die White Star Line nach dem Untergang der Titanic für seine Rettungsboote zu gewinnen. Eines seiner Boote ist in einem Museum in Ålesund zu besichtigen.

Weiterer Lebenslauf

Nach dem Scheitern seiner Bootsgeschäftes wanderte Ole Brude nach Amerika aus. Dort wurde er Farmer und betrieb ein Sägewerk. 1949 starb er in Seattle.

Heutige Rettungsboote

Seit den 1970er Jahren sind an Bord norwegischer Schiffe geschlossene Rettungsboote vorgeschrieben. Seit den 1980er Jahren sind diese Boote international an Bord von Frachtschiffen Pflicht.

Literatur

  • Ebba D. Drolshagen: Das Ei, das den Atlantik überquerte in Mare No. 86, mareverlag, Hamburg, Juni/Juli 2011, S. 76-81.
  • Ole Ellefsen: Uræd. The Egg that crossed the Atlantic. NordvestTrykk, Ålesund 2005, ISBN 82-90151-12-8, (Ålesunds museums skrift 29).