Erzbistum Köln
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Basisdaten | |
Erzbischof: | Dr. Joachim Kardinal Meisner |
Weihbischöfe: | Manfred Melzer Dr. Rainer Woelki Dr. Klaus Dick (Emeritiert) |
Generalvikar: | Dr. Dominik Schwaderlapp |
Dekanate: | 17 |
Pfarreien: | 767 |
Fläche: | 6181 km² |
Einwohner: | ca. 5.200.000 (31. Dezember 2002) |
Katholiken: | ca. 2.218.806 |
Anteil: | 43,0% |
Diözesanpriester: | 970 |
Diakone: | 300 |
Ordensschwestern: | 2266 |
Anschrift: | |
Anschrift: | Marzellenstr. 32 50668 Köln |
Website: | www.erzbistum-koeln.de |
E-Mail-Adresse: | presse@erzbistum-koeln.de |
Karte der Kirchenprovinz | |
Karte der Kirchenprovinz in Deutschland | |
Suffraganbistümer: |
Das Erzbistum Köln ist eine Diözese im Westen von Nordrhein-Westfalen und im nördlichen Rheinland-Pfalz.
Es umfasst in Nordrhein-Westfalen die kreisfreien Städte Köln, Bonn, Düsseldorf, Leverkusen, Remscheid, Solingen und Wuppertal, den östlichen Teil des Kreises Euskirchen (Städte Bad Münstereifel, Euskirchen, Zülpich sowie Gemeinde Weilerswist), den Kreis Mettmann einschließlich der ehemaligen Stadt Kettwig, den Oberbergischen Kreis, den südlichen Teil des Rhein-Kreises Neuss (Städte Dormagen, Grevenbroich, Neuss und Gemeinde Rommerskirchen), den Rhein-Erft-Kreis, den Rhein-Sieg-Kreis und den Rheinisch-Bergischen Kreis.
Zudem gehören ihm in Rheinland-Pfalz Teile des Landkreises Altenkirchen (Verbandsgemeinden Altenkirchen [ohne die Ortsgemeinde Berod bei Hachenburg], Hamm (Sieg), Wissen und Flammersfeld [nördlich der Wied] und die Ortsgemeinde Friesenhagen) und der Norden des Landkreises Neuwied (Verbandsgemeinde Unkel und die Ortsgemeinden Asbach, Buchholz (Westerwald) sowie Windhagen) an.
Geschichte
Der erste belegbare Bischof von Köln war der Hl. Maternus um 313. Seit ca. 795 führten die Bischöfe von Köln den Titel eines Erzbischofs.
Erzbischof Rainald von Dassel überführte im Jahr 1164 die Gebeine der Hl. Drei Könige nach Köln. Im Jahr 1248 wurde dann von Erzbischof Konrad von Hochstaden der Grundstein für den neuen gotischen Dom gelegt.
Im Verlauf der Zeit hatten die Erzbischöfe von Köln, die auch die weltlichen Herrscher des Erzstift Kurköln waren, immer mehr Unstimmigkeiten mit den Kölner Bürgern. Den Gipfel fanden diese Unstimmigkeiten im Zuge des limburgischen Erbfolgekrieges im Jahr 1288 mit der Schlacht von Worringen; die Kölner Bürger hatten sich auf die Seite der Gegner ihres Erzbischofs geschlagen. Die Erzbischöfe verloren als Ergebnis der Schlacht die weltliche Macht über die Stadt Köln.
1821 wurde das Erzbistum Köln durch Papst Pius VII. neugegründet, nachdem es im Jahr 1794 von Napoleon aufgelöst worden war. Dabei gingen das Sauerland, das Siegerland und die Soester Börde an Paderborn über.
1930 wurde das Gebiet des heutigen Bistums Aachen vom Erzbistum Köln abgespalten. Seit 1954 unterhält das Erzbistum Köln, auf Initiative des damaligen Erzbischofs Joseph Kardinal Frings, eine Bistumspatenschaft mit dem Erzbistum Tokio. 1958 trat das Erzbistum Teile seiner Diözese an das neugegründete Bistum Essen ab.
hoeckmann.de - historische Karte des Kurfürstentum Köln von 1789
Selbstverständnis
Die Katholiken im Erzbistum Köln identifizieren sich mit dem Kölner Dom und mit der Stadt Köln. Der Kölner Dompropst Dr. Norbert Feldhoff sagte zum Besuch von Papst Benedikt XVI. des Kölner Domes: Wir danken Ihnen für diesen Besuch und es erfüllt uns mit Stolz, dass der Kölner Dom die erste Kathedrale außerhalb Bistums Rom ist, die Sie als Papst besuchen. In Kölner "Bescheidenheit" halten wir dies für angemessen, weil der Dom des heiligen Petrus in Köln die Bischofskirche der "Ecclesia Coloniensis semper sedis Apostolicae fidelis filia" ist.
Die Ecclesia Coloniensis findet ihre Einheit im Kölner Dom und in ihrer Geschichte. In ihrer Geschichte hat sie sich immer als Einheit präsentiert und diese Einheit hat sie bis heute zu wahren gewusst. Die Gläubigen finden ihre Einheit im Kölner Dom. Und selbst die ehemaligen Diözesanen in Essen, welche heute ein eigenes Bistum bilden, fühlen sich heute noch zugehörig.
Hierbei kann sie sicherlich auf die Metropolitanstellung der Stadt Köln, welche sie über ihr weites Umland besitzt, zurückgreifen, doch gehört dazu auch noch jahrhundertelange Zusammengehörigkeit. Nicht zuletzt durch die Landesherrschaft des Erzbischofs, denn auch das heute zum Bistum Trier gehörige Ahrweiler ist dem kölnischen ähnlicher als dem trierischen.
Erzbischof
Der Erzbischof von Köln war früher einmal Kurfürst von Köln und Herzog von Westfalen. Er ist Metropolit der Rheinischen Kirchenprovinz und trägt seit dem 13. Jahrhundert den Titel eines geborenen apostolischen Legaten. Stets dem Kardinalskollegium angehörend, ist er der erste der deutschen Bischöfe, auch wenn der Erzbischof von Salzburg (Österreich) Primas Germaniae ist. Durch die Erzbischöfe von Köln sind viele Ideen in die Welt getragen worden. So war der Kölner Kardinal-Erzbischof Johannes von Geissel der "Erfinder" der Bischofskonferenz und der Kardinal-Erzbischof Joseph Höffner der "Begründer" der modernen Finanzverwaltung des Apostolischen Stuhles und des Vatikanstaates. Waren die Erzbischöfe von Köln bis zur Säkularisation vor allem Landesherren mit weitreichendem Einfluss auf das Heilige Römische Reich Deutscher Nation und im 19. Jahrhunderts die maßgeblichen Vorkämpfer der kirchlichen Freiheit in Preußen, so exponierten sie sich seit dem frühen 20. Jahrhundert vor allem auf dem Gebiet der Weltkirche. Kardinal Joseph Frings durchbrach die kuriale Vormundschaft und verschaffte damit dem 2. Vatikanischen Konzil seine einzigartige Wirkmöglichkeit. Joseph Höffner war ein enger Berater Papst Paul VI. und Papst Johannes Paul II.. Auch Kardinal Joachim Meisner war ein enger Freund Papst Johannes Paul II. und fungierte als sein persönlicher Ratgeber. Doch erkennt man die weltkirchliche Bedeutung der Kölner Erzbischöfe an ihrer Haltung zu sozialen Fragen. So vermochten sie eine konfessionsübergreifende Haltung in Gewerkschaftsfragen durchzusetzen, wie auch nationale und internationale Hilfswerke zu begründen, welche die Grundlage heutiger päpstlicher Hilfswerke bilden.
Die Bedeutung des Erzbischofs von Köln spiegelt sich in der Mühsamkeit bei der Besetzung des Kölner Erzstuhles wieder. Staat und Kirche hatten stets ein besonderes Interesse daran ihren Kandidaten durchzusetzen, da diesem in nationalen Kirchenfragen eine bedeutende Stellung zukam. Dies war in der Geschichte oftmals ein Tauziehen, bei dem die Erzdiözese selbst gänzlich aus dem Auge verloren wurde. Domkapitular Trippen beschreibt dies in seinem Buch über die Kölner Erzbischofswahlen sehr beeindruckend. Und auch heute ist es noch so, dass die Besetzung des Kölner Erzstuhls stets ein Akt des Politikums ist. Die internationale Bedeutung des Erzbischofs wie auch seine Finanzkraft (das Erzbistum gilt als das reichste der Welt) lassen seine Wahl als besonders bedeutsam erscheinen. Diese Bedeutung wirkt sich darauf aus, dass der Erzbischof sehr mit weltkirchliche Angelegenheit beschäftigt ist. Die diözesanen Aufgaben eines Bischofs wie Firmung und Visitation werden von Weihbischöfen übernommen. Der Erzbischof nimmt diese nur selten wahr.
Frühere Bischöfe
- Karl Joseph Kardinal Schulte (1920-1942)
- Joseph Kardinal Frings (1942-1969)
- Joseph Kardinal Höffner (1969-1987)
- siehe dazu auch: Liste der Erzbischöfe von Köln
- siehe dazu auch: Liste der Kölner Weihbischöfe
Das Erzbistum Köln, welches über 4 Weihbischöfe verfügte, hat sich am 30. September 2004 auf 3 Weihbischöfe beschränkt. Hierbei verwies man auf den Bevölkerungsrückgang und das Ansteigen des Durchschnittsalters der Bevölkerung. So ist z. B. seit den 1980er Jahren die Anzahl der Firmungen von über 20.000 im Jahr auf unter 10.000 gefallen. Dies und anderes machen somit einen 4. Weihbischof überflüssig.
Kirchliches Leben
Das kirchliche Leben des Erzbistums Köln ist bürgerlich und zugleich städtisch geprägt. Letzteres erklärt sich schon daraus, dass das Erzbistum kaum ländliche Gebiete besitzt. Neben zahllosen kirchlichen Vereinen gibt es eine hohe Zahl von Kirchenchören und Messdienern (für 2004 mit jeweils über 30.000 angegeben). Der Messbesuch liegt bei 12,6 % der Kirchenmitglieder. Zudem gibt es im Erzbistum noch ein lebendiges Wallfahrtswesen und eine lebendige Heiligenverehrung.
Patrone
- Heilige Drei Könige
- Gereon von Köln (2. Patron von Köln)
- Pantaleon
- Severin von Köln
- Ursula von Köln (1. Patronin von Köln)
Bistumsgliederung
Das Erzbistum Köln gliedert sich in neun Kreis- und acht Stadtdekanate. Der Rhein-Sieg-Kreis ist in ein rechts- und ein linksrheinisches Kreisdekanat, der Rhein-Kreis Neuss in ein Kreis- und ein Stadtdekanat Neuss gegliedert.
Stadtdekanate | Dekanate |
Bonn | Bad Godesberg, Beuel, Mitte, Nord |
Düsseldorf | Benrath, Mitte/Heerdt, Nord, Ost, Süd |
Köln | Deutz, Dünnwald, Ehrenfeld, Lindenthal, Mitte, Mülheim, Nippes, Porz, Rodenkirchen, Worringen |
Leverkusen | --- |
Neuss | Nord, Süd |
Remscheid | --- |
Solingen | --- |
Wuppertal | Barmen, Elberfeld |
Kreisdekanate | Dekanate |
Altenkirchen | --- |
Euskirchen | Bad Münstereifel, Euskirchen, Zülpich |
Mettmann | Hilden, Langenfeld/Monheim, Mettmann, Ratingen |
Oberbergischer Kreis | Gummersbach, Waldbröl, Wipperfürth |
Rhein-Erft-Kreis | Bedburg, Bergheim, Brühl, Erfstadt, Frechen, Hürth, Kerpen, Pulheim, Wesseling |
Rhein-Kreis Neuss | Dormagen, Grevenbroich |
Rheinisch-Bergischer Kreis | Altenberg, Bergisch Gladbach, Overath |
Rhein-Sieg-Kreis lrh. | Bornheim, Rheinbach/Meckenheim |
Rhein-Sieg-Kreis rrh. | Eitorf/Hennef, Königswinter, Neunkirchen, Siegburg/Sankt Augustin, Troisdorf |
Dem Erzbistum Köln sind folgende Bistümer als Suffraganbistümer zugeordnet:
Bistumsarchiv
Historisches Archiv des Erzbistums Köln
Gereonstraße 2-4
50670 Köln
Domkapitel

Das Kölner Domkapitel, Hohes Metropolitan-, Kathedral- und Domkapitel zu Köln, zählt 16 Mitglieder, wovon vier nicht am Dom leben und als "Nichtresidierende Domherren" bezeichnet werden. An der Spitze des Kapitels stehen ein Dompropst, den das Domkapitel wählt, und ein Domdechant, den der Erzbischof ernennt. Die Domherren werden durch den Erzbischof von Köln ernannt, wobei er im Wechsel einmal auf Vorschlag des Kapitels ernennt und dann wieder nach Anhörung desselben. Hausherr der Kathedrale ist in Köln das Domkapitel und nicht der Erzbischof. Es wählt nach dem Tod oder dem Rücktritt einen neuen Erzbischof und unterstützt den Erzbischof bei der Verwaltung des Bistums.
Residierende Domherren sind derzeit: Dompropst Dr. jur. utr. Norbert Feldhoff (1975/2004), Domdechant Johannes Bastgen (2003), Dr. jur. can. Günter Assenmacher (2004), Dr. theol. Heiner Koch (1998), Weihbischof Manfred Melzer, Weihbischof Dr. theol. Rainer Woelki (2003), Prof. Dr. theol. Norbert Trippen (1986), Dr. theol. Robert Kümpel, Dr. theol. Dominik Schwaderlapp (2004), Josef Sauerborn (2004), Gerd Bachner (2005) -
Nichtresidierende Domherren: Dr. theol. Johannes Westhoff, Winfried Auel (2004), Heinrich Festing, Rolf Steinhäuser (2005)
Emeritierte Domherren: Bernard Henrichs (Dompropst em. 2004), Weihbischof Dr. theol. Klaus Dick (Domdechant em. 2003), Ludwig Schöller (em. 2004), Heinrich Barlage (em. 2005), Gottfried Weber (em. 2005)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Wallfahrtsstätten
- Hl. Drei Könige (6. Januar) in der Hohen Domkirche, Domkloster 3, 50667 Köln
- Gnadenbild der Mutter Gottes in St. Mariä Geburt, Am Rittergut 54, 41515 Grevenbroich
Persönlichkeiten
- Adolph Kolping (* 8. Dezember 1813 in Kerpen; † 4. Dezember 1865 in Köln)
- Albertus Magnus (* um 1200 in Lauingen; † 15. November 1280 in Köln)
- Edith Stein (* 12. Oktober 1891 in Breslau; † 9. August 1942 in Auschwitz), 1933 in Kölner Karmeliterordnen eingetreten
- Liste der Kölner Generalvikare
- Liste der Kölner Offiziale
Siehe auch
- Liste der katholischen Bistümer
- Liste der ehemaligen katholischen Bistümer
- Erzbistum Tokyo, Partnerbistum des Erzbistums Köln
- domradio, offizieller Radiosender des Erzbistums Köln
Weblinks
- Christen Am Rhein - Zeugnisse Kölnischer Kirchengeschichte aus zwei Jahrtausenden
- Geschichte des Erzbistums Köln
- Das domradio, Radiosender des Erzbistums Köln
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