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Nils Asther

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Nils Asther (Fotografie von Alexander Binder)

Nils Asther (* 17. Januar 1897 in Kopenhagen, Dänemark; † 13. Oktober 1981 in Stockholm, Schweden) war ein Schauspieler, der in der späten Stummfilmzeit zu internationalem Ruhm kam.

Karriere

Nils Asther lernte zunächst an der renommierten Königlich Dramatischen Schauspielakademie in Stockholm, wo er 1916 von Mauritz Stiller, dem späteren Entdecker von Greta Garbo, für den Film engagiert wurde. Nachdem Asther in vielen schwedischen und deutschen Produktionen aufgetreten war, ging er 1927 nach Hollywood, wo er aufgrund seines guten Aussehens rasch populär wurde. Er spielte in Herbert Brenons Laugh, Clown, Laugh neben Lon Chaney und Loretta Young, in Her Cardboard Lover mit Marion Davies, in Loves of an Actress an der Seite von Pola Negri und hatte zwei Auftritte neben Joan Crawford in Our Dancing Daughters und Dream of Love. Am bekanntesten sind heute seine beiden gemeinsamen Filme mit Greta Garbo. Wilde Orchideen setzte Asther als javanischen Prinz ein, der Garbo, die mit dem onkelhaften Lewis Stone eine platonische Ehe führt, in Versuchung führt. Beide Schauspieler kamen gut miteinander aus und das Studio setzte sie im Folgejahr in der Produktion von Unsichtbare Fesseln ein. Garbo spielte eine junge Amerikanerin mit eigenen Ideen über Liebe und Ehe, die eine Zeitlang ohne Trauschein mit Asther, der einen Künstler spielt, zusammenlebt. Beide segeln auf dem Boot The All Alone durch die Südsee und ein Kritiker bemerkte, dass Asther und Garbo in ihren Szenen mehr Erotik erzeugen würden als der Zensor eigentlich erlauben würde.

Asther hatte im Gegensatz zu Garbo erhebliche Probleme mit seinem Akzent und wurde beim Aufkommen des Tonfilms praktisch über Nacht arbeitslos. Er heiratete damals die Künstlerin Vivian Duncan, Teil des berühmten Geschwisterduos The Duncan Sisters und tourte mit ihr durch Amerika. 1932 kehrte er nach Hollywood zurück, wo er kurz hintereinander zwei seiner besten Rollen spielte: in Letty Lynton war er der sadistische Liebhaber von Joan Crawford, die ihn nach einer versuchten Vergewaltigung vergiftet und ein Jahr später konnte man Asther als chinesischen Warlord in The Bitter Tea of General Yen von Frank Capra sehen, in dem er die amerikanische Missionarin Barbara Stanwyck sexuell erregt und gleichzeitig durch seine Grausamkeit abstößt. Die Kritiker lobten seine Darstellung in Storm at Daybreak, einer dramatischen Liebesgeschichte, die während des 1. Balkankrieges spielt und in der sich Kay Francis zwischen ihrem Ehemann und ihrem Liebhaber, gespielt von Nils Asther, entscheiden muss. Die beiden Liebenden wählen am Ende den Freitod. Kurz danach stritt sich Aster mit dem Studiochefs von MGM und wurde in der Folgezeit auf eine schwarze Liste gesetzt, so dass er für vier Jahre nach England gehen musste.

Mit seiner Frau Vivien hatte er ein Kind bekommen, allerdings hatten sie sich bereits 1932 geschieden. Er heiratete nie wieder. In England drehte er einige Werke. Erst nach vier Jahren kehrte er nach Hollywood zurück, konnte aber nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen und schaffte kein erneutes Comeback. Er spielte nur noch Nebenrollen in kleineren Filmen und hatte in größeren Filmen wie Samson und Delilah (1949) nur unkreditierte Auftritte. Auch im neu aufkommenden Medium des Fernsehens konnte er nicht Fuß fassen. Er ging zurück nach Europa, wo er 1963 seinen letzten Film drehte. Zu dieser Zeit war er fast nur noch am Theather aktiv und malte. Er starb 1981. Seine Autobiographie erschien posthum. Er besitzt einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame. Ein Stern auf dem Hollywood Walk of Fame in der Höhe 6705 Hollywood Boulevard erinnert an ihn.

Filmografie (Auswahl)