National Hockey League
Vorlage:Navigationsleiste Entwicklung der NHL
Die National Hockey League (NHL) (im französischsprachigen Teil Kanadas auch « Ligue nationale de hockey » (LNH)) ist die seit 1917 bestehende Eishockey-Profiliga in Nordamerika.
Von den insgesamt 30 Teams sind in sechs in Kanada und 24 in den USA beheimatet. Die Siegertrophäe für den Saisongewinner, der nach der regulären Saison in den Play-Offs (K.O.-System) ermittelt wird, ist der Stanley Cup. Titelträger der Saison 2003/2004 ist das Team von Tampa Bay Lightning. Gestiftet wurde der Stanley Cup 1892 vom damaligen Generalgouverneur von Kanada, Lord Stanley, und gilt als die am härtesten umkämpfte Sporttrophäe überhaupt. Die Namen aller teilnehmenden Spieler, Trainer und Manager der Siegermannschaft der Finalspiele werden auf den Pokal graviert. Außerdem darf jeder Spieler des Siegerteams den Pokal für einen Tag behalten. Ursprünglich war der Stanley Cup ein Wanderpokal, der zwischen den Siegern mehrerer Ligen ausgespielt wurde. Seit 1927 wird er ausschließlich dem Sieger der NHL verliehen.
Die NHL ist sehr eng mit der AHL verzahnt, so sind die Teams der NHL mit einem Team in der AHL verbunden (Farm-Team). Viele Spieler, die durch den Entry draft in die NHL gezogen wurden, spielen zuerst in der AHL um so Spielpraxis und Erfahrung zu sammeln. Der Entry draft ist die in der NHL übliche Veranstaltung, bei der sich die Clubs die Rechte an Nachwuchsspielern sichern können. Dieser Mechanismus soll dazu dienen, junge Talente möglichst gleichmäßig auf die Teams zu verteilen.

Geschichte der NHL
Am 22.11.1917 trafen sich die Verantwortlichen der Montreal Canadiens, Montreal Wanderers, Ottawa Senators und der Quebec Bulldogs und gründeten die NHL. Als fünftes Team schlossen sich die TorontoArenas (die späteren Maple Leafs) an. Als Quebec sich vorerst gegen eine Teilnahme am Spielbetrieb entschied wurden die Spieler der Bulldogs auf die anderen Teams aufgeteilt. Am 19.12.1917 wurde der erste Spieltag angesetzt. Nur Toronto hatte eine Kunsteisfläche. Bis 1924 spielt die Liga mit drei bis vier Teams aus dem Osten Kanadas. Die Liga wächst dann bis auf sieben Teams an. Darunter mit den Boston Bruins, den New York Americans und den Pittsburgh Pirates auch drei Teams aus den USA.
1926 wuchs die NHL mit den neuen Teams New York Rangers, Chicago Blackhawks und Detroit Cougars (später Falcons, ab 32-33 Red Wings) auf 10 Teams an. Von nun an wird der Stanley Cup nur noch unter den NHL Teams ausgespielt. Das Team aus Toronto, das vorübergehend St. Patricks hieß wurde von einigen Investoren in Toronto übernommen, um einen drohenden Verkauf nach Philadelphia abzuwenden und in Maple Leafs umbenannt. Ab 1931 gab immer wieder vereinzelt ein Team auf.
Als auch noch die New York/Brooklyn Americans wegen Streitigkeiten um Eiszeit im Madison Square Garden 1943 aufgaben begann die Zeit der Original Six mit sechs Teams, die es bis heute gibt. Die NHL spielte mit den Boston Bruins, den Chicago Blackhawks, den Detroit Red Wings, den New York Rangers, den Montreal Canadiens und den Toronto Maple Leafs für 25 Jahre in unveränderter Besetzung.
In die Saison 1967 startete die NHL mit 6 neuen Teams. Während die „Original Six“ Teams in der East Division spielten kamen in der West Division neben den noch heute existierenden Los Angeles Kings, Philadelphia Flyers, Pittsburgh Penguins und St. Louis Blues noch die Minnesota Northstars und die Oakland Seals dazu. 4 Jahre später kamen auch noch die Buffalo Sabres und die Vancouver Canucks dazu. Beide Teams wurden in den Osten eingruppiert. Dafür gingen die Chicago Blackhawks in die East Division. Die Oakland Seals benannten sich in California Golden Seals um. Noch 2 Jahre später stießen die Atlanta Flames und als zweites Team in New York die Islanders zur Liga. Ebenfalls 1972 bekommt die NHL Konkurrenz durch die neu gegründete WHA. 1974 gewann mit den Philadelphia Flyers zum ersten mal eines der neuen Teams den Stanley Cup. In der folgenden Saison waren nun die neuen Teams der Kansas City Scouts und der Washington Capitals dabei. Die Liga wurde in 2 Conferences mit je 2 Divisions geteilt. Bereits nach 2 Jahren zog das Team aus Kansas City nach Denver und spielt dort künftig als Colorado Rockies. Der andere Umzug war von kürzerer Dauer. Aus den California Seals wurden für zwei Jahre die Cleveland Barons. Danach wurde das Team mit den Minnesota Northstars zusammengelegt. Die WHA musste Ihren Spielbetrieb einstellen und 4 WHA-Teams, die Edmonton Oilers, die Hartford Whalers, die Quebec Nordiques und die Winnipeg Jets, schlossen sich der NHL an.
Ein Jahr nachdem die WHA Teams in die Liga gekommen waren, zog das südöstlichste Team der NHL die Atlanta Flames nach Calgary. Die Colorado Rockies zogen ein weiteres Jahr später in den Großraum New York und spielten jenseits des Hudson Rivers als New Jersey Devils. Ab 1984 spielte dort mit Uli Hiemer der erste erwähnenswerte deutsche in der NHL. Mit Denis Potvin und Mike Bossy dominierten als Team die New York Islanders die erste Hälfte der 80er Jahre und gewannen vier mal den Stanley Cup. Doch mit seinem Auftreten in der NHL drehte sich alles nur noch um Wayne Gretzky. Bis Anfang der 90er Jahre dominierte er die Bestenlisten nach Belieben. Nur Mario Lemieux gelang es zweimal mehr Punkte zu sammeln als Gretzky. Mit seinen Edmonton Oilers gewann Gretzky von 1984 bis 1988 vier Stanley Cups, bevor Mario Lemieux als zweiter Superstar der Liga Anfang der 90er Jahre den Cup zweimal nach Pittsburgh holte. 1991 kammen die San Jose Sharks als 22tes Team in die NHL.
Erneut hatte die NHL eine größere Erweiterung vor sich. 1992 bekam die kanadische Hauptstadt wieder ein NHL Team. Wie 58 Jahre zuvor heisst das Team Ottawa Senators. Mit den Tampa Bay Lightning bekam Florida sein erstes NHL Team. Ein Jahr darauf erhielten sie in Miami Unterstützung von den Florida Panthers. Zusätzlich gründete die Walt Disney Corp. mit den Anaheim Mighty Ducks ein zweites Team in Los Angeles. Ein Jahr später drohte die Saison wegen eines Spielerstreiks auszufallen. Man einigte sich erst nach dem Jahreswechsel und spielte ab Januar eine verkürzte Saison. Danach zog Jahr für Jahr eines der ehemaligen WHA Teams um. Den Anfang machten die Quebec Nordiques. Sie zogen nach Denver und wurden zur Colorado Avalanche. Es folgten die Winnipeg Jets, die ins sonnige Arizona zogen um dort als Phoenix Coyotes zu spielen. Nachdem aus den Hartford Whalers die Carolina Hurricanes wurden, blieben 18 Jahre nach der Auflösung der WHA nur noch die Edmonton Oilers von den einst vier Teams über. Mit den Nashville Predators bekam die NHL 1998 ihr 27stes Team. 1999 ehrte die Liga mit Wayne Gretzky ihren größten Spieler, in dem Gretzkys berühmte Rückennummer 99 gesperrt wurde. In Zukunft kann daher die Nummer 99 an keinen Spieler mehr vergeben werden. Als weiterer Neuzugang kamen die Atlanta Thrashers 1999 in die NHL. Ihre derzeitige Stärke von 30 Teams erreichte die NHL dann 2000 mit den Minnesota Wild und den Columbus Blue Jackets.
Berühmte Spieler

- in der Position des Torwarts/Goalie:
Martin Brodeur, Patrick Roy, Dominik Hasek, Curtis Joseph, Mike Richter
- in der Position des Verteidigers:
Ray Bourque, Paul Coffey, Ed Jovanovski, Nicklas Lidström, Scott Niedermayer, Bobby Orr, Al MacInnis, Larry Murphy, Chris Chelios, Denis Potvin, Larry Robinson, Brian Leetch
- in der Position des Flügel- oder Mittelstürmers:
Peter Bondra, Mike Bossy, Pavel Bure, Marcel Dionne, Phil Esposito, Sergei Fedorov, Peter Forsberg, Wayne Gretzky, Dany Heatley, Gordie Howe, Bobby Hull, Brett Hull, Jarome Iginla, Jaromír Jágr, Paul Kariya, Ilya Kovalchuk, Vincent Lecavalier, Igor Larionow, Mario Lemieux, Eric Lindros, Mark Messier, Stan Mikita, Mike Modano, Rick Nash, Žigmund Pálffy, Luc Robitaille, Joe Sakic, Brendan Shanahan, Teemu Selänne, Martin St. Louis, Mats Sundin, Joe Thornton, Alexei Yashin, Steve Yzerman, Pavel Datsyuk
Ehrungen/Trophäen

Wichtigste Trophäe der NHL ist der Stanley Cup für das Team, welches die Saison gewinnt. Bisherige Gewinner s.u. Stanley Cup.
Weitere Trophäen, die jeweils jährlich vergeben werden, sind:
- Art Ross Memorial Trophy: benannt nach dem Spieler Art Ross, wird dem besten Scorer der regulären Saison verliehen. Bisherige Gewinner s.u. Art Ross Memorial Trophy
- Bill Masterton Memorial Trophy: benannt nach dem Spieler Bill Masterton, wird an den Spieler verliehen der Ausdauer, Hingabe und Fairness im und für das Eishockey zeigt. Der Gewinner wird durch eine Umfrage der Professional Hockey Writers' Association ermittelt. Bisherige Gewinner s.u. Bill Masterton Memorial Trophy
- Calder Memorial Trophy: wird dem besten Liganeuling ("Rookie of the year") verliehen, der mindestens die Hälfte aller Spiele (41) bestritten haben muss. Torhüter müssen mindestens 25 Spiele gespielt haben. Bisherige Gewinner s.u. Calder Memorial Trophy
- Clarence S. Campbell Bowl: wird dem Verein, der das Finale der Western Conference gewinnt, verliehen. Bisherige Gewinner s.u. Clarence S. Campbell Bowl
- Conn Smythe Trophy: wird dem wertvollsten Spieler der Playoffs verliehen. Bisherige Gewinner s.u. Conn Smythe Trophy
- Frank J. Selke Trophy: wird dem Stürmer mit den besten Defensivleistungen verliehen. Bisherige Gewinner s.u. Frank J. Selke Trophy
- Hart Memorial Trophy: wird dem wertvollstem Spieler der regulären Saison verliehen. Bisherige Gewinner s.u. Hart Memorial Trophy
- Jack Adams Award: wird dem Trainer des Jahres verliehen. Bisherige Gewinner s.u. Jack Adams Award
- James Norris Trophy: wird dem Verteidiger übergeben, der der beste Allrounder war. Bisherige Gewinner s.u. James Norris Trophy
- King Clancy Memorial Trophy: wird an den Spieler vergeben, der auf und abseits der Eisfläche Führungsqualitäten bewiesen hat und zudem durch soziales Engagement auf sich aufmerksam gemacht hat. Bisherige Gewinner s.u. King Clancy Memorial Trophy
- Lady Byng Memorial Trophy wird an den Spieler verliehen, der einen hohen sportlichen Standard nachweisen konnte. Bisherige Gewinner s.u. Lady Byng Memorial Trophy
- Lester B. Pearson Award: erhält der wertvollste Spieler der regulären Saison. Bisherige Gewinner s.u. Lester B. Pearson Award
- Lester Patrick Trophy: wird an Spieler, Offizielle, Trainer oder Schiedsrichter für besondere Verdienste rund um das Eishockey in den USA bzw. die NHL verliehen. Bisherige Gewinner s.u. Lester Patrick Trophy
- Maurice "Rocket" Richard Trophy: benannt nach dem Torjäger der Canadiens de Montréal Maurice Richard, wird jährlich dem Spieler, der in der regulären Saison (also ohne Playoffs) die meisten Tore erzielt hat, übergeben. Bisherige Gewinner s.u. Maurice Richard Trophy
- Presidents Trophy: wird an den NHL-Klub verliehen, der nach Ablauf der regulären Saison die meisten Punkte geholt hat. Bisherige Gewinner s.u. Presidents Trophy
- Prince of Wales Trophy: wird dem Verein, der das Finale der Eastern Conference gewinnt, verliehen. Bisherige Gewinner s.u. Prince of Wales Trophy
- Roger Crozier Saving Grace Award: wird an den Torwart vergeben, der die beste Fangquote hatte und der mindestens an 25 Spielen der regulären Saison teilgenommen hat. Bisherige Gewinner s.u. Roger Crozier Saving Grace Award
- Vezina Trophy: benannt nach Georges Vezina erhält der beste Torwart. Bisherige Gewinner s.u. Vezina Trophy
- William M. Jennings Trophy: wird an den/die Torhüter vergeben, die mindestens 25 Spiele während der regulären Saison bestritten haben und den geringsten Gegentorschnitt haben. Bisherige Gewinner s.u. William M. Jennings Trophy
Die O'Brien Trophy wurde bis 1950 an den Stanley Cup-Finalisten verliehen.
Aufteilung
Die 30 Teams der NHL sind in zwei Conferences zu je drei Divisionen aufgeteilt. Die Aufteilung der einzelnen Divisionen sieht folgendermaßen aus:
Eastern Conference
Atlantic Division:
Northeast Division:
Southeast Division:
Western Conference
Central Division:
Northwest Division:
Pacific Division:
Präsidenten / Beauftragte der NHL
- Frank Calder (1917-1943) Präsident
- Red Dutton (1943-1946) Präsident
- Clarence Campbell (1946-1977) Präsident
- John Ziegler (1977-1992) Präsident
- Gil Stein (1992-1993) Präsident
- Gary Bettman (1993-heute) Beauftragter
Häufigste Begegnungen in den Play-Offs
Stand nach Ende der Saison 2003/2004 In Klammern Anzahl der Play Off Serien
- Canadiens de Montréal - Boston Bruins (30)
- Toronto Maple Leafs - Detroit Red Wings (23)
- Canadiens de Montréal - Chicago Blackhawks (17)
- Canadiens de Montréal - Toronto Maple Leafs (15)
- Chicago Blackhawks - Detroit Red Wings (14)
- Canadiens de Montréal - New York Rangers (14)
- Toronto Maple Leafs - Boston Bruins (13)
- Dallas Stars - St. Louis Blues (12)
- Detroit Red Wings - Canadiens de Montréal (12)
- Chicago Blackhawks - St. Louis Blues (10)
- Philadelphia Flyers - New York Rangers (10)
- Boston Bruins - New York Rangers (9)
- Toronto Maple Leafs - Chicago Blackhawks (9)
- Dallas Stars - Edmonton Oilers (8)
- New York Islanders - New York Rangers (8)
Modus
Eine Spielzeit in der NHL ist in die "Regular Season" und die "Play-Offs" unterteilt. In der Regular Season hat jedes Team 82 Spiele. Dabei spielt ein Team achtmal gegen Teams aus der gleichen Division, viermal gegen Teams aus der gleichen Conference, sowie jeweils einmal zu Hause gegen die Teams aus einer vor der Saison ausgesuchten Division der anderen Conference und jeweils einmal auswärts gegen die Teams einer weiteren Division der anderen Conference. Dieser Modus wird zum ersten mal in der Saison 2005/2006 eingeführt. Es wird damit bezweckt die Spiele für die Zuschauer aufgrund der noch häufigeren Derbys mit Erzrivalen interessanter zu gestalten und die Reisekosten für die Teams zu verringern.
Wenn alle Teams ihre Spiele bestritten haben, werden die Tabellen der beiden Conferences, also der Eastern Conference und der Western Conference, getrennt berechnet. Die 3 jeweiligen Divisionssieger werden auf die ersten 3 Plätze der Tabelle gesetzt. Nach diesen beiden Tabellen werden die Begegnungen der Playoffs festgelegt. Die Spiele lauten Platz 1 - Platz 8, Platz 2 - Platz 7, Platz 3 - Platz 6 und Platz 4 - Platz 5, wobei immer das Team, das in der Regular Season die bessere Platzierung aufweisen konnte, zuerst Heimrecht hat. Gespielt wird im Modus Best of Seven. Der Osten und der Westen spielen hierbei ihre Sieger aus, die gegeneinander um den Stanley Cup spielen. In den Stanley Cup- Finals hat das Team Heimrecht, welches in der Regular Season die meisten Punkte geholt hatte.
Weblinks
- Homepage der NHL
- NHL-Tribute.de: Alles rund um die beste Liga der Welt
- Hacx.de: Viele Infos über die NHL
Siehe auch: NHL-Allstar-Spiel, Liste aller Gesamtersten beim NHL entry draft, Hockey Hall of Fame, Liste ehemaliger NHL-Mannschaften, Gewalt in der NHL, Lockout, NHLPA