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Kenia

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Jamhuri ya Kenya (Kisuaheli)
Republic of Kenya (engl.)
Republik Kenia
Flagge Kenias
Flagge Kenias
Wappen Kenias
Wappen Kenias
(Details) (Details)
Wahlspruch: "Harambee"
Kisuaheli, "Lass uns zusammenarbeiten"
Amtssprache Kisuaheli, Englisch
Hauptstadt Nairobi
Staatsform Präsidialrepublik
Präsident Mwai Kibaki
Fläche 582.646 km²
Einwohnerzahl 33,829,590 (Stand Juli 2005)
Bevölkerungsdichte 55 Einwohner pro km²
BIP/Einwohner 436 US-$ (2004)
Unabhängigkeit von Großbritannien am 12. Dezember 1963
Währung Kenia-Schilling
Zeitzone UTC+3
Nationalhymne Ee Mungu Nguvu Yetu
Kfz-Kennzeichen EAK
Internet-TLD .ke
Vorwahl +254
Karte Afrika, Kenia hervorgehoben
Karte Afrika, Kenia hervorgehoben
Karte von Kenia

Kenia (Kisuaheli, engl.: Kenya) ist ein Staat im Osten Afrikas. Er grenzt an den Sudan, Äthiopien, Somalia, Tansania, Uganda und den Indischen Ozean.

Nationalfeiertag ist der 12. Dezember.

Der Staat gliedert sich in die sieben Provinzen: Central, Coast, Eastern, North-Eastern, Nyanza, Rift Valley und Western sowie den Hauptstadtdistrikt.

Geographie

Straße im Tsavo East National Park

Kenia liegt bei 1° 00' Nord und 38° 00' Ost.

Zentral-Kenia wird vom Rift Valley durchzogen. Die höchste Erhebung befindet sich mit 5.199 m im Mount-Kenya-Massiv, der tiefste Punkt liegt bei 0 m an der 480 km langen Küste des Indischen Ozeans; dort sind teilweise Korallenbänke vorgelagert. Die längsten Flüsse des Landes sind: Tana, Athi und Kerio.

Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2005): Nairobi 2.750.561 Einwohner, Mombasa 799.727 Einwohner, Nakuru 259.934 Einwohner, Eldoret 218.472 Einwohner und Kisumu 216.479 Einwohner.

Siehe auch: Liste der Städte in Kenia

Bevölkerung

Kenia nimmt mit etwa 33 Millionen Einwohnern (2005) Rang 36 unter allen Ländern der Erde ein. Das Land wird von verschiedenen Bantuvölkern (Kikuyu, Luhya, Kamba, Kisii) sowie einigen nilotischen und hamito-nilotischen (Kalenjin, Luo, Massai, Iteso) Völkern bewohnt. Daneben gibt es noch kleinere ethnische Gruppen wie die el-Molo, Njemps und Rendille, die der ursprünglichen Einwohnergruppe der Kuschiten angehören. Die el-Molo am Turkanasee z.B. haben kaum noch 1.000 Anghörige und vermischen sich so mit den umliegenden Ethnien, dass sie wohl aussterben werden.

An der Küste gibt es wegen der Kontakte über See arabische, indische bis hin zu chinesischen Gruppen und Einmischungen.

Aus der jüngeren Geschichte (Kolonialzeit) sind natürlich auch Europäer vorwiegend englischer Herkunft zu finden.

Sprachen und Dialekte

Die wichtigsten Sprachen von insgesamt 42 Volksguppen (die Linguisten führen ganz genau 61 Sprachvarianten incl. indischer Dialekte auf):

Religion

70 % der Bevölkerung sind Christen,davon 53 % Anhänger der über 200 verschiedenen afrikanischen Kirchen, ferner Protestanten. Mindestens 18 % werden Anhängern traditioneller afrikanischer Religionen zugerechnet. Daneben gibt es über 9 % Muslime der sunnitischen Richtung, vor allem an der Küste.

Geschichte

siehe Geschichte Kenias

Politik

Die beiden ersten Präsidenten Kenias waren Jomo Kenyatta (1964-1978) und Daniel arap Moi (1978-2002).

Nachdem Moi im Dezember 2002 aus verfassungsrechtlichen Gründen nicht mehr antreten konnte, versuchte er Uhuru Kenyatta, den Sohn des ersten Präsidenten, zum Präsidentenamt zu verhelfen, was ihm aber nicht gelang. Stattdessen gewinnt am 27. Dezember 2002 Oppositionsführer Mwai Kibaki, Mois früherer Vizepräsident, die Präsidentschaftswahlen. Die von Kibaki angeführte Regenbogen-Koalition (NARC) erhält bei den gleichzeitig durchgeführten Parlamentswahlen ebenfalls die absolute Mehrheit (122 von 210 Mandaten).

In wie weit sich diese Regierung tatsächlich demokratisch entwickelt, bleibt abzuwarten. Insbesondere scheint es nicht zu gelingen, die Korruption unter Kontrolle zu bringen, auch wenn verschiedentlich korrupte Richter oder Beamte vor Gericht gestellt und entlassen wurden.

Die aktuelle Demokratisierungsbewegung macht sich am Streit um eine neue Verfassung fest. Sie wurde in einem emotional heftigen und jahrelangen öffentlichen Diskussionsprozess, einer Art "Nationalversammlung", entwickelt. Einer der größten Streitpunkte ist die starke Stellung des Präsidenten gegen die Vorstellung von der mit einem starken Ministerpräsidenten geteilten Macht. Im November 2005 erfolgt über die neue Verfassung, ein Werk in 21 Kapiteln, 290 Artikeln und sechs "Fahrplänen", ein Referendum. Die Verfassung spricht sich für einen starken Präsidenten aus. Hier haben viele gesellschaftliche Gruppierungen Stellung bezogen, denn dem neuen Verfassungsentwurf kann man nun nur noch pauschal zustimmen oder ihn ablehnen. So ruft z. B. die katholische Bischofskonferenz, die eher zum "Yes-Flügel" (ihr Zeichen: die Banane) gehört, die Kenianer auf abzustimmen. Einer der Bischöfe, Philip Sulumeti, war sogar führend an diesem Prozess beteiligt. Zündstoff bietet auch der Artikel 288, der im 6. Fahrplan sogar die die Zeit festlegt, in der alle Menschenrechtsverletzungen der bisherigen Regierungen von einer Untersuchungskommission aufgegriffen und verfolgt werden müssen. Zum "No-Lager" (ihr Zeichen: die Orange) gehören z. B. die frühere Staatspartei KANU mit ihrem Vorsitzenden Uhuru Kenyatta (ein Kikuyu), aber auch ein anderer Sohn einer ehemaligen Politgröße Oginga Odinga, der an der Regenbogenkoalition beteiligte Raila Odinga (ein Luo), der gern das (nach der neuen Verfassung, starke) Ministerpräsidentenamt übernehmen würde.

Die Volksbefragung, die am 21. November 2005 stattfand und tags darauf ausgezählt war, ergab mit 58% eine eindeutige Ablehnung der neuen Verfassung durch die kenianische Bevölkerung. Die Wahlbeteiligung war mit ca. 40% schwächer als erwartet.

Diese schwierigen und ernsthaften Bemühungen und Entwicklungen zu einem demokratischen Staat werden im Westen kaum wahrgenommen. Aids, Armut, Katastrophen und Korruption überlagern dieses sprießende und selbstbewusste bürgerschaftliche Engagement zumeist.

Bildung

2003 löste die Regierung Kibaki ihr Wahlversprechen ein und schaffte das Schulgeld für die "Primary Schools" ab. Damit ermöglichte sie zum ersten Mal den Zugang zur Bildung für Kinder aus ärmeren Familien. Jedoch blieben Investitionen im Bildungssektor aus, und das Schulsystem ist kaum im Stande, der steigenden Anzahl von Schülern gerecht zu werden.

Das Lehrer-Schüler-Verhältnis ist auf 1:100 gefallen, ein qualitativ guter Unterricht daher kaum möglich. Zudem nimmt die Zahl der Lehrer kontinuierlich ab. Allein durch die Immunschwächeerkrankung (AIDS) scheiden jede Woche fünf Lehrer aus dem Schuldienst aus.

Weiterführende Schulen, sowie Universitäten sind kostenpflichtig und daher für große Teile der Bevölkerung unzugänglich. Auch an den Universitäten fehlt es an nötigen Geldern, daher sind Streiks der Dozenten oder Studenten häufig.

Wirtschaft

Kaffee- und Tee-Export, Industrie (Maschinen- und Fahrzeugbau, Textil und Bekleidung, Ernährung und Genussmittel), Tourismus (Nationalparks und Wildreservate). In den letzten Jahren konnte im gleichen Maße, wie der Kaffee an Bedeutung verlor, die Blumen-Industrie gewinnen. Kenia hat 2003 Israel als größten Blumenexporteur der Welt abgelöst. Viele Blumen, besonders Rosen, die wir hier kaufen können, haben den langen Flugweg vom Äquator hinter sich.

Kultur

Frauen mit tradtionellen Schmuck

Zu den bekannten Autoren zählen Meja Mwangi, Grace Ogot und Ngugi wa Thiong'o. Grace Ogot war eine der ersten Schriftstellerinnen Ostafrikas. Mwangi stellt in seinen frühen Romanen die überaus harten Lebensbedingungen in der Hauptstadt Nairobi dar. Ngugi Wa Thiong'o gilt als einer der überragenden Autoren Afrikas. Sein bekanntestes Werk, Verbrannte Blüten, ist ein politischer Roman.

Liste afrikanischer Schriftsteller (nach Ländern)

Nationalparks

Kenia besitzt eine Vielzahl an Nationalparks, die ein wichtiges Standbein für den Tourismus darstellen.

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