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Imazapyr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Strukturformel von Imazapyr
1:1-Gemisch aus (R)-Form (links) und (S)-Form (rechts)
Allgemeines
Name Imazapyr
Andere Namen

(RS)-2-(4,5-Dihydro-4-methyl-4-(1-methylethyl)-5-oxo-1H-imidazol-2-yl)-3-pyridincarboxylat

Summenformel C13H15N3O3
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff[1][2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 81334-34-1
  • 81510-83-0 Isopropylamin
PubChem 54738
Wikidata Q3323027
Eigenschaften
Molare Masse 261,28 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

172−173 °C[1]

Löslichkeit

löslich in Wasser (9,7 g·l−1 bei 15 °C), Dimethylsulfoxid, Methanol und Dichlormethan[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 319​‐​412
P: 273​‐​305+351+338[3]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Imazapyr ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Imidazolinone.

Gewinnung und Darstellung

Imazapyr kann durch Reaktion von 2,3-Dicarboxymethylpyridin mit 2-Aminoamid-3-methylbutan in Gegenwart von tert-Butoxid gewonnen werden.[2]

Alternativ ist auch die Herstellung durch Reaktion von 2-Carboxylsäure-3-methylpyridinethylester mit Chlor, 2-Amino-2,3-dimethylbutyramid in Gegenwart von Natriumhydroxid möglich.[4]

Eigenschaften

Imazapyr ist ein farbloser Feststoff mit schwachem Geruch, der löslich in Wasser ist.[2] Er ist stabil gegenüber von Hydrolyse bei pH-Werten von 5,7 und 9.[5] Imazapyr ist chiral, wobei das (S)-Enantiomer stabiler gegenüber Abbau ist als das (R)-Isomer[6], welches wiederum eine höhere herbizide Aktivität zeigt.[7]

Verwendung

Imazapyr und sein Isopropylaminsalz werden als Herbizid eingesetzt. Es wird zur Vor- und Nachauflaufbekämpfung eines breiten Spektrums von Unkräutern einschließlich ein- und mehrjährige Gräser und breitblättrigen Unkräutern verwendet und wurde 1985 in der USA erstmals zugelassen [8] In der DDR war die Verbindung zwischen 1988 und 1994 zugelassen.[9] Die Wirkung beruht auf der Hemmung der Aminosäuresynthese von Valin, Leucin und Isoleucin durch Hemmung der Acetohydroxysäuresynthase.[5]

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[10]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Eintrag zu CAS-Nr. 81334-34-1 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich).
  2. a b c d Eintrag zu ' in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem)
  3. Datenblatt Imazapyr, PESTANAL bei Sigma-Aldrich (PDF). Angabe des Markenparameters in Vorlage:Sigma-Aldrich fehlerhaft bzw. nicht definiertVorlage:Sigma-Aldrich/Abruf nicht angegeben
  4. Thomas A. Unger: Pesticide synthesis handbook. 1996, ISBN 978-0-8155-1401-5, S. 444 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. a b Terence Robert Roberts, D. H. Hutson: Metabolic pathways of agrochemicals, Band 2. Royal Soc of Chemistry, 1999, ISBN 978-0-85404-499-3, S. 364 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Source: Environmental fate of Imidazolinone Herbicides and their enantiomers in soil and water, S.109
  7. M. K. Ramezani, D. P. Oliver, R. S. Kookana, W. Lao, G. Gill, C. Preston: Faster degradation of herbicidally-active enantiomer of imidazolinones in soils. In: Chemosphere. Band 79, Nummer 11, Mai 2010, S. 1040–1045, ISSN 1879-1298. doi:10.1016/j.chemosphere.2010.03.046. PMID 20416927.
  8. EPA: Reregistration Eligibility Decision for Imazapyr
  9. Peter Brandt (Hrsg.): Berichte Zu Pflanzenschutzmitteln 2009: Wirkstoffe in Pflanzenschutzmitteln; Zulassungshistorie und Regelungen der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung. Springer, 2010, ISBN 978-3-0348-0028-0, S. 18 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Vorlage:PSM.