Bergmann

Ein Bergmann (auch Minenarbeiter; umgangsspr. Kumpel) ist eine Person, deren Arbeit darin besteht, in einer Mine Rohstoffe zu fördern. Diese Tätigkeit im Bergbau ist verbunden mit schwerer körperlicher Arbeit. In vielen Industrieländern ist dieser Beruf selten geworden, unter anderem weil hohe Lohnkosten und nur aufwendig zu erschließende Lagerstätten den Einsatz unwirtschaftlich machen und Erdöl und Erdgas den Rohstoff Kohle für die Energieerzeugung in Schiffen, Eisenbahnen, Elektrizitätswerken und Heizungen nachhaltig verdrängt haben. Auch Salz wird heute aus Kostengründen seltener in Kaliminen abgebaut und überwiegend aus Meerwasser gewonnen.
Die Schutzheilige des christlichen Bergmannes ist die heilige Barbara.
Der Begriff Kumpel wird im bergbauspezifischen Sprachgebrauch als Synonym für den Bergmann gebraucht. In den allgemeinen Sprachgebrauch ist er als freundschaftliche Anrede im Sinne von Kamerad oder netter Kerl eingegangen. Er leitet sich vom Kumpan bzw. Kompagnon ab und bedeutet im ursprünglichen Sinn jemanden, mit dem man sein Brot teilt (lateinisch: cum pane).
Bergarbeiter in Lateinamerika
In Lateinamerika sind der Minero (Pl. Mineros) meistens indianische Minenarbeiter in Kupfer- bzw. Silber- oder Goldminen. Im Unterschied zu dem den ingeneurtechnischen Truppen des Militärs zuzurechnenden Mineur, hat der Minero eine zivile Aufgabe.
Die Arbeitsbedingungen der lateinamerikanischen Minenarbeiter sind sehr schlecht. Arbeitsschutzvorschriften, wie sie in Europa üblich sind, finden in dortigen Minen so gut wie nirgends Anwendung. Als Beispiele für besonders krasse Verhältnisse gelten die Minen im bolivianischen Potosí. Dort arbeiten auch heute ( 2005 ) noch etwa 6500 Kinder und Jugendliche für den Silberbergbau, davon etwa 800 unter Tage. Der Tageslohn liegt bei 4 US Dollar und die durchschnittliche Lebenserwartung für einen "minero" liegt dort bei 38 Jahren. Die Unfallrate ist dementsprechend hoch. Hunger, Angst, Müdigkeit und ggf. Schmerz reduzieren die Mineros durch regelmäßiges Kauen von Cocablättern. Durch die giftigen Abgase in den Minen ist die Sterblichkeit unter den Minenarbeitern noch größer. Das soziale Elend der Bergarbeiterfamilien gesellt sich zu den schlechten Arbeitsbedingungen der Mineros, von deren Einkommen ihre Familien leben. Als weitere Folge gibt es einen großen Analphabetismus und eine schlechte durchschnittliche Allgemeinbildung, da die Kinder dieser Familien, wenn überhaupt, nur eine geringe Schulbildung erlangen können, da sie ebenfalls mit für den Erhalt der Familie durch Nebenbeschäftigungen sorgen müssen.
Siehe auch
Film
- Das Wunder von Lengede
- Brassed Off Drama um die Schliessung einer Kohlegrube in England
- Schulze Gets the Blues