Guntram (Oper)
Werkdaten | |
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Titel: | Guntram |
Originalsprache: | deutsch |
Musik: | Richard Strauss |
Libretto: | Richard Strauss |
Uraufführung: | 10. Mai 1894 |
Ort der Uraufführung: | Weimar, Großherzögliches Hoftheater |
Spieldauer: | 195 min (1. Fassung), 155 min (2. Fassung 1934) Quelle: Trenner - RS-Werkverzeichnis |
Ort und Zeit der Handlung: | Märchen |
Personen | |
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Guntram, op. 25, ist die erste Oper von Richard Strauss. Sie wurde im Stile der deutschen romantischen Oper gestaltet, stark beeinflusst von Richard Wagners Werken Parsifal und Der Ring des Nibelungen.
Der junge Strauss beschäftigte sich seit seinem 18. Lebensjahr, nachdem er seinen Vater zu den Bayreuther Festspielen begleitet hatte, intensiv mit den Werken Wagners. Angeregt von seinem Mentor, dem Wagnerianer Alexander Ritter, begann er mit Guntram bald einen ähnlichen Stoff für seine erste Oper zu bearbeiten. Auf seiner Ägypten-Reise im Jahr 1892 vollendete er Teile der Oper und konnte sie schließlich am 12. Mai 1894 im Nationaltheater Weimar, wo er Hofkapellmeister war, zu Uraufführung bringen. Die szenische Leitung hatte der auch als Friedhold agierende Ferdinand Wiedey, Bühnenbilder und Kostüme wurden dem Fundus entnommen. Das Werk wurde zwar freundlich aufgenommen, nach einigen Aufführungen jedoch wieder abgesetzt. Ein zweiter Versuch in München brachte keinen Erfolg, so dass das Frühwerk – auch angesichts der späteren Erfolge anderer Strauss-Opern – von anderen Bühnen kaum gespielt worden ist. Erst 1940 gab es, erneut in Weimar, einen Versuch, die vom Komponisten radikal gekürzte Partitur wiederaufzuführen, doch das Werk konnte sich nie einen festen Platz in den Spielplänen erobern.
Die Handlung
Eine Rittergemeinschaft entsendet den Sänger Guntram in die Welt, um für „das Gute“ zu werben. Bei seiner Mission kommt er in ein Land, das sehr unter einem Tyrannen zu leiden hat. Nachdem er den Freitod einer Herzogin vereiteln konnte und sie rettete, gelangt er an den Hof des Tyrannen, um diesen singend zu bekehren. Es kommt zum Streit, in dessen Folge der Tyrann erschlagen wird, so dass sich das Volk endlich von seiner Knechtschaft befreien kann. Guntram jedoch muss sich mit einem Abgesandten des „Bundes“ auseinandersetzen und Rechenschaft über den Tod des Tyrannen abgeben.
Besetzung der Uraufführung[1]
Partie | Ausführende |
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Der alte Herzog | Karl Bucha |
Freihild | Pauline de Ahna |
Herzog Robert | Franz Schwarz |
Guntram | Heinrich Zeller |
Friedhold | Ferdinand Wiedey |
Des Herzogs Narr | Hans Gießen |
Eine alte Frau | Luise Tibelti |
Ein alter Mann | Herr Lutz |
Zwei jüngere Männer | Hermann Buche, Herr Barth |
Drei Vasallen | Herr Fischer, Herr Schustherr, Herr Henning |
Ein Bote | Hermann Buche |
Vier Minnesänger | Herr von Szpinger, Herr Knöfler, Herr Glitsch, Herr Weyrauch |
Quellen
<references>
- ↑ Richard Strauss: Guntram in drei Aufzügen. Dichtung vom Komponisten, op. 25 (= Richard-Strauss-Edition. Sämtliche Bühnenwerke), Wien und Mainz 1996, Uraufführung/First Performance