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Variomatic

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Ein CVT-Getriebe mit Lamellenkette, das nach diesem Prinzip arbeitet

Variomatic ist die Bezeichnung des Pkw-Herstellers DAF für ein stufenlos stellbares vollautomatisches Getriebe, einer Bauform des CVT-Getriebes (engl.: Continuously variable transmission) als Riemengetriebe.

Zwischen konischen Riemenscheiben-Paaren läuft ein Keilriemen. Durch gleichzeitige Änderung des Abstandes der Riemenscheiben je nach Geschwindigkeit (geht nach Gewichten, die nach Drehzahl nach aussen wandern und den Riemen nach aussen zwingen, zueinander ergibt sich eine stufenlose Änderung des Übersetzungsverhältnisses). Nicht zu vergleichen ist dieser Antrieb mit dem einer Fahrradkette, die hinten über ein kleineres (Ritzel) und vorne über ein größeres Zahnrad läuft und somit ein "festes" Übersetzungsverhältnis hat.

Bei den DAF-Modellen 600 bis 55 wurde jedes Hinterrad einzeln von einem Keilriemen angetrieben, so dass sich der Effekt eines Sperrdifferenzials ergab: Drehte ein Antriebsrad auf rutschiger Straße durch, so konnte das andere noch die volle Kraft übertragen. Dadurch ergaben sich außergewöhnlich gute Traktionseigenschaften, die mit ein Grund für die beachtlichen Erfolge der kleinen DAFs bei diversen Rallyes waren. Der DAF konnte theoretisch sogar vorwärts und rückwärts gleich schnell fahren, was bei einigen "Spektakelrennen" für das niederländische Fernsehen (AVRO) mit schrottreifen DAF-Modellen hinlänglich unter Beweis gestellt wurde, bis zu den meist unvermeidlichen Überschlägen nach

Im damals noch jungen Autosport Rallycross wurden von der DAF-Sportabteilung in Eindhoven (unter der Leitung von Rob Koch, später von Fred Hagendoorn) zu Anfang der 1970er sogar zwei DAF 555 Coupé 4WD (die dritte 5 stand für die Gruppe 5 laut FIA-Reglement) mit einem Sportvariomatic-Allradantrieb (jeweils ein Riemen für die Kardanwellen zur Vorder- und Hinterachse, die über selbstsperrende BMW-Differenziale verfügten; die verwendete Sportvariomatic hatte man ursprünglich für die Formel 3 entwickelt) als offizielles CAMEL-DAF racing team eingesetzt, die, mit gut 200 PS starken Ford-BDA-Motoren ausgerüstet, unter den beiden Brüdern und Spediteuren Jan de Rooy (später auch berühmt als DAF-Trucker der Rallye Paris-Dakar) und Harry de Rooy für einige Zeit fast völlig unschlagbar waren.

Aktuell werden Riemenvariomatik-Getriebe z. B. in Motorrollern, Quads, ATVs, Schneemobilen und Ständerbohrmaschinen eingesetzt.

Ähnlich arbeiten CVT-Getriebe mit Lamellenkette statt Keilriemen. Die Kraft wird nicht über Keilriemen, sondern über Stahlglieder-Bänder (siehe Bild) oder Ketten übertragen. Diese Getriebe wurden von verschiedenen Herstellern entwickelt und angeboten, konnten sich jedoch noch nicht in größerem Rahmen durchsetzen. Bei Audi wird diese Getriebeform z. B. unter der Bezeichnung Multitronic angeboten.

Siehe auch: Getriebe